PREMIERE, Walter TeleCenter und die Kündigungen

Es laufen weiterhin Kommentare auf den “PREMIERE Kündigungen”-Eintrag hier im Blog auf, weiterhin melden Kunden Probleme bei der Abwicklung mit dem PREMIERE-Dienstleister Walter TeleCenter.

Seit einigen Tagen bekommt die Geschichte einen etwas anderen Drive, denn den Verbraucherverbänden ist es in einem anderen Verfahren (EC-Karten) gelungen, eine Art “Sammelklage-Recht” zu erwirken. Mit diesem Instrument können die Verbraucherverbände, ähnlich wie im US-Recht, Beschwerden sammeln und im Namen von mehreren Menschen klagen.

In Fall von PREMIERE geht es darum, dass es sehr viele Kunden gibt, die bei Kündigung von PREMIERE die SmartCard zurückgesandt haben. PREMIERE aber wiederum behauptet dass diese Karten nie angekommen seien und verlangt 75 EUR Schadensersatz. Aus Sicht der Verbrauchzentrale behauptet PREMIERE dieses zu häufig und bezweifelt dass PREMIERE diesbezüglich immer die Wahrheit sagt. Es läge der Verdacht von Betrug vor.

Die Verbraucherzentrale in Hamburg hat im Sommer Betroffene dazu aufgerufen, sich in Hamburg zu melden und nun aus den Rückmeldungen eine Sammelklage vorbereitet. Auf der Website der Verbraucherzentrale wird der Fall entsprechend dokumentiert (Deep Link)

Wir glaubten nicht an so viele Zufälle und daran, dass Briefe an einen einzigen Empfänger massenhaft auf dem Postweg verloren gegangen sein sollten. Die Verbraucherschützer riefen die Ex-Kunden per Internet dazu auf, ihre Erfahrungen zu schildern. Das Echo war überwältigend. Binnen weniger Monate bestätigten über 250 Kunden den Eindruck der Verbraucherzentrale. 150 von diesen haben an Eides Statt versichert, die Karte ordnungsgemäß verschickt zu haben. Dennoch seien sie aufgefordert worden, Schadensersatz zu zahlen. Die Klage betrifft 53 Betroffene, die den Betrag auch tatsächlich bezahlt haben. Diese Verbraucher haben einen Anspruch auf Erstattung. Weil kaum jemand wegen 75 Euro bei unsicherer Beweislage vor den Kadi zieht, haben wir uns die Ansprüche abtreten lassen und gebündelt. Mit der Klage wird ein Gesamtbetrag von rund 3.600 Euro gefordert.

In einem etwas anders gelagerten Fall hat PREMIERE inzwischen ein Verfahren verloren. Dabei geht es um einen Abonnenten, der nach Einstellung der kostenlosen Programmzeitschrift, sich geweigert hatte, die Abogebühren zu zahlen (Deep Link)

Lange hat es gedauert, aber seitdem die Verbraucherzentrale nun mit der Sammelklage an die Öffentlichkeit gegangen ist, fangen auch die Medien an, sich für die geschichte verstärkt zu melden.

Ein entsprechender Artikel auf SPIEGEL Online ist mit Hilfe einiger hier auf allesaussersport aufgelaufenen Kommentare entstanden. Ein Kernsatz aus Kundensicht im Artikel:

“In manchen Fällen hat Premiere auf die Sonder-Kündigungen nicht einmal reagiert”, sagt Carmen Gahmig. Die Juristin rät den Kunden, deren Kündigungen nicht akzeptiert wurden, generell nicht zu bezahlen. Zwar überziehe Premiere zahlungsunwillige Abonnenten mit Abmahnungen, doch scheue der Sender eine Klage: “Denn würden Sie verlieren, hätten wir etwas in der Hand.”

Ganz konkret geht der Artikel auch auf Fehlverhalten des Walter TeleCenter ein, die mit irreführenden Aussagen Kunden Glauben machen, dass ihre Sonderkündigung entsprochen worden sei.

In ihrer Gesamtheit sieht es wirklich so aus, als würde PREMIERE bewusst den Grenzbereich des Legalen austesten, in der Hoffnung das den meisten Kunden dies zuviel Streß ist und der einfachheitshalber bei PREMIERE kleben bleiben.

Wer bei PREMIERE kündigen will, sollte sich eine Übersichtsseite der Verbraucherzentrale Niedersachsen ansehen, indem Vorgehensweisen und Reaktionsmöglichkeiten beschrieben werden.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. @ dogfood,

    danke schön für die info. ich hab diesen bericht vom tobias nicht gefunden.
    na ja, ob es mir was bringt, weiß ich noch nicht. premiere hat sich bei mir garnicht, in keinster weise dazu geäußert, das ich denen die smartcart zurück geschickt habe.

    trotz allem bin ich sehr optimistisch das wir alle daraus kommen. obwohl so manches “urteil” in den letzten tagen einen wieder an unserem rechtsstaat zweifeln lassen kann!

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende!

    Ralf

  3. […] Für nähere Informationen verweise ich auf SpOn und allesaussersport. […]

  4. Doch eine Sammelklage wegen Premiere und den Problemen mit der Kündigung

    Das Thema Kündigung bei Premiere zieht immer noch weite Wellen. Dahingehend muß ich mich selber korrigieren, denn ich schrieb vor einiger Zeit, daß Sammelklagen gegen Premiere nach deutschem Recht nicht möglich sind.
    Jetzt hat das d…

  5. Ich bin mal gespannt ob das Premiere durchhalten kann, wenn die Klage durchgehen sollte. Ich vermute mal das Premiere bald zu macht und es sitzen wieder Ein paar mehr Leute auf der Straße

  6. Da fragt man sich doch, was in den Köpfen der Premiere-Verantwortlichen vorgeht. Die setzen vermutlich darauf, dass Arena bald die Luft ausgeht, und alle verlorenen Schäfchen mit gesenktem Haupt wieder zurück gekrochen kommen.

    Was für B******….

    Da merkt man, was mangelnde Konkurrenz anrichten kann. Die eigenen Kunden so zu behandeln, ist schon unglaublich.

  7. Hallo
    habe bei Premiere gekündigt per Einschreiben.Bestätigung kam von Premiere keine,habe die Smartkarte per Einschreiben plus Rückschein an Premiere
    geschickt.Rückschein kam zurück aber keine weitere Komentare.
    Nach 3 Monate kommt ein Brief von infoscore Forderungs-Management GmbH
    mit der Forderung von 3Monate Gebühr plus Kosten gesamt245.90€.

    Was mache ich jetzt?

    Bitte helfen !
    Gruß M.Weber

  8. Kopiere erstmal den Rückschein und schick denen das mit ein paar treffenden Zeilen zu.

  9. Habe Anfang des Jahres schriftlich gekündigt. Mehrmals ohne Reaktion von P.! Dann telefonisch nachgefragt, 2 mal wurde mir meine außerordentliche Kündigung beim Telefonat mit dem Kundenservice bestätigt. Daraufhin habe ich Smart-Card etc. per Einschreiben an P. zurück geschickt. Schriftlich wurde mir die Kündigung nie bestätigt. Auf Nachfrage hieß es, wegen dem hohen Schriftaufkommen, kann das 6-8 Wochen dauern. Tja, da war ich wohl zu gutgläubig. Als dann plötzlich bekannt wurde, das P. in dieser Saison doch noch Bundesliga zeigt, konnte sich an meine Kündigung plötzlich niemand mehr bei P. erinnern. Riesensauerei, erst mehrere Mahnungen, auf die ich jeweils mit einem Brief reagiert habe und die Zahlung abgelehnt habe. Dann kam Post von Infoscore Inkasso. 569,- … Schock!!! Jemand ähnliche Erfahrungen. Bitte melden, würde mich sehr freuen. Gruß; Marcus … E-Mail an: green-and-white@web.de

  10. Tja Leute, was ihr hier so über Premiere alles schreibt, ist doch nur der Gipfel des Eisberges und ich bin der festen Überzeugung, das es noch tausende
    unzufriedener Kunden von Premiere gibt.
    Ich bin nur einer davon.
    Ich bin seit 1998 Kunde bei Premiere hauptsächlich wegen der Fussball-Bundesliga und der Formel I und besitze ein Vollabo von € 43,– incl. Fernsehzschr.(Premiere-Digital)A
    ls klar wurde, das Premiere die Übertragungsrechte an der FBL an Arena verloren hat, habe ich bei Premiere angerufen und gefragt, wann sich der Preis meines Vollabo`s verringern würde und es wurde mir gesagt, dass sich dieser Preis automatisch ab August auf (€34,90) verringern würde.
    Das fand ich fair und war eigentlich bis dahin zufrieden.

    Dann wurde es August, die FBL begann nur Premiere buchte weiterhin €43,–
    ab. Außerdem konnte ich plötzlich 2 Sender (Premiere-Start + Beathe Uhse-TV)
    nicht mehr sehen, weil angeblich meine Smartcard für diese Sender nicht zugelassen wären, trotz Vollabo.
    Ein Versuch bei Premiere anzurufen scheiterte insgesamt 14 mal, immer mit der selben Begründung, “das zur Zeit keine Anrufe entgegen genommen werden könnten.”
    Auch der Versuch per E-Mail mit Premiere in Kontakt zu treten scheiterte ingesamt 4 mal und ich bekam nie eine Antwort.
    So langsam platzte mir aber doch der Kragen und ich beschwerte mich schriftlich per Einschreiben bei Premiere. mit entsprechender Kopie an die Geschäftsführung.
    Welch ein Wunder, nach ca. 2 Wochen kam Post von Premiere in der mir mitgeteilt wurde, dass mir die beiden Sender (Premiere-Start + Beate Uhse-TV)
    gegen eine zusätzliche Monatsgebühr von jeweils € 3,– freigeschaltet würden.
    Außerdem eine Vertragsänderung mit Senkung von € 43,– auf €34,90

    Bei genauerem Durchlesen stellte ich fest, das es sich hier um einen neuen 12-Monatsvertrag handelte, was aber in dem Schreiben nicht eindeutig feststellen ließ.
    Dieser Vertragsänderung habe ich wiedersprochen und plötzlich bekam ich eine Mahnung von Premiere über € 12,61 für eine angeblich nichtgezahlte Zschr.-Gebühr. Davon waren € 10,– Mahngebühren.
    Nun hatte ich aber entgültig die Nase von Premiere so voll, das ich schriftliche kündigte. Außerdem entzog ich Premiere die Einzugsermächtigung für mein Konto.
    Aber was passierte, es wurde weiterhin abgebucht und es kamen neue Mahnungen, immer mit den entsprechenden €10,– an Mahngebühren.

    Mitlerweile habe ich die Sache einem Rechtsanwalt übergeben.
    Der forderte bei Premiere erstmal einen Kontoauszug an.
    Eine genauere Prüfung ergab erhebliche Differenzen auf meinem Konto, das der RA. erwähnt, Strafanzeige gegen Premiere wegen Betrug zu stellen.

    Ich jedenfalls, bin froh wenn ich Premiere nicht`s mehr zu tun habe.

    Gruß an alle Geschädigten

  11. Ich frage mich: Wenn die so weitermachen, wie sie weitermachen, ob sie dann noch lange weitermachen, der Insolvenzverwalter weitermacht oder auch nicht weitermacht?

    Wer braucht eigentlich Premiere?

    Wegen der BL, und nur deshalb, habe ich mal damit angefangen. Und was ist daraus geworden?

    Durch eine m.E. unfähige Geschäftsführung gibt es bei Premiere keine Bundesliga für Sat-Kunden mehr. Statt diese Niederlage einzugestehen und die betroffenen Kunden “ganz unbemerkt von der Öffentlichkeit” aus ihren Abo’s zu entlassen, wird mit allen legalen, mehr aber noch mit illegalen Mitteln (ist natürlich meine persönliche Ansicht) versucht, den Kundenstamm zu halten. Was sagen denn sonst die Aktionäre, die Banken.

    Aber das ist doch nur eine Luftblase. Der durch diese Geschäftspolitik gemachte Schaden ist für das Unternehmen eine (ist natürlich wieder meine persönliche Ansicht) Katastrophe. Ich habe jedenfalls in meinem gesamten Umfeld (Familie, Freunde, Arbeitskollegen) darüber gesprochen. Und werde das auch noch Jahre so fortsetzen. Bin ich der Einzige?

    Meine Kinder reden darüber in der Schule, im Sportverein, mit ihren Freunden usw.

    Der Markenname Premiere hat extrem an Wert verloren (hat er überhaupt noch einen Wert).

    Ich frage mich deshalb: Ist der bei Premiere Verantwortliche (ich nehme diesen Namen nicht mehr in den Mund) für die Geldgeber eigentlich noch tragbar, ist er nicht auch den Aktionären bzw. Banken gegenüber schadenersatzpflichtig (geht ja zukünftig bestimmt ziemlich abwärts mit Premiere)?

    mfg micro

  12. Hallo Verein Premiere Geschägigter
    auch ich betrachte mich als Premiere Opfer leider ist der Fall bei mir deutlich schwieriger als bei den meist zuvor geschilderten Fällen …und ne Rechtsschutz Versicherung existiert nicht :-(
    deshalb hab ich demnächst ermal nen Termin bei der Verbraucherzentrale
    Hatte ein Uraltes längst nicht mehr genutztes und schon gekündigtes Abo und ein neues genutztes welches ich allerdings auch Kündigen wollte dann bekam ich einen Anruf in dem es um Verlängerung meines Abonnements ging ich verneinte dies und sagte ich werde das abo Kündigen dann bot man mir eine prepaid lösung für 99 € über 12 monate an .
    ich nahm dies an in dem glauben es wäre die Folgelösung zu meinem aktuellen laufenden abo …weit gefehlt dies merkte ich aller dings erst als man anfing mir monatlich 27€ abzubuchen !!Nach telefonischer NAchfrage hieß es ja ich hätte die Kndigung durch das Prepaid abo zurückgenommen und jetzt 2 Verträge…wobei in keinem der scheiben der vertrag mit einer vertragsnr oder ner Smartcardnr deutlich zu identifizieren war!!
    ich untersagte die einzugsermächtigung ohne erfolg !!
    meine Versuche die vertragliche situation zu klären und richtig zu stellen wurden schlichtweg ignoriert.
    folge rechnung von infoscore über 400€
    aber ich werde kämpfen denn hinter solcher irreführung steckt systhem und dies funktioniert nur weil viele sich einschüchtern lassen!!!
    am liebsten würd ich nen verein gründen
    Premiere Opfer oder so
    hab echt so die Schnauze voll!!!!!
    Sollte hier irgendwer tipps für mich haben oder einen Rat
    ich bin Dankbar dafür
    LG nina

  13. auch auf die Gefahr hin, dass es schon im anderen eintrag gepostet wurde (hab jetzt nicht alle Kommentare gelesen ;) )

    Die Sammelklage von der Verbraucherzentrale Hamburg war erfolgreich. Bei der vzhh wird die nächste “sammelklage” vorbereitet (da nur die Forderungen der 86Kläger bestätigt wurden). Wer sein Geld wieder bekommen will, sollte sich einfach bei der vzhh melden(chancen auf gewinn stehen jetzt nicht schlecht).

    hier noch der LINK:
    http://www.vzhh.de/~upload/vz/VZTexte/TexteRecht/Premiere%20Smartcard.htm