Eine Runde Afrika

Die erste Runde im Afrika-Cup ist absolviert, alle Manschaften haben nun das Leder getreten.

Die Spiele stehen auf mittelmäßigen Niveau. Der Trend der “Europäisierung” setzt sich weiter fort, allerdings mit eher bescheidenen Resultaten, was die Theorie von mir und Michel Platini unterstreichen würde, das Afrikas Fußball nur dann erfolgreich ist, wenn sie sich ihrer Wurzeln besinnen.

Kein einziger Favorit vermochte zu überzeugen.
Tunesien spielte im Eröffnungsspiel ein wackeliges 2:1 gegen Ruanda heraus. Ruanda war eigentlich nicht wirklich gefährlich, aber als ihnen nach 32 Minuten durch einen schönen Freistoß der Ausgleich gelang, kam Tunesien ganz schwer ins Straucheln. Ruanda spielte plötzlich eine Viertelstunde lang Forechecking, provozierte 1:1-Situationen, versuchte sich an vermeidlich vergebliche Dribblings und brachte die Nordafrikaner damit schwer in Verlegenheit.

Senegals 0:0 gegen Burkina Faso kam ebenso uninspiriert wie Kameruns 1:1 gegen Algerien.

Erschreckend schwach präsentierte sich Nigerias Super Eagles, die 0:1 gegen die wohl allgemein unterschätzten Marokkaner unterlagen. Was Nigeria bot, war nur noch peinlich. Man hatte phasenweise den Eindruck, als würden sich in Nigerias Mannschaft zehn Christian Zieges oder Jörg Heinrichs befinden: wenn du den Ball hast, egal wo du stehst, drisch das Ding halb hoch in den Strafraum. Ein ums andere Mal kamen Mondbälle aus dem Halbfeld nach vorne angeflogen, als hätte es gegolten seinen Gegner zu Tode zu langweilen.

Jay-Jay Okocha erntet derzeit Traumkritiken in der Premiere-League (ist er nicht sogar zum Spieler des Monats gewählt worden?), blieb aber gegen Marokko sehr blaß. Er machte einen hilflosen Eindruck und zeigte fehlende Spritzigkeit. Das Bemühen hinter dem Ball hinterherzurennen war vorhanden, aber nicht mehr die Geschwindigkeit.

Südafrikas 2:0 gegen Benin mag wie ein standesgemäßer Sieg aussehen, aber zumindest für die in der ersten Halbzeit gezeigte Leistung, war das ein schmeichelhaftes Ergebnis.

Unterm Strich hat sich noch keine Mannschaft wirklich auszeichnen können. Zumindest Kamerun und Nigeria sind aber bereits nach dem ersten Spiel unter starken Druck.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp