Screensport am Sonntag

Wenn es nach Atmosphäre geht, gibt es heute zwei „places to be“. Die MotoGP in Le Mans, falls Johan Zarco das Rennen über, vorne bleibt, und das Euroleague-Finale in Istanbul Fenerbahçe – Olympiakos.

Fenerbahce und Olympiakos räumten in den Halbfinals am Freitag, das jeweils höher gesetzte Team aus dem Weg. Insbesondere Fener zerlegte Real in seine Einzelteile – ausgehend von einer giftigen Defense, die Real die Dreier wegnahm, Turnovers provozierte und die Real-Offense auf Llull reduzierte. Die einheimischen Fans drehten folgerichtig komplett am Rad.

Und ab 19h45 steht das Endspiel gegen die griechischen Gegner aus Piräus an (Telekom Basketball mit Michael Körner überträgt). Türkei gegen Griechenland. In der Gruppenphase gewann Olympiakos sein Heimspiel mit neun Punkten und Fenerbahçe sein Heimspiel mit drei Punkten.

Seit Željko Obradović 2013 von Panathinaikos (die griechischen Erzfeinde von Olympiakos) zu Fenerbahçe wechselte, kam Fener zweimal in die Final Four. Letzte Saison unterlag man erst im Finale nach Verlängerung ZSKA Moskau mit 96:101. Heute soll es so weit sein: den ersten EuroLeague-Titel holen. Zuhause. Mit Obradović, der die EuroLeague schon achtmal(!) gewann.


Ab 11 Uhr starten die drei Rennserien der MotoGP auf dem kleinen Circuit Bugatti-Kurs von Le Mans. Um 14 Uhr startet die MotoGP-Klasse mit drei Yamahas in der ersten Startreihe. Unter den drei Yamahas ist die Tech 3 des französischen MotoGP-Rookies Johan Zarco.

Johan Zarco, immerhin zweifacher Moto2-Weltmeister, hat sich überraschend schnell in der neuen Klasse zurecht gefunden und schnell angefangen auch gegen die Großen mit dem Messer zwischen den Zähnen zu fahren – wie zuletzt Valentino Rossi in Jerez bemerken durfte.

Gestern gelang Zarco das Husarenstück sich von Q1 über Q2 in die erste Startreihe, auf Platz 3 zu qualifizieren. Die Franzosen standen schon Kopf, als Zarco sich in Q1 mit seiner letzten Runde noch von P3 auf P2 verbesserte und sich so für Q2 qualifizierte. In Q2 gab es tosenden Applaus als Zarco auf die Strecke fuhr und er wurde gefeiert, als er auf den dritten Platz fuhr. Nicht vorzustellen, was passiert, wenn er morgen im Rennen ganz nach vorne fährt.

Interessant war bei Zarco Q1, als er zehn Runden lang am Stück auf den soften Reifen fuhr und dabei sich konstant verbesserte. Bereits in Jerez fuhr Zarco softer als die Konkurrenz, ohne dass es seiner Performance zum Ende hin, geschadet hätte.

Auf Platz #1 und #2 stehen die beiden Yamaha-Werksfahrer Viñales und Rossi. Während bei Rossi über das gesamte Wochenende konstante Steigerungen zu sehen waren (vielleicht hätte er die Pole geholt, wenn er auf seiner schnellen Runde nicht von Miller oder Smith aufgehalten worden wäre), hatte Viñales seine größeren Probleme. Ihm gelang der Durchbruch in Q2 erst als er nach der Hälfte der Session die beiden Reifen wechselte.

In der zweiten Reihe stehen mit Crutchlow und Marquez zwei Hondas. Titelverteidiger Marquez konnte auf der Werks-Honda immer wieder eine starke Runde einstreuen, aber es war mit ihm wie bei mir derzeit mit dem Espresso-Zubereiten: es ist noch zu viel Ausschuss dabei. Teamkollege Dani Pedrosa wurde von Zarco bei auslaufender Zeit in Q1 von Platz 2 geschmissen und startet von #13.

Die zweite Reihe wird von der ersten Werks-Ducati komplettiert: Dovizioso, der sich wie Zarco, auch erst über Q1 qualifizieren musste. Teamkollege Lorenzo fuhr nach der aufsteigenden Tendenz der letzten Rennen, wieder ein Kack-Qualifying und startet von #16, einen Platz hinter Jonas Folger.

Generell schlugen sich die sehr wechselhaften Wetterbedingungen auch auf das Training und Qualifying nieder. Die Fahrer fuhren sehr inkonstant. In Q1 versammelten sich ungewohnt viele große Namen und immer wieder gab es an bestimmte Stellen des Kurses Sturzserien, wie z.B. bei Turn 2/3 in der MotoGP oder Turn 13 in der Moto2. Heute soll es aber den ganzen Tag über trocken bleiben – Wetterbedingungen die es weder am Freitag noch am Samstag gab.

Die Rennen in Le Mans starten ab 11 Uhr, die MotoGP ab 14 Uhr. EURO2 überträgt und im kostenpflichtigen Eurosport-Player werden inzwischen so viele Bildoptionen angeboten, angeboten, dass die Bedienung der App (z.B. im Apple TV) inzwischen mehr ein Quiz als Komfort ist, inkl. sehr interessanter Interpretationen einiger Buttons auf der Fernbedienung.

Sektion Leder

Letzter Spieltag in der Zweiten Liga. Oben braucht es schon Siege bzw. Niederlagen von mehr als drei Toren Unterschied, damit #3 Eintracht Braunschweig doch noch direkt aufsteigt und nicht den Weg über die Relegation und VfL Wolfsburg gehen muss: #3 Braunschweig (63 Punkte/+13) gg #18 Karlsruhe, #2 Hannover 96 (66/+19) in #11 Sandhausen und #1 VfB Stuttgart (66/+23) gg #17 Würzburg.

Unten ist dagegen von #12 Düsseldorf (39/-3) bis #17 Würzburg (34/-6) noch so ziemlich alles an Abstieg, Nichtabstieg und Relegation möglich. Noch in der Verlosung außer Düsseldorf und Würzburg: #13 Aue, #14 Lautern, #15 Bielefeld und #16 1860.

Mit #12 Düsseldorf (39/-3) gegen #13 Aue (39/-14) gibt es ein direktes Duell, bei dem der Verlierer aber schlimmstenfalls nur dann in die Relegation muss, wenn 1860 und Bielefeld gewinnen und Lautern punktet. Es kann natürlich sein, dass Düsseldorf und Aue die „Gijon“-Karte ziehen und sich non-verbal auf ein Unentschieden einigen, das beide von der Relegation fernhalten würde.

Premier League – zwei CL-Plätze für drei teams

Zum letzten Spieltag der Premier League kann DAZN wieder nur eine Liveübertragung anbietet – zeigt aber auch diesmal eine Konferenz… um die CL-Plätze mit #3 Manchester City (75/+36) in #16 Watford, #4 Liverpool (73/+33) gegen #19 Middlesbrough und #5 Arsenal (72/+31) gegen #7 Everton. Dazu noch #1 Chelsea gegen #20 Sunderland.

Die Einzelspiele werden im Laufe des Abends nach und nach ab 18h, 19h40, 21h20 und 23 Uhr on demand zur Verfügung gestellt.

Arsenal geht mit zwei Nebenkriegsschauplätze in den letzten Spieltag. Es ist nicht bekannt, ob Arsène Wenger auch 2017/18 Arsenal-Trainer ist. Das könnte auch mit dem zweiten Thema zusammenhängen: dem neuen Übernahmeangebot des russischen Milliardärs und Arsenal-Minderheitenbesitzer Alisher Usmanov (ca. 30%). Der legt wieder einen Haufen von Geld hin. Diesmal 1,3 Mrd US$ für den Mehrheitsbesitzer Stan Kroenke (67%).

Laut Financial Times, die die Meldung am Freitag exklusiv hatte, lehnte Kroenke das Usmanov-Angebot erst nach zwei Wochen Bedenkzeit ab.

Usmanov lässt durchsickern, dass er mit dem derzeitigen Status von Arsenal unzufrieden ist, namentlich dem fehlenden Investment von Kroenke in Spielerpersonal. Platz 5 würde die erste CL-lose Spielzeit für Arsenal seit 1997/98 bedeuten.

La Liga – Endspiele um EL und Meisterschaft

In Spanien stehen zum letzten Spieltag noch fünf Spiele an – fein säuberlich nach Partikularinteressen getrennt. Das Fähnlein „Europa League“ spielt um 16h45 auf: #5 Villarreal (64 Punkte) spielt in #12 Valencia, #6 Athletic Bilbao (63) spielt bei #3 Atletico zum letzten Fußballspiel im Vicente Calderón, vor dessen Abriss, und #7 Real Sociedad (63) bei #13 Celta Vigo.

Real Sociedad kommt aufgrund des verlorenen direkten Vergleiches, an die baskischen Rivalen aus Bilbao nur dann vorbei, wenn Athletic Punkte liegen lässt. Immerhin: der Gegner von Real Sociedad sollte simpler zu bespielen sein, als Athletics Gegner Atletico bei deren Stadion-Abschiedsspiel.

Um 20 Uhr wird die Meisterschaft ausgespielt: #1 Real Madrid (90) bei #11 Malaga und #2 Barcelona (87) zuhause gegen #10 Eibar. Barça hat den direkten Vergleich gegen Real gewonnen, was ihnen aber nur bei einer Niederlage Reals hilft.

DAZN überträgt alle fünf Spiele als Einzeloption und ab 19h45 die beiden Meisterschafts-Endspiele von Real und Barça zusätzlich in einer Konferenz.

Serie A

In Italien wird erst der vorletzte Spieltag ausgetragen, aber es können etliche Entscheidungen fallen.

Ein Schlüsselspiel ist dabei #1 Juventus – #18 Crotone (15h DAZN). Juve kann sich per Sieg die Meisterschaft sichern. Crotone auf Platz 18, das klingt nicht wie ein Übergegner – ist aber das zweitbeste Serie A-Team der letzten sechs Spieltage und hat sich an die Nichtabstiegsplätze heran gerobbt.

#18 Crotone steht bei 31 Punkte, #17 Empoli (15h gg #5 Atalanta) bei 32 Punkte und #16 Genoa CFC (15h gg #9 Torino) bei 33 Punkte.

Nach der Niederlage der #7 Fiorentina (59) am gestrigen Samstag gegen Napoli, kann sich der #6 AC Milan (60) heute den letzten EL-Platz der Serie A sichern. Um 15 Uhr geht es gg #15 Bologna.

Von den hier erwähnten vier Spiele, zeigt DAZN drei 15h-Spiele: Juve – Crotone, den EL-Kampf Milan – Bologna und den Kampf gegen den Abstieg Genoa CFC – Torino. Am Abend gibt es noch den Nachschlag in Form von #4 Lazio – #8 Inter (20h45, DAZN, SPORT1+) um die goldene Ananas.

Und sollte Juve überraschend verlieren, dann würde die Serie A mit #1 Juve bei 85, #2 Roma bei 84 und #3 Napoli bei 83 Punkten in den letzten Spieltag gehen…

…und in Wolfsburg wird gefeiert

Wie merkwürdig. Während die Männer-Mannschaft des VfL Wolfsburg gestern nach Niederlage in die Bundesliga-Relegation muss, darf das Frauen-Team des VfL Wolfsburg heute am letzten Spieltag gegen Jena zuhause die Meisterschaft feiern, die sie rechnerisch vor einer Woche gewannen. SPORT1 und tv.dfb.de übertragen ab 14 Uhr.

Sonstso

In den letzten Monaten gab es im Männer-Tennis den Aufstieg zweier junger Spieler zu beobachten: dem Österreicher Dominic Thiem und dem Deutschen Alexander Zverev. Der 23jährige Thiem macht dabei den konstanteren Eindruck – stand zuletzt in den Finals in Barcelona und Madrid, wo er jeweils gegen Rafa Nadal verlor.

Nun scheint ihm der 20jährige Alexander Zverev zu folgen, der heute in seinem ersten ATP Master 1000-Finale steht. Nach Raonic schlug er gestern im Halbfinal John Isner und trifft im Finale auf den gestrigen Thiem-Bezwinger Novak Djokovic. Damit hat er sich in der kommenden Weltrangliste schon auf Platz #14 verbessert – bei einem Sieg tritt er über die Schwelle einer Top-Ten-Platzierung in der Weltrangliste … wo Dominic Thiem auf ihn auf Platz #7 wartet.

SKY überträgt das Finale aus Rom Zverev – Djokovic ab 14 Uhr auf SKY Sport 1.


Zur ungewohnt frühen Zeit findet heute Spiel 5 der NHL Eastern Conference Finals statt: ab 21 Uhr Pittsburgh Penguins – Ottawa Senators auf DAZN und NHL TV.

In der Serie steht es 2–2, nach dem Pittsburgh zuletzt in Ottawa 3:2 gewinnen konnte. Den Move macht Pens-Coach Mike Sullivan bereits vor dem Spiel mit dem etwas unerwarteten Wechsel im Tor von Fleury auf Murray. Fachlich sah Fleury in Spiel 4 zwar bei einigen Toren nicht brillant aus, aber nicht so gravierend, dass die Meute nach einem Wechsel verlangte.

Trotzdem war es im Quervergleich interessant zu sehen, was für andere Qualitäten ein Murray aufs Eis brachte: kühl wie Eiswürfel. Keine Hektik, sondern für seine jungen Jahre, viel Ruhe ausstrahlend.

Das Spiel selber, wurde von den Pens dominiert. Mit 3:2 hört sich das Spiel knapper an, als es sich anfühlte. Es war eine Partie bei der die Penguins auch endlich mal wieder vom ersten Face-Off an, auf dem Eis waren. Die Pens brachten endlich mehr Schüsse aufs Tor an (35 Schüsse) und die erste Reihe war wieder präsent. Crosby mit einem Tor und einer Vorlage. Die Abwehrspieler waren mit neun Torschüssen, die sich auf fünf Spieler verteilten, beteiligt.

Anders die Senators, wo nur Karlsson aufs Tor schoß (4 Stück). Die Sens bauten ihre Grusel-Serie an erfolglosen Power-Plays auf nun 0 von 25 aus. Es ist inzwischen neun Spiele her, dass sie zuletzt in einem Überzahlspiel trafen. Vorgestern trafen sie in vier Power Plays nicht.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp