Screensport am Dienstag: Weihnachtsgeschenk für PREMIERE

Seit gestern pfiffen es die Spatzen von den Dächern und die Journalisten von den Tastaturen, der Kurs der PREMIERE-Aktie ist um 3,76% eingebrochen: bei PREMIERE steht eine Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien an, um gemeinsam mit Banken Geld für ein Sanierungskonzept aufzutreiben.

Heute morgen hat PREMIERE das Konzept veröffentlicht.

PREMIERE holt sich 450 Millionen EUR über die Ausgabe neuer Aktien rein. Die Banken geben im Gegenzug neue Kreditlinien von 525 Mio EUR aus. Die News Corp wird sich von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Ausnahmeregel verschaffen, nach der sie ihre Anteile an PREMIERE auf über 30% erhöhen kann, ohne ein Übernahmeangebot für alle anderen Anteile abgeben zu müssen – das ist möglich wenn die BaFin PREMIERE als Sanierungsfall einstuft.

Es wird als Zwei-Stufen-Plan gestartet. Offensichtlich ist es dringend nötig ASAP Frischgeld hinzuzuführen. Deswegen werden 10,2 Mio neue Aktien ausgegeben, die minimum 25 Mio EUR erlösen sollen (bei Bedarf füllt News Corp. die Summe bis zu der 25 Mio-Marke auf). Die Banken werden die Erlöse aus dem Aktienverkauf derart mit Krediten aufstocken, dass am Ende 50 Millionen EUR “Frischgeld” für PREMIERE herausspringt.

Mit diesen 50 Mio EUR soll der Zeitraum überbrückt werden, bis die zweite Stufe startet, die noch einmal 450 Mio EUR neues Eigenkapital reinbringen soll. Die genauen Details wie diese 450 Mio EUR reinkommen sollen, sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im 1ten Quartal beschlossen werden und spätestens im 2ten Quartal durchgezogen werden.

In der 2ten Stufe liegt der eigentliche Knackpunkt, denn die News Corp. hat sich einige Hintertüren offen gelassen, mit dem man noch aus PREMIERE aussteigen und den Laden gegen die Wand fahren lassen kann:

  • Die BaFin muss PREMIERE als Sanierungsfall anerkennen und News Corp. eine Ausnahmegenehmigung geben, damit die News Corp. ihre Anteile auf über 30% erhöhen kann, ohne ein Übernahmeangebot für die restlichen Aktionäre abgeben zu müssen.
  • Die Banken müssen die abgesprochenen neuen Kreditlinien gewähren – angesichts der derzeitigen Situation auf dem Finanzmarkt keine Banalität
  • Darüber hinaus hängt die Zusicherung von News Corp davon ab, dass keine wesentlichen nachteiligen Veränderungen für das Geschäft von Premiere eintreten” – eine fluffige Formulierung die man nötigenfalls bei Bocklosigkeit als argumentatives Passepartout heranziehen kann.

“International renommierte” Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, deren Versagen man in den letzten Monaten zuletzt beim betrügerischen Fond von Bernard Madoff beobachten konnte, bescheinigen PREMIERE die Sanierungsfähigkeit. Für 2009 wird – vermutlich auch aufgrund der Investitionen – mit tiefroten Zahlen gerechnet (Cash Flow: -250 bis -275 Mio EUR). 2010 sollen aber bereits einige schwarze Kennzahlen auftauchen und 2011 Profite geschrieben werden. Das ist auch dringend nötig, denn die vereinbarten Kreditlinien von 525 Mio EUR laufen nur bis Mitte bzw. Ende 2013.

Was wird mit dem Geld gemacht? PREMIERE will nach eigenen Angaben in das Programmangebot, “kundenfreundliche Technologien”, Marketing und Kundenservice investieren – also im Grunde genommen alles was so ein Pay-TV-Sender ausmacht. Unter Strich sollen a.) mehr Kunden gewonnen werden, b.) ein höherer Umsatz pro Kunde (ARPU) erzielt werden. Geht es konkreter? Ja, etwas konkreter wird PREMIERE.

  • Mehr Sender, vielfältigere Sender, mehr HD
  • stringentere Zuschauerführung und die Einführung bedienungsfreundlicher Festplattenreceiver
  • Neue Preis- und Angebotsstruktur. “Buy Through” mit einem großen, breiten Basis-Angebot, auf dass die Abonnenten dann zusätzliche “Premium-Pakete” wie Sport oder Film draufsetzen. Das Angebot soll trotzdem simpler als das alte Angebot sein.
  • die Komplexität bei Premiere [soll] insgesamt auf jeder Ebene reduziert werden und den Abonnenten ein reaktionsschneller und kompetenter Kundenservice zur Verfügung gestellt werden

Zu 1.): die Betonung liegt auf dem Wort “HD”. Das ist der große TV-Paradigmenwechsel der in den nächsten Jahren ansteht. Die Leute kaufen sich derzeit HD-TV-kompatible Fernseher wie doof. Das sind die Leute denen man noch potentiell die Kohle aus der Tasche ziehen kann, weil es in Deutschland so gut wie keine brauchbaren HD-TV-Angebote gibt – anders als das normale Free-TV-Angebot mit seinen zahlreichen Serien und Spielfilmen. Alleine in der letzten Woche habe ich aus drei unterschiedlichen Quellen gehört, dass PREMIERE hinter den Kulissen an einen Ausbau der HD-TV-Angebote aktiv arbeitet.

Dahinter steckt auch die Frage wieviel freie Kapazitäten es noch auf den Satelliten und in den Kabelnetzen gibt. Immerhin schmeißt PREMIERE überflüssigen Ballast wie “1-2-3.tv” raus.

Wieviel wird PREMIERE wirklich ins neue Programm reinstecken? Am Ende der Pressemitteilung wird erwähnt, dass man für 2009 mit höheren Kosten für den Sport von 35 Mio EUR und für das restliche Programm von 40 Mio EUR rechnet.

35 Mio für den Sport? Bundesliga kann es nicht sein, denn die dürfte nach den letzten Verhandlungen tendenziell sogar eher billiger geworden sein. DFB-Pokal sollte auch schon im 2008er-Budget teilweise eingepreist sein. Also dürften die 35 Mio EUR (vermutlich sogar noch etwas mehr, wenn man die Ausgaben für die Bundesliga wirklich reduzieren konnte) wirklich in neue Rechte einfließen.

Nur mal als Kennzahl genannt: Canal+ zahlt für seinen NBA-Vertrag 2 Mio EUR pro Jahr, dazu kämen bei 100 Spielen zirka 1-1,5 Mio EUR Produktionskosten, also unterm Strich 3-3,5 Mio EUR. Mit anderen Worten: mit 35 und mehr Millionen EUR pro Jahr im Budget für den Sportbereich kann man schon weit kommen.

Angesichts des angedeuteten Ausbaus von HD-TV dürften hierbei Sportarten bevorzugt werden, die HD-TV-Übertragungen anbieten.

Zu 2.) ich kann mir nicht helfen, aber das hört sich für mich massiv nach Einführung neuer Set-Top-Boxen, vielleicht sogar Kopien der SKY-Boxen an. Auch hier: der “Paradigmenwechsel” HD-TV führt zu einer erhöhten Nachfrage von HD-TV-Set-Top-Boxen, die es bislang kaum auf dem Markt gibt. Auch hier kann die News Corp. bei schneller Reaktionen einen Fuß in den (Hardware-)Markt bekommen.

Zu 3.) “Erhöhung des ARPU” ist die Schlüsselformulierung. Die Preisstrukturierung ist eines der ganz spannenden Themen und die Nennung des “Buy Through”-Modells legt nahe, dass man einen höheren Einstiegspreis versuchen wird durchzusetzen, zu dem der Kunde allerdings auch mehr Qualität/Quantität bekommen wird. Will sagen: ich würde tippen dass man mit 20 EUR nicht mehr soweit kommt wie jetzt bei PREMIERE. Aber umgekehrt dürfte es für 35-50,- EUR mehr und besseres Fernsehen (YMMV) geben als bisher bei PREMIERE.

Zu 4.) Die Häufigkeit mit der “Kundenzufriedenheit” und “Kundenservice” in der Pressemitteilung genannt wird, legt nahe, dass es ernst gemeint wird und nicht nur eine bloße Floskel. Die Formulierung “Dazu soll die Komplexität bei Premiere insgesamt auf jeder Ebene reduziert werden” deutet an, dass man sich einiger struktureller Probleme bewusst ist. Schließlich deutet auch die Kündigungsquote an, dass hier einiges im Argen ist. Der Verweis auf die “Komplexität” könnte auch ein weiterer Hinweis auf neue Hardware sein.

PREMIERE hat auch einen ersten Ausblick auf die Zahlen des 4ten Quartals gegeben. Die Zahl der Abonnenten ist “fast” stabil geblieben, was nicht wirklich ein positiver Ausdruck ist, wenn man berücksichtigt, dass das 4te Quartal im Jahr immer das beste aus Sicht von PREMIERE ist. Kunden mit FLEX-Abos oder anderen Rabatten wurden verloren, aber “gute” Abonnenten mit teuren Paketen hinzugewonnen, so dass der ARPU gestiegen ist.

Heute vormittag um 10h wird es eine Telefonkonferenz von PREMIERE geben. Mal sehen ob diese im Laufe des Tages online gestellt wird, bzw. die einschlägigen Branchendienste noch mehr Details vermelden können.

Zeilensport

Ein fast staatstragendes Interview hat Michael Rosentritt mit Joachim Löw für den Tagesspiegel geführt. Hätte es nicht einige Fragen gegeben, die zum Thema “Ballack/Frings-Krach” nachgehakt hätten, hätte man den Eindruck gehabt, dass das Interview per eMail geführt wurde und Löw einfach einen Fragekatalog abgearbeitet hätte.

So gesehen ist es ein kleines Wunder, dass Löw zwar in seinen Antworten diffus geblieben ist, aber trotzdem hinreichend Futter bietet, um ihn an seine Antworten zu messen. Der Knackpunkt bleibt einmal mehr: wie glaubhaft ist Joachim Löw, wenn der Joachim Löw vor der EM sich für den konservativst-möglichen Kader entscheidet, während der EM kaum die Alternativen auf der Bank auslotet, und nun nach der EM den Konkurrenzkampf ausruft und die jungen Leute auffordert nachzurücken?

Raphael Honigstein zeichnet in der SZ anhand von West Ham United das drohende Schreckensszenario der Premier League in Zeiten der Wirtschaftskrise.

Dit’n’Dat

Apropos Honigstein. Wer die Jungs vom glorreichen Guardian-“Football Weekly”-Podcast bei der Arbeit beoachten will: der Guardian hat ein zweiminütiges Video vom aktuellen Podcast veröffentlicht. James Richardson, Raphael Honigstein, Kevin McCarra und Barney Ronay in Aktion. Leider gibt es keinen brauchbaren Permalink. Das Video ist nur auf der Frontseite der Fußball-Sektion zu sehen. Den Kaffee gibt es dort anscheinend nur aus dem Automaten statt redaktionseigener Kaffeemaschine mit vernünftigen Bechern.

Das US-sportlastige SportsBusiness Journal hat seine Jahresend-Ausgabe zusammengestellt und für Nichtabonnenten: das Jahr 2008 und “People to watch 2009” mit den Chefs der PGA Tour, NBA China, des NOK der USA, des US-Tennisverbandes, des TV-Senders Versus, der Besitzer der NJ Nets und der Detroit Lions sowie des Chefs des MLB Networks.

Für das Magazin waren die Trends des Jahres:

  • der Einbruch im Sportsponsoring, die Angst vor den Auswirkungen der Wirtschaftskrise
  • die Beendigung des NFL Collective Bargain-Abkommen, einer Art Rahmenvertrag zwischen NFL-Besitzern und Spielergewerkschaft und der Tod des Spielergewerkschaftsführers Gene Upshaw
  • die Olympiade in Peking hat die Erwartungen erfüllt (hat sie wirklich?)
  • Durchbruch von Online-Videos und Online-Streams im Sportbereich
  • Abwanderung des Sports gen US-Kabelfernsehen
  • Warten auf Tiger Woods – Golf zeigt sich langfristig als abhängig von Tiger Woods
  • Expansion des US-Sports ins Ausland

Den letzten Punkt darf man als aberwitzig bezeichnen. Prompt kann das SportsBusiness Journal nicht mehr als eine Vereinbarung mit AMG und China über geplante Spiele vorzeigen, sowie das NFL-Spiel in London. Verglichen mit dem was früher als Expansion angedacht war, bleibt der US-Sport nicht nur weit hinter seinen Träumen zurück. Stattdessen ging es 2008 mit dem Rückzug weiter: die NBA hat ihr Europaprogramm weiter zurückgefahren, eine eher enttäuschende TV-Präsenz in Europa. Die Vergabe des 2009er-Spiels der NFL wieder nach London ist auch das Eingeständnis dass es anscheinend keinen zweiten Ort in Europa gibt, denn die NFL für ausbaufähig hält. Bleibt nur noch die NHL…

Die “Le Monde” hat einige Details mehr zum neuen Champions League-Vertrag von TF1 und Canal+ in Frankreich.

Canal+ zahlt 31 Mio EUR p.a. für den 3-Jahres-Vertrag bis Sommer 2012, eine dezente Erhöhung von den 29,5 Mio EUR die Canal+ derzeit pro Saison zahlt. Canal+ beschreibt die Erhöhung korrekterweise als “Inflationsausgleich”, bekommt aber als Goodie 21 Spiele mehr ins Paket: 133 Spiele insgesamt. Für das Free-TV wird TF1 nur noch 25 Mio EUR statt aktuell 35 Mio EUR pro Saison zahlen. Das spiegelt die verschobenen Zuschauerzahlen wieder: TF1 hat Quoteneinbrüche mit der Champions League erzielt, während Canal+ neue Zuschauerrekorde mit dem verschlüsselten CL-Fußball erzielte.

Der UEFA blieb nicht viel anderes übrig als das Gesamtpaket für 8 Mio weniger nach Frankreich zu verkaufen, nachdem M6 und Orange als Bieter abgesprungen sind. In Italien soll die UEFA gar eine Halbierung des Erlöses hingenommen haben! Die UEFA habe den taktischen Fehler begangen und die Rechte in Frankreich und Italien nach Einsetzen der Wirtschaftskrise verkauft, während die Rechte in Deutschland, Großbritannien und Spanien vor der Wirtschaftskrise zu stabilen Preisen verkauft wurden: nach Großbritannien für insgesamt 165 Mio EUR, nach Spanien und Deutschland für mehr als 80 Mio EUR.

Dienstag, 23.12.2008

14h30 NHL: Buffalo Sabres – Pittsburgh Penguins, NASN Tape

16h30 NHL: Edmonton Oilers – Phoenix Coyotes, NASN Tape

19h15 HBL: Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen, BÄH live

1h30 NHL: Pittsburgh Penguins – Tampa Bay Lightning, NASN live

2h20 NBA: Detroit Pistons – Chicago Bulls, FIVE live

4h00 NHL: San Jose Sharks – Vancouver Canucks, NASN live

Vorschau auf Mittwoch

12h30 College Football, Eaglebank Bowl: Navy Midshipmen – Wake Forest Demon Deacons, NASN Tape
16h00 College Football, Poinsettia Bowl: TCU Horned Fros – Boise State Broncos, NASN Tape
2h00 College Football, Hawaii Bowl: Hawaii Rainbow Warriors – Notre Dame Fighting Irish, NASN live

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ist die Geschichte mit der US-Sport Expansion ernst gemeint oder eher ein satirischer Seitenhieb?

    Nach dem Ende der NFLE ist die NFL in Europa schlicht und ergreifend nicht mehr existent. Dank NASN ist aber die NFL TV Grundversorgung wenigstens erheblich intelligenter und besser als früher. Das eine Spiel in London (Wie lange noch? Möchte jemand auf das Spiel 2009 wetten?) kann man ja noch nicht mal ansatzweise als “Präsenz” werten.

    Für die NBA gibt es einfach keine wirkliche Basis, kein wirkliches Konzept und auch keinen wirklichen Bedarf in Europa.

    Die NHL kommt zusehends unter Druck (KHL) aus dem Osten und wird m.M. nach keinen Fuß auf den Kontinent kriegen, hier sähe ich zumindest das größte Potential und die größten Chancen für den US-Sport.

    Aber erst mal würde ich die nächsten 2 Jahre abwarten ob nicht noch mgl. noch eine Liga in den Staaten unter der Rubrik “Down goes…” auftaucht. Die Weltwirtschaftskrise ist nämlich noch gar nicht wirklich bei den großen Ligen angekommen. Der Hammer folgt erst noch……

  3. Also auf der Seite, wo der “Football Weekly”-Podcast seine Kommentare sammelt ist auch ein Deep Link zum Video: http://www.guardian.co.uk/football/video/2008/dec/22/football-weekly-podcast-video

  4. Interessant ist die Aussage von Williams, dass der Break-Even beim Ebita bei 3-3,4 Millionen Kunden liegt.
    Das heisst, will man beim Nettoergebnis eine schwarze Null schreiben, braucht man wahrscheinlich etwas unter 4 Millionen Abonnenten, wenn man auch bedenkt, dass die Finanzierunskosten für die Kredite wohl erheblich sein werden.
    Die Frage ist nur, von welchem ARPU Williams ausgeht.

  5. Außerdem könnte das Zwangs-Basispaket für alle zum Problem werden:
    Das Free-TV ist so reichhaltig, (zusätzlich werden 2009 eins festival und zdf dokukanal zu Vollprogrammen) dass ich mich Frage ob es Sinn macht, jedem Abonnenten ein Paket aufzuzwingen, dass aus Durchschnittsware besteht.

  6. Hat Williams bisher mehr als die Vision, die britischen oder italienischen Modelle 1:1 nach Deutschland zu übertragen? Ganz ehrlich, besseren Kundenservice und höhere Programmausgaben in allen Ehren, ich sehe bisher nichts, was mich nächsten Sommer, zu dann sicher höheren Preisen, zu einer Fortführung meines Abos bringen könnte.

    Diese Ziele – 50, 70, 100% mehr Abonnenten bei höherem ARPU und anderen Paketen – sind für mich nicht realistischer als die 10 Millionen kleinen Börnickes. Dass das Wolkenkuckucksheim jetzt von Onkel Murdoch betrieben wird, scheint seine Attraktivität für die Deutschen ja offensichtlich nicht wesentlich zu erhöhen. BuLi bis 2013 hin oder her.

  7. Zum Thema Pay-TV:

    Vor einigen Jahren war ich mal Premiere Kunde und kam nur unter enormen Mühen aus dem. Die Technik war Uäh, der Service schlecht und das Programm fragwürdig. Nach Jahren hab ich dann erneut Pay TV gebucht und hier (diesmal aber nicht die Pommesbude) die gleichen Erfahrungen gemacht. Ein Umzug hat mir die Kündigung dort dann enorm erleichtert :-D

    Warum sollte ich je wieder Kunde bei solchen äußerst fragwürdigen Anbietern werden, Sport hin oder her. Bin echt froh den Mist los zu sein (hier 30 Ausrufezeichen einsetzen)

  8. “kam nur unter enormen Mühen aus dem Vertrag” sollte das heißen, Sorry.

  9. Es kann natürlich massiv spekuliert werden, wo die 35-40 Mio. Euronen für den Sport eingesetzt werden können: ganz spontan fielen mir da mal ein paar massentaugliche Produkte ein:

    -) UEFA-Cup Komplett-Rechte
    -) Serie A / Italien
    -) Ligue 1 / Frankreich
    -) NASCAR
    -) NBA

    US-Sport ausser NBA kann ich mir nicht vorstellen, da dieser auf NASN sowieso über Premiere Star empfangbar ist, detto ist es mit BBL, Handball etc. die man über Premiere Star / sportdigital.tv bekommt.

  10. […] ihm die Dringlichkeit der Lage so langsam bewusst wird. Inspiriert durch einen SZ-Artikel (gefunden auf allesaussersport), habe ich das Thema noch mal ein bisschen elaboriert: The end is nigh. Ein über 100 Jahre alter […]

  11. Endlich mal wieder gute Nachrichten, was das Premiere-Programm angeht! Da freue ich mich doch wirklich auch 2009!

    Neue Preise und neue Technik wird auf Leute, die bestehende Verträge haben, doch wohl erst mal nicht zukommen, oder?

  12. PREMIERE wird mit viel Anstrengung seine Bestandskosten in die neuen Pakete prügeln, das ist ja jetzt schon zu erkennen.

    Was die technische Seite angeht, dürfte Nagravision (und somit das Alphacrypt) mittelfristig nicht mehr genutzt werden. Spätestens 2012 gibt es dann nur noch NDS. Sky Italia ist ebenso verfahren.

  13. Bestandskunden, Mann, heute ist hier echt der Wurm drin! ;)

  14. Na ja warten wir’s ab! Jedenfalls werde ich für meine 35 € im Monat für Kompeltt Sport + Buli im Moment wohl nächstes Jahr definitiv mehr bekommen. *hoff*

  15. @Thomas Die Frage ist, was NASN/ESPN Europe alles an US-Sport besitzen wird. NHL ist erst mal drin, MLB auch. NFL ist aber noch nicht drin und wenn die NFL möglicherweise auf die Idee kommt, mit der Vermarktung in einigen Football-freundlichen Ländern mehr rauszuholen als durch eine paneuropäische Vermarktung à la NASN (siehe das Beispiel MotoGP) … könnte PREMIERE theoretisch wieder im Spiel sein… Nur mal so als Gedankenspiel in die Runde eingebracht.

  16. Apropro Programmoffensive (wollte ich gestern Abend schon schreiben): Neuerdings gibt es wieder Programm-Spots für die Premier League und die Primera Division und morgen Abend wird es je einen Hinrundenrückblick auf die Buli und einen auf die 2. Liga geben, was ja eigentlich nicht geplant war…

  17. Mal ne Frage: Ihr diskutiert hier über die mögl. Sportrechte von Premiere. Schön und gut.

    Nur scheint’s mir, daß Ihr alle hier über JAHRESVERTRÄGE redet. Ist es wirklich so einfach für Premiere, div. Sportarten für 1 od. max. 2 Jahre zu erhalten? Wenn nämlich nicht, dann sind ja 35 Mios. wenig bis gar nichts.

    Von UEFA-Cup o.ä. brauchen wir ja dann nichtmal ansatzweise sprechen. Oder geht es um 35 Mios. JÄHRLICH, die Premiere investieren will?

  18. Die Gelder für die Sportverträge werden jährlich bezahlt. Zumindest ist es im Fußball so. Und es geht um 35 Mio *mehr*. Das heißt CL, DFB-Pokal (teilweise), WM2010, Bundesliga, Premier League, La Liga, F1 + Rahmenrennen, DEL sollten schon im normalen Jahresbudget drin sein.

    Bei UEFAcup wäre ich mir jetzt auch nicht sicher. Die UEFA lässt nur noch ungünstige Bedingungen zu: Zentralvermarktung, nur noch 2 Zeit-Slots, 1st und 2nd Choice im Free-TV bei SAT.1 … falls es den Sender bis dahin noch gibt.

  19. OK, also um es zu präzisieren: Du gehst davon aus, daß Premiere ab jetzt PRO JAHR 35 Mios. mehr zur Verfügung hat, richtig?

    Weil die Unterscheidung zwischen “wir schmeissen ab jetzt mal 35 Mios mehr in die Sportrechte” oder “wir schmeissen 2009 35 Mios mehr in die Sportrechte” ist mir immer noch nicht klar genug herausgekommen. Ist auch überhaupt keine Kritik, ich habe von diesen Unternehmenskennzahlen (vor allem geplanten) keine Ahnung.

    Wie gesagt, auch wenn die von Dir genannten Dinge schon inkludiert sind, wären 35 Mios. für den Ankauf neuer Rechte nicht wirklich beeindruckend.

  20. Oder geht es um 35 Mios. JÄHRLICH, die Premiere investieren will?

    Es geht bei diesen 35 Mio tatsächlich erstmal allein um das nächste Jahr.

  21. Nochmal explizit aus der Pressemitteilung:

    Premiere rechnet für 2009 mit zusätzlichen Ausgaben: Sie umfassen 35 Mio. EUR zusätzliche Kosten für die Bundesliga und Sportprogramme, einen Anstieg weiterer Programmkosten in Höhe von rund 40 Mio. EUR, zusätzliche Kosten für Marketing und Vertrieb in Höhe von circa 65 Mio. EUR sowie höhere Übertragungskosten und sonstige Kosten von rund 10 Mio. EUR.

    Der ist sehr wohl ein ordentlicher Batzen, da die Hauptgeldfresser schon unter Dach und Fach sind.

    Nicht vergessen, andere Rechte sind weitaus günstiger zu bekommen. Die Handball-Bundesliga etwa bekommt von allen (!) Rechtepartnern zusammen (!) gerade mal eine Million Euro pro Saison.

  22. Nur mal so ne frage. Was passiert eigentlich wenn Premiere die NFL Rechte kauft mit NASN ? Wird es dann so was wie ein Blackout auf NASN geben. Oder sind dann die Rechte für ganz Europe (ausnahme Digital+ und Sky Digital UK) blockiert ?

  23. @Atterl:
    RealityCheck hat das Zitat gebracht. Also erst mal ist nur die Rede von 2009. Ich kenne aber kein Unternehmen in der Medienbranche dass seinen Fünf-Jahres-Plan bzgl. der Rechteausgaben vorher durchtelegraphiert

    Um die 35 Mio EUR anders zu verorten: für 2007 weist PREMIERE Gesamt-Programmkosten von 563 Mio EUR aus, also inklusive Filme. Sport macht da mit Sicherheit einen nicht unwesentlichen Anteil aus. Sagen wir 50-75%, ganz grob geschätzt. Also: 280 bis 425 Millionen EUR. Wenn auf so einen Haufen nochmal 35 Mio drauf kommen, sind das immerhin zirka 10% mehr Budget. Das ist doch schon mal eine Ansage.

    @FAN: Der NFL-Vertrag läuft nach Ende der Saison europaweit aus (Ausnahme UK). Wenn NASN die Rechte europaweit nicht bekommt, werden sie europaweit keine NFL zeigen können (vgl: MotoGP und EUROSPORT). Wenn NASN meint, es würde sich lohnen NASN Europe in mehrere Bereich aufziehen, dann vielleicht.

    Aber nochmals: das ist kein Gerücht, keine Andeutung, sondern nur ein Gedankenspiel mit dem ich aufzeigen wollte, dass die NFL-Rechte nicht per se schon vergeben sind.

  24. @Atterl: Dazu kommt dass die Preise für Sportrechte derzeit häufig am Purzeln sind. Canal+ hat die NBA zum halben Preis bekommen, Italien soll die CL zum halben Preis bekommen haben, Canal+ hat zum gleichen Preis 20% mehr CL bekommen, TF1 zahlt 30% weniger für die CL. Die Bundesliga hat im Preis stagniert. Da schauen “35 Mio EUR” noch mal anders aus.

  25. @dogfood Dann läuft es warscheinlich so hinaus wie es mit der NBA momentan läuft.

  26. zu NFL-Rechten:
    ein weiterer Grund wieso Premiere/ NewsCorp sich die NFL-Rechte für Deutschland/Österreich holen könnte, ist doch eine Art Kampfansage an ESPN wegen des Interesses and der EPL. So könnte man auf Europas größten Fernsehmarkt (wichtigster wohl nicht) ESPN stoppen. Wenn man sich dann die NBA noch holt, hat man zumindest zwei wichtige US-Rechte, die sich jetzt nicht so arg von den Sendezeiten überschneiden. Dann würde noch die NASCAR fehlen und man hat wieder ein den Titel “Sport” verdient. Wenn man dann noch für kleines Geld im Vergleich zur Buli sich z.B. Tennis(Master Series, alle Grand Slams), die Golden League( die Rechte hat man ja?), 1-2 Top Spiele aus Italien,Portugal, Frankreich oder Holland holt, lohnt es sich Premiere Sport zu abonnieren!

    Ach wie schön wäre es Andi Renner wieder als NFL-Kommentator zu hören:

  27. dazu passt, dass die Handball-Bundesliga ab Februar ihre Rechte neu vergibt:
    Bisherige Einnahmen p.a. laut Sport-Bild

    ARD/ZDF 450.000€
    DSF 250.000€
    Sportfive 300.000€
    Man sieht, dass man abseits der teuren Fussballrechten mit 35 Mio sehr viel bewegen kann.

  28. Stichwort NFL:

    Man darf in diese Richtung wirklich gespannt. Die Frage besteht auch, wie zufrieden die NFL mit NASN ist. Man hat ja Premiere nicht umsonst verlassen. Ich glaube einfach, dass damals die exklusive Übertragung nur ein Argument war. Premiere hat ja die Ware NFL zum Schluss sehr stiefmütterlich behandelt. Man erinnere an die Kürzung von SNF und den späten Live-Einstieg. Eine weitere Frage stellt sich für mich, in wiefern die NFL den Gamepassverkauf fördern will.

    Zu ESPN A/NFL:

    Immerhin hat NASN das Programm “um die NFL” gebaut, sprich der NFL ein sehr großen Freiraum gelassen und ein breites Programm geboten.

    Im Gegensatz zur NBA als Beispiel, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass man bei einer zentralen, europaweiten Vermarktung als Sicherheit um in allen Märkten vertreten zu sein, braucht. Vielleicht auch weil es einfacher ist, weil das Interesse nicht so groß ist wie bei der NBA.

    Die NHL und MLB sind über einen paneuropäischen Sender à la NASN (oder neben ESPN America froh), da sie somit sicher in weiten Teilen verfügbar ist.

    Stichwort NBA/Canal+:

    Der Grund liegt AFAIK darin, dass Canal+ keine Konkurrenz auf dem Pay-TV Gebiet hat. Deswegen musste die NBA die davor aktuellen Konditionen um 50% kürzen.

  29. Die NFL wird doch in den USA auf den meisten Kanälen auch in HD ausgestrahlt, wenn ich das richtig wahrgenommen habe. Das wäre ja auch noch ein kleiner Teilaspekt der für Premiere und die HD-Orientierung sprechen würde. (Falls das tatsächlich Relevanz hat)

  30. […] posted here:  Screensport am Dienstag: Weihnachtsgeschenk für PREMIERE Related ArticlesBookmarksTags glamour in cricket glamour in cricket Riding on the […]

  31. Sorry, aber ich muss einmal klugscheißen: Die Olympiade ist ist der vierjährige Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen, beschreibt aber nicht die Olympische Spiele selbst.

  32. Ich kann mir auch vorstellen das Murdoch den Konkurrenten ESPN auf dem deutschen Markt ein Bein stellen möchte. Da die Rechtevergabe für NFL zur nächsten Saison neu ausgeschrieben wird und die Finanzkrise auch nicht so schnell überwunden sein wird, gibt es die wahrscheinlich billiger als in den vergangenen Jahren. Inclusive eines Schnäppchenkaufs der NBA, Nascar und eventuell noch mehr US-Sport kann man dann auch NASN aus dem Star-Angebot schmeissen, falls es das noch in der neuen Programmstrukur geben sollte.

  33. In Italien ist NASN im regulären Sportangebot, und Sky Italia zeigt in Sublizenz diversen US-Sport in HD.

    Man muss sich bei Murdoch vom alten You’re with us or against us verabschieden, dass Kirch und mit Abstrichen auch Kofler bei PREMIERE gefahren sind. Murdoch will Geld verdienen. Und solange NASN über die Plattform abonnierbar ist und man die Hand aufhalten kann (im Idealfall noch effektiver, als wenn man es selbst macht), ist das für ihn in Ordnung.

    Ausnahme sind da die Prime Assets wie Bundesliga und aktuelle Hollywoodfilme. Trotzdem könnte es natürlich sein, dass man die NFL in begrenztem Umfang im eigenen Angebot als sinnvoll erachtet, aber das muss nicht unbedingt NASN ausschließen. Das wäre in UK vielleicht der Fall, aber mir fällt da einiges ein, wie sich PREMIERE SPORT und ESPN America in Zukunft ergänzen könnten.

  34. NASN über Star mal wieder Schwarz..na da Frohe Weihnacht

  35. Über UM ist NASN ebenfalls schwarz!

  36. da kann man ja jetzt richtig Angst um den Sonntag bekommen bei den anstehenden Ruhetagen

  37. Danke für Eure Ausführungen…. na dann warten wir einfach mal ab, was Premiere mit dem Geld macht. In Österreich haben sie sowieso schon fast alles was irgendwie von Interesse ist (EH, BB, Fußball 1+2), sogar die dt. BL ist jetzt zurück… bin ja mal gespannt, was die da zusammenkaufen werden.

  38. @dogfood: “International renommierte” wirtschaftsprüfungsgesellschaften spielten beim guten madoff-skandal keine rolle: der gute mann liess sich seine US50 mrd. firma von dem weltbekannten friehling & horowitz prüfen. die haben immerhin 3 angestellte…:

    The office for Bernard Madoff’s sole auditor exudes anything but wealth and intrigue: It is next door to a pediatrician in a drab suburban building. The tiny storefront is discreetly labeled “Friehling & Horowitz” on its single glass door. The people milling around outside are not high-end investors; they are mothers with children, waiting for the doctor’s office to open. But the auditor, a 49-year-old accountant named David Friehling, is now enmeshed in one of Wall Street’s biggest scandals and is under criminal investigation in a case that has left people in financial ruin around the world.

  39. @Mo: Da haben schon paar Leute mehr ein Auge drauf geworfen. Zum einen hat die SEC zwar draufgeguckt, aber überhaupt nichts auf dem Radar gehabt. Zudem haben diverse Fonds bei Madoff ihre Gelder angelegt. Auch hier keinerlei bei den zuständigen Fond-Managern keinerlei Verdacht oder Kontrolle.

    Es gab nur zwei Unternehmen die sich Madoff näher angesehen haben und vor der Anlage bei Madoff gewarnt haben.

    SEC, Fonds von großen Investmentbanken, alle haben draufgeguckt aber keinen Verdacht geschöpft.

    (Siehe auch generell das Verhalten der Ratingagenturen bis zum letzten Sommer)

    Insofern halte ich den Ausdruck “international renommiert” für so ziemlich wertlos.

  40. Hab mal eine Frage: glaubt ihr es wäre noch sinnvoll jetzt auf das neue komplett upzugraden hab bis jetzt das ehemalige 5er+bundesliga für den regulären Preis von 45euro. Hätte jetzt gern hd und auch Star würde mich reizen, allerdings will ich mir jetzt nicht eine box kaufen die in einem halben Jahr dann unbrauchbar ist und wenn dann neue hd Kanäle kämen, würden die mir auch aufgeschalten werden, was meint ihr?

  41. @Immi: ich würde warten, bis klar ist, wie premiere die neuen buli-rechte verpackt (ob als eigenes paket oder im rahmen des sportpaketes). spätestens dann mit der neuen paketstruktur wird wohl auch klar sein, wie die strategie bei den receivern und weiteren sendern aussehen wird.