Aus den finalen vier blieben zwei

Ich weiß noch nicht ganz was ich von den gestrigen Final Four halten soll.

#1 Ohio State – #2 Georgetown 67:60
#1 Florida – #2 UCLA 76:66

Es waren keine enge Spiele und beiden Spielen fehlten dramatische Momente die spielentscheidend waren. Und trotzdem haben mich beide Spiele über Dreiviertel ihrer Zeit unterhalten.

Am einfachsten lässt sich das Spiel Florida – UCLA aufdröseln. Die Offense von UCLA begann früh Selbstmord. Afflalo zog zwei schnelle Fouls (binnen 110 Sekunden) und spielte infolgedessen in der ersten Halbzeit nur 5 Minuten oder so. Nach 8 Minuten in der zweiten Halbzeit bekam er das vierte Foul und war damit praktisch aus dem Spiel draußen.

Von Afflalos frühen zwei Fouls an, lastete das Spiel auf der Defense von UCLA, die Florida so klein halten musste, dass die waidwunde UCLA-Offense mithalten konnte. Das gelang auch. In den ersten 7 Minuten der ersten Halbzeit wurde Florida auf 2 Punkte gehalten. Es wurden viele Turnovers provoziert (10 Stück in der ersten Halbzeit wenn ich mich richtig erinnere) und den Gators gelangen so gut wie keine Offensive Rebounds. UCLA hatte deswegen wesentlich mehr Wurfversuche, traf aber nur leidlich. In Reaktion auf die Turnovers mied Florida das Brett wie die Pest und hatte das Glück das Corey Brewer einen guten Tag hatte und mit seinen Dreiern für 15 der 29 Gators-Punkte zur Halbzeit sorgte (Halbzeitstand: 29:23).

Sechs Abstand die alleine das Werk der Defense von UCLA waren, die eine bissige Deckung spielte und das Team im Spiel hielten.

Das Spiel glitt dann in der zweiten Halbzeit UCLA endgültig durch die Finger. Afflalo kam mit seinen drei Fouls erst später rein, bekam schnell Foul vier. Inzwischen wurde auch die Post-Position aufgerieben: Mbah a Moute, Mata und Aboya bekamen die Fouls 3 und 4. Bei den Gators gab es klare Anweisungen Turnovers zu verweiden (in Halbzeit 2 nur noch 6 Turnovers) und zu allem Überfluß begann Lee Humphrey auch noch seinen Shooting Touch zu finden und schenkte für drei Dreier ein.

Nach 7-8 Minuten in der zweiten Halbzeit war das Spiel dank 17-Punkte-Führung der Gators dann erledigt.

Afflalo hat das Trauma aus dem letzten Jahr nicht überwunden, zeigte auch diese Saison gegen die Gators eine enttäuschende Leistung. Immerhin: 17 Punkte aus 22 Minuten Einsatzzeit.

Auffällig bei den Gators bleibt die Tiefe der Starting Five. Horford hatte in der Offense einen sehr unauffälligen Tag (aber 17 Rebs), Humphrey traf seinen ersten Dreier erst kurz vor Halbzeit. Joakim Noah hatte bis zur Halbzeit glaube ich nur 1 Punkt. Und trotzdem waren die Gators nie gefährdet. Die Starting Five bzw. die Rotation von 6-7 Spielern ist so stark, dass 2-3 Spieler mit einem schwachen Tag ohne Probleme durchgeschleppt werden können.

Ich sehe daher nicht wer oder was den “Repeat” der Gators am Montag stoppen sollte.

Zuvor konzentrierten sich die Blicke bei Ohio State – Georgetown auf das Duell der beiden großen Kerle Greg Oden und Roy Hibbert. Von wegen. Beide lieferten sich ein Duell um das Ziehen von Fouls. Beide mehr oder weniger schnell mit zwei Fouls belegt, beide bis zur Halbzeit mit drei Fouls, beide nur mit 20 bzw. 24 Minuten Einsatzzeit.

Die Abwesenheit ihres großen Mannes konnten die Ohio State Buckeyes offensichtlich besser verkraften. Es war ein Problem mit dem sie zu Beginn der Saison aufgrund der Verletzung von Oden fertig werden mussten und es war ein Problem dass die Buckeyes aus den Spielen der March Madness kannten.

Anders die Georgetown Hoyas. Weder Sapp noch Green kamen ins Rollen und so konnten die Hoyas nur solange noch mithalten, wie Wallace seine Dreier (5 von 9) reinmachte. Die Offense wirkte zu Beginn der Partie sehr statisch, kam erst spät in Fluss. Die Defense fand keine Mittel gegen die schnellen Gegenangriffe die die Buckeyes dann einsetzten, wenn Oden auf der Bank saß.

Bester Mann bei den Buckeyes war wieder Mike Conley jr., der für einen Freshman erstaunlich viel Präsenz und Spielgefühl zeigt. Mich hat die “Faszination” Greg Oden immer noch nicht gepackt. Es will sich mir immer noch nicht erschließen, warum er neben Durant der ganz heiße Mann für die Draft sein soll.

In der Nacht Montag/Dienstag gegen 3h gibt es dann #1 Florida gegen #1 Ohio State. Ich bleibe dabei: ich sehe nicht wie diese derart ausgeglichen besetzte Mannschaft der Gators geschlagen werden soll.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Warten wir´s ab… Wenn Oden nicht so früh in Foultrouble kommt und Conley weiter so überragend spielt, dann könnte es ne Überraschung geben!

  3. […] Aus den finalen vier blieben zwei […]