US-Leichtathletik: Balco-Lawine rollt

Kelli White, die große US-Leichtathletik-Hoffnung wird nicht bei Olympia antreten. Sie wird in den nächsten 2 Jahren bei gar keinem Wettbewerb antreten, weil sie wegen Dopings gesperrt wurde.

Die Weltmeisterin der 100m und 200m bekommt zudem alle Mediallen seit 2000 aberkannt.

Das hört sich nicht aufregend an, birgt aber enormen Sprengstoff, wie die NY Times heute aufklärt.

Denn erstmals in der US-Sportgeschichte wurde jemand nicht wegen Doping-Befunds festgenagelt, sondern wegen gerichtsverwertbarem Material wie eMails, Zeugenaussagen und andere Dokumente.

Dieses ganze Material ist im Zuge der umfangreichen Ermittlungen gegen BALCO beschlagnahmt worden, mit Hilfe von John McCain in seiner Funktion als Vorsitzender des “Senate Commerce Committe”. Auch das eine Premiere für die USA: erstmals erhalten Doping-Ermittlungen hochrangige politische Unterstützung.

Es gilt als sicher, das Kelli White nur die Spitze des Eisbergs ist, zumal die NY Times zahlreiche Informanten bekommen konnten, die hinwiesen das White kein typischer BALCO-Fall wäre. Und jeder weist daraufhin, dass bis zu Beginn der olympischen Spiele noch einige Athleten über die Klinge springen müssen.

Im Focus des Interesses rücken dabei die beiden Vorzeige-Sprinter Marion Jones und Tim Montgomery. Jones erreichten unlängst bereits erste Ausläufer der BALCO-Ermittlungen. Jones und ihr Anwalt scheinen auf Zeit spielen zu wollen und drohen unverhohlen den US-amerikanischen Verband bei einer Sperre vor Athen, die Seele aus dem Leib klagen zu wollen und Schadensersatzforderungen stellen zu wollen, nach denen die Verbände nie mehr Land sehen würden wollen.

Bis August ist es noch lange hin.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp