Zwischen den Stangen: Good looking

Es ist nur noch ein Vierteljahr hin bis Saisonbeginn. Die ausklingende Fußballsaison gibt Zeit sich um verstärkt die amerikanische Variante des Fußballs zu kümmern.

Die Nicht-Story des Tages kommt aus San Francisco, von 49ers Coach Mike Nolan. Der will es nämlich den NBA-Coaches und den europäischen Fußball-Trainern nachmachen und an der Seitenlinie im feinen Zwirn auftreten. Sozusagen der Gegenentwurf zu dem versifften Kaputzenpullover von Bill Belichick.

Nolan wollte es eigentlich schon letzte Saison machen, wurde aber von der NFL zurückgepfiffen und in Schlapper-Ballonseide eingezwängt. Grund sind die bestehenden Verträge mit dem Ausrüster von Reebok und Reebok habe eben keine Anzüge im Sortiment.

Nun soll es nächsten Monat Gespräche zwischen Nolan und Reebok geben. In den “Mercury News” (Reg. erforderlich) sagt Nolan:

Guys like Andy Reid, Mike Sherman, Mike Holmgren, they all would like to wear the Tommy Bahama look, because they’re big men. I think what they’re going to try to do is open a few different lines of clothing by the head coaches, even though it’s still Reebok. And if they do that, at least they will be able to market more clothes.

And as you well know, if they market more clothes, they’ll make more money.

Most hated

Die große Story der Offseason ist Drew Rosenhaus, der sich zum vermutlich meistgehassten Mann der NFL-Szene entwickelt hat.

Rosenhaus ist Spielerberater und hat etlichen seiner Schützlinge geraten nicht an den freiwilligen und Pflicht-Trainingscamps der Vereine mitzumachen, zum Zwecke der Aufbesserung des Vertrages.

Das prominenteste Beispiel ist WR Terrell Owens von den Philadelphia Eagles. Kaum ein Jahr beim Club, in der Saison hochgelobt worden, nach der Superbowl einige unschöne Worte über seinen Quarterback verloren und nun mit der Bitte um Vertragsaufhübschung vorgeprescht.

Owens ist letztes Jahr von den 49ers zu den Eagles gekommen, bekam einen 7-Jahres-Vertrag für 49 Mio US$. Bereits damals gab es Ärger, weil Owens zwischenzeitlich auch bei den Ravens ein ganz klein bißchen unterschrieben hatte. Anyway: jedermann dachte: Owens bei den Eagles, passt wie Faust aufs Auge, weil QB Donovan McNabb so eine Anspielstation brauchte. Und genauso hat sich die Saison entwickelt: beide profitierten voneinander und wurden letztes Jahr für das beste QB-WR-Duo der Liga gehalten.

Während die Eagles noch ihre Wunden über die enttäuschende SuperBowl-Vorstellung leckten, begann Owens fröhlich mit dem Messer einzustechen, sprach von seinem Quarterback als “der Mann der im SuperBowl müde wurde” und jetzt um eine “Umstrukturierung” seines Vertrages zu bitten. Dazu muss man wissen, dass in der NFL aufgrund der Obergrenzen für Gehaltsbudgets (Salary Cap) Spielerverträge meistens so geformt werden, dass ein fettes Handgeld bezahlt wird und ansonsten die Jahresgehälter erst mit steigender Vertragslaufzeit stark anwachsen. Und bevor sie zu hoch werden, werden die Spiele von den Vereinen entlassen.

Owens schmeckt es nun nicht, dass er 2005 3,5 Mio US$ bekommen würde, während er in den Schlußjahren seines Vertrages 7 Mio p.a. bekommen würde. Und die Fans bekommen Blutrausch wenn sie einen Spieler sehen, der nach dem ersten Jahr seines 7-Jahres-Vertrages den Kontrakt nachverhandeln will.

Jetzt fragt sich jeder, wie die Eagles reagieren werden. Owens nachgeben, könnte eine Welle weiterer Nachverhandlungen nach sich ziehen und den Verein zum Spielball des Egomanen Owens machen.

Weitere Spieler unter den Fittichen von Drew Rosenhaus, von Sports Frog nur noch “Evil Incarnate” genannt, die derzeit bei ihren Vereinen Holdouts abziehen: RB Edgerin James/IND und WR Javon Walker/GB

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp