Sebastian Deisler beendet seine Karriere

dpa meldet das Sebastian Deisler ab sofort seine Karriere beendet. Auf einer Pressekonferenz soll er gesagt haben: “Ich habe nicht mehr das richtige Vertrauen in mein Knie. Es war zuletzt für mich eine Qual [… ] Ich spiele nicht mehr mit der richtigen Freude Fußball. Ich kann keine halben Sachen machen. Das bringt niemnadem etwas“. Uli Hoeneß erklärt, dass man vorerst den Vertrag mit Deisler nur ruhen lassen will, Deisler könne “jederzeit von der Option Gebrauch machen und zu uns zurückkehren.“. Die Netzeitung zitiert Hoeneß:

Am Montagabend habe er Bayern-Manager Uli Hoeneß um ein Gespräch gebeten. «Wir haben gekämpft um Sebastian», sagte Hoeneß am Dienstag. «Er ist einer der besten Spieler, die es in Deutschland je gegeben hat. Ich habe bis zuletzt gehofft, dass das alles ein Albtraum ist.»

Der Rücktritt kam völlig überraschend, umso mehr, als auch Uli Hoeneß noch in Dubai mehrmals davon sprach, dass man optimistisch sei, das Deisler in die Stammelf zurückkehren würde. Die letzten Spiele im Dezember waren so schlecht nicht, erinnert sei an sein gutes Spiel z.B. gegen den HSV.

Seit seinem Wechsel zu den Bayern war er immer wieder von Verletzungen und psychischen Problemen geplagt. Insgesamt sollen sich inzwischen 20 Verletzungen und 5 Knie-Operationen in den letzten Jahren angesammelt haben.

Mit einem Mal tun sich größere Veränderungen im Bayern-Mittelfeld auf, nachdem Salihamidzic die Bayern zum Saisonende gen Juventus verlässt (Netzeitung schlagzeilt: “Salihamidzic wechselt zu Serie B-Klub“). Dazu vielleicht auch Kahn und Scholl. So gesehen, haben die Bayern kein Jahr zu früh reagiert, als sie versuchten haben nach dem Ballack-Abgang, eine neue Kerntruppe aufzubauen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Mir tuts für den Jungen natürlich doch irgendwo leid, wobei man sagen muss, dass es bei ihm wohl die richtige Entscheidung ist. Aber nu wirds bei Bayern ja auch transfertechnisch wieder interessant, da Hoeneß ja die Verpflichtung von Rybery davon abhängig gemacht hat, wie sich Deisler entwickelt.

  3. Wenn der Willy Sagnol nicht ein enger Kumpel von Ribéry ist und den totquatscht, sehe ich NullKommaNull Chancen dass Ribéry nach München kommt. Ribéry ist längst eine andere Liga und passt auch vom Charakter nicht nach Deutschland, Bundesliga und München. Marseille, Lyon, Spanien, Italien oder England.

  4. […] Jetzt doch keine Karriere als Mehmet Scholl? Schon schade irgendwie. […]

  5. Schade, dass ein solch begnadeter Fußballer so früh abtreten muss.
    Aber es zeigt sich halt wieder einmal, dass nicht nur das Talent für die Karriere als Profi Fußballer entscheidend ist.
    Ich denke es war die richtige Entscheidung.

  6. Schon schade um eine begnadeten Fußballer. Was er hier in Berlin gezeigt hatte war groß.

    Damit muss er sich leider in die Reihe der gescheiterten “ewigen” Talente einreihen.

  7. enrasen, da würde ich widersprechen. Es macht für mich einen Unterschied, ob jemand aus Bequemlichkeit, Überheblichkeit oder ähnlichen Gründen sein Talent verschleudert, oder ob sein Körper einfach nicht mitzieht.

  8. ….und seine Psyche….

    Wirklich bedauerlich, ich hab’ gedacht, er packts nochmal…

  9. Enrasen@ So groß war er auch nicht! Er war zu einer Zeit in der die Talente rar gesät waren ein Lichtblick. Ich habe hier Spiele von ihm gesehen, da ist er 15 x über aussen gekommen und hat 14 x den Verteidiger getroffen! Er war gut – mehr auch nicht. Schade ist, dass er unter so einer verflixten Krankheit leidet.

  10. Bin gemeinhin nicht als bedingungsloser Freund des FC Bayern bekannt, aber das der begnadete Fußballer Deisler den physischen und psychischen Anforderungen des Profifußballs nicht gewachsen war, hätte sich auch bei einem anderen Verein gezeigt. Hätte sich Deisler damals bewusst für einen kleineren Verein entschieden, wäre ihm das auch als Feigheit ausgelegt worden, die seine Eignung als Führungsspieler ausschließt. Die “Bild” gibt es leider auch nicht nur in München.
    Obwohl die Medien und der Spieler selbst viel vom wackeligen Knie sprechen, tritt Deisler jetzt unverletzt (!) zurück, Deisler fehlt offenbar die innere Kraft, sich nochmal in die fußballerische Spitze hochzuarbeiten, zu der er vom Talent her zweifellos gehört, zumindest zu seiner Zeit.
    Wie gesagt: Schade, trotzdem richtig!

  11. Stefan,
    >>Es macht für mich einen Unterschied, ob jemand aus Bequemlichkeit, Überheblichkeit oder ähnlichen Gründen sein Talent verschleudert, oder ob sein Körper einfach nicht mitzieht.