Bundesliga 08/09, #13: Werder Bremen – 1. FC Köln

[18h56] Endstand Werder – Köln 3:1 Keine souveräne Partie von Werder. Man hat das “Glück” gehabt und zwei Tore zu glücklichen Zeitpunkten erzielt und den Kölnern so viel Wind aus den Segeln genommen. Es gibt keine Zeichen der Besserung und die Werder-Saison wird bis zur Winterpause ein einziges Durchwürgen werden, was keine guten Pespektiven für die Champions League ist.

Köln hat okay gespielt – nimmt man den Status eines Aufsteigers hinzu, so gar respektabel. Irgendwie haben sie aber zu selten realisiert, in was für Schwierigkeiten sie Werder hätten bringen können. Fast so, als hätten sie es selber nicht geglaubt, wie wackelig Werder phasenweise spielte.

[18h47] Ich habe mir mal eben den Spaß gegönnt und Werders letzte Spielzeiten miteinander verglichen. Es ist eine gewisse Konstanz bei den erzielten und zugelassenen Treffern zu beobachten. Das “prototypische” Verhältnis von Werder ist so bei 72:40. In guten Jahren bekam Werder weniger als 40 Tore rein (37), in schlechten waren es auch mal 45 Tore. Wie gesagt: das ist alles überraschend stabil bei +/- 5 Toren auf beiden Seiten des Doppelpunktes.

In der Regel bekommt die Konkurrenz zirka 30 Tore hinten rein und wird mit knapp mehr als 60 Toren Meister.

So gesehen hängt Werders Wohl und Wehe in der Regel eigentlich eher von der Qualität der Konkurrenz ab. Werder profitiert, rein nach den Zahlen gegangen, wenn Bayern & Co. eine Auszeit nehmen.

Die 24 Tore nach 13 Spielen bedeuten übrigens Kurs auf 63 Gegentore. Rein statistisch.

[18h31] Puh. Relativ schwaches Spiel. Dank des Plätscherns komt man sich vor, wie am Weserstrand. Die Geschichte hätte kippen können, wenn Köln vor einigen Minuten einen Elfer gepfiffen bekommen hätte, den Novakovic Radu versucht hat herauszuholen, aber seine schauspielerischen Fähigkeiten sind limitierter als die seines Torriechers.

[18h13] 3:1 Werder, Almeida 55te Werder kommt mit einem blauen Auge davon. Ein von den Kölnern abgewehrter Ball landet direkt vor die Füße von Almeida, der aus vollen Lauf abzieht und der Ball landet mit Drall (aufsteigend, nach rechts drehend) und zirka 200kmh ins Netz.

[18h05] 2:1 Köln, 48te Novakovic Ein steilpass im luftleeren Raum zwischen Bremer Mittelfeld und Viererkette reicht aus, um Novakovic zu schicken. Pasanen steht rechts im Nichts herum und kommt nicht rechtzeitig zu Novakovic hin. Mertesacker entscheidet sich statt für das Abfangen des langen Passes, dazu mit Novakovic mitzulaufen und lässt sich bei Novakovics Dribbling völlig düpieren, sieht hüftsteif aus. Novakovic lässt ihn aussteigen und schlenzt den Ball an Wiese vorbei.

Selbst bei einer 2:0-Führung fehlt der Bremer Abwehr jegliche Selbstsicherheit. Unglaublich.

[18h04] Zweite Halbzeit beginnt mit einer Auswechslung: Prödl, der rechte Außenverteidiger geht raus. Seine Position nimmt der von links kommende Pasanen ein und der eingewechselte Tosic kommt als Linksverteidiger rein.

[17h48] Halbzeit Werder Bremen – 1. FC Köln 2:0 Das Beste was man zu dieser Leistung von Werder sagen kann: effizient war’s. Zwei Ecken, ein Elfer, sehr viel mehr gab es nach vorne nicht, aber eine 2:0-Führung in die Halbzeit mitnehmen.

Die Kölner hatten zehn gute Minuten, aber das war es schon. Insofern geht eine leichte Werder-Führung in Ordnung. Aber perspektivisch betrachtet, ist die Werder-Abwehr ein Deasaster. Klaus Allofs macht es sich zu einfach, wenn er das größtenteils auf mangelnde Defensivarbeit im Mittelfeld zurückführt. Vieles sind auch individuelle Probleme beim Klären der Situation: kopflos, überhastet, verunsichert, technisch schwach. Mertesacker und Naldo sind ja nun keine Anfänger und haben ihre Qualitäten. Keine Ahnung warum es ihnen nicht gelingt “Fels in der Brandung” zu spielen. In den beiden Fällen muss es eher eine Kopfsache oder Probleme in der Kommunikation sein, als das es wirklich ein qualitatives Problem ist.

[17h46] 2:0 Werder, Naldo 45+1te Naldo nach einer Frings-Ecke per Kopf. Naldo kommt aus dem Rückraum, steigt am höchsten und hat mehr Schwung. An dem Punkt an dem niemand den Laufweg von Naldo stört und eben dieses “Schwung aufnehmen” verhindert, war das Tor unvermeidbar.

[17h40] Und seit ungefähr der 35ten Minute haben die Bremer jegliches Momentum verloren, lassen die Kölner kommen und werden in den Aktionen nach vorne immer kopfloser, geben die Bälle immer früher ab.

Köln kommt besser ins Spiel, kann Torchancen produzieren.

[17h33] Bislang eine unterdurchschnittliche Bundesliga-Partie, weil die Kölner sich überwiegend auf das Zerstören im Mittelfeld konzentrieren und nach vorne wenig zustande bringen. Die Bremer kommen in ihren Versuchen nach vorne zu spielen, wesentlich weiter.

Wenn Köln nach vorne geht, dann fast ausschließlich über links, über die Frings/Prödl-Seite.

Bei Werder fällt eine extreme Hölzernheit auf, wenn es um Defensivarbeit geht. Im Strafraum fehlt jede Souveränität und Autorität. Da wird der Ball einfach rausgedroschen. Die Verunsicherung ist in der Abwehr mit Händen zu greifen.

[17h26] Unterm Strich ist Werder heute abend in der Offensive eine Enttäuschung. Anspiele erfolgen ausschließlich in die Spitze und aus dem Mittelfeld rückt so gut wie nie jemand nach – die Baumann-Situation vorhin ausgenommen.

Von Köln geht aber noch weniger Gefahr aus.

[17h20] Diego stellt sich in den letzten Minuten immer stärker in den Mittelpunkt des Bremer Spielaufbaus, nachdem zehn Minuten lang nichts von ihm zu sehen war. Kön kommt in Kalamitäten, hat noch kein richtiges Mittel gefunden ihn aufzuhalten und zieht Freistösse und gelbe Karten (Antar).

[17h15] 1:0 Werder, 15te Diego per 11m Baumann(!) wird steil geschickt und im Strafraum passieren drei Dinge zusammen: Mondragon rauscht in Baumann rein, Baumann springt über Mondragon rein, Womé kommt von hinten und bedrängt Baumann.

In den Zeitlupen ist zu sehen, dass als allererstes Womé, der Ex-Bremer, Baumann von hinten den Ellbogen in den Rücken drückt und Baumann anfängt zu straucheln. Es gibt Elfmeter und Diego verwandelt.

[17h08] Wo Marcel Reif das Thema “Schiedsrichter und Geseier” zur Sprache bringt: gestern war das Rugby-Spiel Irland – Neuseeland eine eindrucksvolle Demonstration wie es gehen kann. Der südafrikanische Schiedsrichter hat, mit Verlaub, einige nicht ganz unumstrittene Situationen gehabt. U.a. gab es einen Versuch, der nicht gegeben wurde und einen “Strafversuch”, also einen Versuch der zur Strafe für das willenliche Rausschlagen des Balles aus dem Malfeld gegeben wurde. Dazu zwei gelbe Karten.

Es gab nicht einen Hauch von Protest durch die Spieler. Die Ansagen des Schiedsrichters sowohl gegenüber der Spieler als auch dem Videorichter waren klar und deutlich zu verstehen, die Handzeichen was gerade gepfiffen wurde, nicht minder deutlich. Auch die “Diplomatie” war über die Mikros zu verstehen, wenn er mit dem neuseeländischen Kapitän spricht: “Bitte nehmen Sie Ihre Mitspieler stärker unter Kontrolle. Wenn das so weitergeht, muss ich Zeitstrafen für ihr überhartes Spiel geben.

[17h05] Werder sieht stark verunsichert aus. Im Spiel nach vorne klappt gegen kompakt stehende Kölner nicht viel und bei Defensivaktionen muss 1, 2x nachgefasst werden, ehe der Ball geklärt ist. Die Kölner versuchen nach vorne im Ballbesitz schnell zu spielen, trauen sich aber noch nicht in großer Zahl über die Mittellinie.

[16h52] Die Aufstellungen according Ticker:
Werder Bremen:
1 Wiese
15 Prödl | 29 Mertesacker | 4 Naldo | 3 Pasanen
22 Frings | 6 Baumann (def) | 10 Diego (off) | 14 Hunt
24 Pizarro | 23 Almeida

1. FC Köln
1 Mondragon
2 Brecko | 21 Geromel | 3 Mohamed | 6 Womé
12 Petit | 23 McKenna | 17 Pezzoni
7 Vucicevic | 20 Antar
11 Novakovic

Die PREMIERE-Vorberichterstattung angenehm entspannt und im Dreieck zwischen Wasserziehr, Reif und Klaus Allofs entwickelte sich eines der gehaltvolleren Gespräche wie auch “Rollo Fuhrmann” mit Christoph Daum eines der unterhaltsameren Gespräche führte.

Lässt sich eigentlich der Zustand von Werder Bremen an den Kilo von Klaus Allofs ablesen? Je dicker der Allofs, desto schlechter geht es Werder?

[16h50] Moinsen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ohh nee, Marcel Reif… Hätten´sie den nicht gestern in einer Einzeloption nehmen können?

  3. Klaus Allofs hatte doch eine dicke Jacke an ;-)

  4. Mit Jacke hat er Ähnlichkeit mit dem Michelin-Männchen.

  5. Wiese macht echt immer noch diese Harakiri-Sprünge, mit denen er irgendwie mal jemanden (Gott bewahre) in die Invalidität schicken wird…

  6. Bis jetzt läuft es doch gut. An normalen Spieltagen wäre Werder jetzt 1:3 hinten. Defensiv muss in der Winterpause was passieren.

  7. Von wegen 1:3: Werder hat wohl noch den Vorteil, dass viele deutsche Mannschaften überdurchschnittlich viel (gegenüber der momentanen Leistungsfähigkeit) Respekt haben. Köln hätte doch echt mit mehr Zug und Wille die drei Tore machen können, aber das letzte Stück was nötig war haben sie nicht wirklich investiert.

  8. das war ja grad süß: Patrick Wasserziehers und die große Welt der Diplomatie… Wie ein Kind bei der Feuerwehr.

  9. Ich glaube, der Allofs quillt bei feuchtem Wetter immer etwas auf. Das liegt an der Holzart.

  10. Das mit dem Elfer eben war Radu, nicht Novakovic

  11. Das war doch Radu mit dem Elfer, die Vorlage kam von Novakovic

  12. Da hat Thorsten Frings den Rollo Fuhrmann aber gerade ganz schön aus dem Konzept gebracht :D

  13. Bremen zwar mit 24 Gegentoren top, aber Hamburg (21), Bayern (20) und Hoffenheim (19) sind da auch nicht all zu weit weg.

  14. Rollo Fuhrmann kann man nicht aus dem Konzept bringen ;-)

    gruss fedEX