Tour-Tag 9: Kurz, aber heftig

[17h16]Morgen: Nach der kürzesten die längste Etappe: Limoges – St.Flour 237km mit neun Bergen. Die Straßen sind wieder recht eng.

Wenn #31 Mayo überhaupt noch in der Tour mitreden will, dass muss er alles nutzen was es an Bergetappen dieses Jahr gibt und morgen ein Statement machen.

Dann natürlich die Pokerei zwischen Armstrong und Ullrich. Letztes Jahr war Armstrong lange passiv, ehe er auf den letzten Anstiegen zuschlug.

Die Leistung beim Prolog und beim Einzelzeitfahren deuten möglicherweise darauf hin, dass er Stärke zeigen wird und eher von vorne wegfahren wird. Die Stärke der Mannschaft von Armstrong in den Bergen wird in Frage gestellt, aber dass ist Jahr für Jahr so, Jahr für Jahr steigern sich seine “Flachland-Spezialisten” und unterstützen ihn auch in den Bergen. Von daher glaube ich nicht, dass Herras Auswahl schwer wiegen wird.

Und noch zwei Personen: am französischen Nationalfeiertag sind Franzosen gefragt. französische Gelb-Trikots-Fahrer pflegen aus solchen Anläßen über sich hinauszusteigern und besser mitzuhalten, als gedacht. Ehe am nächsten Tag der Mann mit der großen Keule kommt und zuschlägt. Die TV-Kameras werden morgen viel und häufig auf Vöckler zoomen.

Und wo die Berge und Nationalfeiertage nicht weit sind, kommt auch immer wieder ein Virenque aus den Löchern gekrochen. Der Mann wird versuchen morgen eine Show abzuziehen.

Morgen ist die erste Etappe die in voller Länge gezeigt wird, Start ist ab 10h50 auf EUROSPORT und im ZDF.

[17h12] — Keiner glaubte dass die beiden Ausreißer das Ding 500m vor dem Ziel noch aus der Hand geben, aber beide fingen die elende Pokerei an und wurden dann auf den letzten Metern vom heranrauschenden Feld gefressen. Die Zielgerade war mit 350m kurz, so dass die Ausreißer das Feld möglicherweise nur spät um die Ecke haben biegen sehen.

Die Zielankunft wohl wird mit 1/ McEwen, 2/ Hushovd und 3/ O’Grady gewertet.

[17h10] — Selbst in der Wiederholung ist wohl nix zu erkennen zwischen McEwen, O’Grady und Hushovd.

[17h09] — Photofinish! Das Feld ist auf dem letzten Meter gekommen! Die Sprinter sind in den letzten 50m aufgekommen!

[17h08] — Vorne schauen sich beide an, beobachten sich, belauern sich. Letzter Kilometer beginnt gleich. Landaluze sehr argwöhnisch.

[17h07] — 25Sekunden Vorsprung, das sollte doch reichen, oder? Aber sie dürfen nicht pokern. Beide sind nun bei 2km. Aber vorne fängt das Pokern an!

[17h06] — Die Spitze bei 3km, Da Cruze, ein Verfolger, ist nur noch 30Sekunden dahinter.

[17h05] — 37Sekunden bei 3,7km vor dem Ziel. Das Peloton immer wieder mit Attacken.

[17h04] — Alle Sprintmannschaften sind vorne im Peloton. 40Sekunden Vorsprung bei 4km. Das Peloton exakt ein Kilometer dahinter.

[17h03] — Richard Virenque, franz. Nationalheiliger, ist mit in diser 6köpfigen Ausreißer-Gruppe, die nun wieder eingefangen ist. Das Tempo immer höher, das Feld immer weiter auseinandergerissen.

5km vor dem Ziel.

[17h02] — 54Sekunden 7km vor dem Ziel.

[17h01] — Nun sprengt es das Peloton auseinander, mit Ausreißversuchen, u.a. ein Kollege von Simeoni, der offensichtlich Unruhe reinbringen will. Eingefangen. Wieder Aureißversuch, u.a. mit Voigt.

[17h00] — Ein CSC-Fahrer, #62 Arvesen bleibt nach dem Sturz liegen. Steht nach einer Minute wieder auf.

Noch 8km, Vorsprung: 1min16

[16h59] — Sturz im hinteren Bereich des Pelotons. T-Mobile und Phonak mittendrin.

[16h58] — 1min25 der Vorsprung, es scheint der Samen des Mißtrauens bei den beiden gesät zu sein, Landaluze soll nicht mehr mit der gleichen Vehemenz vorne wegfahren, sondern schon für den Schluß Kraft sparen.

[16h57] — 1min40 der Vorsprung bei 10km vor dem Ziel. Die beiden Ausreißer werden sich kein Pokern erlauben dürfen, sondern müssen im eigenen Interesse bis zum Zielstrich durchfahren.

[16h56] — Die Fahrer wurden von ihren Teams ausdrücklich auf die extrem gefährlichen Straßen im Schlußstück hingewiesen. Bergauf, bergab, enge Kurven.

[16h54] — 12,5km bis zum Ziel. Exakt 2Minuten Vorsprung, dat könnte reichen, zumal das Hauptfeld Probleme in den mitunter engen Kurven und Straßen bekommen wird.

Das Hauptfeld rollt nicht mehr gut, da sich vorne zwei “Störer” eingemischt haben.

[16h44] — Das Spitzenduo Landaluze und Simeoni scheint sich nicht mehr einig zu sein, schauen sich gegenseitig ratlos an.

[16h42] — 3min25 bei 21km.

Bei den französischen Radioreporter herrscht eitel Vorfreude ob der morgigen Etappe am französischen Nationalfeiertage, die das erste Mal ins Gebirge führt und von der man sich Statements der Kletterer, der Favoriten und derer Helfer erwartet.

[16h39] — 4min10 Vorsprung bei 25km

[16h32] — 4min40 bei noch 30km. Das wird vermutlich ein Finish auf den letzten Kilometern geben…

[16h26] — Das Peloton rollt immer schneller, angetrieben von den Mannschaften mit Sprinter, die eine ihre letzten Chancen für eine Sprintankunft nutzen wollen.

Das hohe Tempo zeigt sich am Peloton, das nun in die Länge gestreckt ist und hinten fallen immer mehr Fahrer raus.

Der Vorsprung geht auf 5min23.

Enge Straßen, dicht bevölkert mit den Menschen des Départment Creuse, einer der menschenleersten Regionen Frankreichs, die zum ersten Mal die Tour empfangen

[16h21] — Die beiden Ausreißer fahren immer noch recht rund, aber sie haben nur noch 6 Minuten Vorsprung, noch 37km zu fahren. Also momentan bricht der Vorsprung pro 10km um ungefähr 90 Sekunden weg. Dies könnte sich also für die Ausreißer ausgehen.

[16h10] — Der Vorsprung schmilzt zügig weg: 7Min25, noch 46km zu fahren.

[16h03] — Kroon hat sich aufgerichtet und einfangen lassen. Unterdessen hat das Peloton nun das Tempo wieder angezogen und reduziert langsam den Abstand auf die Ausreißer, der bei 9Minuten liegt.

Hinsichtlich der Diskussion die im gestrigen Tour-Thread entstanden ist: der “Rausschmiß” ist nun auch Gegenstand der Diskussion bei FranceInter.

Die offizielle Spachregelung ist: “Die Veranstalter haben das Team gebeten, den Fahrer aus der Tour auszuschließen”. Die Tour-Veranstalter geben zu, dass sich sich damit auf rechtlich heiklen Boden begeben, Stichwort “Berufsverbot”, aber gehen bewusst diesen Schritt um eine “saubere” Tour zu bekommen.

Auch wird über den politischen Druck auf die Tour-Organisatoren gesprochen, der durch Minister und Verantwortliche des NOK vor der Tour ausgeübt wurde, die von den Organisatoren eine solche Regelung einforderten.

Ferner muß man wissen, dass diese “Politikänderung” nicht aus heiterem Himmel gekommen ist, sondern den Teams explizit vorher schriftlich mitgeteilt worden ist.

[15h41] — Etwas weniger als 70km zu fahren, der Vorsprung der Ausreißer wächst auf 9min51 an. Kroon, der sich zwischen Ausreißer und Hauptfeld befindet, kommt nicht nähere ran. Während er stabil 3Minuten vor dem peloton bleibt, wächst der Rückstand auf die beiden Fahrer an der Spitze auf über 6 Minuten.

[15h31] — Die Fahrt hat sich beruhigt, das Peloton läßt Landaluze und Simeoni wegfahren, der Vorsprung ist nun auf zirka 8min20 angewachsen. Das Feld reagiert nicht, selbst das Team Brioches La Boulangére hat seine Arbeit eingestellt, denn das Gelbe Trikots ist nicht in Gefahr, Landalouze ist in der Gesamtwertung knapp 20 Minuten hinter Vöckler.

Mittendrin, statt nur dabei, #155 Karsten Kroon/Rabo, der sich zwischen beiden Gruppen befindet, 5 Minuten hinter den Ausreißern, drei Minuten vor dem Peloton.

[14h43] — Am Fuße des Zentralmassivs ist es zwar die kürzeste Etappe (160km), aber das nimmt ihr nichts an Heftigkeit. Es mangelt an großen Anstiegen, aber es geht auf engen und kurvigen Straßen permenent rauf und runter. Und so zeichnet sich von Anbeginn eine sehr nervöse, von zahlreichen Ausreißversuchen durchsetzte Etappe ab.

Derzeitige Situation: zwei Ausreißer #36 Landaluze/Euskatel und #198 Simeoni/Domina haben derzeit, knapp 110km vor dem Ziel, 80 Sekunden Vorsprung.

Die Etappe hat bereits ihr erstes Opfer: #145 Kirsipuu/Ag2R konnte das hohe Tempo (Stundenschnitt: 45kmh) nicht mehr mitgehen und gab am ersten Anstieg auf.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp