Screensport am Samstag: Ostersamstag

Zum zweiten Mal „Moin“. Zwar gab es einen kleinen Vorgeschmack schon am letzten Wochenende, aber am heutigen Samstag dominiert das Ei so sehr, dass es mehr Ostersamstag als Martinstag ist.

Im Rugby (Geschmacksrichtung Rugby Union) beginnen die Herbst-Testspielserien. Nicht nur der großen Teams, sondern auch der kleineren europäischen Nationen wie Deutschland (weitere Streams zu den Testspielen kleiner Nationen sind hier gelistet).

Deutschland steht vor Tests heute gegen Brasilien (in Leipzig), nächsten Samstag gegen die USA (Wiesbaden) und in 14 Tagen gegen Chile (Offenbach). Das sind einmal mehr geschickt ausgesuchte Gegner, die in der Bandbreite von „kein Selbstgänger, solltest du aber schlagen können“ bis „wenn du sie schlagen kannst, weißt du, wo du stehst“ reichen.

Für den Weltranglisten-23ten Deutschland stehen die Gegner auf den Plätzen #29 (Brasilien), #17 (USA) und #28 (Chile). Die Herbsttest soll damit ein weiterer Baustein sein, um Deutschland in der zweite Klasse des europäischen Rugby zu etablieren, Augenhöhe Russland, Spanien und Rumänien. Letztes Jahr konnte man sich in der Rugby Europe Championship dank eines Sensationssiegs gegen Rumänien und einem Sieg gegen Belgien früh vom Relegationsplatz fern halten. Durch teilweise klare Niederlagen gegen Spanien und Russland ist allerdings der Traum WM-Qualifikation recht weit entfernt: 5 Punkte Rückstand auf Spanien.

Heute gibt Teil 1 der Herbstserie: Deutschland – Brasilien ab 15 Uhr auf tv.sport1.de. Die anderen zwei Spiele Deutschlands werden an den nächsten Samstag im TV übertragen.

Am heutigen Samstag bilden EURO1 und DAZN die breite Palette an anderen europäischen Testspielen der obersten Kategorie ab.

Am Nachmittag auf DAZN: Schottland – Samoa (15h30) und England – Argentinien (16h).

Am Vorabend auf DAZN: Wales – Australien (18h15) und Irland – Südafrika (18h30) und als Abendspiel ab 21 Uhr Frankreich – Neuseeland auf EURO1.

England versucht seine unter Coach Eddie Jones wieder gewonnene, dominante Rolle im europäischen Rugby zu bestätigen. Argentinien ist dazu in der Regel immer ein extrem unbequemer Gegner, konnte aber im Sommer zweimal in Argentinien geschlagen werden. Einmal mit vier und einmal mit zehn Punkten. Auch in der rugby Championship sah Argentinien kein Land.

Hinter England versuchen sich drei europäische Teams als zweitbestes Team zu etablieren.

Schottland spielt mit seinem neuen Headcoach Gregor Townsend erstmals zuhause vor und versucht an die gute Six Nations-Heimbilanz anzuknüpfen (3 Spiele, 3 Siege). Die Sommer-Testserie auf der Südhalbkugel waren gemischt mit Siegen gegen Italien und Australien, aber einer Niederlage gegen Fidschi. Jetzt, zur Herbstserie, wird man an den folgenden Wochenenden Neuseeland und Australien empfangen – neben Wales das einzige europäische Team in diesem Herbst, dass die beiden ozeanischen Brocken empfängt.

Für Wales wird die Herbstspiel-Serie ein echter Standort-Test sein. Die letzten Six Nations verliefen mit einer Bilanz von 2-3 sehr harzig. Dabei wird u.a. auch der unklaren Trainerrolle eine Mitschuld gegeben. Der eigentliche Coach Warren Gatland wurde temporär freigestellt um (erfolgreich) die „British and Irish Lions“ zu trainieren. Gatland kehrt nun nach einem Jahr Freistellung, wieder ans Ruder zurück – aber schon in der Endphase Gatland 2016, wirkten die Waliser ausgepowert und ideenlos.

Gegner Australien wurde in der diesjährigen Ausgabe der Rugby Championship zwar nur Zweiter, gelang aber ein 27:27 in Neuseeland und vor drei Wochen in einem Testspiel zuhause gar ein 23:18-Sieg gegen die All Blacks.

Frankreich sucht auch im dritten Jahr unter Guy Novès noch an Stabilität und ist in der Weltrangliste bezeichnenderweise hinter England, Irland, Schottland und Wales auf Platz 8 gerutscht. Im Sommer setzte es gegen Südafrika drei deutliche Niederlagen (20+x Punkte-Niederlagen). Der Hoffnungsträger der französischen Rugby-Nation, Novès, floppte und hat nach zwei Jahren die schlechteste Trainerbilanz der französischen Nationaltrainer der letzten 40 Jahre: 18 Spiele und nur 7 Siege.

Dazu gibt es im französischen Verband Knarz rund um den neuen Präsidenten Bernard Laporte, der wenig Scheu vor Vetternwirtschaft hat und wenig von hautenger Auslegung von Verbandsregularien hält.


Die College Football-Saison geht in ihr vorletztes/drittletztes Wochenende der regular season und schraubt damit ihr Drama-Potential mit Highlight-Spielen und Rivalitätsspielen noch einmal hoch.

Das letzte Wochenende brachte Chaos in die Big Ten. #7 Penn State verlor 24:27 gegen #24 Michigan State und #6 Ohio State wurde von einem ungerankten Iowa-Team unangespitzt 24:55 in den Boden gerammt. Penn State rutschte im Ranking auf #16 und Ohio State auf #11.

Die letzte Hoffnung der Big Ten für ein Play Off-Team sind die Wisconsin Badgers, per AP derzeit auf #6 und in der BCS auf #8 gerankt. Sie spielen heute um 21h30 auf SPORT1 US und im ESPN-Player gegen den letztwöchigen Party-Pooper #20 Iowa.

Geht es rein nach Ranking, ist das heutige Top-Spiel #7 Miami – #3 Notre Dame, ab 2 Uhr auf SPORT1 US und im ESPN-Player.

Um 21h30 im nicht-geogeblockten Stream von cbssports.com gibt es den SEC-Showdown #10 Auburn – #1 Georgia. Auburn könnte diese Saison den Königsmacher der SEC spielen, spielen sie doch heute gegen #1 Georgia und in zwei Wochen gegen #2 Alabama. Eine Niederlage gegen Auburn könnte für Georgia und/oder Alabama jeweils das Aus für Playoff-Hoffnungen bedeuten.

Sonstso

Der Fed Cup scheint dieses Jahr komplett unterm Radar zu fliegen. Heute und morgen findet das Finale Weißrussland – USA in Minsk statt. Das Finale hat eine traurige Note bekommen, weil Weißrussland auf seine beste Spielerin verzichten muss. Victoria Azarenka kehrte im Sommer von einer Schwangerschafts-/Kinderpause zurück. Doch die Rückkehr war nur von kurzer Dauer. Seit August 2017 streitet sie sich um das Sorgerecht ihres Kindes vor Gericht und muss daher in den USA bleiben. Der Fed Cup heute und morgen auf DAZN. Heute ab 12h30 und morgen ab 12 Uhr.


Heftige Auftaktklatsche im Eishockey-Deutschland-Cup. Gestern ging Deutschland auf SPORT1 zur Prime Time 2:8 gegen Russland unter. Heute spielt man ab 16 Uhr gegen die Slowakei, gestern 2:1-Sieger gegen die USA.

SPORT1 nutzt die Partie zu einem Eshockey-Doubleheader und bringt im Anschluss an die Deutschland-Cup-Partie, ab 19 Uhr ein NHL-Spiel live ins deutsche Free-TV: NY Rangers – Edmonton Oilers – die Edmonton Oilers nicht nur mit Leon Draisaitl in einer tragenden Rolle, sondern eigentlich mit dem Potential zum schönsten Eishockey der Liga ausgestattet.

Aber diese Saison bringen sie die PS noch nicht auf den Boden. Nach 15 Spielen liegen sie mit einer Bilanz von 6 Siegen und 8 Niederlagen nur auf dem vorletzten Platz im Westen. Dass sie mit 35 Toren die schwächste Torausbeute im gesamten Westen haben, dürfte vor der Saison jenseits aller Vorstellungskraft sämtlicher NHL-Symathisanten gewesen sein.


Die ARD freut sich ganz hart auf ihr HBL-Debüt in dieser Saison, wie auch auf der DLF-Sportkonferenz vom HBL- und ARD-Vertreter permanent betont wurde. Heute ab 18h10 Leipzig – Rhein-Neckar Löwen in der ARD und auf SKY. Nicht ganz das Duell auf Augenhöhe, haben doch die Löwen, immer noch in Schlagdistanz zur Tabellenführung, nur eine Niederlage auf dem Konto, Leipzig aber schon vier.


Drei Spiele, zwei Tip-Off-Zeiten in der BBL. Um 18 Uhr Ulm – Braunschweig und um 20h30 zwei Spiele von höherem Interesse (sorry Ulm, sorry Braunschweig) #5 Bayreuth – #3 ALBA oben und im Mittelfeld #6 Oldenburg – #10 Gießen. Oldenburg und Gießen zeigten in den letzten fünf Spielen die entgegen gesetzte Tendenz. Oldenburg mit 3 Niederlagen, Gießen mit 4 Siegen. Coach Freyers System und Königstransfer Bryant scheinen in Hessen immer mehr ins Rollen zu kommen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp