Hach, die Olympia-Reporter…

Ach, seufz, sie sind ein billiges Ziel, die Kommentatoren. Und wie die Diskussion im Super-Bowl-Eintrag mit den beiden ARD-Kommentatoren zeigt, relativiert sich vieles, wenn man die “Gegenseite” hört.

Aber trotzdem… für einen kleinen schäbigen, schnellen Eintrag geben sie ein zu gutes Ziel ab…

Von “billig” ist der Sprung zu Günter-Peter Ploog nicht weit. GP Ploog kommentierte heute im ZDF Eishockey. Nach seinem ersten Spiel heute nachmittag, ITA – CAN, bin ich felsenfest davon überzeugt, das GP Ploog NASN nicht abonniert hat und wenn er NHL auf PREMIERE guckt, dann straight die deutsche Tonoption wählt. Da war dann doch vieles, was sich drei Meilen gegen den Wind wie “angelesen” anhörte und die Aussprache der kanadischen Kufencracks ließ mitunter die Fußnägel hochklappen.

Was geht in so einem Reporter wie GP Ploog vor? Jahrelang war er einer der Eishockey-Kommentatoren beim ZDF und bei PREMIERE. Seit seiner Rückkehr gibt es Eishockey nur noch in Spurenelementen. Der Mann ist also in dieser Sportart nicht in Übung. Hat damit auch sein Interesse nachgelassen? Hat der Mann die NHL während der vorolympischen Saison überhaupt irgendwie auf dem Radar gehabt? Oder wäre es nicht so ein Fall von: “besser wäre es, einen Freien zu nehmen, der in Übung ist“?

Im Deutschland-Spiel verkniff sich Ploog übrigens nicht die Bemerkung, dass die Nationalmannschaft die Übertragung nutzen wolle, um Werbung für den Sport zu machen, der nun endlich mal wieder frei empfangbar wäre. Tonalität: Ellenbogencheck gegen PREMIERE. Was merkwürdig hohl klingt, wenn man weiß, das Ploog Ex-Angestellter jenes Pay-TV-Senders war.

Während Ploog und sein Experte (war es Schloder?) in höheren Sphären schwebten, lieferte auf EINS Festival Bernd Schmelzer eine durchschnittliche Kommentierung ab, ohne negativ aufzufallen.

Die Überraschung für mich, war EUROSPORT-Kommentator Oliver Faßnacht mit Wolfgang Büttner. Ich bin kein großer Fan von Faßnachts Fußball-Kommentierungen, die mir zu nonchalant, zu Larifari sind. Aber beim Eishockey war er mit angemessener Euphorie bei der Sache. Von den drei Sendern gab es einzig auf EUROSPORT taktische Beobachtungen zu hören.

Ich lege mich mal fest: die übelsten Kommentierungen sind bislang beim Rodeln zu hören gewesen. Weder Ulli Jansch auf EUROSPORT, noch der ZDF-Mann (Sven Voss?) vermochten mehr zu liefern, als das Ablesen der Zeiten. Quasi jede unfallfreie Fahrt wurde zur “guten Fahrt” deklariert, ungeachtet irgendwelcher Zeitverluste von teilweise über einer halben Sekunde. Da wird von exzellenter Linie gefaselt und im Ziel sind es 4 Zehntel mehr.

Wenn man die Auswahl hat, sollte man zu Peter Grube greifen, dem ARD-Mann. Er schildert wenigstens ab und zu Details der Fahrt, wie z.B. schlechte Linien.

So sprach der ZDF-Mann bei einem russischen Doppelsitzer von einer sehr guten Fahrt, ehe er nach der Zieldurchfahrt von einer “Sicherheitsfahrt” sprach, die den Platz stabilisieren sollte. Schnelles Zapping zu Grube. Urteil Grube: schlechte Fahrt. Das Kopfschütteln der beiden Russen ließ ahnen, wer der beiden Recht hatte.

Weswegen ich die Kommentierungen beim Rodeln so schlecht fand, hat auch damit zu tun, dass ich heute beim Doppelsitzer auf den Trichter gekommen bin, wie man Rodeln zu sehen hat, auf was man zu achten hat. Die Regeln der Physik sind banal und seit langem bekannt: jeder Lenkversuch des Schlittens bremst und kostet Zeit. Je weniger gelenkt wird, desto schneller die Fahrt.

Heute hat es aber bei mir zum ersten Mal “Klick” gemacht: bei den Doppelsitzern kann man die Lenkversuche nämlich verflüffend gut beobachten, wenn man einfach auf die Beinstellungen der “Piloten” (dem Mann oben) achtet. Wenn die Piloten lenken, müssen sie die Beine und Hüften merkwürdig verdrehen. Beide Fußspitzen zeigen dann – mehr oder weniger – in eine Richtung.

Beim vierten Durchgang habe ich so, unabhängig von den Zwischenzeiten fünf von sechs Mal richtig getippt (“wird Zeit und Plätze verlieren”). Wenn man diesen Blick drauf hat, konnte man auch die Fahrt der österreichischen Olympiasieger geniessen, die so gut wie gar nicht gelenkt haben, während andere so verdreht auf dem Schlitten saßen, dass sie fast runtergefallen wären.

Weitere Minuspunkte: die Olympia-Kurznachrichten am Mittag mit Stephane Franke, die mitunter mehr mit Assoziationsketten als mit Informationen zu tun haben. So wusste Franke von der abgeblasenen Nordischen Kombination zu berichten, dass sich die Norweger sehr wegen ihrem dritten Mann freuen würden. Was mit dem dritten Mann los gewesen ist, weiß ich bis zu Stunde nicht…

Der Orden des Tages geht an einen unbekannten ZDF-Reporter, der am frühen Vormittag ein überraschend ausgewogenes Feature zum Thema Doping brachte und dabei im Fall von Sachenbacher beide Seiten beleuchtete, auch die mögliche Gesundheitsgefährdung von Sachenbacher, sowie Versäumnisse des DSVs, aber auch über fragwürdige Methoden der Dopingfahner berichtete, wie z.B. dass sie sich mitunter als Journalisten oder Autogrammjäger ausgaben. Bestes Feature bei Olympia bislang.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. jo war echt positiv von den beiden Eurosportlern überrascht, die Übertragungen waren echt stimmungsvoll und mit einer gewissen Kompetenz garniert; was man Ploogi nich grade behaupten kann…

  3. Ja, Faßnacht + Büttner sind okay. Vielleicht punktuell ein bißchen laberig und witzelsüchtig, aber wenigstens unterhaltsam und am Ende ist es ja nur Sport. Und zumindest Büttner scheint fachlich sattelfest zu sein. Nur für Leute zu kommentieren, die öfter mal NHL-Spiele sehen, wäre bei Olympia eh nicht angebracht.
    Bei Ploog hatte ich auch das Gefühl schlechter Vorbereitung. Mich stört der nervende Singsang, in den er irgendwann verfällt und das typisch öffentlich-rechtliche Gelaber von der ach so mythischen NHL. In den meisten Sportarten ist das selbstverständlich, dass es Turniere gibt, bei denen die Besten antreten. Schloders Einwürfe sind, wenn man Glück hat, redundant.

    Schmelzer scheint nicht in der Lage zu sein, sprachlich der Geschwindigkeit des Spiels zu folgen – beim Eishockey kann man keine langen Schweigepausen einlegen – und ist mir unsympathisch (Beamtenmentalität, ohne ein Gefühl für die Schönheit des Spiels)
    Aber Hauptsache, die Spiele sind gut – Russland-Slowakei fand ich fabelhaft. Und wenn die tapferen Letten gewonnen hätten, wäre die Gruppe sogar richtig offen gewesen. Blöd ist halt trotzdem, dass Eurosport bis zum Halbfinale relativ wenig Hockey überträgt.

  4. @dogfood
    Deine Analyse über das Rodeln fand ich total interessant. Ich kenne dieses “Durchschauen” von mir selber. Ich denke, dass ist genau das was man Videostudium nennt. Da wird einem plötzlich bewusst wie facetteneich Sportarten wie Ski Alpin oder eben Rodeln sein können. Wenn es dann klick gemacht hat, sitzt man als eigener kleiner Experte zu Hause vor der Glotze und peilt die Lage unter Umständen besser als der Kommentar und in krassen Fällen wie im Fussball:-) besser als die Trainer.
    Z. B. hab ich in dieser Ski Saison endlich kapiert wie wichtig “Zug behalten” für eine Abfahrt sein muss. Ähnlich wie beim Rodeln sind Korrekturen gleichbedeutend mit Zeitverlust. Dabei gibt es natürlich wietere Faktoren wie das Material, dass auch sehr gut sein muss . Schlussendlich erfolgt der Kontakt mit der Piste bzw. der Bahn durch das Material.
    Im Fussball ist das schon komplizierter. Im Moment versuche ich das Spiel Barca-Chelsea von nächster Woche zu durchschauen:-) Kurz zusammengefasst: Der Mourinho setzt auf schnelles Umstellen von Abwehr auf Angriff mit 2 Schlüsselpositionen. Dem defensivem zentralen Mittelfelspieler (Makalele oder Essien) und einer effizienten Sturmspitze die von den Flanken geffüttert wird und von Lampard unterstützt wird.
    Barca spielt eine ähnliche Aufstellung wobei die 3 vordersten Spieler variabler sind (Idealfall: Messi, Ronnie und Etoo)
    Jetzt prallt diese Kreativität auf das geschliffene Mourinho System und wir erleben modernen Fussball.
    Interessant finde ich die Position des vor der Abwehr spielenden Staubsaugers (spanisch: Pivote / engl.: weiss ich nicht) Der wird in der Tat immer wichtiger( siehe ManU sucht verzweifelt Einen für die Position seit Roy Keane ver(g)reist ist). Ähnlich wie Linksverteidiger gibt es diese Art Spieler auf dem Markt nicht oft genung in der nötigen Qualität.
    Schlusskritik:
    Langsam sollte sich der Deutsche Fussballfan vom altmodischen Spielmacher lösen. So was gibt es nicht mehr. Es gibt schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff mit dem dazu gehörigen Spielermaterial um diese Aufgabe zu lösen. Bis auf die Funktion des Innenvertiedigers sind die Aufgaben an die Spieler vielfältig verteilt. Spielmacher gibt es nur noch in Deutschland und Mourinho ist wohl der Erste der erkennt wie man effizient Fussball spielen lässt..

  5. fand janschi gestern auch katastrophal. er hat ukrainer gesehen, wo keine waren; er hat gar nichts gepeilt

    unangenehm – wie schon beim radsport – fand ich michael pfeffer, der eine nicht unsympathisch wirkende H.Gerg an seiner Seite hatte.

    Faßnacht hat doch früher auf Eurosport Tennis kommentiert, ehe diese unglückliche Stich-Stockmann-Sache hochkochte….

  6. Weil ich keine Ahnung vom Rodeln habe, kann ich zur fachlichen Kommentierung nix sagen. Um aber die Diskussion den richtigen Leuten zu kommen zu lassen; es handelt sich um Norbert Galeske. Sven Voss war der Moderator vor Ort.
    (Klugscheißerei am Rande: Bei den Doppelsitzern gabs nur zwei Durchgänge, keine vier.)

    Viel schlimmer fand ich bislang die nie unfallfreien Einwüfe der sogenannten Expertin im Eisschnellauf, Frau Niemann-Stirnemann. Rhetorik Studium für Ex-Stars hat eigentlich ein “Muss” zu sein. Bei ihr frage ich mich, ob sie vor diesen Auftritten jemals Kommunikation betrieben hat.

  7. und ich bin endlich wieder im geliebten orf-land. da hat man, zumindest kommentatorentechnisch, ahnung vom eishockey. die spielanalyse hat mir hervorragend gefallen und sie kannten sich mit den namen und leistungen der nhl-spieler gut aus. schöne sache, leider nicht das komplette spiel in der übertragung.

  8. Ulli Jansch: ist für mich ein “Passepartout”-Kommentator. Kann und wird überall eingesetzt. Ist insofern okay, weil er einem nicht auf den Geist geht (“auf den Geist gehen” -> siehe auch Wark, Thomas und Ploog, Günter-Peter)

    Galeske/Rodeln: Huh, normalerweise hätte ich es mir zugetraut den Galeske zu erkennen. I.d.R. auch so ein Kommentator: fällt nicht weiter negativ auf.

    Michael Pfeffer: ich finde ihn noch nicht einmal so unsympathisch. macht er nun auch ski? ich habe diesen winter gergs ersten auftritt als expertin an der seite von aris donzelli gesehen/gehört. es war für donzelli offensichtlich ein sehr erregender moment und ich bin froh gewesen, dass man seine hose nicht gesehen hat.

    re: analysen im fußball
    ich finde fußball immer schwer als zuschauer zu analysieren. wie im football bräuchte es eigentlich einen größeren bildausschnitt.

  9. Ich habe Slowakei-Russland auf ARDfestival geschaut. Der Kommentator war aber grässlich. Da gab es mal einen harten, aber korrekten Check von Ovechkin. Er:”Völlig unnötig. Die erste grässliche Szene des Spiels”. Eine halbe Minute Check eines Russen auf offenem Eis “Jetzt übertreiben die Russen es aber”. Weder das einen noch das andere gab eine Strafe, was der Kommentator schlicht und einfach ignorierte und fortfuhr: “Durch die Fouls wurde das Spiel nun etwas weniger schnell”

  10. @dogfood
    Aber trotzdem… für einen kleinen schäbigen, schnellen Eintrag geben sie ein zu gutes Ziel ab…

    Wie darf man denn das verstehen ?

  11. Der bayernde ZDF-Praktikant, der für Eins Festival Schweden-Russland kommentiert, hielt gerade Mats Sundin, dessen markantes Gesicht groß im Bild war, für einen der beiden Sedins. Welchen, verriet er nicht. Es ist erschütternd.
    (Die russischen Jungstars machen dafür einen sehr fitten Eindruck, trotz der Niederlage gegen die Slowaken. Das könnte endlich mal wieder was werden. )

  12. Laut ZDF-Website sind fürs Eishockey Ploog, Galeske und Ulrich Nett eingeteilt. Ploog setze ich als bekannt voraus, Galeske “bayert” eigentlich nicht, also müsste es Nett sein?!

    (Und EUROSPORT berichtet von RUS–SWE in drei-Minuten-Häppchen zwischen der Teamverfolgung/Eisschnellauf)

  13. Ja, ist wohl Nett. Galeske geht eigentlich einigermaßen klar. Wo ist er bloß?
    Herr Galeske, bitte zum Kommentatorenplatz!

    Im letzten Drittel wurde Sundin wegen sehr eindeutiger Behinderung des russischen Torhüters rausgestellt. Nett verstand das aber nicht und erfand dann zur Erklärung den neuartigen Tatbestand des “Reklamierens”, während “Interference” sogar eingeblendet war. Das geht zu weit.

  14. nett ist ösi

  15. Hmmm. Wg. Rodeln/Doppelsitzer vom gestern: bin mir nicht sicher ob es Galeske gewesen ist. Skeleton wurde heute im ZDFinfo-Kanal von Martin Wolff kommentiert, der eh aktuell omnipräsent ist und 5 Minuten nach dem Skeleton Curling kommentiert. Von der Stimme her, könnte er eher hinkommen als Galeske, denn ich vermutlich wirklich erkannt hatte.

  16. Wenn mich nicht alle Sinne verlassen haben, dann muss ich zugeben, das ich beim Rodeln sogar dieses Bild von Galeske mit seinem Namen drunter eingeblendet sah. Da bin ich zu 98% sicher und die 2 zu 100 fehlenden sind nur mit deiner großen Skepsis in Verbindung zu bringen. Ferner hält die von dir auch schon zitierte ZDF Homepage die Information parat, das Galeske nunmal fürs Rodeln zuständig ist.

    Manchmal tauschen die Sender nunmal durch. Rieck macht den normalen Langlauf im Ersten (und das unter aller Kanone) und Schröter den Langlauf der Nordischen Kombination. (wie auch das Springen, während die Spezialspringer von Rubenbauer(?) gemacht werden)

  17. Es ist bitter, wie mit Eishockey umgegangen wird. Selbst beim Damen- Curling gibt’s mehr Fachwissen, als beim Eishockey.

    Wie jemand ein Spiel liest oder nicht, damit muss man als Zuschauer leben. Wenn bei einem zwei auf Eins der eine Spieler dem anderen den Querpass in den Schlittschuh spielt und Bernd Schmelzer „schöner Pass“ johlt, ist das halt so. Wenn GP Ploog über drittklassige Kanadier in der DEL schwadroniert, die den deutschen die Plätze wegnehmen, merkt man halt, dass er sich zehn Jahre lang einen Dreck für die DEL interessiert hat. “So viele neue Gesichter, an die man sich gewöhnen muss”. So neu, dass Kathan “seine Zähne verloren hat” – was Schloder dann korrigiert: “Nein, er trägt einen schwarzen Mundschutz”.

    Man hätte zur Vorbereitung auch mal Spiele besuchen können. Denn ein wenig Respekt und professionelle Vorbereitung müsste doch drin sein, oder? Wir als Gebühren zahlende Zuschauer hätten das verdient.

    Ploog sagt „Lasse Kopitz von den Nürnberg Ice Tigers wurde nachnominiert.“ (er spielt seit August in Köln)
    „Washington wird den Vertrag mit Olaf Kölzig wohl verlängern“ (Das ist de facto kurz vor Olympia geschehen).
    „Sascha Goc von den San Jose Sharks“ (auf dem Trikot steht zudem deutlich M. Goc zu lesen). Co- Alois Schloder pflichtet bei: „Jojo, der Sascha Goc hat viel Erfahrung“ (kann man schon mal sagen über einen 22jährigen).
    Schloder muss man in Schutz nehmen. Er versucht wenigstens die Zeitlupen der Spielzüge zu kommentieren, die im kompletten Kanada Spiel durch Anekdoten aus der guten alten Zeit überlagert wurden. Ok: Für Tore wurden sie dann doch mal unterbrochen.

    Überhaupt sind die Hintergrundinfos der Herren Galeske, Schmelzer und Nett wohl als Lückentext erhältlich.

    Mit der Nummer XX, (kurzes Nachschauen- Nennung von Vorname und Nachname). Der (Position) von den (NHL- Klub).

    Was aber durchaus mit Leben gefüllt wird:
    Sami Salo- auch schon 31 (der alte Mann) – der Blueliner (er steht dort gerade) von den Vancouver Canucks.

    „Sakku Koivu, der kleine Center aus Montreal. Er hat viel internationale Erfahrung.“ (ja, Ganz schön rumgekommen der Mann.)

    Wenig später:
    Sakku Koivu, der jüngere der Koivu Brüder (Auf dem Trikot steht M. Koivu). Die folgenden Infos (überraschend nominiert, wenig Konstant) stammen übrigens aus den Fachmagazinen. Immerhin!

    Dass bei Jochen Sprentzel Itschinla und Börtazzi mitspielen, mag man ja noch verschmerzen. Auch Brodjuhr (Ploog) ist ja ein „Meister seines Faches“.

    Den Gipfel schießt aber Uli Nett ab. Der so ist, wie er heißt und deshalb ehrlich: Er sitzt vor dem Bildschirm und sagt das auch. Deshalb weiß er auch nicht, dass der Tscheche auf der Strafbank bleiben muss, weil das Schweizer Powerplay Tor bei einer zusätzlich angezeigten Strafe fiel (der Schiri hielt die ganze Zeit den Arm ins Bild).

    „Afini – Afinogeni- Afinogenov – verzeihen sie mir, mit dem Namen tu ich mir schwer“, ist knapp verzeihlich. Dass der Torwart „unüblicherweise Rechtsfänger“ ist, obwohl er die Scheibe deutlich zu sehen mit links pflückt, weniger. Oder Sundin mit Sedin zu verwechseln. Bitter ist auch, dass Deutschland auf Marcel Hackert verzichten muss. Dafür haben wir aber Thomas Müller als Torwart.

    Es ist ein Wahnsinn, wie ignorant mit diesem Sport umgegangen wird.

  18. Um es mal (auch im Zuge der Super Bowl-Diskussion) zu abstrahieren:

    Man kann die Aufzählung von “Fassungslos” als Korinthenkackerei abtun, tatsächlich treffen sie aber ins Herz des Problems.

    Reporter müssen insbesondere abseits des Fußballs einen permanenten Spagat zwischen Laien- und Fans-Zuschauer machen. Beide haben das gleiche Anrecht auf gute Behandlung.

    Für die Fans ist es dabei wichtig, dass “ihre” Sportart eine faire Behandlung bekommt. Dazu zählt eben auch, wie glaubwürdig ein Reporter ist. An dem Punkt an dem ein Reporter Interesse an der Sportart vorgibt, aber so zahlreiche Bolzen passieren, dass sie nicht mehr als Freud’scher Fehler oder Schlampigkeit durchgehen, hat es sich der Reporter und der Sender mit den Fans verscherzt. Es ist zu offensichtlich, dass der Reporter kein wahres Interesse an der Sportart hat, als dass er sie außerhalb der Großereignisse verfolgt. Logisch dass er dann auch keine Kompetenz aufbauen kann.

    Wenn Eishockey-Reporter mit Lässigkeit über das olympische Turnier parlieren, aber z.B. an der Aussprache erkennbar minimum ein Jahrzehnt keine NHL gesehen haben, dann fällt es zurück auf: den Reporter, auf die Redaktion die den Reporter entsandt hat und schließlich auf den Sender, der solche Schlampigkeiten zuläßt.

    Man stelle sich nur vor in der Tagesschau, dem “Bericht aus Bonn” oder im “Heute-Journal” würden in solcher Qualität und Quantität solche Bolzen passieren, in den Beiträgen von Frau Mörkel und US-Präsident Friedhelm Busch die Rede sein, die entsprechenden Redakteure kämen mit dem Feuern von Journalisten nicht mehr nach… Sport mag nicht so wichtig sein, wie Tagespolitik. Aber man vergleiche die Ausgaben und Sendezeiten…

    Die Schnitzer und ihr Nicht-Umgang in der Öffentlichkeit damit, sagen viel über die Qualitätsansprüche der Sender aus und das kann weder ARD noch ZDF schmecken.

    (Was im Umkehrschluß die Wortmeldungen von Witte & Froberg noch besser dastehen lässt)

  19. Das Problem ist wohl doch die Senderbindung der wenigen guten Reporter, z.B. hat das DSF in Marc Hindelang einen richtig guten Mann für Eishockey. Aber eher friert die Hölle ein, als dass die ÖRs einen Freien verpflichten, nur weil das wichtigste Turnier in vier Jahren ansteht.

    Wobei ich die Kritik an den Eishockey-Reportern nach ein paar Tagen doch auf das ZDF konzentrieren würde, wo nicht nur das Interesse am aktuellen Eishockey fehlt, sondern auch das Handwerk (lies: die Spiele schlicht kaputtgequatscht werden und es bei Nett sogar an der Regelkenntnis hapert). Bei Ploog kommt terminale Selbstgefälligkeit dazu (“Ach ja, das Spiel hab ich damals übertragen, glaube ich”).

    Die ARD-Leute waren heute erträglich (Schmelzer) bis solide (Sprentzel – dessen Aussprache so schlimm gar nicht ist und der das geile Spiel der Schweizer gegen Kanada eben gut rübergebracht hat – und auch der mir unbekannte Mann, der gerade Schweden vs. Lettland kommentiert und einfach sachlich das (langweilige) Spielgeschehen kommentiert – ist ja auch mal eine Variante.) Man verlangt ja gar nicht so viel.
    Für die Finalspiele bleibe ich trotzdem bei Eurosport.

  20. Olympia-Reporter: Bärtatzi war auch dabei

    Von "billig" ist der Sprung zu Günter-Peter Ploog nicht weit. GP Ploog kommentierte heute im ZDF Eishockey. Nach seinem ersten Spiel heute nachmittag, ITA-CAN, bin ich felsenfest davon überzeugt, das GP Ploog NASN nicht abonniert hat und we…

  21. @Fassungslos
    Das Sascha Goc viel Erfahrung hat ist allerdings schon richtig. Sascha Goc ist nämlich der ältere Bruder von Marcel (M.) Goc. Jener Sascha Goc ist ebenfalls bei Olympia für Deutschland im Einsatz und wird demnächst 26 Jahre alt. 1998 ging S. Goc von Schwenningen aus nach Nordamerika, wo er die meiste Zeit in der AHL (zweithöchste Spielklasse) spielte, es aber auch immerhin auf 22 NHL Einsätze für New Jersey und Tampa Bay brachte. Die letzten drei Jahre spielte Goc in Mannheim und seit dieser Saison für die “Hannover” Scorpions. Der Einwurf passte also zwar immernoch nicht zum Bild, wohl aber zum Stichwort.
    Ansonsten ist eure Kritik an den Olympia-Moderatoren, insbesondere beim Eishockey aber voll und ganz gerechtfertig. Zwischen den Eurosportübertragungen und denen bei ARD/ZDF liegen von der Qualität her Welten. Ich würde allerdings allgemein noch weiter gehen und vor allem die Berichterstattuung der ARD als absolut grausam bezeichnen. Man hat da das Gefühl die ganze Veranstaltung wäre nur ein WM-Trainingslager für Moderatoren. Die möglichst umfassende Versorgung der Zuschauer mit Olympiainformationen scheint dort auf jeden Fall nicht im Vordergrund zu stehen. Anders kann ich es mir nicht erklären das sich gefühlt 90% der Tagesberichterstattung im Studio abspielt während draußen um Siege und Medaillien gekämpft wird. Eines von vielen derartigen Highlights war dabei der Donnerstag Abend. Während Deutschland gegen Kanada Eishockey spielte und es beim Eiskünstlaufen der Herren langsam Richtung Entscheidung ging, zeigte die ARD zum zehnten Mal innerhalb von 2 Stunden die Zusammenfassung wie am Morgen Deutschland eine Staffel-Medaille holte, zwei oder drei mal Olympic-News (ohne wirklich neues), diverse Historic Moments und dann irgendwann ein Studio-Interview mit den Eisschnelllauf Damen, welches im Gegensatz zu sonstigen Übertragungen der ARD natürlich auch umbedingt Live sein musste. Ganz im Ernst, wer bei Olympia am TV dabei sein will braucht Eurosport.

  22. Endlich mal eine vernünftige diskussion über Kommentatoren. zum glück sehe nicht nur ich es so, das sogut wie alle Kommentatoren die auf den ÖR um längen schlagen.
    1. Siggi Heinrich und frank Luck beim Biathlon
    2.Guido Hoiber beim Freestyle-Springen/Buckelpiste
    3.Fassnacht/büttner waren der hammer. (allein wegen denen hab ich jedes noch so unbedeutendes Spiel geguckt
    4. Der bob kommentator(Name entfallen)

    Bei eurosport kommen entweder die kommentatoren selbst aus dem metier (s. Guido Hoiber) oder die klug ausgesuchten co_kommentatoren (Urs Lehmann beim Alpin-Ski) greifen den kommentatoren unter die arme.
    Ich versteh sowieso nich, warum die ÖR nich mehr mit co-kommentatoren arbeiten. hat sich jawohl eindeutig bewährt.

  23. > 4. Der bob kommentator(Name entfallen)

    Ron Ringuth:
    http://www.ringguth.de/
    http://www.bobstart.de/

    Guter Mann, macht ausserdem Motorrad-WM, Skeleton und Gewichtheben bei Eurosport. Ich mag ihn gern hoeren, kann mir aber vorstellen, dass er ebenso polarisiert wie Thiele/Heinrich oder Migels/Heppner.

    Chris

  24. Nein, ich meinte den Bob-Reporter von PREMIERE bei Olympia 2002/Salt Lake City. Es war nicht Ron Ringuth, sondern ein Ex-Bob-Trainer mit starkem bayrischen Akzenten, der unglaublich bei den Rennen abgegangen ist,

  25. @dogfood Du schon, aber nicht jonez

    Heuber finde ich aber nur Freestyle gut; Alpin mag ich ihn nicht. Da ist mir der Siggi schon deutlich lieber.

    wollte auch nochmal EUROSPORT loben!

    Heinrich – große Klasse
    Thiele – sympathisch Brühe labernd wie eh und je
    Büttner/Faßnacht – Superstark (habe Büttner schon zu PREMIERE-Eishockeyguide-Zeiten geschätzt)
    Schamberger – macht sogar Eiskunstlaufen spannend (besser als Cerne+Co.)
    Ringguth – viel besser als der ÖR

    allein Janschi war leicht überfordert

    Klasse auch die Cos Lehmann, Luck usw.

    Nicht so toll bei den Cos
    Siegmund – nur Allgemeinplätze
    Becker – nervt mich

    War sicher auch nicht schädlich, Petra Bindl ans ZDF “verloren” zu haben.

  26. @chris
    stimmt, so heisst er. was wichtiges in seinem tätigkeitsfeld haben wir aber vergessen.
    Er kommentiert doch auch die Wok-Wm auf pro sieben^^gg

  27. so, jetzt aber am richtigen Ort
    Hans Zach hat sich gestern auch zu dem Thema geäußert. Nach dem Spiel der Haie in Ingolstadt wurde er gefragt, ob und wie er das olympische Eishockey-Turnier verfolgt habe. Zach antwortete in seiner Grantlermanier – er war sowieso ziemlich angefressen wegen der Niederlage der Haie – nur kurz, und zwar habe er das Turnier im Fernsehen geschaut und den Ton ausgemacht. Dies hat er erstmal so stehen gelassen. Der Reporter hat dann natürlich nachgefragt, warum er den Ton ausgemacht hatte. Anscheinend glaubte er nicht so recht die Aussage von Zach. Der wurde dann aber genauer. Und zwar seien die Reporterleistungen unwahrscheinlich schlecht gewesen. Man hätte Eishockey wie vor dreizig Jahren kommentiert.Ich denke er meinte die ÖR und nicht Fassnacht/Büttner. War auf jeden Fall mal wieder ganz großes Kino von Zach!

  28. Hat der idiot kein eurosport oder was?^^

  29. Das war echt hart was der Tom Scheunemann aus dem Kanada – Russland Spiel gemacht hat.

    Eishockey ohne Ton ist allerdings auch kagge

    Mir graust es vor den nächsten Spielen :(

  30. gerade die combo thiele/siegmund macht das skispringen die gesamte weltcup-saison über so angenehm… meist live vor ort, immer nah an springern und trainer, somit auch gut für eine anekdote. da merkt man das eingespielt sein und den vorteil, nicht nur jedes zweite oder dritte wochenende mal ein springen zu kommentieren, wenn man selbst fast jede quali mitnimmt.

  31. Den falschen Eintrag zu erwischen, kann ja jedem mal passieren – aber nach Überfliegen finde ich es bemerkenswert, wie wenige Änderungen man vornehmen müsste, um den Text vier Jahre später wieder zu verwenden.

  32. oliver faßnacht und gerhard Leinauer von eurosport sollten für ihre kommentierung des olympischen eishockey-turniers einen ferseh-preis bekommen.
    die beiden sind ein geniales duo. es hat großen spaß gemacht den beiden zuzuhören.
    ich wünsche mir das die NHL zu sky deutschland zurückkehrt.

  33. Wenn wir hier schon sind: weiß jemand, ob die Eurosport-Leute in Vancouver waren oder aus dem “Heim”-Studio kommentiert haben?

  34. Hallo dogfood, lösch mich und den über mir!

  35. Hi Salopp. Ich weiß dass du es gut meinst. Aber können wir uns darauf einigen, dass du nur Spam “markierst”, der älter als 24 Stunden ist? Ich bin nicht immer in der Lage zeitnah Spam zu entfernen und durch deine “Markierungen” verdoppelst du die Arbeit für mich.