NFL Wildcards, der Rest

So, die zweite Halbzeit von Bengals – Steelers ist nun auch durchgesehen, damit…

New York Giants – Carolina Panthers 0:23

Noch mal NFC und nochmal ein kackenhäßliches Spiel, um es mal völlig unanalystisch auszudrücken. Jaja, defenselastig und so, wie Buccs gegen Redskins.

Bullshit.

Gegen diese Giants-Offense hätten auch drei Pylonen-Hütchen ausgereicht, um sie von der Red Zone fernzuhalten. Okay, die Panthers haben nun auch nicht überragend offensiv gespielt, aber die Giants? Eine Statistik: die Giants sind im Laufe des Spiels nicht näher an die Endzone gekommen als bis zur Carolinas 39yd-Line. WTF? Das soll ein Playoff-Spiel sein? Und die Giants waren die Heimmannschaft?

Der Gameplan der Panthers war recht simpel: den Lauf stoppen, QB Manning die Hauptlast der Offense auf sich nehmen lassen und dann bei seinen Fehlern abkassieren. Die Fehler kamen, wie angesagt. Und die überworfenen Pässe kamen auch auf Ansage.

Nicht so sehr mit Ansage kam der Erfolg der Offense der Panthers, deren Laufspiel durch die Defense der Giants hindurchging wie warmes Messer durch weiche Butter. 223yds Laufspiel, im Schnitt 5yds pro Lauf.

Diese Zahl sowie die klägliche Leistung der Giants-Offense lassen mich fragen wie gut die Giants eigentlich auf das Spiel vorbereitet gewesen ist. Hat man keinen Plan B gehabt, wenn etwas nicht klappt? Im Laufe des Spiels war nicht ein Hauch von Veränderung oder Anpassung an die Situation zu merken.

Am Sonntag 22h30 spielen die Panthers gegen die Bears. Mein Tipp: die Bears gewinnen 5:3 nach zweifacher Overtime.

Cincinnati Bengals – Pittsburgh Steelers 17:31

Um es klar zu sagen: ich bin Steelers-Fan. Aber wie bitter ist das: 15 Jahre auf den Einzug in die Playoffs zu warten, dann macht der ProBowl-Quarterback den zweiten Spielzug und reißt sich das Kreuzband im linken Knie. Was da in den Köpfen der Bengals-Fans und -Spieler vorgegangen ist, muss unbeschreiblich gewesen sein. Sogar der “Verursacher” Kimo von Oelhoffen, der hinfiel und über Palmers Knie abrollte, war fassungslos und sauer über sich.

Dabei hielten die Bengals nach diesem Desaster aus der dritten Spielminute noch gut mit. QB Kitna kam und machte das was man als Steelers-Fan fürchten musste: legte hohes Tempo vor und warf tief und tiefer.

Der Genickbruch der Bengals kam im dritten Viertel. Erst machten die Bengals eine Pass Interference für 40yd Raumstrafe und First Down Steelers an der eigenen Fünf, dann flutsche ausgerechnet Bettis zum TD und erstmaligen Steelers-Führung durch die Defense als wäre er eingeseift.

Beim darauffolgenden Drive wird Kitna für 9yds gesackt und zwei Plays später machen die Steelers einen 1-Mann-Pass-Rush auf Kitna, der zehn Sekunden lang mit dem Ball auf dem Feld umherirrt, auf der Suche nach einem freien Receiver, eher ihm der Ball aus der Hand flutscht, er über seinen eigenen Beine stolpert und auf seinen eigenen Fumble fällt.

Und bei dem darauffolgenden Drive antworten die Steelers mit einem Traum-TD der mehr nach Basketball oder Rugby als nach Football aussah. Shotgun-Formation, links und rechts von QB Roethlisberger steht jeweils ein Spieler. Der lange Snap kommt, Roethlisberger täuscht an, Randle-El nimmt den Snap, rennt nach halb rechts um dann diagonal auf Roethlisberger zurückzupassen, der inzwischen nach hinten links gerannt ist. Roethlisberger passt long line für 43yds auf WR Wilson, der völlig verhärmt nahe der Endzone wartet, weit und breit kein Bengal zu sehen.

Treffer und versenkt. Diese drei Drives, die haben den Bengals richtig wehgetan. Ich prophezeihe: an diesem letzten Touchdown werden die Bengals noch Jahre zu knabbern haben.

Abgesehen von diesem Touchdown-Highlight war es nicht das gute Spiel dass ich erwartet hatte.

Die erste Halbzeit war nach der Verletzung von Palmer völlig hinüber. Die Spieler konnten sich nicht beruhigen. Es gab sehr viele Fouls, Nickeligkeiten, Unterbrechungen, Verletzungen ohne Ende. Keine Mannschaft fand zu ihren Rythmus. Immerhin war Spektakel, was schon mal mehr ist, als man von den NFC-Wild Cards behaupten konnte. Die zweite Halbzeit war angenehmer anzuschauen, litt aber im 4ten Viertel darunter, dass die Bengals tot waren.

Minuspunkte für die Steelers, weil sie das Bengals-Pass-Spiel lange nicht unter Kontrolle bekommen haben. Das hat mich an das Monday Night-Spiel gegen Indy erinnert und ich fürchte so etwas wird auch am Sonntag auf die Steelers zukommen.

Pluspunkte für die Steelers für die Offense. Cowher neigt dazu in den Playoffs ein ganz Stück konservativer zu spielen, Stichwort Ballkontrolle. Für Cowhers Verhältnisse haben die Steelers ein geradezu unorthodoxes Playoff-Spiel hingelegt. Relativ wenig gelaufen (zwar mehr als 50%, aber viele Läufe kamen erst spät, um die Uhr runterticken zu lassen). Hines Ward ward nicht die bevorzugte Anspielstation.

Traum-TD hin oder her, die Verletzung von QB Carson Palmer hat alles überbeschattet und gerne hätte ich die “richtigen” Bengals spielen sehen.

Mein vorläufiger Tipp für das Divisional nächste Woche Colts – Steelers: die Colts gewinnen 86:48. Jerome Bettis mit 3 TD-Pässen und 4 INTs.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich find’s sehr schade, obwohl ich Steelersfan bin, das es kein Rematch Colts-Patriots gibt. Irgendwie hätte ich daran geglaubt, dass Manning wieder die Muffensausen gegen Brady bekommt, auch wenn das Spiel diesmal in Indy gewesen wäre. Mein Tipp für das Spiel Colts – Steelers: 31:13. Ich glaube die Steelers haben (leider) keine Chance. Ich tippe das die Colts den Superbowl NICHT holen. Wie gesagt: Muffensausen!

  3. Bei Manning kommt es darauf an wie er ins Spiel kommt. Kannste früh punkten und verlieren die Colts kurz darauf den Ball, wird er wie immer ins grübeln kommen – egal ob gegen die terrible towels oder gegen die Pats. Sollte dies nicht der Fall sein – wird Indianspolis in den Superbowl ziehen.

  4. Macht mir meine Colts nicht madig. Ich zieh so gerne das Manning-Shirt an. (Mädchenargumente. Immer gut.)

  5. Also ich hoffe ja auf die Bears oder die Panthers. Sehr gute und sympathische Teams!

  6. Ich will die Colts auf keinen Fall madig machen, ich mag das Team und auch Manning. Sie spielen einen, zumindest in diesen Zeiten, geilen (tschuldigung) Football.
    Mir wird wieder schlecht wenn ich an Giants-Panthers und Bucs-Redskins vom letzten Woe denke. Beim Bearsspiel am nä. Woe habe ich jetzt schon eine Vorahnung das es ähnlich grotig wird, zumindest waren in letzter Zeit Bearsspiele nichts für Freunde von offensiven Football…

    Nein, Nein, die Colts dürfen meiner Meinung nach den Superbowl ruhig gewinnen.
    Irgendwie glaub ich aber nicht daran das sie gewinnen.

    Ich wünsche mir ein AFC-Championchipgame Colts-Pats.

  7. Eine gute Wahl. Die Chancen stehen gut!

  8. Meine Tips:
    AFC-Championship Game DEN – IND
    NFC-Championship Game CHI – SEA
    Superbowl SEA – IND
    Champion SEA

    Und so hätte ich es gerne (nach durchweg spannenden, superg***** Spielen):
    AFC-Championship Game DEN – IND
    NFC-Championship Game CHI – SEA
    Superbowl SEA – IND
    Champion IND

    Aber wie sagt der Weißbier-Kaiser so schön: Schaun mer mal:-) Aprospos Trikots, zwar trage ich grundsätzlich keine, wenn aber, dann wäre es in dieser Saison eindeutig die #43 der Steelers!