Nachhaken lassen

Der Beckenbauer-Intimus und stellvertr. Chefredakteur der BILD Alfred Draxler beschäftigt sich in seiner Kolumne “Nachgehakt”, heute morgen nicht ganz unprominent im Sportbereich von bild.de platziert, mit den Bundesliga-TV-Rechten auf einer nicht ganz uninteressanten Art und Weise:

Die Aktion läuft noch unter „geheimer Kommandosache“: Der Marketing-Chef der Telekom, Christian Illek, ist seit Tagen bei den großen Vereinen der Bundesliga unterwegs, um für die Pläne zu werben. Bei einer wichtigen Sitzung des FC Bayern bat Aufsichtsrats-Mitglied Höttges (gleichzeitig Finanz-Vorstand der Telekom) darum, dass alle den Raum verlassen – mit Ausnahme des Bayern-Vorstands. Dann wurden auch Rummenigge und Co. in die Pläne ihres Haupt-Sponsors eingeweiht.

Es gehört schon ein gewisses Maß Präpotenz dazu, um das Interesse der Telekom an das ganz große Bundesliga-TV-Paket Ende März noch als “geheime Kommandosache” zu verkaufen – ein informelles Treffen mit Bundesligaklubs dürfte in diesem Sinne eher normales Geschäftsgebahren statt “Kommandosache” sein…

Die Sache mit der “geheimen Kommandosache” ist natürlich kompletter Quark, wenn es binnen weniger Tagen nicht nur in den Zeitungen steht, sondern auch noch explizit als Kolumne des stellvertretenden Chefredakteurs verwurstet wird. Es riecht drei Meilen gegen den Wind nach einer bewusst platzierten Kolumne. Und wenn die Kolumne bewusst platziert wurde, dann nicht um der Telekom zu helfen, indem sie mehr Öffentlichkeit bekommt und eine Zahl (30 bis 40 Mio Euro mehr) rausgehauen wird. Was hätte die Telekom von dieser Öffentlichkeit?

Dass die Sache wieder im Umfeld der Bayern passiert, ist kein Zufall. Karl-Heinz Rummenigge versteht sich als Abteilung Attacke in Sachen TV-Rechte, u.a. als er vor einigen Monate gegenüber dem sid/11 Freunde wild fabulierte:

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender von Rekordmeister Bayern München, empfiehlt der Deutschen Fußball Liga (DFL) auf dem Weg zu finanzieller Unabhängigkeit die Einführung eines eigenen TV-Kanals. “Wir sind in der jetzigen Situation immer erpressbar und abhängig von Dritten, von der ARD, von Sky und anderen […]”

Die DFL wird ganz sicher jahrelang auf KH Rummenigge gewartet haben, um “einfach mal über neue Wege” nachzudenken. Oder wie Christian Seifert letztes Jahr auf der SpoBis sinngemäß sagte: die Auswertung von Liga-Rechten in einem eigenen Sender, ist nur etwas für Verlierer-Verbände, für Verbände die es nicht geschafft haben, ihre Rechte anderweitig zu versilbern – wie zum Beispiel die Eredivisie. Oder Karl-Heinz Rummenigge.

In Frankreich versuchte der Verband den Ligasender als Drohmittel zu lancieren, fütterte ihn mit Zweitliga-Rechten und fasste nach nur einem halben Jahr, den Entschluss den Sender wieder zu schließen, weil er trotz einer DVB-T-Frequenz als Pay-TV nicht rentabel war. Da kann man KH Rummenigge nur viel Glück wünschen, beim Versuch in dem schwierigen Pay-TV-Umfeld in Deutschland, einen Ligasender für Bundesliga-Berichterstattung zu platzieren. Äh, der FC Bayern hat, anders als Barcelona, Real, Man Utd, Chelsea oder Liverpool keinen eigenen Pay-TV-Sender, oder?

“Wir sind in der jetzigen Situation immer erpressbar und abhängig von Dritten, von der ARD, von Sky und anderen. Deshalb fände ich es gut, dass man einfach mal über neue Wege nachdenkt. Ich habe guten Kontakt zu den Kollegen in England, die einen eigenen Sender unterhalten und bestücken. Die sind unabhängig und sehr zufrieden”, sagte Rummenigge dem Magazin 11Freunde.

Welchen Sender meint Rummenigge? Ist Chelsea aufgrund seines Klub-TVs “Chelsea TV” wirklich “unabhängig”?

Bonus-Zitat Rummenigge:

“Ich bin kein Träumer, auch mir fällt im ersten Schritt keine Lösung ein, wie man diese Beträge von jetzt auf gleich auf sagen wir 750 Millionen Euro erhöhen kann. Aber ich erwarte (…), dass darauf hingearbeitet wird, damit Deutschland in absehbarer Zeit beim TV-Geld mit Italien [900 Mio Euro] mithalten kann.”

Selber nicht wissen wie, aber trotzdem schön steil mit den Forderungen gehen.

Es fällt nicht schwer eine Linie von den Rummenigge-Statements zu der Kolumne des Beckenbauer-Intimus Draxler zu ziehen, deren Ausgangspunkt ja nur von der Telekom oder dem Bayern-Vorstand “geleakt” worden sein kann. In diesem Fall zeigen recht viele Finger auf Rummenigge, der sich bei diesem Medien-Thema so geschmeidig auf dem Parkett bewegt, wie seine Bankett-Reden nach CL-Niederlagen eloquent und mitreissend sind.

Dabei hat KH Rummenigge den Kernsatz selber ausgesprochen: “Ich bin kein Träumer, auch mir fällt im ersten Schritt keine Lösung ein, wie man diese Beträge von jetzt auf gleich auf sagen wir 750 Millionen Euro erhöhen kann.

Da dürfte es ihm wie die allermeisten in und um der Liga herum gehen. So wie es aussieht, gibt es drei große Bieter (Telekom, KF15, SKY) – von einem ESPN- oder Al-Jazeera-Einstieg ist bislang nicht ein Pieps zu hören.

Die Riesenerlöse werden nur dann erzielt, wenn es zu einer Konkurrenzsituation kommt, in der zwei Marktteilnehmer sich auf gleicher Augenhöhe begegnen. So wie zum Beispiel in Frankreich, wo Al-Jazeera mal eben aus dem Nichts zwei Sender hochzieht und willens ist, Anlaufverluste von geschätzt einer halben Milliarde Euro für die ersten drei Jahre zu tragen. Ähnliches könnte auch in England passieren, wo Al-Jazeera angeblich auch vor der Tür steht.

Die Situation ist in Deutschland anders. Hier gibt es keinen weißen Ritter mit dem großen Geldspeicher. Hier muss die DFL froh sein, wenn sie einen SKY-Konkurrenten findet, den man mit dem Verkauf von 1-2 kleinen Paketen anfüttern kann.

Es gibt KF15 mit externen Investoren, die gerade ein 800 Mio Euro-Loch neu füllen müssen, nachdem ein gerichtlicher Vergleich mit der Deutschen Bank nicht zustande gekommen ist. Es gibt die Telekom, die sich angeblich für das ganz große Paket, auch außerhalb Mobile/IPTV/Webstreaming interessiert. Mit der Vergabe ein Jahr vor Saisonbeginn würde aber die DFL hohes Risiko gehen, dass ihnen die Geschichte von der deutschen Medienaufsicht wieder vor die Füße geknallt wird, weil die Telekom noch ein teilstaatliches Unternehmen ist und sich daher nur eingeschränkt als Medienunternehmen agieren darf.

Die Zahlen die SKY wird anbieten können, werden auch weiterhin meilenweit hinter Italien und England hinterherhinken. Dazu geben die Abozahlen und Kundenumsätze noch nicht genügend her. Die italienische Rahmendaten sind 5 Millionen Abonnenten und ein ARPU von 41 Euro pro Kunde und pro Monat. Bei SKY Deutschland liegen sie derzeit bei 3 Mio und leicht oberhalb von 30 Euro/Monat – SKY Italia erlöst also über Kundenzahl mal Kundenumsatz mehr als das doppelte als SKY Deutschland (2,48 Mrd Euro vs 1,08 Mrd Euro). In diesem Sinne fühlen sich auch die Erlöse Serie A vs Bundesliga proportional korrekt an.

Ohne die Schuldenlast von SKY Deutschland wirklich beurteilen zu können, sieht es so aus, als wäre es SKY unter Sullivan gelungen, die korrekten Weichen zu besseren Zeiten zu stellen. Sollte die DFL SKY größere Pay-TV-Pakete verweigern, würde sie diese Aufbauarbeit wieder mit dem Hintern einreißen und stattdessen auf ein, zwei wacklige Marktteilnehmer setzen, die ihrerseits erst Aufbauarbeiten betreiben müssten.

ARENA sollte ein warnendes Beispiel sein, zu glauben, man könne aus der hohlen Hand heraus auch nur annähernd eine Reichweite erzielen, die vergleichbar mit der von SKY wäre. Hier verließ dem von Unity Media-befeuerten Sender auch nach nur einer Saison die Lust am Weitermachen.

Die Draxler-Kolumne halte ich für ein Eigentor. Es liegt der Geruch der Verzweiflung in der Luft, über öffentliche Kanäle eine Konkurrenzsituation befeuern zu müssen – das spricht nicht gerade für eine gute Ausgangsposition des Telekom-Gebotes.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Also, ich sehe in diesem Bild-Text nichts neues. Alles was Herr Draxler über die Telekom geschrieben hat ist seit Monaten bekannt.
    Von den Spekulationen dass die Telekom alles bekommt und an u.a. SKY sublizensiert, halte ich gar nichts. Wird so sicher nicht passieren.

  3. U.a im digitalfernsehen-Forum wird (meiner Meinung nach wild) spekuliert, das die Telekom mit ihrem eigenen neugestarteten Produkt Entertain-Sat für diesen Übertragungsweg schon was in Petto hätte und KDG und UM auch schon heimlich verhandeln, wie sie mit Hilfe der Telekom im Kabel eigene Bundesliga-PayTV-Rechte schnüren könnten.

    Würde für mich nur Sinn machen, wenn man Sky absichtlich schwächen wollte und dafür auch bereit ist, Mio in den Sand zu setzen, und so irrational sollte es auf dieser Ebene doch eigentlich nicht zugehen…

  4. Sehr feiner Text, Danke.

  5. Ich verstehe die Grundproblematik schon nicht. Okay, in Italien wird viel mehr mit den Pay-TV-Geldern erlöst. In der Gesamtsumme scheinen mir die Einnahmen der Bundesliga gegenüber denen der Seria A aber doch bei weitem kein Wettbewerbsnachteil gegenüber derselben zu sein, oder? Und zwar nicht mehr, kann man ja auch mal stolz drauf sein.

    Statt das man sich hinstellt und sagt: Bei uns läuft auch nicht alles perfekt, und vor allem ist es etwas schade, dass es in Deutschland keinen durchgeknallten zweiten Pay-TV-Anbieter gibt, der die Kollegen in z.B. Frankreich mit Geld zuschüttet. Aber hierzulande können sich Familien mit Kindern in die Stadien trauen, man sieht auf den Stehplatzblöcken Spitzenfussball, der für jeden noch erschwinglich ist, wir sind breit im Free-TV präsent, haben wenig reine Mäzene, insbesondere nicht an der Ligaspitze und sorgen mittels Verteilungsgerechtigkeit für Chancengleicheit und Spannung quer durch die ersten zwei anterhalb Ligen. Und trotzdem ist der FC Bayern der profitabelste Sportclub der Welt. Das ist doch schön.

    @Klabautermann: Ich glaube auch nicht dran, aber das man bei der Telekom nicht bereit sei, Mio irrational in den Sand zu setzen, empfinde ich nicht als stichhaltiges Argument.

  6. Ich stimme die voll und ganz zu sternburg.
    Aber der deutsche jammert ja bekanntlich gerne.

    Ich hOffe ja noch immer darauf, dass ffp das ganze noch weiter normalisiert.

  7. Danke für den Text

  8. Klasse Analyse.

    Könnte die Intention zu dem Artikel auch aus den Dunstkreisen der DFL kommen um Sky zu einem höheren Anbot zu “zwingen”? Für mich klingt der ganze Artikel wie eine Drohgebärde gegen Sky.

    Eins ist aus meiner Sicht aber auch klar. Sky kann heuer nicht so pokern wie noch vor ein paar Jahren, denn sollten sie die Rechte verlieren, droht das komplette Kartenhaus (mit SSN-HD im Schlepptau) zusammenzufallen. Daher werden die wohl lieber ein paar Mio. mehr drauflegen um zumindest die TV-Rechte sicher zu haben und event. sogar noch mehr Exklusivität (IPTV etc.) sich rausschlagen.

  9. DANKE für die logische und imho zutreffende Aufbereitung der Angelegenheit. ARENA sollte allen “Wir wollen soviel TV-Erlös wie England/Spanien/Italien/Frankreich”-Träumern in unverklärter Erinnerung bleiben.

  10. Empfehle KHR eine Task Force zu gründe, dass kann er ja. “TF einfach mal über neue Wege” (gehen/nachdenken/fabulieren)

  11. Ich verstehe auch nicht, warum man nicht verdammt zufrieden ist mit dem was man zur Zeit hat. Viel mehr Fernsehgeld ist in Deutschland einfach nicht drin, dafür ist das PayTV einfach zu schwach und das Free-TV zu stark. Im Endeffekt wären eine Zahl von 700 Mio einfach nur eine große Luftblase, bei der man sich sicher sein kann, dass die platzen wird und das es danach allen viel schlechter gehen wird. Bayern gehört zu den Top4 Vereinen in Europa was Umsatz angeht und wenn sie das Stadion endgültig abbezahlt haben, haben sich noch mehr Geld zur Verfügung.Auch bei den Einnahmen an Spieltagen sind Barca, Real oder Manchester den Bayern hoch überlegen, wieso bieten Bayern nicht einfach die billigste Karte für 80 Euro an, wenn man sich ständig vernachlässigt fühlt. Italien hat ein Fernsehgeld von 900 Mio und die ganze Liga liegt am Sterben, man hat alte Stadion, viele Schulden die Bundesliga ist längst an ihnen vorbei gezogen. Nichts bringt ihnen das viele Fernsehgeld. Bayern ist mir ihren Einnahmen ohne Probleme möglich auch die CL zu gewinnen oder wenigstens ins Finale zu kommen, auch wenn sie 30 Mio dort mehr bekommen würden, ändert sich für Bayern gar nichts. Die Bundesliga ist relativ gesund, ausgeglichen und auf dieses Merkmal sollte man verdammt stolz sein und nicht ständig jammern. Bei den Auslandserlösen kann man sicherlich noch zu legen und die Marke Bundesliga besser vermarkten. Auf dem deutschen Markt wird man aber mit Sicherheit nicht einen Sprung machen können, dass man nur annähernd in die Nähe von Italien kommen kann, das braucht man auch nicht, auch so ist die Bundesliga international konkurrenzfähig.

  12. Am Ende kommt niemand an einer einfachen Wahrheit des deutschen Marktes vorbei:

    Es gab in 20 Jahren keinen Sender, der mit den Fußballrechten Geld verdient hat.

  13. @hunabku
    Ich glaube man ist sehr wohl verdammt zufrieden mit dem was man hat. Aber das heißt noch lange nicht, dass man damit immer zufrieden sein kann und muss! Natürlich will die Liga mehr Geld verdienen, wer will das nicht? Aber hier gibt es auch den Anspruch besser zu werden. Die Bundesliga ist vllt. international konkurrenzfähig, aber mehr auch wieder nicht. Um ehrlich zu sein, es gibt ein Team das in der Championsleague konkurrenzfähig ist. Selbst die tote Serie A stellt noch ein Team im Viertelfinale.
    Man sollte stolz sein, aber nicht auf ewige Zeiten zufrieden, weil sonst kriegt man nichts hin!

  14. Man soll ja auch nicht zufrieden sein und die Hände in den Schoss legen, in der Auslandsvermarktung ist sicherlich noch etwas mehr drin. Dafür müssen einige Vereine dann auch Strapazen in Kauf nehmen in der Vorbereitung, denn von nichts kommt auch nichts. Ständig mit dem Finger aber auf andere Länder zu zeigen, wo ganz andere Vorraussetzungen herrschen und betonen was die bekommen, bringt gar nichts. Zu sagen aber Italien bekommt so und so viel und da müssen wir auch hin, aber wie weiß man jetzt auch nicht, ist doch großer Schwachsinn. Auch die Franzosen bekommen einiges mehr bei den Fernsehgelder, na und ihnen sei es gegönnt. Letztes Jahr war Schalke im Halbfinale der CL, das Jahr davor die Bayern im Finale und dieses Jahr hat Bayern gute Chancen es mindestens bis ins Halbfinale zu schaffen. Wenn Bayern will können Sie auch astronomische Summen für durchschnittliche Spieler ausgeben wie in England, aber das brauchen sie eben nicht. Als man das letzte Mal die die CL gewonnen hat mit Elber, Effe und Co. und auch damals war man finanziell anderen Mannschaften unterlegen, hat viel weniger Fernsehgelder bekommen und hatte keine solchen vermeintlichen Superstars wie Real.Ich bin absolut kein Bayern Fan, aber international muss sich Bayern vor niemanden verstecken und haben es auch gar nicht nötig ständig zu jammern, wie “groß” die anderen Vereine sind und wie viel Geld die haben.

  15. Anlaysten von Morgan Stanley behaupten Die Deutsche Telekom könnte für die Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga ein Angebot mit Chancen auf den Sieg abgeben.. Waren das nicht die gleichen Analysten die Telekom besucht haben und behauptet haben die Telekom darf gar nicht mitbieten? :-)

  16. Bin da auch eher bei ginjohn, Stillstand ist Rückschritt, man muss immer versuchen, sich weiter zu entwickeln und zu verbessern… natürlich müsste KHR auch mal Ideen präsentieren, statt nur zu poltern.

    Es gäbe schon ein paar Ansatzpunkte, aber die sind halt auch extrem unpopulär… weg vom 15.30Uhr-Samstag, mehr verschiedene Anstosszeiten, etc.

    Und ich sag weiterhin, dass auch Sky noch einiges an Optimierungspotenzial besitzt, um die Nummer profitabler zu gestalten…

  17. Man darf nicht vergessen: die DFL wollte Sky die letzten beiden Male bereits vor die leere Tür setzen ( erst Arena und dann Sirius). Beim ersten mal kennen wir die Geschichte. Beim zweiten mal waren es Verfahrensfehler, die Sky gerettet haben.

  18. Wenn es nur ums Geld verdienen geht und man richtig unpopulär sein will, schafft man einfach die Stehplätze ab und erhöht alle Preise um mindestens 20% in jedem Stadion.

  19. @hunabku: wobei das jetzt auch nicht wirklich die Einnahmen explodieren lassen würde, Eintrittsgelder sind heutzutage nicht mehr die wirklich grossen Treiber.

    Aber prinzipiell hast recht und vermutlich würde das nicht mal signifikant den Zuschauerschnitt drücken… ich versteh ja die Stehplatzfans, die sich über Tickets von 20 Euro aufwärts beschweren, andererseits kommt man in England unter 30 Pfund (=35 Euro) überhaupt nicht ins Stadion…

  20. @hanabku
    Ein Titel auf internationaler Ebene im neuen Jahrtausend kann nicht wirklich der Anspruch der Bundesliga sein. Ja, Finalteilnahmen sind schön und gut, aber man hat trotzdem verloren. Die für schwach erklärte Portugiesische Liga hat letztes Jahr 3 der 4 Halbfinalteilnehmer der Europa League, beide Finalisten und somit auch den Gewinner gestellt. In der Championsleague hat die Premier League ähnliches geschafft vor ein par Jahren. Das muss der Anspruch der Bundesliga sein. Und zwar in der Championsleague und Europa League. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber dran arbeiten sollte man. Und mehr Geld für die Vereine schadet da sicherlich nicht!

  21. @sunny
    Stimmt so nicht ganz. 2005 wollte die DFL Premiere mitnichten vor die Tür setzen. Kofler hatte halt nur zu hoch gepokert und auf (s)ein spezielles Szenario gesetzt. Der DFL blieb doch gar nichts anderes übrig als das unity-Angebot anzunehmen. Die hätten durchaus lieber mit Premiere verlängert als das Abenteuer Arena zu starten.

  22. @dermax

    Ich glaube die Eintrittsgelder werden etwas unterschätzt, wenn man sich den Unterschied zwischen den Einnahmen von Manchester oder Arsenal und Bayern am “Matchday” anschaut, dann fast so ein großer Optimierungsmöglichkeit wie bei den Fernsehgeldern. Bei den Eintrittspreisen kann aber Bayern allein entscheiden und würde sich eben auch mächtig ins eigene Fleisch schneiden. Rein von der Theorie aber könnten sie da noch sehr viel zulegen, wenn man sagt, die anderen haben viel mehr Geld. Die verkaufen ihr Produkt nicht nur über die Fernsehgelder viel teurer, sondern auch über die Eintrittsgelder.

    Quelle:
    http://swissramble.blogspot.de/2012/02/bayern-munich-opportunities-lets-make.html?utm_source=BP_recent

  23. PS: Mir persönlich sind die Preise in einigen Stadion schon jetzt zu hoch und ich würde sehe lieber nur einmal in 10 Jahren ein deutschen Sieger in einem europäischen Wettbewerb haben, als ihn allen Bereichen den Fan wie eine Zitrone bis auf den letzten Tropfen aus zu pressen.

  24. Sehe ich genauso. Lieber eine bezahlbare Dauerkarte, stimmungsvolle Stadien mit Stehplätzen und dafür ein vorprogrammiertes Europapokalaus im Achtelfinale als die Aussicht 2-3 Runden weiter zu kommen wenn dafür “englische oder spanische “Verhältnisse” in den Stadien die Konsequenz wären.

  25. Dann spielt die Nationalmannschaft aber irgendwann komplett im Ausland. Darauf habe ich wiederum keine Lust.

  26. Und in den Bundesligaklubs spielen irgendwelche zweitklassigen Ausländer, denn die Nachwuchsarbeit ist vielen Clubs zu aufwändig. Lieber fertige Spieler kaufen. Ich glaube nicht, dass da ein Umdenken stattfindet.
    Und solange es kein wirkliches FFP in Europa gibt, werden nur die spanischen und englischen Klubs Spitzenfußball sehen.

  27. joergus, Du musst Deine Zeitkapsel ein oder zwei Jahrzente vorstellen. Du bist schlecht synchronisiert.

  28. Haha, sternburg, ich hatte gerade genau den Gedanken beim Lesen.

  29. Da hat ja mein Gedankenanstoß geklappt. Haha.
    Martin und Hunabku sind auch auf Zeitreise. Oder?

  30. Zwei Anmerkungen:
    1) Ich halte es nach wie vor nicht für seriös, die TV-Erlöse losgelöst von den Werbeeinnahmen (speziell Bandenwerbung) beim Modell der Bundesliga zu betrachten.
    2) Einnahmen aus Ticketverkäufen sind immernoch ein großer Faktor.
    Beim letzten Relegationsspiel des 1.FCN hat Herr Bader z.B. sehr offen die daraus entstehenden Kosten und Einnahmen veröffentlicht (hauptsächlich als Kritik in Richtung DFL), da es für die teilnehmenden Vereine, weder zusätzliche TV-Gelder, noch Einnahmen aus der zentral vermarkteten Bandenwerbung gab und von den Zahlen war ich durchaus überrascht. (Finde leider keinen Link dazu)

    Eine Frage zu Hernn Draxlers Schreibe:
    Ich dachte eigentlich bisher es ist eher andersherum und die Brisanz bei/mit der Telekom wäre die redaktionelle Aufarbeitung durch “einen Staatsbetrieb”. Wie sollte es dann zu einer “fertig produzierte Komplett-Sendung (wahrscheinlich unter dem Namen “Liga Total”)” bei Sky kommen können?