Screensport Zwo: DAZN, Football Weekly, Matthäus, MLB, MLS, Mountain West, Sportdigital

James Richardson und Producer Ben verlassen Guardians Football Weekly

Ein Klassiker der Fußball-Podcast-Szene geht zu Ende. James Richardson und der Guardian konnten sich auf keinen neuen Vertrag für „Football Weekly“ einigen und gehen getrennte Wege. James „AC Jimbo“ Richardson nimmt auch „Producer Ben“ Green mit. Beide landen mit einem neuen Fußball-Podcast bei „Muddy Knees Media“, einem Podcast-Konsortium von Ex-Podder und „Guardian Football Weekly“-Gast Ian Macintosh. Ab 7ten August soll es dort mit zwei Podcasts pro Woche und der „The Totally Football Show“ weitergehen. Qu: football365.com

DAZN in den Zeitungsredaktionen

Mir wurde gestern das hinter der Paywall verschwundene SZ-Interview von DAZN-Chef James Rushton zugespielt. Weite Teile des Interviews bewegen sich entlang der gleichen Argumentationsstränge wie im Interview mit dem Standard.

Wenn es so etwas wie eine Neuigkeit gab, dann die Ankündigung mehr als 10 Millionen Euro in Deutschland in die Hand zu nehmen, um die Marke DAZN in Deutschland bekannt zu machen: Werbung, TV-Sports, Sponsoring, Werbung in Social Media. DAZN verhandelt auch mit zahlreichen Plattformen, u.a. „Kabelnetzbetreibern“. Schade, da hätte ich mir eine Nachfrage von der SZ gewünscht, ob ein linearer Kanal in Kabelnetzen angestrebt wird oder „nur“ Präsenz in den Boxen und Medienbibliotheken der Kabelnetz-Plattformen.

SKY: Lothar Matthäus verlängert

SKY hat den Vertrag mit ihrem hölzernen Experten Lothar Matthäus verlängert und ihn nun exklusiv und bis 2021 an sich gekettet. Die Pressemitteilung weist auch dezent auf ein „Bundesliga 2017/18“-Buch „von Lothar Matthäus“ im Riva-Verlag hin. Die Bestelladresse unter der Domain sky-bundesligabuch.de lässt ein gewisses Eigeninteresse des Pay-TV-Senders erahnen.

Lothar Matthäus wird jeden Samstag in der neuen, großen Bundesliga-Sendung von 13 bis 21 Uhr im Sky-Studio sitzen und ab und zu bei Sky Sport News und bei Patrick Wasserziehr und sky90 im Exil auf dem neuen Montagabend-Sendeplatz auftauchen.

MLB auf Tournee

Am letzten Freitag haben MLB und Spielergewerkschaft MLBPA die finale Version des neuen Manteltarifvertrags zwischen Spieler und Klubs und Liga den Klubs zur Unterschrift zugeschickt.

Bestandteil des neuen Manteltarifvertrags werden auch reguläre Saisonspiele außerhalb der USA sein, die im Vertrag explizit festgeschrieben wurden.

Die Season Opener der Saison 2018 und 2020 sollen in Asien und 2019 in Japan ausgespielt werden. Zumindest die Planungen für den Season Opener 2018 sollen noch derart unausgereift sein, dass dies nicht mehr als wahrscheinlich gilt.

Im April 2018 werden die Indians und Twinns für eine Zwei-Spiele-Serie nach Puerto Rico fahren. Im Mai 2020 ist eine weitere Serie in Puerto Rico oder der Dominikanischen Republik geplant. In Mexiko sollen im April und oder Mai 2018, 2019, 2020 und 2021 Serien stattfinden.

Eine Yankees – Red Sox-Serie soll angeblich für 2019 in London geplant sein – ich tue mich schwer damit vorzustellen, dass die Mutter aller MLB-Serien woanders als in New York oder Boston ausgetragen werden soll.

Weitere Auslandsaufenthalte sind im Rahmen von Spring Training-Reisen und nach Ende der World Series geplant.

Die Spielergewerkschaft wurde von den ganzen Auslandsspielen dadurch überzeugt, dass jeder Spieler 60.000 US$ (Asien & England) bzw. 15.000 US$ (Karibik & Mexiko) Sonderprämie pro Spiel oder Serie bekommen soll. Auslandsreisen für Spring Training oder Spielen nach der World Series, werden noch einmal gesondert vergütet

NASCAR: Target zieht sich zurück

Der Sponsor Target wird sich nach dieser Saison aus der NASCAR zurückziehen und seine 16jährige Partnerschaft mit dem Chip Ganassi Racing-Team beenden. Target unterstützte im Chip Ganassi Team den jungen Kyle Larson, der als kommender NASCAR-Star gilt.

Target beendete bereits letztes Jahr seine 27 Jahre währende Partnerschaft mit Chip Ganassi in der Indy Car Series.

Target wandert mit seinen Sponsorengeldern Richtung Fußball und wird u.a. das MLS-Team Minnesota United FC unterstützen.

Die Entscheidung kommt u.a. deswegen als Schock für die NASCAR, weil Target ein sehr treuer Sponsor gewesen ist und mit seinem prägnanten Zielscheiben-Logo plus dem sehr erfolgreichen Kyle Larson, der NASCAR-Sponsor mit der höchsten Sichtbarkeit gewesen ist.

Die Entscheidung von Target dürfte die schlechte Stimmung in der NASCAR verstärken, ob geringer werdende Sponsoreneinnahmen und fallende TV-Ratings.

MLS: Washington DC United auf Investoren-Suche

In der MLS rankten sich in den letzten Tagen Verkaufsgerüchte um die Franchise Washington DC United. Die NY Times berichtete dass die Besitzer bei der Suche nach einem Käufer für Minderheitenanteile (35%), die Will Chang letztes Jahr an die Mehrheitsbesitzer verkauften, auf die Idee gekommen seien, die komplette Franchise zu verkaufen.

Die Mehrheitsanteile werden von Erick Thohir gehalten, dem einst auch Inter Mailand gehörte (dort hält er nur noch Minderheitenanteile). Es soll mit den anderen Washingtoner Sportfranchise-Besitzern Ted Leonsis, Besitzer der Wizards (NBA) und Capitals (NHL) und Daniel Snyder (Redskins) gesprochen worden sein.

Dieser Darstellung der NY Times wurde inzwischen widersprochen. Thohir will die Franchise nicht verkaufen. Es gehe weiterhin nur darum, einen weiteren Investor an Bord zu holen.

Sportlich sind die Washington DC United zwar Tabellenletzter und haben einen furchtbaren Zuschauerschnitt. Sie werden aber nächsten Sommer in ein neues Stadion, dem Audi Field, umziehen.

Mountain West: Zuschauer oder Reichweite?

Die College Sport-Conference Mountain West, rund um die Rocky Mountains angesiedelt, überlegt ob sie beim nächsten TV-Vertrag auf lineares Fernsehen verzichten sollen. Das Regionalblatt „Coloradoan“ zeichnet die Überlegungen des MWC-Commissioners Craig Thompson nach.

Für so eine kleine Conference wie die Mountain West besteht das Dilemma darin, dass sie im linearen TV nur noch Sendeplätze an den Randzeiten und damit zuschauerunfreundliche Anstosszeiten bekommt. „Zuschauerunfreundliche Zeiten“ bedeuten in Colorado und Umland ab November auch furchtbar kalte Temperaturen bei den Football-Abendspielen. Colorado State spielte letzte Saison acht von zwölf Liga-Football-Spielen nicht zur üblichen Samstagmittag-Anstosszeit, sondern als Freitagabend-Spiel um 20 Uhr.

Dies wirkt sich inzwischen negativ auf die Zuschauerzahlen in den Stadien und Hallen aus und angesichts von nur 1,1 Mio US$ Einnahmen auf dem TV-Vertrag mit CBS Sports und ESPN (gültig bis Sommer 2020) stellt sich der Conference die Frage, ob sie nicht lieber auf einen Stream-only-Partner wechselt, der keine Probleme mit den Sendeplätzen hat.

Die Verhandlungspositionen der TV-Sender wird auch wegen „Cord-Cutting“ schwächer. Die Kabelanbieter verlieren immer mehr Abonnenten und damit Zuschauer für CBSSN und ESPN – eine halbe Million in den USA alleine im zweiten Quartal 2017.

Auf der anderen Seite können die TV-Sender immer noch mehr Reichweite als die Streams anbieten. „Reichweite“ bedeutet im College-Bereich auch Werbung für die Universität und das Sportprogramm – angesichts des notwendigen „Recruiting“ von Highschool-Spielern kein zu unterschätzender Faktor.

Thompson benennt das Dilemma. Die Kids auf dem Campus und ihre Eltern schauen Sport längst per Stream. Aber die 60-70jährigen, die noch ein Großteil der Mäzene und Gönner der Unis stellen, schauen die Spiele nur im TV an.

Sportdigital goes Transfermarkt

Die Axel Springer-Beteiligung Transfermarkt startet in Kooperation mit Sportdigital eine eigene TV-Sendung Montag bis Freitags von 20–30 Minuten Länge. Die TV-Sendung wird News und Transfermeldungen/-Gerüchte enthalten. Produziert wird die Sendung in den Studios von Sportdigital/Studio Hamburg in Hamburg-Jenfeld. Moderiert wird sie von der Ex-Sky-Moderatorin Anna-Sara Lange und den beiden Sportdigital-Kommentatoren Hannes Herrmann und Arne Malsch.

Die Sendung wird Montag bis Freitags ab 17 Uhr auf transfermarkt.tv und gegen 18 Uhr bei Sportdigital zu sehen sein.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp