Der Tennis-Wettskandal: eine Schraube mehr. Oder weniger? (Update)

Die WELT bringt auf ihrer Website einen Artikel zum aktuellen Wettskandal im Tennis. Der Artikel nennt erstmals einen deutschen Tennisspieler (Philipp Kohlschreiber, dementiert seine Beteiligung).

Genauso wichtig wie der Artikel sind die Kommentare unter dem Artikel, die dem Autor konkret schlampige Arbeit vorwerfen und einige Verdächtigungen entkräften bzw. zu entkräften versuchen.

[Update]
Leider habe ich keinen Screenshot, aber die Onlineredaktion von welt.de hat inzwischen Kommentare gelöscht, die den Artikel sachlich auseinandergenommen haben und sowohl auf faktische Fehler als auch argumentative Ungereimtheiten hingewiesen haben.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. englische Spitzenspieler Andy Murray

    Sheesh, Andy ist Schotte. Und stolz darauf. Damit hat sich der Artikel ja bereits disqualifiziert.

    ;-)

  3. Es war teilweise sogar schon soweit, daß man nichtmal Profiwetter sein musste, um im Vorhinein von einem Ergebnis zu wissen (möchte das jetzt aber nicht hier näher darlegen). Wieviele Spieler da wirklich involviert waren, möchte ich garnicht schätzen. Ich gehe aber davon aus, daß der Großteil aus dem Bereich 50-250 kommen wird.

    Versteht sich ja von selbst, daß man es kaum jemanden nachweisen wird können. Mehr als einen guten Freund braucht der Spieler nicht, um sehr, sehr viel Geld unterbringen zu können. Und wenn man als unterdurchschnittlicher Spieler auch nur 50.000 auf so eine Wette einsetzt, verdient man schon das 10fache als man bei einem kleinen Turnier bekommen hätte (1. Runde). Von Challengern will ich hier garnicht reden. Während nämlich auf der Tour wenigstens die Preisgelder verlocken, ist das bei Challengern nicht der Fall. ABER: Das ist für den Wettmarkt relativ egal. Der Unterschied an möglichen Umsätzen ist zwar auch geringer, wir reden aber von einer Kleinigkeit verglichen mit dem Preisgeldunterschied bei ATP/Challenger.

    Auch wenn di Mauro angeblich nicht auf eigene Spiele gewettet hat (zumindest nicht SELBST, siehe oben), ist er genau der Spielertyp, der prädistiniert dafür wäre. Verdienen kann der mit dem Tennis nichts bzw. sehr wenig, da genügen noch wesentlich geringere Einsätze um sich ein schönes Zubrot zu verdienen.

    Es wird auch in Zukunft schwierig bis unmöglich, diese Manipulationen zu verhindern. Das Verbot für die Spieler selbst ist vollkommen wirkungslos… NEIN ist echt nicht…. es ist KONTRAPRODUKTIV! Würden die Spieler nämlich selbst wetten, wäre es nachvollziehbar. So verlagert sich das ganze aber in den Untergrund bzw. auf andere Personen, die eben auch noch schön mitverdienen und im Vergleich zu den Spielern überhaupt nicht auffallen. Kann man von der ATP verlangen so weit zu denken? Sieht nicht so aus…

    Ein weiterer Punkt der mir fehlt: Die Manipulationen im Einzelsport Tennis sind ungleich einfacher als beim Fußball z.B… auch wenn es ein Grobbelaar anno dazumal kurzfristig geschafft hat, es kommt irgendwann immer raus… sogar im korrupten Italien. Desto mehr Beteiligte es beim Beschiss gibt, desto einfacher wird die Aufdeckung.

    Lösungsmöglichkeiten sehe ich weit und breit nicht. Auf die Wettbüros hinzuhacken ist mit Sicherheit der falsche Weg, die manipulieren nicht. Wenn die Mama dem Papa beim Abendessen Ratzengift ins Essen streut, ist auch nicht der Hersteller schuld. Was es VIELLEICHT eindämmen könnte: Keine fix und fertigen Raster mehr, Auslosung direkt vor der ersten Runde am Austragungsort. Selbiges für die weiteren Runden, Gesetzt gg. Ungesetzt aber erst ausgelost 1 Std. vor Beginn des ersten Spieles. Wahnsinnige Idee, aber vielleicht braucht es jetzt ein bisschen Wahnsinn. Zumindest hätten die Spieler wesentlich weniger Zeit als momentan (Auslosung 2-4 Tage vorher).

    Wie man an dieser Idee schon sieht: Einfach wird es nicht werden… für alle Beteiligten.