Screensport am Freitag: Paralympics, DEL, Basketball

Moin. Heute beginnen in PyeongChang die Paralympics. Es beginnt heute Mittag ab 12 Uhr mit der Eröffnungsfeier. Andrea Eskau ist die deutsche Fahnenträgerin einer verblüffend kleinen deutschen Delegation: nur 20 Athleten und vier Begleitläufer nehmen an den Parylampics teil – 2014 waren es gar nur 13 Sportler.

Nahmen an den Olympischen Winterspielen noch insgesamt 2.922 Athleten bei 102 Wettbewerben in 15 Sportarten teil, so sind es bei den Paralympics zirka 670 Athleten bei 80 Wettbewerben in 6 Sportarten: Ski, Biathlon, Langlauf, Sledge-Eishockey (ohne deutsche Athleten), Snowboard (ohne deutsche Athleten) und Rollstuhl-Curling.

Die Wettbewerbe fangen in der Regel nachts ab 1h30 an und gehen bis ca. 8/9 Uhr. Dazu kommt noch eine Abendsession Rollstuhl-Curling und Sledge-Eishockey ab 11 Uhr.

ARD und ZDF steigen nächstens i.d.R. zwischen 1h30 und 2h30 ein. In den ersten fünf Nächten ist es das ZDF und in den zweiten fünf Nächten die ARD dran. Die Evening-Sessions werden nicht übertragen bzw. nur im Rahmen von Einblendungen in den mittäglichen Highlight-Sendungen.

Heute ab 12 Uhr also die Eröffnungsfeier im ZDF. Den richtigen Sport gibt es dann ab 1h20/1h30 im ZDF mit Ski Alpin, Biathlon, Eishockey und Curling.

Im Eishockey gibt es ein Turnier mit acht Mixed Teams. In Gruppe A: Kanada, Norwegen, Italien und Schweden und in Gruppe B Tschechien, Japan, Südkorea und die USA. Die drei Spiele des ersten Tages: NOR–ITA, CAN–SWE und KOR–JPN.

Auch im Rollstuhl-Curling wird das Turnier mit zwölf Mixed-Teams ausgetragen. Alle Teams spielen in einer Gruppe und Jeder gegen Jeden. Deutschland ist per Weltrangliste der letzten drei Jahren nur auf Platz #10 gesetzt. Dominierendes Team ist Russland, die auch bei den Paralympics als „neutrales“, olympisches Team auftreten. Deutschland spielt ab 6h35 gegen Russland.


Der Sprung zu Eishockey ist von den Paralympics nicht weit. Heute findet Spiel 2 der Best-of-Three-Serien der ersten DEL-Playoff-Runde statt. Nach ihren Siegen haben die beiden Nordlichter Wolfsburg und Bremerhaven „Matchball“. Bremerhaven gewann 5:2 in Iserlohn und kann heute zuhause alles klar machen. Wolfsburg musste hingegen zuhause erst in die Verlängerung gehen und muss heute zu #10 Schwenningen.

Heute ab 19h30 #9 Bremerhaven – #8 Iserlohn (Telekom Sport) und #10 Schwenningen – #7 Wolfsburg (Telekom Sport und SPORT1).

Heute beginnen in Österreich die EBEL-Playoffs. Am letzten Sonntag haben sich die drei besten Teams ihre Viertelfinal-Gegner ausgesucht. SKY zeigt heute das Duell Österreich – Kroatien, ab 19h/19h15: Linz – Zagreb. Gespielt wird Best-of-Seven.


Basketball am Freitag. Die Bayern spielen Spiel 2 der Best-of-Three-Serie im EuroCup-Viertelfinale bei UNICS Kazan. Bayern gewann zwar das erste Spiel in München 83:75 mit wesentlich mehr Problemen als erwartet und bekam den Deckel nicht auf das Spiel. Kazan kam dank ihrer guten Dreier-Quote zweimal von 10-Punkt-Rückständen zurück.

Telekom Sport überträgt aus Kazan ab 17h50/18 Uhr.

Die Brose Baskets aus Bamberg absolvieren ab 20 Uhr EuroLeague bei Olympiakos. Die EuroLeague-Saison ist für Bamberg eigentlich gelaufen. Aber von Interesse ist das Debüt-Spiel des neuen Bamberger Coach Luca Banchi.

Für Banchi ist es keine einfache Situation, der einerseits jedes Spiel braucht, um die Mannschaft kennenzulernen, aber andererseits den Fokus beim müden Team auf die BBL und dem Erreichen eines Playoff-Platzes setzen muss.

Banchi hat übrigens der Website der Brose Baskets ein sehr kurz angebundenes Interview gegeben. Für die deutschen Spieler im Bamberger Kader nicht uninteressant, Banchi Antwort zum Thema, was er an den Regeln ändern würde: „[Ich würde| in den nationalen Ligen die Beschränkung der einheimischen Spieler aufheben. Es ist 2018 und wir haben zu viele strikte Regeln.

Außerdem: BBL ab 19 Uhr Bayreuth – Braunschweig. Braunschweig zuletzt mit vier Siegen in Folge und damit, Klopf, klopf, klopf, nur noch zwei Spiele von Playoff-Plätzen entfernt.

Sektion Leder

Das Freitagsspiel der Bundesliga ist #16 Mainz – #2 Schalke 04. Das Spiel ist auch unter dem Gesichtspunkt spannend, wie die Stimmung im Stadion bzgl. Team, Trainer, Sportdirektor und Klubführung sein wird.

Die Serie A spielt ihr erstes Spiel nach dem Abbruch des letzten Spieltages nach dem Tod von Fiorentina-Kapitän Astori. Ab 20h45 #3 Roma – #9 Torino (DAZN).

Im La Liga-Schneckenrennen gegen den Abstieg robbt sich Deportivo Punkt um Punkt an den Strich heran und ist bis auf zwei Punkte an einen Nichtabstiegsplatz heran gekommen. Heute ab 21 Uhr: #7 Girona – #19 Deportivo La Coruna. Girona hat noch eine Handvoll Europa League-Ambitionen.

Sonstso

In Palm Harbor, Florida, werden seit gestern die Valspar Championship der PGA-Tour ausgetragen. Tiger Woods steht nach der ersten Runde auf Platz #8. So langsam kehrt Woods wieder in den PGA-Zirkus zurück. Bei den Farmers Insurance Open Ende Januar wurde er 23ter. Bei den Genesis Open Mitte Februar überstand er den Cut nicht, aber bei den Honda Classics wurde er Zwölfter. Vermutlich eine Form von Normalität, nach der sich Tiger Woods nach seinen Rückenproblemen zurück gesehnt hat.

Tag #2 heute ab 21 Uhr auf SKY.

Stuff happens.

Dicke Backen in der Handball-Szene. Gestern hat sich der Terminstreit zwischen HBL und EHF-CL aufgelöst – aber alles andere als in Wohlgefallen.

Das Ausgangsszenario:  
HBL und ARD wollen am Samstag, den 24ten März, während einer Fußball-Bundesligapause, das Spitzenspiel Kiel – Löwen übertragen. Es ist aber im EHF-Rahmenkalender auch die Woche der Champions League-Achtelfinal-Hinspiele Kielce – Löwen und Pick Szeged – Kiel. Kielce und Pick Szeged bestehen auf den Samstags- bzw Sonntagstermin, da es für sie die attraktivere TV-Zeit ist. Sie werden von der EHF unterstützt, die ihrerseits auf den Samstagstermin besteht und der Ansicht ist, das CL-Ansetzungen Vorrang vor der Bundesliga hat. Die EHF schlug daher vor, das Heimrecht zu tauschen und Kiel + die Löwen zuerst zuhause spielen zu lassen. Dann könnten sie das CL-Spiel auf Mittwoch/Donnerstag vor dem Samstag vorverlegen.

Gestern Mittag lief ein Ultimatum der EHF ab und die beiden deutschen Klubs entschieden sich kurioserweise unterschiedlich statt ein einheitliches Bild abzugeben – IMHO, das erste WTF.

Kiel ging den „einfacheren“ Weg, hat, unter Protest, das Heimrecht getauscht und wird nun am Mittwoch, dem 21ten März gegen Pick Szeged antreten und am Samstag in der HBL gegen die Löwen spielen. Wütend verweist man darauf, dass man sogar willens gewesen wäre, am Sonntag bei Pick Szeged zu spielen, aber die EHF sich nicht darauf einlassen wollten.

Aus Verantwortung für den deutschen Handball und mit Blick auf die Möglichkeit, mit einer Live-Übertragung des Liga-Spiels im öffentlich-rechtlichen Fernsehen neue Fans von der Sportart zu begeistern, habe man dem Heimrecht-Tausch nun zustimmen müssen, so Szilagyi.

aus: Pressemitteilung THW Kiel, 8.3.2018

Die Rhein-Neckar Löwen, derzeit auf HBL-Meisterschaftskurs, lassen hingegen mit ihrer Lösung den Grad ihrer Angepisstheit deutlich spüren: sie werden am Samstag, den 24ten März, sowohl in Kiel als auch in Kielce spielen – zur CL in Kielce aber nur die zweite Mannschaft entsenden. Auch die Löwen weisen darauf hin, dass man Kielce und der EHF angeboten hätte, am Sonntag die CL zu spielen. Interessantes Details: die Vereinbarung mit ARD und HBL am 24.3. in Kiel zu spielen, wurde bereits vor der Saison getroffen.

„Wir haben vor der Saison zugesichert, das ARD-Livespiel in Kiel am 24.3. zu spielen und stehen hier zu unserem Wort. Für das Hinspiel im Achtelfinale in Polen ist ein Zeitraum von vier Wochentagen durch die EHF vorgesehen. Wenn dieses Spiel am Wochenende ausgetragen werden muss, bliebe immer noch der Sonntag. Es war unser ausdrücklicher Wunsch und Vorschlag, an eben jenem 25. März zu spielen, wenn eine Terminierung in Polen unter der Woche nicht möglich ist“, erklärt Kettemann weiter.

aus: Pressemitteilung Rhein-Neckar Löwen, 8.3.2018

HBL und EHF – zwei Hornochsen auf Konfrontationskurs… Die Interessen beider Verbände sind nachzuvollziehen, aber klar muss es auch sein, dass europäischer Verband gegen nationalen bzw. Liga-Verband „sticht“ und die HBL schließlich auch von EHF-Europameisterschaftsturnieren profitiert (zumindest manchmal…). Die EHF hat aber nicht plausibel klar machen können, warum sie zwingend auf die Austragung am Samstag statt Sonntag bestand.

Die ARD-Übertragung stand schon seit Sommer fest? Dann haben alle Beteiligten ein halbes Jahr lang auf diesen Crash gewartet und auf ein Nachgeben der anderen Parteien gehofft. Die HBL gibt umso mehr ein ungünstiges Bild ab, als das sich noch nicht einmal die beiden HBL-Klubs zu einer gemeinsamen Reaktion haben durchringen können, sondern unterschiedlich agieren werden – Stichwort: unterschiedliche Interessenslagen zwischen “Meisterschaft-Holen-Können” und „keinen Stich mehr auf den Titel haben und daher auf CL-Final Four hoffen“. Da ist dann doch jeder Klub sich selbst der Nächste, statt als Liga einheitlich zu agieren.

Die Reaktion der Löwen ist sicherlich die aggressivste und unversöhnlichste, und eine, die sich der europäische Verband eigentlich nicht gefallen lassen kann, weil sie das Produkt CL beschädigt (was sagt eigentlich SKY zu diesem Move, der ein Ausscheiden eines deutschen CL-Teams wahrscheinlich erscheinen lässt?). Die Konsequenz der Löwen nötigt mir Respekt ab – aber die eigene Erfahrung weiß, dass solche Wutanfälle langfristig viel Schaden anrichten.

Personal.

Knapp zwei Wochen ist es her, als Sky offiziell bekannt gab, das Sport-Chefredakteur Burkhard Weber gef… äh… „auf eigenen Wunsch“ aus dem Sender hinauskomplimentiert wurde – zu hoch sein Gehalt, zu gering seine Beliebtheit in der Belegschaft und zu groß die interne Kritik an die von ihm zu verantwortende Bundesliga-Berichterstattung. Sportchef Roman Steuer übernahm auf Interimsbasis seinen Posten.

Sportchef Roman Steuer wird aber ab ersten April nicht mehr die letzte Instanz in Sachen Sport sein. Über ihn wird ein neuer Posten angesiedelt. Von Sky Italia kommt Jacques Raynaud als neuer „Executive Vice President Sports & Advertising“. Roman Steuer wird ebenso direkt an ihn berichten, wie die beiden bisherigen Vermarktungschefs Thomas Deissenberger und Marin Michel.

Raynaud war acht Jahre bei Sky Italia (dort auch Senior VP Sports & Advertising), kennt aber den deutschen Markt aus seiner 14jährigen (1994 – 2010 mit 2 Jahren Pause) Zeit bei Eurosport in Paris, London und München.

Das Raynaud innerhalb der Sky-Gruppe „horizontal“ wechselt und dabei in Deutschland die gleiche Funktion übernimmt, wie er sie in Italien hatte, könnte als Indiz interpretiert werden, dass die Sky-Gruppe in Deutschland ein Defizit in den Bereichen Sport und Vermarktung sieht und einen Feuerwehrmann braucht. Der Kostendruck durch die explodierten Bundesliga- und demnächst CL-Rechte, ist immens und möglicherweise ist man nach dem ersten Jahr Bundesliga in Unterföhring zur Kenntnis gekommen, dass die Erträge nicht stimmen.

Die Personalie Raynaud steht aber wohl in keinem direkten Zusammenhang mit dem Abgang von Weber. Sky will spätestens im Sommer einen Weber-Ersatz als neuen Chefredakteur präsentieren.


ranNFL-Analyst Patrick „The Coach“ Esume wird dieses Jahr auch bei RTL im Rahmen einer neuen Action-Gameshow „Showdown“ zum Einsatz kommen (siehe DWDL), aber der NFL und ran erhalten bleiben.

Quote erat demonstrandum.

Überschaubarer Eishockey-Boom bei SPORT1. Das erste DEL-Playoff-Spiel, Iserlohn – Bremerhaven, sahen am Mittwoch ab 19h30 200.000 Zuschauer (Zuschauer gesamt). Genau so viele Menschen wie danach das Frauenfußball-Länderspiel Frankreich – Deutschland ab 22 Uhr.

Zwei Wochen nach den Olympischen Spielen strahlen bei Eurosport die Quoten keinen Olympia-Effekt aus. Dazu hat EUROSPORT1 derzeit zu wenig brauchbares Programm am Abend.

Beispiel: Montag. Die Liveübertragung Paris – Nizza am Nachmittag holte mit 80.000 Zuschauern die zweitgrößte Zuschauerzahl. „Besser“ war nur am Abend eine halbstündige Zusammenfassung der Biathlon-Junioren-WM mit 90.000 Zuschauer.

Zum Vergleich: SPORT1 holte am Nachmittag mit „Container Wars“ mehr als das doppelte: 190.000 Zuschauer. Und am Abend mit Regionalliga-Fußball und im Anschluss einstündigen Premier League-Highlights 240.000 und 260.000 Zuschauer (ja, es sahen mehr Zuschauer Premier League-Highlights als das DEL-Spiel am Mittwoch…)

Beispiel: Dienstag. Die Liveübertragung Paris – Nizza am Nachmittag war mit 90.000 Zuschauern die am meisten gesehenste Sendung.

Beispiel: Mittwoch. Die Liveübertragung Paris – Nizza am Nachmittag holte nur 60.000 Zuschauer. Aber besser war nur eine Zusammenfassung des Radsportrennens Torreno-Adriatico ab 16h45 mit 90.000 Zuschauer.

Die potentiell großen Quotendampfer, einmal pro Woche die Freitagsspiele der Bundesliga und alle zwei Jahre 16 Tage Olympia, bringen der Eurosport-Gruppe nichts, wenn man keine Beiboote hat, die für ein anständiges Quoten-Grundniveau sorgen. Das fehlende Quoten-Fundament rächt sich dann auch in Form von überschaubaren Olympia-Einschaltquoten.

Aus meiner (…beschränkten…) Sicht kann Discovery derzeit nicht zufrieden sein, wie sich in Deutschland das Investment in die beiden teuren Rechtepakete (nicht) auszahlt. Weder in Tagesmarktanteilen noch in höheren Erlösen durch Einspeisegelder für EUROSPORT2. Angesichts ausbleibender Meldungen in Sachen Eurosport-Player-Abozahlen, glaube ich auch nicht daran, dass das Streamangebot das wieder rausreißt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp