Screensport Zwo: Formel 1, SPORT1, Sky, Eishockey

Formel 1-Rechte in Frankreich

Die Formel 1 hat in Frankreich ein Free-TV-Paket verkauft. Der größte Privatsender TF1 hat die Rechte erworben. Gültig ist der Deal von 2018 bis 2020, umfasst aber nur den französischen GP, den GP von Monaco und zwei weitere Rennen – also vier von 21 Rennen und damit nur 19% statt der in den letzten Monaten kommunizierten und angestrebten 30% Free-TV-Versorgung. Die Pay-TV-Rechte für diese Periode sind bereits letztes Jahr von Canal+ erworben worden.

Canal+ hält die Rechte seit 2013 und bis einschließlich dieses Jahr exklusiv. Mit Ausnahme des diesjährigen GP von Monaco, waren die Rennen live ausschließlich im Pay-TV zu sehen. Insofern stellt „ein Fünftel“ der Rennen im Free-TV für Franzosen schon eine Verbesserung dar.

Die andere Facette ist die Rückkehr des GP von Frankreich im Formel 1-Rennkalender 2018. Per sogenannter Whitelist ist in Frankreich eine Übertragung des GP von Frankreich im Free-TV vorgeschrieben – hätte aber theoretisch auch über einen der Free-TV-Sender von Canal+ passieren können. Da wollte aber die Formel 1 wohl mehr Bums sehen, als die Übertragung auf einem Spartensender. TF1 hat vor Canal+ jahrelang die Formel 1 übertragen.

SPORT1s next super sport

Es gibt eine neue Eishockey-Veranstaltung und SPORT1 hat sich die Rechte geholt: der „All Star Cup“ (bitte sich ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben vorstellen…). Dabei handelt es sich um ein Miniturnier in Bratislava, bei dem die All Star-Teams der DEL, EBEL, tschechischen und slowakischen Liga aufeinandertreffen. Gespielt wird Drei gegen Drei über 2x 15 Minuten und natürlich sind es nicht die richtigen All Stars, sondern nur eine Liga-Auswahl, bei dem jeder DEL-Klub einen Spieler nominieren muss/darf.

Stattfinden wird das Mini-Turnier am 17ten Februar 2018 und das Datum ist entscheidend für den Kontext, warum plötzlich mitten in der Eishockey-Saison so eine Larifari-Veranstaltung gemacht wird: die Eishockey-Ligen ruhen nämlich, wegen Olympia (9.2. bis 25.2.). Entsprechend kann man sich vorstellen, wie diese „All Stars“ in Bratislava aussehen werden.

NHL + Olympia: abgefahrene Situation

In einem Interview mit Reuters erklärte Eishockey-Funktionär und IIHF-Chef Rene Fasel, dass er nullkommanull Chancen sieht, mit der NHL noch eine Einigung zu erzielen, um NHL-Profis bei Olympia 2018 antreten zu lassen: „Logistically it is practically impossible for Pyeongchang. That train has left the station.“

Spannend wird die Situation dadurch, dass einige Spieler, namentlich Washingtons Alex Ovechkin, als Wackelkandidaten gelten, die durchaus in der Lage wären, mitten im Februar für zwei Wochen zu entschwinden und im russischen Nationalteam aufzutauchen.

Streitpunkte zwischen NHL, IIHF und IOC sind die Kostenübernahme für die NHL-Spieler und der Vermarktung der Eishockey-Spiele.

SKY: mehr Tennis

Noch kurzfristiger hat SKY Österreich sich einen neuen Tennis-Wettbewerb besorgt. Zwischen dem 22ten und 24ten September wird in Prag der „Laver Cup“ ausgetragen. Es ist ein Pokal vergleichbar mit dem Ryder Cup, nur dass es hier „Team Europa gegen den Rest der Welt“ bedeutet.

Es gibt ein sechsköpfiges Team Europe, mit Roger Federer, Rafa Nadal, Dominic Thiem, Alexander Zverev, Marin Cilic und Thomas Berdych, betreut von Björn Borg. Diese spielen in zwölf Spielen gegen ein Team „Rest der Welt“, betreut von John McEnroe, mit Sam Querrey, John Isner, Nick Kyrgios, Jack Sock, Juan Martin del Potro und Denis Shapovalov.

Zwei Feststellungen:
1) Noch ein neuer Tennis-Wettbewerb an dem unsere über „Dauerstress“ klagenden Tennis-Profis teilnehmen.

2) Warum zum Henker, wird das Turnier nur über Sky Sport Austria ausgestrahlt und der Erwerb der Rechte auch nur via Sky Österreich bekannt gegeben?

Noch mehr Tennis? Noch‘ne Stream-Plattform!

Gemeinsam mit dem Dienstleister Sportradar/Laola1.tv hat der Tennis-Verband vor dem Davis Cup-Wochenende eine neue Stream-Plattform aufgezogen. Unter video.daviscup.com kann man für 5 Euro sich eine Davis Cup-Partie, für 8 Euro alle Partien einer Runde und für 40 Euro einen Jahrespass kaufen.

Technische Plattform für die Streams ist der Browser – sowohl Desktop als auch Mobile. Es wurden keine Aussagen über Möglichkeiten des Streamings via AirPlay und Chromecast getroffen.

Es werden anscheinend von allen Spielen, also auch den Relegations- bzw. Aufstiegsmatches, Streams angeboten.

Am kommenden Wochenende wird DAZN nach Lage der Dinge, beide Halbfinals (Frankreich – Serbien und Belgien – Australien) sowie Relegation bzw Aufstiegsspiele von Deutschland (in Portugal) und Österreich (gg Rumänien) zeigen.

Ein ähnliches Angebot soll in den kommenden Wochen auch für den Fed Cup produziert werden.