GAA: Antrim – Cavan

[18h20] Endstand Antrim – Cavan 1-14 – 1-19. Cavan gewinnt recht souverän mit 5 Punkten und zieht ins Viertelfinale gegen Armagh ein, dass in knapp 4 Wochen stattfindet. Andere Viertelfinals finden bereits nächstes Wochenende statt, dann auch wieder mit einer Liveübertragung auf BBC Two NI am Sonntag, gegen 17h.

Nett anzusehende Sportart, kann man machen, auch wenn ich mir wegen der daraus resultierenden Szenen vor dem Tor, mehr Torschußversuche wünschen würde.

[18h19] Noch ein Detail: zumindest die Pässe nach vorne dürfen nicht geworfen werden, sondern müssen geschlagen werden, ähnlich wie beim Volleyball ein Aufschlag von unten, mit dem Handballen von unten.

[18h17]
Auf der Website von Antrim sind die Kartenpreise in Pfund und Euro angegeben. Die Gaelic Games werden ja ziwschen nordirischen und irischen Counties ausgetragen, also ist für die Gäste aus Cavan der Euro angegeben. Preise zwischen 10 und 27 Euro. 27 Euro für Haupttribüne finde ich recht heftig.

[18h15] Verstehe ich nicht. Auch zwei Minuten vor Schluß mit 5 Punkten Rückstand geht Antrim nicht auf das Tor für 3 Punkte, sondern den schnellen Kick zwischen den Stangen für den einfachen Punkt.

Zwei Minuten Nachspielzeit auf die 70 Minuten obendrauf.

[18h10] Cavans Spieler mit der #14 Seanie Johnston holt einen Freistoß raus, macht seinen achten Punkt. Er allein hat schon ausgereicht um Antrim aufzumischen. Bekommt den Ball, zwei Verteidiger nehmen ihn in die Zange und trotzdem gelingt es ihm mit schnellen Antritt und beweglichen Oberkörper zwischen den beiden durchzuflutschen und ein Foul zu provozieren.

Die Zuschauer fangen fünf Minuten vor Spielende an, das Stadion zu verlassen.

[18h07] Die Mannschaften wechseln nun verstärkt aus. Mit 10 Minuten zu spielen, hat nun die Schlußphase begonnen. Cavan liegt 5 Punkte vor. Antrim nun schon längere Zeit nicht mehr zu guten Einschußchancen gekommen, wird von Cavan vom Tor weggehalten.

[17h59] Cavan scheint nun die Vorentscheidung zu machen. Jeder Angriff ein Treffer, besonders durch die agile #14. Spielstand 1:10 – 1:15, 5 Punkte Vorsprung für Cavan.

[17h57] Die Partie findet übrigens im Casement Park, Belfast statt, Fassungsvermögen 30.000 Zuschauer. Es sieht aber wirklich nicht nach Großstadt aus.

[17h53] Die Klamotten sehen aus wie Fußballausrüstung. Die Shorts sind etwas kürzer als gewohnt, aber die Shirts nicht so körperbetont wie beim Rugby oder ärmellos wie bei der australischen Verwandtschaft.

Ich kann den Ausrüster der beiden Mannschaften nicht erkennen, aber angesichts der drei Streifen – die allerdings etwas unorthodox angebracht sind – habe ich eine gewisse Ahnung wer der Ausrüster ist.

Die Bandenwerbung besteht aus großen Namen: Vodaphone, Toyota oder Ulster Bank.

[17h52] Spielstand 1:09 – 1:10 für Cavan. Das Spiel wird derzeit leicht von den orangenen Antrim dominiert, die aber diverse Chance für einfache Punkte durch Tritt durch die Malstangen vergeben.

[17h49] Die Physis des Spiels erinnert an Handball und Basketball. Beim Fangen von hohen Bällen gehen Angreifer und Verteidiger zusammen in der Luft. Hier und da wird ein bißchen festgehalten. Ansonsten wird versucht abzublocken, den Ball aus den Händen zu schlagen oder rauszugreifen. Beim Laufen versuchen die Verteidiger den Ballträger durch Griffe um den Kröper herum zu tacklen. Bodychecks oder Auflaufen lassen, gibt es selten zu sehen.

[17h46] Interessant: die Trainer arbeiten mit Scouts/Spotter auf den Tribünen, haben ein Headset um mit ihnen zu kommunizieren. Da sind sie schon mal weiter als die meisten ihrer Fußball-Pendants.

[17h42] Zweite Halbzeit beginnt mit einem Konter von Antrim, bei dem ein Spieler mit Ball auf das Tor zuläuft, den Ball alle 3-4 Schritte dribbelt (mehr als vier Schritte darf man mit dem Ball in der Hand nicht laufen). 10m vor dem Tor zieht er ab in dem er sich den Ball mit der Hand vorlegt und schießt, ähnlich wie ein Torwart bei einem Abschlag aus der Hand heraus, aber er verzieht den Schuß.

Von der ganzen Chemie im Spiel erinnert es an Australian Football. Spieler quer übers Feld verteilt, Ball wird sehr schnell nach vorne gepasst oder getreten. Kurzpass-Staffetten sind die absolute Seltenheit.

[17h37] Was für Außenstehende verwirrend ist: Hurling und Football werden gleichberechtigt genannt und unter Gaelic Games subsummiert. Erst im Kleingedruckten kann man bei den Ergebnissen sehen, was gemeint ist, zumal beim Hurling die gleiche Notierung verwandt wird.

[17h35] Als bester Spieler auf dem Platz wird Cavans #14 ausgemacht, der als einer der Stürmer viele Bälle bekommt, sich behaupten kann und die Bälle weiterpassen oder aufs Tor schießen kam.

Cavan arbeitete besser mit dem Raum, während Antrim eigentlich erst nach seinem Tor aufwachte und das Spiel eine Zeit lang ausgeglichen gestalten konnte. Sagen die BBC-Analysten.

[17h24] Halbzeit nach 37:40, inkl. Nachspielzeit. Eine Halbzeit ist also netto vermutlich 35 oder 36 Minuten lang.

Die BBC hat sogar einen Kamerakran, der sich vom Feld erhebt und nochmals die hügelige Landschaft in den Fernseher bringt. Die Spieler gehen zur Haupttribüne und steigen die Treppe zu den Kabinen rauf. Kleine Kinder rennen zur Halbzeitunterhaltung auf das Feld. Halbzeitpause ist anscheinend 15 Minuten lang.

Die BBC zeigt einen alten Mann auf den steinernden Sitzreihen des Stadions und fragt seine Zuschauer welche Sportlegende es ist.

Halbzeitstand Antrim – Cavan 1:07 – 1:09.

[17h20] Die einfachen Tritte für Punkte durch die Malstangen sind relativ leicht zu erzielen. Meistens wird irgendwo aus dem Halbfeld geschossen. Das ist ungefähr so spannend wie ein Freiwurf im Basketball.

Intensiver wird es, wenn versucht wird, die Stürmer vor dem Tor anzuspielen und diese versuchen auf engstem Raum den Ball anzunehmen und ins Tor zu schießen. Ball gegen die Abwehr behaupten und eine Lücke finden um ins Tor zu schießen.

Antrim – Cavan 1:06 – 1:09.

[17h17] Für die (Nord-)Iren geht mit dem Beginn der Meisterschaft der Sommer los. Jedenfalls erwähnt es der Reportzer alle fünf Minuten.

In den letzten Minuten konnte Antrim einige Punkte aufholen und hat ausgeglichen: 1:06 – 0:09.

[17h09] Um das Spiel zu verantworten: die Ulster-Meisterschaft ist ein Pokalwettbewerb mit dem Viertelfinale als erste Runde. Antrim und Cavan spielen eine Qualifikation für den Einzug ins Viertelfinale aus, scheinen also nicht unbedingt die beiden Top-Teams der GAA zu sein.

[17h05] Es kommt auch zu Strafraumsituationen, bei denen ein Stürmer angeworfen wird und den Fang sofort fallen läßt um einen Drehschuß zu versuchen. Der sehr reif aussehende Torwart von Antrim legt eine Glanzparade hin und feiert sich mit Becker-Faust.

[17h01] Neben dem Schiedsrichter gibt es auch an jedem Tor zwei Torrichter, die ähnlich dem Australian Football auch in etwas feinerer Kleidung sind: einen weißen Kittel, schwarze Hose, Kopfhörer und schwarze Kappen. Leider ohne diesen wunderbaren Gestus der australischen Refs zum anzeigen von Toren.

Antrim – Cavan 1:01 – 0:05, übersetzt: 4 zu 5.

[16h56] Die ersten Punkte für Antrim. Ein Spieler bekommt vor dem gegnerischen Tor den Ball zugeworfen, legt ihn sich vor um dann den Ball ins Tor zu schießen. Der Torwart hechtet vorbei und Antrim bekommt eine Art “große Wertung”. In der offiziellen Notierung: 1:00 – 0:03. Der Kommentator spricht von “on level”, also scheint ein Tor drei Punkte und damit genauso viel wie drei Tritte durch die Malstangen zu bringen.

Cavan hat inzwischen einen vierten und fünften Tritt nachgelegt. 1:00 – 0:05.

[16h55] Die Atmosphäre ist mit Regional- oder Oberliga-Fußball zu vergleichen. Kleines Stadion mit großer Haupttribüne, links und rechts nur noch 10 Sitzreihen, über die hinweg man eine hügelige, irische Landschaft mit kleinen, knuffigen Häusern sehen kann.

[16h52] Nächster Tritt durch die Mallstangen. Cavan nun 0:02. Die Mannschaften haben auch einen andersfarbig gekleideten Torwart der vor dem Tor steht.

Bezüglich der Verwandschaft kommt einem natürlich auch Australian Football in den Sinn, aber es scheint bei weitem nicht so kröperlich zuzugehen. Die Spieler sehen auch nicht so aus wie die Kanten im Aussie-Football.

6 Minuten gespielt. Der dritte Tritt durch die Stangen. Cavan geht 3:0 in Führung, wenn ich das mal so laienhaft sagen darf.

[16h50] Nach drei Minuten die ersten Punkte durch einen Tritt durch die Malstangen. Die Notierung: Antrim – Cavan 0:00 – 0:01.

[16h48] Die Partie ist von einem Grün-Schwarz-Grau Schiedsrichter angepfiffen worden. Es verstärkt sich der Eindruck, dass es eine Mischung aus Rugby und Fußball ist.

Der Ball ist rund. Es wird mit den Händen gefangen und gepasst und es wird nach vorne getreten. Die Spieler sind über das ganze Feld verteilt, anders als beim Rugby, wo man nicht nördlich der Ballhöhe aktiv sein darf.

[16h46] Cavan spielt in Blau-Weiß und blauen Stutzen. Antrim in Orange und Weiß, mit grünen Rückennummern. Obwohl Antrim die Heimmannschaft ist, sind im Stadion wesentlich mehr Fans in Orange zu sehen.

[16h44] Gleich ist Anstoß. Zuvor wird eine Schweigeminute gehalten. Es spielen jeweils 15 Mann pro Team. Das Spielfeld sieht wie eine Mischung aus Rugby und Fußball aus. Rechteckig. An den Enden des Spielfeldes steht eine Art Fußballtor auf das Stangen zwei lange, vertikale Stangen wie beim Rugby montiert sind.

Nun wird eine Hymne gesungen.

[16h36] Antrim ist eine Provinz im Nordosten von Nordirland mit 21.000 Einwohnern. Cavan liegt recht zentral auf der irischen Insel, eine Provinz mit 64.000 Einwohnern.

[16h33] Sieben Spiele wird die BBC im Laufe der Saison ausstrahlen. Die Kommentatoren zeigen sich enttäuscht über den nicht vorhandenen Zuschauerzuspruch. Trotz gutem Wetter ist das Stadion recht leer. Ich schätze weit unter 10.000 in einem Stadion mit einem Fassungsvermögen von vielleicht 20.000 oder 30.000 Zuschauern

[16h30] Moinsen von einer Sportart, von der ich nichtmal weiß wie sie heißt. Ist es Hurling? Gaelic Football? Sind beide dasselbe? Jedenfalls beginnt die neue Saison Ulster Football Championship in Nordirland und BBC Two NI ist live dabei.

Schaun’mer mal was sich so abspielt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Sorry, wie soll ich mir diese Tore vorstellen?

  3. Wie ein stinknormales Fußballtor mit um ein paar Meter verlängerten Pfosten, die Querlatte bleibt aber unten.

  4. THX

  5. Wer sich das ganze immer noch nicht vorstellen kann, dem sei mal wieder youtube ans Herz gelegt. Kann es sein, dass es da auch so was ähnliches wie Elfmeter gibt?

  6. Danke für den interessanten Einblick in eine hier unbekannte Sportart. Finde es immer wieder toll, dass du auch solche Sportarten hier zum Zuge kommen lässt.

  7. “Interessant: die Trainer arbeiten mit Scouts/Spotter auf den Tribünen, haben ein Headset um mit ihnen zu kommunizieren. Da sind sie schon mal weiter als die meisten ihrer Fußball-Pendants.”

    Das ist beim Fußball allerdings auch verboten…

  8. Soviel ich weiß, ist es beim Fußball nicht verboten. Irgendjemand aus Großbritannien (Walter Smith? McLeish?) steht per Headset in Verbindung mit Spottern.

    Es gab mal den Fall von Mourinho, dem wegen Vorfälle in Barcelona der Kontakt mit der Trainerbank verboten war und deswegen war damals Headset explizit verboten.

  9. Hmmm, das würde mich wirklich sehr wundern. Gibt es da vielleicht eigene Regelungen von Verbänden bzw. in internat. Bewerben? Also soviel ich weiß, dürfen die Teamangehörigen auf der Bank überhaupt keine techn. Geräte verwenden.

    100%ig sicher bin ich mir nicht, kann es mir aber ehrlich nicht vorstellen.

  10. Ui, sind Mobiltelefone keine technischen Geräte mehr? ;-)

  11. @ Atterl: auf jeden Fall dürfen die Ärzte per Handy die Bank kontaktieren, schon häufiger im (englischen) Fußball gesehen, dass Mediziner bei einem verletztem Spieler in ein Mikro gesprochen haben. Meine auch schon häufiger gesehen zu haben, dass Assistenten ein Headset haben. Hat nicht auch Börti zu seiner schottischen Zeit davon gesprochen, einen Assi mit Funk auf der Tribüne zu haben? Oder die erste Halbzeit selber auf der Tribüne zu verfolgen, und per Handtelefon mit der Bank in verbindung zu bleiben?

    Und ich kann mich daran erinnern, dass einer der Chelsea-Assis so eine Pudelmütze während des Spiels aufhatte, obwohl es recht warm war. Und alle Welt munkelte, dass darunter ein Hörer mit Mourinho auf der anderen Seite war … und er vor dem Fernseher seine Anweisungen gab. DAS wäre natürlich verboten. Bei Stadionverbot des Trainers.

  12. Danke Dogfood.

    Zusammen mit den Youtube Videos hab ich jetzt schon eine recht gute Vorstellung von dem Spiel.

  13. @Gert: Also irgendwie scheint es so, daß das bisher nur in GBR vorkam, sind wir und da einig?

    Ich persönlich habe das wirklich noch nirgends gesehen… wäre mal interessant zu wissen, welche Bestimmungen es da gibt.

  14. Das es zuerst bzw. vorallem in UK passiert, liegt an der dortigen Arbeitsteilung zwischen “Manager” und Assistenten, die anders als in Resteuropa ist. Siehe Ferguson & Queiroz.

    Als Berti Vogts sowas ähnliches in Leverkusen einführen wollte und dort in den ersten Spielen die erste Halbzeit auf der Tribüne verbracht hat, wurde er vom hiesigen Boulevard völlig vernichtet. Er hat das dann nach einigen Spielen sein lassen.

    Ich weiß jetzt auch welcher Manager permanent mit Headset rumlief: “Big” Sam Allardyce. [1], [2], [3]

  15. Ist die Arbeitsteilung wirklich so sehr anders? In Deutschland gibt’s doch auch Assistenztrainer oder wie sich das nun schimpft.

    Wenn ich mir z.B Werder ansehe gibt’s da Schaaf und Rolff. Das was Allofs macht ist in gewissem Sinne das was David Gill bei ManU macht.

    Im Detail mag sich das unterscheiden, aber im grossen und ganzen halte ich die Strukturen schon fuer aehnlich.

  16. elfmeter gibt es als 13 meter … die anderen spieler müssen bei ausführung hinter der 20 meter linie stehen