Upcoming: NFL-Saison 2006/07, NFC East

NFC East

Die NFC East ist eine der klassischsten Divisionen der NFL. Alles schön traditionelle Franchises. Glamour mit den Cowboys, Ärmel-Hochkrempel-Football bei den Redskins, Eagles und Giants.

Alle Franchises haben in der Offseason Moves gemacht, um sich an die Spitze der NFC East zu setzen und die NFC East dürfte die ausgeglichenste Division überhaupt sein. Die Chancen stehen gut, dass sich die vier Teams die Siege gegenseitig wegnehmen und die Division bis zum letzten Spieltag in Sachen Titelgewinn offen bleibt, die Wild Cards aber dafür woanders hinwandern.

Von allen vier Teams scheinen am ehesten die Washington Redskins abzufallen. Joe Gibbs hat in den bisherigen zwei Seasons viel von seiner Magie verloren. Der Wechsel des KC-OffCoord. Al Saunders wird von einigen als Lösung für die Nachfolgefrage gesehen. Zudem sind die Redskins wegen der Ausrichtung ihrer Offense enorm von der Gesundheit des alten Mark Brunells abhängig.

Dallas Cowboys

Es gab in der Offseason nur ein Thema: Egomane und WR Terrell Owens beim autoritären Bill Parcells, kann das gut gehen? Seit Owens dann auch noch im August seine Grenzen bei Parcells auslotete und viel Zirkus um die Behandlung seiner Muskelverletzung machte, ist jedermann davon überzeugt: Owens ist ein Betriebsunfall auf zwei Beinen, der nur darauf wartet zu passieren. Owens ist ein Spaltpilz der die 49ers und zuletzt die Eagles vergiftete.

Nur um es nicht falsch zu verstehen: ein Receiver mit den Qualitäten von Owens war nötig. QB Drew Bledsoe, der mit zunehmenden Alter plötzlich in der Pocket leichtfüßiger wird, hat keinen Go-To-Guy. Hinter WR Johnson (nun bei Carolina) und WR Glenn fiel die Qualität der Fänger stark ab, zuviele Pässe wurden fallengelassen und TE Witten machte noch zuviele Fehler.

Die noch größere Baustelle in der Offense ist die Offense Line, die letzte Saison nicht tief genug war und bei Verletzungen anfing stark zu schwächeln. Eine Verletzung wie die von Adams reichte aus, um Bledsoe zum Abschuss frei zu geben und das Laufspiel kollabieren zu lassen. Das wird man bereits in der ersten Woche sehen, denn Flozell Adams geht verletzt in die Saison, ist questionable.

Die Offense muss also darauf hoffen, dass das Laufspiel Bledsoe entlastet und TE Witten, in dem viel Potential zu sehen ist, sich wieder ein Stückchen mehr verbessert.

Wenn es in der guten Defense Probleme gab, dann in der Secondary.

Mein Tipp: 10-6

Philadelphia Eagles

Nach einen Seuchensaison mit den Verletzungen von QB McNabb und 16 weiterer Spieler und dem Amoklauf von Terrell Owens, versuchen die Eagles einen Neustart.

Zum Neustart gehört es auch, dass die zerissene Mannschaft der Vorsaison wieder vereint wird. Viel wird vom Headcoach Andy Reid und QB McNabb abhängen, die Leadership zeigen müssen.

McNabb braucht eine bessere Offense Line und braucht WRs die Pässe fangen können. Die einzige nennenswerte Aufrüstung bei den Receivern ist WR #18 Donte Stallworth, aus New Orleans kommend. WR #84 Hank Baskett, Rookie, soll im Trainings Camp sensationell gewesen sein.

Zum letztjährigen Kollaps trug auch die Defense bei. Die Secondary wurde ein ums andere Mal verbrannt, weil von den Front Seven zu wenig Druck kam. Da haben die Eagles versucht mit der Verpflichtung von DE Howard und der Draft von DT Bunkley mehr Pepp reinzubringen. Howard für den Pass Rush, Bunkley gegen den Lauf in der Mitte.

Mein Tipp: 9-7

NY Giants

Die Offseason der Giants war eher durch “Feinjustierung” als große Umwälzungen geprägt.

Im Blickpunkt des medialen Interesses steht der weitere Reifeprozess von QB Eli Manning, der sich m.E. letzte Saison ständig verbessert hat. Er ist aber noch kein Leader. Das Playoffspiel gegen Carolina zeigte, dass er noch nicht das Team auf seine Schulter nehmen kann. Mannings größtes Problem sind zuverlässige Anspielstationen. Hinter WR Burress und TE Shockey (geht angeschlagen in die Saison, konnte am Freitag nicht trainieren) enttäuschte WR Toomer als Receiver #2. Recht hoch holte man sich WR Sinorice Moss aus der Draft, ähnlich wie Burress, ein Mann für Big Plays.

Weil Manning aber noch jung und erst in sein zweites Jahr als Starter geht, dürfte die Hauptlast der Offense wieder auf den Schultern von RB Tiki Barber (2005: 1680yds) liegen.

Aber mehr als in der Offense dürfte Disziplin-Fascho Headcoach Coughlin mit der Defense beschäftigt gewesen sein, die zuviele Läufe vorallem über Außen zuließ und so in der Endphase der letzten Saison nur torkelnd in die Playoffs kam.

Zudem wirkte die Secondary zeitweilig verunsichert. Folge: CB Allen und S Shaun Williams wurden gegen S Demps, CB Madison und CB McQuarters ausgetauscht. Die Qualitäten von Sam Madison sind eher umstritten.

Der Pass Rush war mit DE Michael Strahan und DE Osi Umenyiora kaum zu toppen. Die DE-Position ist mit Tuck und Kiwanuka sehr tief besetzt, aber die DTs geben Fragezeichen auf. LB LaVar Arrington ist aus Washington gekommen und gilt als jemand, der nicht sehr viel Wert auf die angesagten Defensespielzüge legt und daher häufiger mit DefCoord. aneinandergerät.

Die Giants sollte besser spielen als letztes Jahr, haben aber ein schweren Schedule.

Mein Tipp: 8-8

Washington Redskins

Die Defense von DefCoord. Gregg Williams war makellos. Er galt sogar als potentieller Headcoach-Kandidat in der Offseason. Die Probleme lagen in der Offense und zum ersten Mal in seiner Karriere vertraut Headcoach Joe Gibbs das Playcalling einem OffCoord an, Al Saunders von den KC Chiefs, was prompt zu Gerüchten geführt hat, Gibbs könnte nach der Saison aufhören und das Zepter an Saunders weitergeben.

Die Redskins werden diese Saison mit der Offense stehen oder fallen. Die Quarterback-Position ist abseits von Brunell nicht gut besetzt. Das sah in der Preseason mit vier deftigen Niederlagen nicht gut aus. OffCoord Saunders pflegt dann grinsend zu entgegnen, dass sie nur ungefähr 2% aller offensive plays ausgepackt haben.

QB Mark Brunell nähert sich seinem Karriereende, warf aber letzte Saison noch für 3.050yds. Diese verteilten sich zu 60% auf WR Santana Moss und TE Chris Cooley. Moss hat dabei einen sensationellen YAC-Schnitt für die Saison: nach Passfang erläuft er im Schnitt noch 7,3yds bevor er getackelt wird. Einen so hohen Wert hat als #1-WR nur WR Steve Smith aus Carolina. Ihm zur Seite wurde aus Pittsburgh WR Antwaan Randle-El, noch so ein Big Play Maker, und von den 49ers Brandon Lloyd gestellt. Randle-El plus Moss pluss Brunells dicken Wurfarm plus ein receiverfreundlicher OffCoord Saunders. Plant da eine Franchise den ganz tiefen Ball zu werfen?

Fragezeichen beim Laufspiel. RB Clinton Portis zog sich in der Preseason eine Schulterverletzung zu, drohte länger auszufallen. Als zusätzlichen Backup holte man RB TJ Duckett, worüber der eigentliche Backup Betts nicht erfreut war. Als alle schließlich die Verpflichtung von Duckett als Eingeständnis werteten, Portis würde verdammt lange ausfallen, gingen Gibbs und Portis fast täglich an die Presse um seine Rückkehr immer früher zu verkünden. Stand der Dinge vom Wochenende: Portis soll schon beim Monday Night Game als Backup an der Seitenlinie stehen.

Mein Tipp: 8-8

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp