SC Freiburg – Hamburger SV, Bundesliga 2011/12, Spieltag 9

[17h19] Endstand SC Freiburg – Hamburger SV 1:2 Glücklicher Sieg. Geschenkter Sieg, denn Freiburg hätte aus dem Spielverlauf mehr machen müssen, aber die – mit Verlaub – Blödheit der Offensivkräfte war erschreckend. Damit sind nicht nur die Torschüße oder vergeigten Elfmeter gemeint, sondern auch die Abseitspositionen oder der fehlende Mumm aus aussichtsreicher Position abzuziehen, statt abzulegen.

Beim HSV ist weiterhin wenig Gesamtstruktur zu erkennen. Die Verteidigung bemüht sich nach Kräften, ist aber noch zu anfällig und harmoniert wenig mit dem defensiven Mittelfeld.

Die Offensive rochiert zwar gut, aber Son und Lam wirken überspielt und wenig durchsetzungskräftig. Dazu kommen sehr große Abstände im Umschaltspiel (zumindest über 60-70 Minuten), die die beiden Sechser Kacar und Tesche nicht verbunden bekommen.

Es sind inzwischen einige Puzzleteile mehr zusammengesetzt als unter Oenning, aber mit dieser Leistung reicht es noch nicht einmal für die obere Tabellenhälfte.

[17h14] Jansen für Son.

[17h12] Die Freiburger dürfen sich inzwischen über die Niederlage nicht beschweren, denn was Cissé, Makiadi und Abdessadki da an Chancen vergeben, davon zehren andere Mannschaften zwei Wochen.

Auf der anderen Seite könnte sich auch der HSV nicht beschweren…

[17h08] Cissé verschießt einen Elfmeter. Bruma geht ungelenk in Reisinger rein.

[17h05] Dembele für Abdessadki, Reisinger für Putsila und Guerrero für Petric.

[17h00] SC Freiburg – Hamburger SV 1:2, Ilicevi, 74teHamburg stellt den Spielverlauf in Hälfte 2 auf den Kopf – das tut richtig weh” (Marco Hagemann)

Der zweite gefährliche HSV-Angriff der Halbzeit: nach einem sehr langen Ball von Kacar entwickelt sich über Töre eine 4:4-Situation. Töre spielt links auf Ilicevic raus. Der sucht das Dribbling, zieht nach innen rein, spielt Doppelpass mit Töre, kommt so plötzlich hinter die Viererkette und kann aus 5m den Ball ins Tor knallen. Die Freiburger Abwehr zu dicht nach innen gerückt und damit den Raum schlecht aufgeteilt und zu passiv bei den Dribblings von Ilicevic gewesen.

Ilicevic davor mit 2-3 hässlichen Ballverlusten in der eigenen Hälfte.

[16h57] Der HSV ist inzwischen kaum noch in der Lage den Ball über mehr als zwei Stationen zu halten. Die Freiburger pressen früher und aggressiver. Die Kopfballduelle nach Abschlägen von Drobny werden grundsätzlich alle verloren und so brandet seit 15 Minuten ein Freiburger Angriff nach dem anderen.

Umgekehrt reicht bei den Freiburgern meistens ein Pass durch die Lücke um die komplette Hamburger Defensive auszuschalten.

Arnesen bringt Ilicevic für den überspielt wirkenden Lam. Aber es sind im Mittelfeld Kacar und Tesche die inzwischen kaum noch Präsenz haben und vorne Petric und Son die keinen Ball halten oder erobern.

[16h49] Zweite Halbzeit gehört fast komplett den Freiburgern. Der HSV steht tiefer und spielt nur noch vereinzelt Konter. Unter Druck gerät die HSV-Abwehr wieder bedenklich ins Wackeln.

[16h34] SC Freiburg – Hamburger SV 1:1, 47te Cissé Pass von außen in den Strafraum rein, Rajkovic verschätzt sich bei seinem Ausfallschritt und Cissé staubt den vor die Flinte kullernden Ball ab.

[16h25] Halbzeitstatistiken according bundesliga.de/Impire:

Ballkontakte: Freiburg 209, HSV 87
Passquote: 82%, 75%
Zweikämpfe: 50%, 50%
Torschüsse: 10, 5
Laufwege: 64,9km, 57,9km

[16h17] Halbzeit SC Freiburg – Hamburger SV 0:1 Viel kam dann doch nicht mehr von den Freiburgern, die zwar 60% Ballkontakte haben, aber denen in der Zone vor dem Hamburger Strafraum nicht viel einfällt. Sie bekommen nur selten Tempo auf die Spule und beziehen zu selten die Flügel ein, obwohl bei den Hamburgern beide Flügel defensiv eher fragwürdig besetzt sind.

Dem HSV gelingt es immer wieder defensiv Überzahl im Mittelfeld zu bekommen – obwohl es die taktische Aufstellung 4-4-2 vs 4-1-4-1 so nicht unbedingt hergibt. Das spricht für die Defensivarbeit von Son und Petric. Aber der Nutzen des HSVs ist beschränkt, weil sie sich auf das Zusperren der Passwege konzentrieren, aber häufig genug den ballführenden Spieler nicht attackieren und die Freiburger daher die Bälle aus der Zone rausspielen können. Das gilt auch für die Flügel, wo sich Westermann und Aogo eher auf das Blocken des Laufwegs als auf die Balleroberung oder Schussverhinderung konzentrieren.

Viel Bewegung vorne beim HSV, mit vielen Rochaden – vereinzelt gingen auch Westermann und Kacar bei Angriffen in den Strafraum. Auffällig wie wenig man Hinkel auf der Freiburger rechten Seite austestet. Die meisten Angriffe kamen über rechts/halbrechts und durch Töre.

[16h05] Verletzungspause weil ein Freiburger von einem Schuss angeknockt wird. Spieler eilen zur Seitenlinie, haben Gesprächs- und Getränkebedarf mit ihren Trainern und Betreuern. 17 Grad, Sonnenschein und tiefstehende Sonne. Drobny hat diese Halbzeit die Arschkarte erwischt und guckt kappenlos in die Sonne rein.

[16h01] Doppelchance für Freiburg (von Drobny stark pariert), die nun einen Hauch gefährlicher als der HSV agieren. Der HSV lässt in der Rückwärtsbewegung vor allem auf rechts sehr viel Platz auf den Flügeln, weil Westermann wie ein Innenverteidiger einrückt und Töre nicht schnell genug nach hinten kommt.

[15h42] SC Freiburg – Hamburger SV 0:1, Son, 12te Son köpft den am Boden liegenden Baumann in die Klöten – der Asiat weiß wo es wehtut – und der Baumann muss den Ball über seinen Körper ins Tor hinweg rollen lassen.

Beide Mannschaften ähnlich: beide mit einer Riesenchance nach Freistoß und beide nach Eckbällen gefährlich, weil die gegnerische Abwehr unsicher wirkt.

Im Falle des HSVs war es ein Monster-Freistoß der gegen den Torwinkel kracht. Beim anschließenden Eckstoß, sechs Meter vors Tor gezogen, gewinnt Bruma das Kopfballduell. Baumann kann abwehren, aber Son mit der zweiten Chance aus zirka einen Meter.

Ansonsten eine unterhaltsame Partie mit zwei positiven Mannschaften.

[15h23] Beim SC Freiburg startet Neueinkauf Andreas Hinkel von Anfang an – Mensur Mujdza erlitt ja unter der Woche im EM-Quali-Spiel Bosniens in Frankreich einen Mittelfußbruch. Ansonsten ist die Freiburger Verteidigung eh nicht sehr tief besetzt und musste immer wieder mit Mittelfeldkräften “nachgefüllt” werden.

[15h18] Die Aufstellung des HSVs: Rincon und Guerrero sind nach seinen Einsätzen in Südamerika erst einmal aus Fitnessgründen draußen (lange Rückreisen). Kacar und Son bekommen wieder Chancen.

[15h12] Moinsen. Es steht der vorerst einzige Einsatz des Interims-Trainer/Strohmann Frank Arnesen als Intermezzo bis zum morgigen Amtsantritt von Thorsten Fink.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Dieser “Monster-Freistoß” wäre absolut ein Tor wert gewesen!! Schön für den HSV, daß es dann eine Minute später geklingelt hat

  3. Drobny wirklich ganz stark, und Westermann im gleichen Rahmen wirklich ein Schwachpunkt (und somit Gefahrenherd Numero Uno hinten drin)

  4. “und guckt kappenlos in die Sonne rein” – ich kenne jemanden, der als Torwarttrainer regelmäßig Jugendnationalmannschaften mitbetreut. Der sagt, dass Kappen beim Torwartspiel rein gar nichts bringen, zunächst mal generell, weil man bei einem hohen Ball dann doch wieder in die Sonne guckt und es nur dadurch schlimmer wird, dass die Augen überhaupt nicht dran gewöhnt sind und dann nochmal speziell durch die Entwicklung des Torwartspiels, bei der es mittlerweile etwas eher dazu kommen kann, dass der Torhüter einen Kopfball spielen muss (wenn auch natürlich immer noch selten).

  5. Also DAS nenne ich mal einen Einstand!!!

  6. Der HSV mit mehr Glück als Verstand. Freiburg kann einem Leid tun.

  7. Hamburger Schlagzeilen am Montag:
    “Frank Arnesen, der statistisch erfolgreichste HSV-Trainer aller
    Zeiten tritt ungeschlagen ab”….

  8. Da Arnesen vorher auch schon mal 6 Spiele siegreich beendet hat, dürfte er der erfolgreichste Trainer aller Zeiten sein (galaxenweit, würde ich schätzen)

  9. Nach diesem nicht gegebenen Tor von Pinto muss ich sagen: Da blickt doch jetzt wirklich gar keiner mehr durch, oder?

  10. Und konsequenterweise hätte das zweite Tor von Podolski jetzt gerade wegen “Abseits” von Chili dann auch nicht gegeben werden dürfen.

  11. “Verschlimmbessert” @ Forenchecker

  12. Versteh’ick persönlich nicht: Arango nach historischem Sieg gegen Argentinien gestern mit einer Gala-Vorstellung, aber Rincon und Guerrero sind heute out wegen zu weiter Anreise? Übersehe ich irgendwas?

  13. Moin Moin @Sternburg

    Der Gladbacher Kader stellt für Arango nicht soviel Alternativen parat, Arrango ist auf seiner Position die 1a Lösung.

    Der Kader des HSV ist sehr tief, vielleicht zuviele Spieler auf ähnlichem Niveau. Berg, Skjelbread und Castelen wurden beim Spiel in Freiburg komplett nicht berücksichtigt.

    Und der 2. Grund, Arango ist unter Favre uneingeschränkter Stammspieler, beim derzeitigen Erfolg der Borussen, könnte man ihn somit auch als Leistungsträger bezeichnen. Arango bestritt alle 9 Bundesligaspiele über die volle Distanz.

    Beim Thema Leistungsträger nun den Bogen zu Rincon & Paola zu spannen, ist im Kontext HSV unmöglich. Rincon und Guerrero sind die Anti-Messi, für die Nation Top, im Club stets bemüht.

    Gruß fedEX

  14. OT-Frage: nachdem der HSV-Manager offensichtlich gezwungen war, für einen Tag den Interimstrainer zu geben, um der Form Genüge zu tun und die nächsten 30 Jahre von Journalisten in der Trainerverschleißstatistik mitgerechnet zu werden.

    Gibt es eine konkrete Vorschrift, dass eine Bundesliga-Mannschaft einen Trainer haben muss? Oder dürften die auch ohne spielen?

  15. @Rob: § 5 der Lizensierungsordnung: “Für die Erfüllung der personellen und administrativen Kriterien ist es erforderlich, dass der Bewerber […] die folgenden Personen einzeln hauptamtlich beschäftigt und die von diesen
    unterzeichneten Stellenprofile vorlegt: a) des Cheftrainers […] b) des Assistenztrainers […]”

    Mit “nur” einem Trainer ist es also offenbar nicht mal getan…

  16. Der SC Freiburg hat mit seiner Verteidigung totales Pech. Mit den Torschüssen hat es ja auch nicht so gut geklappt, nunja Drobny ist auch stark.