Der Rückrunden-Vorschauer: die die wollen würden… (7)

Die Schreiber

  • Stefan – Vom Fanclub clubfans-united.de (Twitter: @clubfans_united) des 1.FC Nürnberg
  • Probek – Der Bayern München-Dauerkarteninhaber ist unter probek.net und @probek zu erreichen.
  • Catenaccio – Der Bayer Leverkusen-Sympathisant mit Blog Catenaccio und Twitter-Account @grupetto
  • Heinzkamke – Die Abteilung VfB Stuttgart mit dem Blog angedacht und Twitter @heinzkamke
  • Medispolis – Felix, mit seinen Sympathien irgendwo zwischen Bremen und Hannover pendelnd, im Blog Medien-Sport-Politik und via @medispolis
  • Nick – Der BVB-Fan führt das Blog Any Given Weekend
  • Milhouse – Im Herzen HSVer, per Wohnsitz Berliner: @thetruemilhouse
  • Dogfood – Gastgeber und Strippenzieher mit @dogfood und @aasport
  • Max/@GNetzer – Bloglos glücklich und zum Jahreswechsel von den 11 FREUNDE zu SPOX gewechselt – Transfersumme unbekannt. @GNetzer hat einen leichten Hang zum SC Freiburg
  • Enno – Macht aus Bielefeld u.a. das Hertha BSC-Gemeinschaftsblog Hertha-Blog und @EasyFunk
  • Kurtspaeter – Der Schalke 04-Fan führte einst ein eigenes Blog und hat als Gastautor Unterschlupf bei Herrn Wielands Königsblog gefunden

Im siebten und vorletzten Teil – es ist gleich geschafft – kommt die Abteilung “Attacke” zum Zuge. Die Bayern per Ambitionen und Rhetorik und Schalke 04, das die meisten Hinrunden-Siege (10) der Liga einfuhr.

Die Rückrunden-Vorschau ist gemeinsam mit anderen (Blog-)Schreibern entstanden und die weiteren Teile werden im Laufe des Donnerstages und Freitages veröffentlicht.

Bayern München in der Rückrunde

Bayern München – Wie hat sich eigentlich die Hinrunde aus Bayern-Sicht angefühlt? War das (über weite Strecken) mehr eigenes Versagen oder stärker gewordene Konkurrenz?

Probek: Die Tendenz ist dein Freund, sagte einst ein bekannter Fußballphilosoph – und so gesehen hat die Hinrunde letztlich ein gutes Gefühl hinterlassen. Dass die Konkurrenz stärker wird, sollte angesichts des nominell – wie immer – stärksten Kaders auf Seiten der Bayern zumindest in der Bundesliga kompensierbar sein. Die nationale Konkurrenz darf und soll auch gerne mal stärker werden, vor allem im internationalem Auftreten. In der Bundesliga können die Bayern sich in der Regel ja eher selbst schlagen. Was sie zuletzt und saisonübergreifend leider öfters taten. Aber da sind wir auf dem Weg zur Besserung. Ich hab’ ein gutes Gefühl.

Bayern München – Die Bayern-Hinrunde war stellenweise wackelig, von Verunsicherung geprägt, aber in den letzten vier Bundesligaspielen fuhr man vier Siege ein (15:4 Tore), dazu der Sieg bei Juve. Auf der anderen Seite könnte man einwenden, dass die vier Bundesligisten ausnahmslos der unteren Tabellenhälfte angehörten und auch Juventus – na ja… was hat die Winterpause den Bayern gebracht?

Probek: Rein faktisch: die Unterbrechung des Laufs, egal für wie stark man die letzten Gegner hält. Die Erkenntnis, dass es kaum eine Verletzung gibt, die Ribéry nicht vom Fußballspielen abhalten kann. Und keine Aufklärung darüber, ob Nerlinger vernünftige Einkäufspolitik machen kann. Verkaufen bzw. verleihen kann er aber offenbar.

Max/@GNetzer: Die “Aufholjagd” der Bayern zum Ende der Rückrunde hatte für mich einen interessanten Aspekt: Sowohl van Gaal, van Bommel als auch Nerlinger und Hoeneß haben als den entscheidenden Faktor für den Umschwung die positive Stimmung auf der Jahreshauptversammlung genannt (an dieser Stelle kann auch K.H. Rummenigge beruhigt aufatmen – sein “Gedicht” hat keinen tieferen Schaden angerichtet – vermutlich hat niemand zugehört…). Das ist eine Eigenart des modernen Fußballs: Eine Einrichtung, die ursprünglich rein juristisch/ökonomisch ausgelegt ist, kann einen Verein wesentlich in seinem Saisonverlauf beeinflussen. Die Fans sind sich sicher: Hier werden wir gehört, genug Medien sind meist (außer in Hamburg…) vor Ort und berichten über jeden kleinen Tumult. Umgekehrt kann es auch zu einem Schulterschluss zwischen Mannschaft und Mitgliedern kommen. Wundert mich, dass das “Phänomen JHV” noch von niemandem journalistisch bearbeitet wurde.

Probek: Ich würde die Macht der Mitgliederversammlung aber auch nicht überhöhen, es kam auch noch exzellentes Timing und Glück dazu. Denn die Versammlung hätte auch noch harmonischer verlaufen können – an van Gaals Stuhl hätte der Boulevard dennoch ordentlich gesägt, wenn er in der Vorrunde der Champions League ausgeschieden wäre. So konnte man ihm, rein von den Spielergebnissen, kaum noch ans Bein pinkeln. Aber die nächste (Ergebnis-)Krise wird irgendwann kommen, vermute ich – und damit auch das nächste In-Frage-Stellen des Trainers.

Bayern München – Ist bei van Gaal die Zeit des Experimentierens endgültig vorbei oder gibt es noch das Risiko dass er wieder mit Aufstellungen und Taktiken spielt und dadurch etliche Spiele wegschmeißt wie in der Hinrunde?

Probek: Die Reduzierung des Kaders spricht ja eher dafür, dass van Gaal jetzt seine Mannschaft gefunden hat. Oder meint, gefunden zu haben. Allerdings glaube ich nicht, dass der Prozess schon abgeschlossen ist: es werden schon noch Spiele kommen, die für Außenstehende abstruse Aufstellungen sowie unverständliche Ein- und Auswechslungen bereit halten und die Nerven auch der eigenen Fans aufs Äußerste strapazieren.

Catenaccio: Mich würde mal interessieren, wie stark der Druck von Außen auf van Gaal war, dass er mit den Experimenten aufhörte? Meiner Meinung war der Medien- und Vorstandsdruck sicherlich nicht ganz unerheblich.

Probek: Hat er mit den Experimenten aufgehört? Sicher? Da der Druck immer da ist, wenn die Bayern nicht auf dem ersten Tabellenplatz stehen (manchmal sogar, wenn), kann und sollte das eigentlich kein Faktor sein. Ich glaube auch nicht, dass van Gaal sich von dem Rumoren allzu sehr hat beeindrucken lassen. Zumindest hoffe ich das. Er ist ja auch nicht unbedingt als harmoniesüchtig bekannt, der soll mal schön sein eigenes Ding durchziehen. Ein wenig Glück (siehe den vorletzen CL-Spieltag und die Schützenhilfe durch Bordeaux, s.o.) gehört aber auch dazu, sonst sähe es jetzt vielleicht ganz anders aus.

Die Bayern haben aber nach der Wundertüte Klinsmann einen gestandenen Trainer mit einer bekannten Spiel-Philosophie haben wollen: jetzt müssen sie den auch mal machen lassen. Selbst wenn der Vorstand und das Management es gewohnt waren, ins Sportliche reinzureden.

Was mich eher erstaunt: dass sogar die Vereinsführung verunsichert war, ob die eigenen Mitglieder bereit sind, die Mannschaft und den Trainer auch in vermeindlich schwereren Zeiten zu unterstützen. Dass die nach eigener Aussage Bammel vor der Hauptversammlung hatten, weil es sportlich gerade mal nicht 100-prozentig lief, finde ich eher bedenklich. Als ob nicht allen bewusst wäre, dass man im selben Boot sitzt. Es waren mitnichten die einfachen Vereinsmitglieder, die im Verein für Unruhe sorgten. Das hat der Vorstand in den letzten Jahren schon ganz gut selbst geschafft.

Dogfood: Ich glaube eher dass van Gaal durch Verletzungen und schmaler werdenden Kader zu seinem Glück gezwungen wurde (Gomez) und sich dadurch ein Nukleus hat stabilisieren können – daher die Frage ob van Gaal durch einen vollen, gesunden Kader wieder anfängt ein paar Wochen lang Mad Scientist zu spielen.

Was den Druck angeht: ich bin gespannt ob einer der “Dreierbande” Hoeneß, Rummenigge und Beckenbauers Ghostwriter durch die Personalverschiebungen (Beckenbauer raus, Hoeneß ins Präsidium) leiser wird oder ob mit Nerlinger nun noch ein vierter Lautsprecher wächst – kann man bei Bayern Nerlingers Job machen, ohne dass man langfristig zum Lautsprecher wird?

Probek: Freiwillig oder unfreiwillig, warum auch immer: es läuft jetzt sicher besser als am Anfang der Saison. Mir wäre ja eine Erklärung, die auf einen gewollten Eingriff des Trainers und einen großen Plan im Hintergrund rückschließen lässt, lieber – aber: sei’s drum. Ob der letzte Lauf aber ausgerechnet dem Wechsel Gomez für Toni zuzuschreiben ist, wage ich zu bezweifeln. Nichts gegen Gomez, aber die Tore, die er dann gemacht hat, hätte ich auch Toni zugetraut. Und mal Klartext: bevor Gomez auch nur ansatzweise das Standing und die Klasse Tonis erreichen kann, muss er noch einiges dazulernen. Auch wenn er mit Sicherheit das Talent dazu hat, ein noch besserer Stürmer als der Italiener zu werden.

Die Tendenz van Gaals zum Mad Scientist wird ansonsten schon dadurch eingebremst, dass der Kader verkleinert wurde. Abgesehen davon, dass ich ihn so mad gar nicht fand.

Bayern München – Ist Bayern immer noch Gefangener der Launen und Gesundheit vor allem von Ribéry? Wird dies Ribérys letzte Saison sein?

Probek: Nein, diese Saison ist man nicht mehr ausschließlich von Ribéry abhängig, sondern von Ribéry und Robben. Ein Riesen-Fortschritt, zumal beide ja zuverlässig spielen.

Im Ernst: auf dem bisherigen Niveau braucht man nicht unbedingt Spieler dieser Güteklasse. Ribéry und Robben sind Solisten, die in der Endphase der Champions League die Spiele entscheiden können. Allerdings stimmt die sehr, sehr ordentliche Leistung gegen Juventus zuversichtlich, dass man nicht mehr so abhängig von den Launen eines einzelnen Weltklasse-Spielers ist. Zugegeben: in den Finalspielen der Champions League hätte ich beide aber schon gerne dabei. Und sei es nur als Joker.

Ob dies Ribérys letzte Saison bei den Bayern ist? Ich wüsste ehrlicherweise kaum etwas, was dafür spricht, dass er bleibt. Also ja. Bis dahin macht er aber für Bayern noch sieben Spiele in der Champions League.

Bayern München – Hat sich das bereits nach einer “Nerlinger-Winterpause” angefühlt? Momentan macht das Gerücht die Runde, das HSVs Jerome Boateng im Sommer zu den Bayern wechseln könnte. Passt er in das Beute-Schema der Bayern und Nerlingers und würde seine Verpflichtung nicht nur dann Sinn machen, wenn der Vertrag mit van Buyten nicht verlängert wird?

Probek: Eine Nerlinger-Winterpause? Glücklich die, die in diesen paar Monaten schon seine Handschrift erkennen können, ich kann da noch nichts typisch Nerlingerisches erkennen. Gemach, gemach.

Da van Buyten gerüchteweise nur deswegen gehalten wurde, damit die kleine Diva bei Launen bleibt, könnte der bevorstehende Abgang von Ribéry auch das Ende van Buytens bei Bayern einläuten. Was dagegen spricht: van Buytens Leistungen der letzten Monate, die ich kaum noch erwartet oder erhofft hatte.

Ob das alles aber nun Indizien für oder gegen eine Verpflichtung Boatengs sind, wage ich nicht zu beurteilen. Traditionell kaufen die Bayern eher fertige Spieler. Da sie aber mit van Gaal einen Trainer haben, der mit jungen, noch formbaren Spielern die größten Erfolge hatte, spricht das auf der anderen Seite für eine Verpflichtung Boatengs oder anderer, vielversprechender Talente. An dieser Stelle mal ein Gruß nach Bremen, so nebenbei.

Bayern München – Möchtest Probek abschließend noch was sagen?

Probek: Ja. Ciao, Luca! Viel Glück und Erfolg in Rom und: danke.

Schalke 04 in der Rückrunde

Schalke 04 – Allgemeine Freudentrunkenheit auf Schalke. Alles heile Welt oder gibt es irgendeine Sollbruchstelle? Sind die Finanzprobleme bis auf weiteres zu den Akten gelegt?

Kurtspaeter: Die heile Welt sehe ich nicht gerade. Man erinnere sich an den Herbst und die vielen Fragen und Berichte zu drohender Insolvenz, den 25 Millionen von der Stadt Gelsenkirchen, dazu immer wiederkehrende Transfergerüchte um Neuer, Rafinha und Kuranyi und im Sommer wurde in Schalke auch der Abgang der Alt-Schalker Büskens, Reck und Mulder und die Art und Weise nicht gerade freundlich aufgenommen.
Der Unterschied zu den letzten Jahren ist einfach und vielleicht auch naiv. Felix Magath. Wir neigen in Gelsenkirchen immer viel zu schnell zur Glorifizierung, vielleicht auch in diesem Fall, aber der Mann hat es tatsächlich geschafft, das Schalke wieder Spass macht. Magath redet nicht, Magath macht. Ein Umbruch in der Mannschaft, in einer Rasanz und mit einer Konsequenz, die atemberaubend ist. Und dazu noch erfolgreich, mit einem Fussball, der mit Sicherheit zumeist spielerisch nicht besser als in den letzten Jahren ist. Aber ehrlicher. Ein Scheiss-Spiel ist wieder ein Scheiss-Spiel, kämpfen ist wieder kämpfen. Und ein glücklicher Erfolg (und davon gabs in der Hinrunde einige) ist ein glücklicher Erfolg.
Finanzprobleme? Ich finde es unmöglich, wirklich adäquat sagen zu können, was genau Sache ist. Weiß es sonst jemand? Schalke scheint kein Geld oder zumindest viele Schulden zu haben, Schalke soll offensichtlich ein ziemlich undurchsichtiges Geflecht Firmen und Tochtergesellschaften mit gegenseitigem Geldtransfer haben. Aber wie schlimm oder nicht das wirklich ist? Keine Ahnung.

Max/@GNetzer: Nerds schlafen in Chuck-Norris-Schlafanzügen, Chuck Norris schläft in einem Felix-Magath-Schlafanzug.

Schalke 04 – Wie kommt es, dass der beste Schalker Stürmer (Kuranyi, 8 Tore) permanent im Zentrum von Transfergerüchten steht? Kommt das vom Verein? Ist Kuranyi derart unbeliebt?

Probek: Ich sage jetzt mal was Unsägliches und wende es ins für ihn Positive: könnte das nicht vielleicht auch daran liegen, dass der Mann besser als sein Ruf ist?

Heinzkamke: Das sehe ich unbedingt so. Im Königsblog gab’s kürzlich ein paar Zahlen dazu, und aus Stuttgarter Zeit habe ich ihn als enorm wertvollen Mannschaftsspieler in Erinnerung, der nicht nur Tore macht, sondern auch weite Wege geht und viele Bälle gewinnt.

Dogfood: Aber irgendwo muss es ja klemmen. Kuranyis Stürmer-Profil passt eigentlich wie Faust aufs Auge. Aber sowohl bei der deutschen Nationalmannschaft als auch bei Schalke scheint eher eher in der unteren Hälfte der Sympathieskala angesiedelt zu sein. Oder wäre Magaths Motiviation Kuranyi loszuwerden – so denn diese Motivation real existierend ist – ausschließlich das vermutlich dicke Gehalt von der Liste streichen zu können?

Heinzkamke: In der Nationalmannschaft hatte er spätestens zu dem Zeitpunkt einen schweren Stand, als er Klinsmann nach der WM 2006 für die Ausbootung scharf kritisierte und ihm den Respekt versagte. Für eine Entscheidung, an der dessen Nachfolger Löw vermutlich nicht unbeteiligt war.

Catenaccio: Ich habe größten Respekt vor Kuranyi, auch wenn ich ihn persönlich nicht besonders leiden kann. Aber seine Leistungen sind bemerkenswert konstant, so dass Transfergerüchte sicher nicht von ungefähr kommen. In jedem Verein stehen die Leistungsträger früher oder später auf der Gerüchteliste. Apropos Sympathie: Würde Philipp Lahm so geliebt, wenn er so aussähe und sprechen würde, wie Kevin Kuranyi? Fußballfans, (was mit Jogi Löw oder Jürgen Klinsmann ist, weiß ich nicht) schauen glaub ich auch gern mal vor den Kopf.

Kurtspaeter: Na ja, es ist doch relativ logisch, das Kuranyi im Fokus dieser Gerüchte steht. Die halbe Welt macht sich Gedanken, dass bei Schalke kein Geld vorhanden ist und man notgedrungen Spieler verkaufen muss. Bei Neuer reichte kein “absolut unverkäuflich”, bei Rafinha keine unrealistischen “14 Millionen” als Abschreckung. Da ist doch Kuranyi, dessen Vertrag ausläuft UND der seit Jahren (kritisiert und ungeliebt ist da egal) die konstant meisten Tore schießt ein gefundenes Fressen und die realistischste Variante der angeblichen Starverkäufe auf Schalke. Mir persönlich wäre es auch lieber, wenn über dingfeste Transfers der Herren Streit, Altintop und Asamoah berichtet würde, aber Kuranyi bringt wohl mehr Schlagzeile.

Schalke 04 – In der Abwehr zeichnet sich langsam der Generationswechsel in die Post-Bordon-Ära ab, aber was kommt im Angriff nach Kuranyi, der häufig im Mittelpunkt von Transfergerüchten steht. Das Mittelfeld ist genauso jung wie unstrukturiert. Wieviel vom Angriff und Mittelfeld wird nächste Saison noch Bestand haben?

Kurtspaeter: Das ist eine sehr spannende und sehr gute Frage. Man gewinnt den Eindruck, Felix Magath dreht jeden Stein um und verändert den Kader komplett nach seinem Gutdünken. So wie er es in Wolfsburg ebenfalls gemacht hat, so macht er es jetzt in Gelsenkirchen. Allein heute hat er zu den fünf Winterneuzugängen mit einem 23-jährigen mazedonischen Nationalstürmer wieder einen Perspektivspieler geholt und für den Sommer ist auch Hoogland von Mainz sicher, egal ob Rafinha dann geht oder nicht.

Ich glaube auch, das im nächsten Jahr viele “Altlasten” (Altintop, Asamoah, Rakitic, Sanchez, Ze Roberto, hoffentlich Streit, selbst bei Jones bin ich mir nicht sicher, ob der nicht hintenrüberfällt) nicht mehr bei S04 sein werden. Allerdings spielen bereits dieses Jahr schon andere Spieler und mit denen wird Magath bei entsprechender Entwicklung die nächsten Jahre planen. Moritz, Schmitz, Matip usw sind jung, sind eher Zerstörer, wissen das und quälen sich, weil ihnen die einmalige Chance geboten wird. Dazu baut Magath langsam aber sicher Kreativspieler (Baumjohann, Kenia) ein und wird Erfolg haben. Davon bin ich felsenfest überzeugt.

Bei Kuranyi bin ich mir im Sommer Stand heute als einziges großes Fragezeichen überhaupt nicht im Klaren, wohin die Reise gehen wird. Eigentlich braucht Schalke Kuranyi, eigentlich mag Kuranyi Magath, aber wie das finanziell gewuppt wird, das weiß ich nicht.

Nick: Fragt sich nur, ob Schalke die sogenannten “Altlasten” überhaupt los wird oder zumindest, ob mit diesen Spielern erwähnenswerte Erlöse erzielt werden können. Im Moment steuert man doch eher auf den größten Kader aller Zeiten zu.

Kurtspaeter: Ach die Dortmunder… Aber prinzipiell hast Du natürlich recht. Altintop ist ablösefrei, das dürfte kein Problem werden. Rakitic hat durch seine relativ guten Auftritte in Kroatiens Nationalelf einen annehmbaren Ruf im Ausland, das könnte also auch hinhauen. Asamoah ist in der Bundesliga seit Jahren bekannt und für einen mittelmäßigen oder abstiegsgefährdeten Verein immer noch eine Verstärkung, er muss wohl nur selber wollen. Sanchez wird in Europa sicher schwierig und Streit ist eigentlich nicht vermittelbar. Was die Erträge angeht, da bin ich ohne große Erwartungen. Ich glaube, es ist wichtiger, die Millionenverträge loszuwerden, als groß um Ablösesummen zu feilschen.Und Ze Roberto wird von Magath gerade gut geredet. Außerdem ist selbst der nach Brasilien verliehen gewesen.

Max/@GNetzer: Nur ein Randaspekt, aber fällt mir immer wieder bei Magaths Arbeit auf: Er kalkuliert sehr genau, verhält sich taktisch. So sehe ich auch die Verstärkungen der Winterpause, die teilweise zu Doppelungen auf den Spielpositionen führen. Neben der Konkurrenzsituation (die gab es vorher schon) hat das für Magath vor allem den Vorteil: Nach einem halben Jahr Arbeit mit den neuen Perspektivspielern wird er genau sehen, wer ihm auf welcher Position helfen kann. Dass Magath dafür ein Auge hat, ist hinreichend bekannt. Für den Sommer bedeutet das: Abschied von vielen Schalker Urgesteinen/Altlasten/Urlaubern (wie immer man das nennen mag). Aber mit einem geminderten Ausfallrisiko, denn Magath kennt die Möglichkeiten der potentiellen Nachfolger.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp