NHL: Weg von USA, Back to Kanada?

Es gärt mal mehr, mal unterschwellig in Kanada, es nagt am Selbstbewusstsein. Die Ur-kanadische Sportart Eishockey und die NHL. Nur sechs kanadische Teams die 24 US-amerikanischen Mannschaften gegenüberstehen, darunter solch artifiziellen Konstrukten wie die Phoenix Coyotes, San Jose Sharks oder Florida Panthers. Zwei der letzten drei Relocations (Umzüge) der NHL Mitte der 90er Jahre, gingen auf Kosten kanadischer Teams: Aus den Quebec Nordiques wurden die Colorado Avalanches und aus den Winnipeg Jets die Phoenix Coyotes. Die Expansion auf 30 Teams Ende der 90er bis 2000 geschah in Nashville, Atlanta, Minneapolis und Columbus.

Seit dem Streik und der Neuordnung der Spielersaläre 2005 brechen immer wieder Diskussionen aus. Da gibt es die Traditionalisten die darauf verweisen, dass Eishockey in Kanada boomt. Auf der anderen Seite stehen Finanzinvestoren, die den US-Markt noch nicht für ausgeschöpft halten.

Jedesmal wenn ein Team auf der Kippe steht, wie z.B. die Nashville Predators oder Pittsburgh Penguins, schmeißen die Traditionalisten die Namen Winnipeg, Hamilton und Quebec ein, während Finanzinvestoren z.B. aus dem Umfeld der Anschutz-Gruppe Hallen-Neubauten über die Etablierung von NHL-Franchises diese Hallen refinanzieren wollen. Beispiel Kansas City und das neue Sprint Center oder die Bemühungen von Jerry “CSI” Bruckheimer für Las Vegas.

Am Wochenende ist nun interessantes passiert: Rick Westhead, eine journalistische Koryphäe in Sachen Sports Business, hat eine Studie der NHL in die Hände bekommen, die die wirtschaftlichen Fundamente der NHL untersucht hat. NHL-Commissioner Gary Bettman hat am Samstag abend in einem langen Interview mit CBC-Hockey Night in Canada-Host Ron McLean die Zahlen indirekt bestätigt.

[1] Toronto Star: “Canadian NHL Teams mean money
[2] CBC: “Canadian dollar not sole factor in NHL revenue growth: Bettman

Bettman wollte nix explizit bestätigen, hat aber die Zahlen nicht dementiert und auf Nachfrage sogar einige Angaben präzisiert. Bettmans Argumentation war eher das es eine Vielzahl von externe Faktoren gibt, wie zum Beispiel der abgestürzte US-Dollar, der zu einer Verschiebung wirtschaftlicher Kennzahlen zugunsten der kanadischen NHL-Franchises führt. Daraus dürfe man aber keinen generellen Trend ableiten.

Die NHL-Studie

Die Hammerzahl aus der Studie: die sechs kanadischen NHL-Teams sorgen für fast ein Drittel aller Ticketeinnahmen (31%, 1,1Mil. US$) in der NHL. Dazu muss man wissen, dass in der NHL Ticketeinnahmen gut die Hälfte der Einnahmen ausmachen. Erlöse aus TV-Rechte und Sponsoring fallen wesentlich geringer aus als in den anderen US-Profiligen.

Würde man die kanadischen Teams aus der NHL rausnehmen, würde die NHL Stagnation verzeichnen: gerademal 2% Wachstum (Bettman hat übrigens diese Zahl als einzige konkret dementiert und sprach von 6-8% Wachstum).

Elf der 24 NHL-Teams in den USA haben bei den Ticketerlösen kein Wachstum oder sogar Rückgänge verzeichnet.

Hockey Night in Canada zeigte am Samstag eine Auflistung der Ticketerlöse:

Top 7 der NHL-Teams nach Ticketerlösen pro Heimspiel
06/07 07/08
Toronto 1,5 Mio US$ 1,9 Mio US$ +26,7%
Montreal 1,3 Mio US$ 1,7 Mio US$ +30,8%
Vancouver 1,09 Mio US$ 1,4 Mio US$ +27,2%
Calgary 1,0 Mio US$ 1,3 Mio US$ +30,0%
NY Rangers 1,1 Mio US$ 1,3 Mio US$ +18,2
Ottawa 950.000 1,2 Mio US$ +26,3%
Edmonton 1,0 Mio US$ 1,2 Mio US$ +20,0%

Bottom 7 der NHL-Teams nach Ticketerlösen pro Heimspiel
06/07 07/08
Nashville 550.000 600.000 +9,0%
Washington 500.000 550.000 +10,8%
Atlanta 500.000 550.000 +10,0%
NY Islanders 500.000 550.000 +10,0%
Chicago 350.000 500.000 +42,8%
Florida 500.000 500.000 0
Phoenix 550.000 450.000 -18,2

In Kanada wird die Studie gemeinhin als Bestätigung für weitere kanadische Franchises gesehen. Wachstum? Nur in Kanada. Akzeptable Fernsehpräsenz? Mittel- und langfristig (un-)dank Versus-Vertrag nur in Kanada. Spielergewerkschafts-Boss Paul Kelly fordert die Einstellung aller Bemühungen in den USA in neue Städte zu expandieren und stattdessen verstärkt nach Winnipeg oder Hamilton zu gehen.

Ron McLean ließ die Bemerkung fallen, dass es nicht sein könne, dass die starken kanadischen Teams per revenue-sharing (Einnahme-Teilung) US-Teams unterstützen und z.B. damit niedrige Ticket-Preise in Buffalo subventionieren, die nur dazu dienen bestimmte vertraglich fixierte Zuschauerzahlen in die Hallen reinzubekommen.

Dass die Studie zu diesen Zeitpunkt durchsickerte, ist nicht ganz zufällig. Am Samstag war Gary Bettman zu Gast bei Hockey Night in Canada. Am heutigen Montag gibt es eine Versammlung der General Manager in Detroit.

Profiteure

Der Mann der am ehesten davon profitiert, ist der Chef des “Blackberry”-Herstellers RIM Jim Balsillie. Der kanadische Milliadär ist in den letzten Jahren genauso durch seinen Heißhunger auf ein kanadisches NHL-Team aufgefallen, wie auch durch seine ruppigen Methoden so ein Team zu holen. Trat er an die Pittsburgh Penguins noch vorsichtig heran, versuchte er es bei den Nashville Predators mit der Brechstange. Es gab eine Vorvereinbarung mit dem damaligen Preds-Besitzer. Balsillie ignorierte aber die Warnung des Besitzers Leipold nicht aus Nashville wegzuziehen und begann im Sommer 2007 bereits Optionen auf Dauerkarten für die Predators im kanadischen Hamilton zu verkaufen. Leipold platzte der Kragen, er zog die Vorvereinbarung zurück und verkaufte die Predators an ein Konsortium in Nashville.

Jim Balsillie ist seitdem sowas wie persona non grata in Eigentümerkreisen. Gleichzeitig ist er aber erster Ansprechpartner für eine neue Franchise in Kanada. Spielergewerkschaftschef Paul Kelly hat sich am Wochenende für ihn stark gemacht und die NHL-Eigentümer aufgefordert, mit ihm wieder zu sprechen.

Balsillie könnte auch davon profitieren, das die moralische Fallhöhe der Teambesitzer bzgl. der Ruppigkeit stark gefallen ist. Gegen einen der jetzigen Predators-Besitzer, William Del Biaggio, ist von US-Behörden eine Untersuchung wg. finanzieller Ungereimtheiten gestartet worden. Die Hereinnahme von Del Biaggio in das Predators-Konsortium galt seinerzeit als von Bettman initiierte Abwehrmaßnahme um Balsillie rauszuhalten.

Der Besitzer der Anaheim Ducks, Henry Samueli, ist in eine Anklage wegen falscher Buchführung und Irreführung von Aktionären (Stichwort: “Backdating“) verwickelt und trat als Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens zurück.

Welche US-Franchise wird abgesägt?

Es fallen immer wieder die gleichen Namen, wenn es darum geht US-Franchises zu benennen, die abwandern könnten, sei es in die USA oder nach Kanada.

In Nashville scheint sich die Lage erst einmal beruhigt zu haben. Der Verkauf von Leipold an das Konsortium ist im April über die Bühne gegangen. Das Konsortium hat inzwischen verbesserte Konditionen für die Miete der Halle bekommen. Del Biaggio, der als potentielle Kraft für einen Umzug nach Kansas City galt, ist aus dem Verkehr gezogen.

In Chicago scheint der Sohn des verstorbenen Blackhawks-Besitzers Bill Wirtz auf einen Neuanfang zu setzen. Bill Wirtz galt es Halsabschneider unter den Teambesitzern. Sein Sohn hat binnen eines halben Jahres diverse Aktionen getätigt um das Image der Franchise in Chicago zu verbessern, inkl. des ersten lokalen TV-Vertrages in Chicago seit Ende der Siebziger.

Atlanta und Florida werden immer wieder genannt, aber nach der neuen NHL-Studie rücken die Phoenix Coyotes in den Mittelpunkt, bei denen es einfach nicht nach vorne gehen will. Immerhin hatten sie sportlich eine ansprechende Saison mit jungen Talenten und scheiterten nur an wenigen Punkten an der Teilnahme der Playoffs. Aber ein Rückschlag in der Saison 2008/09 würde einmal mehr einen Neuaufbau bedeuten. Wie es der Zufall will, erwähnt auch Paul Kelly die Saison 2009/10 als frühestmöglichen Zeitpunkt für einen Umzug nach Kanada.

Die Zahlen für die Coyotes in Phoenix sind desaströs. Sie erlösen nur 450.000 US$ an Eintrittskarten pro Spiel, damit knapp ein Viertel des Spitzenreiters Toronto. Trotz einer sportlich interessanten Saison wurden 20% weniger Ticketeinnahmen erlöst. Das Team soll mehr als 30 Millionen US$ Verlust pro Jahr machen und wurde im Laufe der Saison gleich von sechs verschiedenen Interessenten wegen eines Verkaufes angesprochen, u.a. vom Anwalt von Jim Balsillie. Noch eine interessante Komponente: Mitbesitzer und Trainer ist der kanadische Eisheilige Wayne Gretzky.

Wohin des Weges?

Zwei Städte in den USA werden aktuell als mögliche NHL-Franchise gehandelt. In Kansas City steht seit letzten Herbst eine von der Anschutz Group gebaute Halle fix und fertig und wartet auf Bezug.

Las Vegas hat als Ort Auftrieb bekommen. NFL und NBA sträuben sich trotz des Glamour-Faktors gegen eine Franchise dort, weil man die Nähe von Sportwetten & Glückspiel meiden will. Der für gewöhnlich gut informierte CBC-Journalist Scott Morrison kam am Samstag in Hockey Night in Canada mit dem Scoop raus, dass der Antreiber einer Vegas-Franchise CSI-Produzent Jerry Bruckheimer bei den Anaheim Ducks wegen Brian Burke anfragte, dem derzeit am heißesten gehandelten General Manager der Liga.

Nach Einschätzung des ehemaligen Canucks-Besitzer Arthur Griffiths macht es zwar Sinn Franchises in Kanada zu etablieren, weiß aber selber nicht so richtig wohin.

Hamilton liegt in der “Bannmeile” von Toronto und Buffalo (50km südwestlich von Toronto, 70km westlich von Buffalo). Ein NHL-Besitzer müsste Entschädigungszahlungen an die Maple Leafs und Sabres leisten.

Die Winnipeg Jets haben zu Zeiten ihres Bestehens keine hochpreisigen Tickets verkaufen können.

In Quebec City müsste eine adäquate Halle erst gebaut werden.

Doch so kurios es klingt: der Leidensdruck selbst für eine Franchise wie den Phoenix Coyotes ist nicht sehr hoch. Der Wert der Franchises ist trotz der schlechten Zahlen nicht gesunken und sechs interessierte Käufer garantieren einen sehr guten Preis. Mit der Zeit kommen vielleicht bessere Angebote.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich glaube sehr wohl, dass der starke Can Dollar ein gravierender Faktor ist.
    Immerhin reden wir hier von ca. 20% Unterschied zu früher.
    Ich weiß noch gur, wie die kanadischen Teams gejammert haben, das sie keine Stars halten bzw verpflichten kkonnten, weil ja der Can Dollar so schwach sei und sie ihre Gehälter in US Dollar(bzw den umgerechneten Kurs) bezahlen müssen. Diese Probleme wurden immer wieder angeführt damals beim Umzug von Winnipeg und Quebec(die beide damals es nicht geschafft haben ihre Hallen zu füllen).
    Nun haben sich die Vorzeichen gedreht und die Kanadier reagieren nun so wie die US-Amerikaner früher.
    Fakt ist aber auch, dass es in der NHL Teams gibt die es nicht geben sollte.
    Ich hatte das Glück dieses Jahr ein Spiel der Panthers zu besuchen und muss sagen es passt einfach nicht. Draussen 30°C, Halle nicht voll, Publikum mit höchst bescheidenen Eishockeykentnissen eine Stimmung die sich nicht mit der in einer deutschen Eishockey Hochburg vergleichen lässt und zu allem Überfluss hundmiserable Pizza.
    Es gibt auch keine vernünftige Eishockeylogistik. Die nächste Halle ist 30-40 Meilen weg, ein Eishockeyladen in der Nähe hat im März keinen einzigen Schaft im Lager. Wie soll man da nachhaltige Begeisterung wecken, wenn ausser den Profis praktisch niemand selbst Eishockey spielt.
    Das Problem ist, wenn man ein Team von z.B. Florida nach Kansas City(wo die Devils ursprünglich mal beheimatet waren) oder Vegas transferiert wird es nicht besser. Man wird am Anfang einen gewissen Erfolg haben, weil man sich ein neues Team ersteinmal anschauen will, aber in 2-3 Jahren ist man in diesen Städten wieder da wo man jetzt in Florida oder Phoenix ist.
    Das Problem, das ich mit kanadischen Städten habe ist eben schon angeklungen. Sowohl Winnipeg als auch Quebec konnten ihre teams nicht halten(wenn auch unter schwierigeren Bedingungen) Hamilton würde vor allem für Buffalo ein Riesenproblem.
    Das vernünftigste wäre wohl einige Teams ersatzlos einzustampfen(Jürgen Kalwa hat diesen Standpunkt ausführlich beschrieben(wenn ich auch nicht soweit wie er gehen würde)).
    Aber diese Maßnahme ist in den amerikanischen Profiligen das letzte was in Betracht gezogen wird.
    Die NHL hat von 1991 bis 2000 9 neue Teams ins Rennen geschickt. Viel zuviel, selbst wenn man die höhere Zahl an guten Spielern aus dem ehemaligen Gebiet des Warschauerpaktes berücksichtigt, um die Qualität insgesamt zu halten. Hinzu kommt,das man in wenig Eishockey affine Gegenden expandiert ist(bis auf Minnesota und Ottawa).
    Man hätte auch von selbst darauf kommen können, dass man Eishockey in Florida oder San Jose oder Phoenix nicht in ein paar Jahren zum Renner machen kann(man stelle sich mal vor Köln würde ein MLB Team bekommen).
    Da die finanzielle Situation der NHL (auch selbstverschuldet) nicht so gut ist um sich Teams die ständig Verluste machen leisten zu können steht man jetzt mit dem dummen Gesicht da.

    PS. Ich hoffe nur, dass der Name Chicago oben keine Substanz hat, denn es wäre schon richtig bitter für die NHL ein Original Six Team zu verlieren.
    Und für Chicago wärs auch bitter, weil man gerade wieder(nach endlos langer Zeit) mal wieder richtig Talent im Kader hat.
    Und für mich wärs bitter weil ich meine Mannschaft verlieren würde.

  3. Eigentlich recht einfach: Alle seelenlosen sinnlosen Franchise irgendwo in der Hockey-Wüste (btw: 30°C hat man ja auch in europäischen oder kanadischen Hockeyhochburgen zu Zeiten der Play Offs durchaus mal) auflösen, den Kalender entschlacken (wer will ernsthaft mehr als 80 Spiele sehen? In einer Liga mit Playoffsystem?) und schon hat man nur attraktive Spiele und Teams.

    Aber wie gesagt, in einem Franchisesystem wüsste ich auch nicht, wie man das durchsetzt.

  4. NHL Spoiler:

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    Dafür lieben Stürmer ihre Verteidiger: Einen Schlagschuss unbedrängt dem eigenen Mitspieler ins Gesicht hämmern. Ich würde sagen Malone hat ne Schönheits OP gut.

  5. Chicago halte ich übrigens für die spannenste Geschichte der NHL abseits des Eises. Wie in den letzten Jahren, ach was, Jahrzehnten diese traditionsreiche Franchise vor die Wand gefahren wurde, sucht im US-Sport sondergleichen.

    Angefangen bei der von dir angesprochenen Verweigerung am Lokal-TV bis hin zum desaströsen Spielermanagement, das jede Identifikationsfigur katagorisch vergrault hat.

    Dass in der Vergangenheit das AHL-Team der Chicago Wolves erfolgreicher war, war dann nur das letzte Puzzlestückchen.

    Aber vielleicht hat man die ersten Schritte hin zu einer Reetablierung im eigentlich wohlwollenden Chicagoer Sportmarkt geschafft.

  6. Am Beispiel der Phoenix Coyotes (und an Hand der Arbeit der Anschutz-Leute) lässt sich aufzeigen, weshalb im US-Sport oft die einfachste Logik im Umgang mit den finanziellen Daten nicht funktioniert. In Phoenix hat der Eigentümer die Mannschaft als Chip benutzt, um erst in der Pampa eine Halle zu bauen und dann das Umland im Rahmen von US-typischen Immobilienprojekten kommerziell auszuwerten. Zwischendurch hat er noch Gretzky so weit integriert, dass er wenigstens EINE Identifikationsfigur hatte (wer kennt schon die Spieler?). Am Ende geht hier – trotz operativen Verlusten – die Rechnung in einer Größenordnung von mehreren hundert Millionen Dollar auf. Die Anschutz-Rechnungen funktionieren ähnlich: über den Bau und das Betreiben von Arenen. Sport ist hier also nur Mittel zum Zweck und das Profit-Center Sport-Club ebenso.

    Das finde ich nicht bedauerlich. Aber es vernebelt die Analyse. Es gibt andere Fälle, wie bei den Milwaukee Bucks in der NBA, da verhält sich der Besitzer wie ein Mäzen und schießt jedes Jahr Millionen zu (in einer Größenordnung, die öffentlich nicht genau bekannt ist. Ich schätze mal: mehr als 10 Millionen Dollar pro Saison. Der Mann ist Politiker (Senator in Washington) und wohlhabend. In seinem Verhalten spielt betriebswirtschaftliche Konsequenz kaum eine Rolle. Warum sollte man so etwas wissen? Weil man anders die Gemengelage nicht beurteilen kann.

    Auch die Spielergewerkschaften helfen nicht. Sie drücken immer nur auf die Tube, um mehr Clubs und mehr Arbeitsplätze und mehr Geld herauszuholen.

    Ich sehe das auch so: der Hauptgrund für die gute Situation in Kanada ist der gegenwärtige Wechselkurs des Dollar. Die Begeisterung war immer da und ist auch effektiv nicht gewachsen. Aber wenn man die gleichen Zahlen, die vor zehn Jahren einfach desaströs aussahen, heute noch mal betrachtet, wird man feststellen: in Winnipeg und Quebec hätte man damals wirkllich nicht das Licht ausmachen müssen, wenn es in der Liga einen Mechanismus gäbe, der diese Schieflage beseitigt. Aber das geht nur, wenn sch die Mentalität unter den Besitzern ändert. Die meisten werden von einer Goldgräberstimmung gejagt. Die denken nicht an die Liga als Ganzes.

  7. Auch die Spielergewerkschaften helfen nicht. Sie drücken immer nur auf die Tube, um mehr Clubs und mehr Arbeitsplätze und mehr Geld herauszuholen.

    Da fällt mir auch gerade wieder ein, dass die NHLPA auch die treibende Kraft ist, die regelmäßig Trikotwerbung in der NHL fordert – damit wieder mehr zu verteilen ist…