Boxen in schlecht

Sven Ottke verteidigt zum 20ten Mal seinen Titel. Aber was für ein grottenschlechter Kampf. Grottenschlecht mit ganz großem “G”. Um mich so eines schlimmen Langweilers zu entsinnen, muss ich schon zu den gefürchteten Ruiz-Holyfield-Kämpfen gehen, die in Sachen Klammern diesem Kampf nicht nachstanden.

Gegner Robin Reid hatte eine ganze Palette von Unsauberkeiten auf Lager. Alles dabei: Schwitzkasten, Tiefschlag, Nierenschlag, Innenhände, Hinterkopf, Runterdrücken, Klammern, mit dem Kopf in den Gegner reinbohren, Wegschubsen. Dafür gab es dann eine Verwarnung. Erstaunlicherweise nur eine.

Das mag daran gelegen haben, dass auch Sven Ottke sehr unsauber boxte, permanent klammerte. Aber ich schließe mich der Meinung von Reid an, dass der Ringrichter sehr, sehr unsouverän aussah.

Ottke hat einstimmig gewonnen, zwei Richter sahen ihn zwei Runden vorne, der Schweizer Punktrichter völlig hanebüchene 5 Runden.…

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Ben Wett, Waldemar Hartman, Ben Becker, Karsten Speck

Worüber man auch mal reden könnte, wären die oberpeinlichen deutschen Versionen von Ringsprechern. Spätestens nach dem dritten Mal merken die Sprecher die Peinlichkeit selber, weswegen es in deutschen Landen immer einen hohen Verschleiß an Promis, Moderatoren und Journalisten gibt. Alles wurde versucht: erstklassige Schauspieler wie Ben Becker, fünftklassige wie Karsten Speck, Moderatoren die Marktschreierei gewohnt sind, wie Waldemar “Rechts von mir ist nur noch die Wand” Hartmann, oder Journalisten die ein bißchen was zur Ihrer Rente hinzugewinnen wollen wie z.B. Ben Wett.

Den einzigen halbwegs brauchbaren an den ich mich entsinnen kann, war ein Mann der immer bei PREMIERE bei den Universum-Boxpromotion-Veranstaltungen auftrat und der wie eine feiste Mischung aus Buchhalter und Zuhälter aussah, mit Brillengläser, so groß wie eine Faust.…

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Same procedure as every year

Bayern gewinnt 1:0 gegen den VfB. Aber wie… “Bundesliga ist, wenn man 90 Minuten Fußball spielt und am Ende gewinnt Bayern”. So ungefähr. Eigentlich war der VfB das bessere Team in einem arg zahnlosen Match. Doch dann kam Makaay, machte sein Tor und der VfB verlor seine Linie, fiel auseinander. Auf der “Cleverness”-Skala also gleich zwei Mal Punkte-Abzug.

Ich möchte aber den Scheinwerfer auf zwei Nebenaspekte richten. Noch nie habe ich die Bayern, auf eigenem Platz, derart defensiv spielen sehen, wie heute. Das war eigentlich ein Offenbarungseid den die Bayern vier Tage vor Abschluß der Hinrunde da geleistet hat und das mehr über die innere Verfassung sagt, als alle Interviews der “Abteilung Attacke” Hoeneß und Rummenigge.

Mir bleibt es ein Rätsel an was oder wie Hitzfeld und die Bayern in der Winterpause an der Mannschaft herumschrauben wollen, dass zumindest auf europäischer Ebene ein ansehnlicher Erfolg übrig bleibt.…

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Wiltord nicht mehr in Wengers Arsenal?

Die Hamburger Morgenpost zitiert den HSV-Manager Beiersdorfer, wonach europäischen Clubs derzeit Rivaldo und, für mich überraschend, Arsenals Sylvain Wiltord wie Sauerbier angeboten werden.

Es ist zwar auch mein subjektiver Eindruck dass Wiltord nicht mehr so häufig in der Startaufstellung steht, aber dennoch regelmäßig zumindest als Ergänzungsspieler zum Einsatz kommt. Von daher überrascht es mich nun zu hören, dass man ihn angeblich loswerden will.…

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Finke über Fußball-Internate und Entlassungen

Freiburgs Volker Finke über das allseits propagierte Allheilmittel “Fußball-Internate” zur Gesundung der deutschen Fußballer-Seele:

Ich glaube nicht, dass sich [Ausländerquoten] durchsetzen ließe. Es geht nur über eine Optimierung der Ausbildung. Frankreich, die Schweiz und andere europäische Länder haben uns da einiges voraus. Die Internate, die jetzt den Proficlubs zwangsweise angegliedert sind, sind nicht unproblematisch. Die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen wird beeinträchtigt, wenn sie sich zu früh nur noch mit Fußball beschäftigen. Sie brauchen auch Erfolgserlebnisse neben dem Fußballplatz, brauchen einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Schulabschluss, brauchen Kontinuität. Wenn Jugendliche mit 14 oder 15 die Schule abbrechen, weil sie sowieso Berufsfußballer werden wollen, dann ist das fatal. Denn es gibt kein Scouting, das die Entwicklung pubertierender Sportler annähernd verlässlich vorhersagen könnte.

(aus der Samstagsausgabe des Hamburger Abendblattes)

Finke hat noch eine weitere spitze Analyse zum Thema Trainer-Entlassungen: “Es steigen nun mal pro Saison drei Teams ab, und wenn ich [als Sponsor-Unternehmen] mit einem der zehn möglichen Absteiger kooperiere, müsste diese Eventualität vernünftiger Weise einkalkuliert werden.

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