“Schere, Stein und Papier” in der NFL

Dies ist eine Saison in der es in der NFL die Auflösung der Hierarchien zu sehen gibt. Ich würde eine Ausnahme für die Green Bay Packers machen, aber das souverän von den New Orleans Saints gegen den Divisionskonkurrenten Atlanta Falcons gewonnene Monday Night Game (45:16) deutet darauf hin, dass die diesjährigen Playoffs zu einer gigantischen Ausgabe von “Schere, Stein und Papier” werden.

Selbst die Spitzenteams (s.o., die Packers als Ausnahme) zeigen so große Schwächen, dass das Fortschreiten in den Playoffs mehr eine Frage der Setzliste als des Könnens wird. Wenn New England trotz ihrer Secondary AFC-Champion werden, dann deswegen, weil die Gegner keine vernünftige Pass-Offense haben (Baltimore, Denver) oder sich inzwischen ein Lazarett angelacht haben (Houston).

Nicht sehr viel anders in der NFC. So krass die Offense der Saints ist (Speedspeedspeed, beweglicher QB Brees), die Defense der Saints scheint gegenüber der letzten Jahre auch im Stil keine Fortschritte gemacht zu haben. Gegen Atlanta gut zu beobachten: die Defense kennt beim gegnerischen Passspiel nur zwei Aggregatszustände: den Blitz oder die Bend-but-don’t-break-Defense. Dazwischen klafft eine Zone von 10-15yds, in der sich die Gegner mit gepflegten Kurzpassspiel reinfräsen könnten. Passt wie Faust aufs Auge auf New England und Tom Bradys überlebenswichtiges Kurzpass-Gedaddel. Da kann Brees Hang die langen Pässe zu forcieren (2 INTs gg Atlanta) schnell ins Auge gehen.

Ähnlich wie “Stein sticht Schere sticht Papier sticht Stein” scheint sich diese NFL-Saison abzuspielen: “Patriots stechen Baltimore stechen Steelers stechen Patriots

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich sehe meine Packers da nicht wirklich als Ausnahme. Natürlich, den Packers gelingt es immer wieder wichtige Turnovers zu erzwingen und Rodgers findet eigentlich immer irgendwo irgendeinen Receiver (außer in Kansas), aber im Grunde ist Green Bay wie NO und NE abhängig von der Offense. Die Secondary ist dabei in GB noch schwächer als die D-Line inklusive Passrush. Der mögliche Vorteil: Green Bay kann die schwächen der Saints in der Defense (die angesprochenen 10-15 Yds) und den Hang zu weiten Bällen von Drew Brees sehr gut ausnutzen. In der AFC weiß ich wirklich nicht, ob nun Steelers, Pats oder Ravens die besseren sind. Spannung ist aber garantiert.

  3. Ich wollte gerade sagen, die Packers passen voll in diese Auflistung, wie war das noch mal mit den mehr erlaubten als selbst erzielten Yards?

    Gegen ein NFC-Championship-Game mit “meinen” ‘Kommen wir in die red zone, stellen wir uns selbst das Bein, aber im Toreschießen sind wir Spitze!”-49ers gegen die Packers im Schnee hätte ich jedenfalls nichts. :P

  4. Muss mich dem anschliessen. Die Packers sind absolut hier einzureihen. Was man bei den Packers auch nicht vergessen darf – sie hatten heuer einen recht angenehmen Schedule. Nur 3 Teams, die fix in den Playoffs sind (NO, ATL, DET). Keine der grossen Defense-Teams als Gegner (BAL, PIT, CIN, SF). Ich würde mein Geld noch nicht auf die Packers setzen.

    Und wie NoteMe schreibt: ich würde gerne meine 49ers in Lambeau im Schnee mit dem Rushing Attack und der besten Defense des Landes gg. die Packers sehen.

  5. Die Packers nur wegen ihrer Offense ebenfalls als in den kommenden Play-Offs eher zufällig gewinnendes oder verlierendes Team einzureihen, halte ich aber auch für etwas übertrieben. Wie vor einigen Wochen schon mal geschrieben, ist die Defense beileibe nicht derart schlecht, wie sie alleine die erlaubten Yards aussagen. Die Packers sind klarer Interceptions-Leader und diese führen zum einen zu den meisten direkten TDs und meisten Yardverlusten der Gegner. Und wie auch die Patriots brauchen die Gegner weit mehr Yards um zu scoren, als z.B. bei den Steelers als Top-Passing-Yard-Verhinderer.
    Das führt meiner Meinung nach eher dann zu einer Niederlage, wenn die Packers gegen ein offensiv starkes Team spielen, weil diese eben ausreichend Yards erzielen um zu scoren. Ich würde also tippen, dass wenn die Packers es nicht schaffen, sie gegen ein offensiv starkes Team verlieren, also v.a. gegen die Saints und in einem Super Bowl gegen die Patriots.

  6. Vor dem Spiel gegen KC hätte ich gesagt das die Packers haushoher Favorit sind auf die Superbowl, aber die Niederlage muss gerade in San Fran, Baltimore und Pittsburgh Hoffnungen geweckt haben. KC ist eine Mannschaft ohne Offense(ohne Charles und Cassel) mit einer guten, aber nicht überragenden Defense, da sollte für die genannten was möglich sein. Sollte die O-Line nicht gesund werden, dann könnte das heißen, dass Rodgers vielleicht keine Zeit hat die zweite, dritte oder gar vierte Option zu finden. Die Sachem mit den INT sehe ich ganz anders als Jochen. INT sind wunderbar und mit Sicherheit kein Zufall, aber wenn sie nur in einem Spiel mal ausbleiben, dann steckt Green Bay in Schwierigkeiten.