Dallas Mavericks – Phoenix Suns, Game 5: das 50-Punkte-Massaker

[Achtung, Spoiler. Ergebnis aus der Nacht]
 
 
 

Die Dallas Mavericks gewinnen Spiel 5 gegen die Phoenix Suns 117:101 und gehen in der Serie mit 3-2 in Führung.

Es dürfte in den USA heute keine NBA-Schlagzeile geben, in denen nicht das Wort “Dirk” oder “Nowitzki” vorkommt. Nach seiner schlechtesten Playoff-Leistung in Spiel 4 (86:106 in Phoenix), packte Dirk Nowitzki die Kettensäge aus und machte aus den Suns im Alleingang Kleinholz: 50 Punkte, 12 Rebs.

Nur um es in Relation zu setzen: alleine im vierten Viertel machte Nowitzki mehr Punkte als die gesamte Suns-Mannschaft: 22:20. Das vierte Viertel war ein Blutbad! Laut ESPN hat es in den letzten 26 Jahren nur vier weitere Spieler gegeben, die in einem Playoff-Spiel 50 und mehr Punkte und mehr als 10 Rebounds machten: 2000 Karl Malone, 1994 Charles Barkley, 1975 McAdoo und 1970 B. Cunningham.

In Daily Dime beschreibt ESPNs Marc Stein die Gegenreaktion von Nowitzki auf Spiel 4:

First Nowitzki had to endure a blistering film session Wednesday in which Mavs coach Avery Johnson loudly dissected Nowitzki’s shot selection and reluctance to attack the rim. “He let me have it,” Nowitzki confessed. Then he went back to the practice court at night for his usual round of extra shooting and self-examination with longtime mentor Holger Geschwindner, believing that only extra doses of preparation could spare him from a repeat performance.

So richtig rund lief es anfangs im Spiel nicht. Dallas verpasste es von einer schwachen ersten Halbzeit der Suns zu profitieren und führte nur 58:55. Phoenix gelang es im dritten Viertel phasenweise die Führung zu übernehmen, eingangs des vierten Viertels führten die Mavs wieder mit 82:80.

Es gab keinen außeren Anlaß, warum die Partie im 4ten Viertel derart kippte. Die Suns wirkten eh während des ganzen Spiels eher so, als würden sie sich durchschummeln. Sie haben nie über längere Phasen den benötigten Hochgeschwindigkeits-Basketball spielen können, hatten, glaube ich, im 1ten Viertel sogar dreimal die Shoot-Clock ablaufen lassen.

Auf Seiten Nowitzkis war die 22-Punkte-Show im letzten Viertel vorallem dadurch bedingt, dass er wieder mit Verve unterm Korb ging und entweder die Layups machte oder alternativ die Fouls bekam. Mit der Urgewalt Nowitzki unterm Korb, wurden die Suns nicht fertig. Raja Bell war noch von seiner Verletzung gehandicappt und Shawn Marion mit 5 Fouls belastet.

Es war die Solo-Show des Dirk Nowitzki, mit Josh Howard und 23 Punkten in der Nebenrolle und immerhin 9 Assists von John Terry.

Auf Seiten der Suns Tim Thomas mit 26Punkten und “Küßchen” für Nowitzki, Marion und Nash mit 20 Punkten.

Für Spiel 6 in Phoenix brauchen die Suns dringend zwei Dinge: mehr Tempo und Nowitzki ohne Fouls vom Korb fernhalten.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich bin etwas anderer Meinung.

    Das die Suns eine schlechte erste Halbzeit gespielt hätten sehe ich nicht so.
    Im ersten Viertel ja, da haben die Mavericks, vorallem in Person von Center Diop sich unglaublich viele Offensivrebounds (5 glaub ich) geschnappt und dadurch zweite Chancen erarbeitet. In der Defensive spielten sie sehr aggressiv und ließen nicht viel zu.
    Im zweiten Viertel, das Phoenix mit 32:22 (schwach?) gewonnen hat, waren die Mavs bei weitem nicht mehr so gut in der Defensive und es war offensiv Nowitzkis schlechtestes Viertel mit nur 6 Punkten und einer mannschaftlich richtigen miesen Quote von zwischenzeitlich 1 von 10 (Ausnahme Howard).

    Im dritten Viertel ist Phoenix auf dem Weg gewesen, das Spiel nach Hause zu bringen. Es gab eine Phase, in der Nash und Thomas mit ihrem Pick and Roll die Mavericks auseinandergenommen haben. Einzig Nowitzki offensiv konte da noch dagegenhalten, trotzdem lagen sie mit 7 hinten. Nach dem Dreier von Thomas zum 77:70 hat Avery Johnson dann die Verteidigung wieder umgestellt und das hat dann funktioniert. Da lag für mich der Anlass, warum Phoenix eingebrochen ist. Neben einer unglaublichen Vorstellung Nowitzkis natürlich.
    Und das Shawn Marion nur aufgrund seiner Foulbelastung Dirk nicht stoppen konnte, na ja. 5.Foul 4:58 vor Schluss. Zu dem Zeitpunkt lag Nowitzki bei 44 Punkten…

  3. Stichwort “Verve unterm Korb”:
    Ein sehr starker Auftritt von Nowitzki in der Zone. Wie oben schon beschrieben sicherlich auch der Tatsache geschuldet, das die Suns mit Diaw (2,03 m, 97 kg) in der Center-Position und dem gehandicapten Bell gegen Ende des Spiels in Punkto Physis keine Antwort auf die Entschlossenheit Nowitzkis hatten. Nach Spiel 4 hatte ich deutliche Zweifel, nun rechne ich fest mit den Mavs in den Finals. Je nach dem wer sich im Osten durchsetzt (wird schwer, aber DET scheint mir noch nicht abgeschrieben) wird das Thema Dominanz unter dem Korb dann aber gegen Ben Wallace oder Shaq deutlich schwieriger. Wäre zu hoffen, das DeSagana Diop dann an seine Leistung gegen Tim Duncan aus der zweiten Playoff-Runde anknüpfen kann. Dampier scheint derzeit kein Faktor und Mbenga ist wohl wegen Streitereien mit Fans noch für die nächsten fünf Spiele gesperrt.

  4. Immer wieder herrlich, die Zusammenfassung auf NBA.com. Der Kommentator brüllt immer bei den Mavs Zusammenfassungen, wenn Nowitzki Körbe macht.
    ” And Nowitzki – Aaaains – zwaiii – draiiiii!” Schön auf deutsch ausgesprochen.