Vor den Divisionals 08/09

Die Ansetzungen an diesem Wochenende machen im Vorfeld schon wesentlich mehr Appetit als das Wild Card-Wochenende. Minimum drei reinrassige Prime Time-Spiele.

Amüsante Kolumne von Don Banks/SI, der vor dem Wochenende Spieler und Trainer jener Mannschaften befragte, die bereits gegen diese Mannschaften spielen mussten. Cincinnatis Marvin Lewis spielte z.B. sieben Spiele gegen fünf der verbleibenden acht Playoff-Mannschaften.

Wenn man die letzten Tage sich quer durch Blogs und Zeitungskolumnen gelesen hat, fallen drei Mannschaften auf. Es gibt großen Respekt vor den Pittsburgh Steelers und den Philadelphia Eagles. Aber als Dark Horse in den Playoffs setzen die meisten auf die Baltimore Ravens.

Meine Tipps für die Divisionals: Baltimore mit knappen Sieg, Carolina mit normalen Sieg, Philadelphia mit knappen Sieg und Pittsburgh mit normalen Sieg. Wenn es irgendwo eine OT gibt, dann bei Tennessee gegen Baltimore.

Tennessee – Baltimore

Eine Storyline ist mir völlig durch die Lappen gegangen und wird in den letzten Tagen prominent in den Medien gefeaturet: das Wiedersehen von Tennessee-QB Kerry Collins und Baltimore.

Über das Leben von Kerry Collins könnte man trotz seines Alters von 36 Jahren, vermutlich bereits eine oberschenkeldicke Biographie schreiben – Stichwort: NFC Championship-Game mit Carolina, Alkoholismus, Rassistenskandal, Selbstfindungsprozeß als Rucksacktourist in Europa, Comeback als Superbowl-QB mit den Giants, Entlassung nach dem Trade für den Eli-Manning-Pick etc… (hier ein Interview mit Collins von 1999)

Die Baltimore Ravens dürften QB Kerry Collins einige Alpträume gemacht haben, damals im Januar 2001, als man sich im Super Bowl XXXV gegenüberstand. Die NY Giants mit QB Collins verloren klar 7:34. Das Endspiel ging als eines der ödesten in die Footballgeschichte ein. Das Spiel sah 21 Punts, absoluter Rekord. Die Giants haben jeden ihrer Drives mit einem Punt oder Interception beendet. Die einzigen Giants-Punkte kamen durch einen Kickoff-Return der zum TD zurückgetragen wurde. QB Collins mit 15 von 39 für 112yds(!) bei 4INTs.

Das Tennessee heuer so weit kommen würde, damit war nach den ersten Wochen nicht zu rechnen. Im dritten Jahr sollte endlich der Durchbruch von QB Vince Young gelingen, aber Pustekuchen. Bereits nach dem ersten Spiel kollabierte Young mental. Ausgebuht von den eigenen Fans, wurde er schnell ausgewechselt. In den Tagen danach, gab es Indizien, dass der psychische Zustand von Vince Young besorgniserregend ist. Die Mutter wendete sich an die Öffentlichkeit, die Titans ließen eines Nachts die Polizei zu Youngs Haus schicken, aus Sorge er könnte Selbstmord begehen.

Es war eigentlich logische Konsequenz dass Young erstmal vom Rampenlicht geholt werden musste. QB Collins war ab dem dritten Spieltag Starter. Lange Zeit sahen die Titans in dieser Saison wie ein One-Trick-Pony aus: eine Offense die nur vom Laufspiel und ihrer guten OL lebt. Das Aha-Erlebnis kam Anfang November im Spiel gegen Chicago, als man die Bears ins Messer rennen ließ: die Bears-Defense hatte sich komplett auf Lauf-Defense eingestellt und die Titans verarschten sie mit einer Orgie an Kurzpässen (41 Passversuche von Collins).

Die Statistik der Titans-Offense ist daher mit Vorsicht zu genießen. Die Titans spielen zwar gerne ihre Stärken aus, das Laufspiel über RB Chris Johnson und RB LenDale White. Das heißt aber nicht, dass sie nicht anders könnten. Der Schlüssel für die Offense wird der Kampf zwischen OL und DL sein.

Es wird für Baltimore essentiell sein, dass sie für QB Flacco eine gute Feldposition schaffen und die Kontrolle über die Game Clock bewahren. So wie sich QB Flacco in seinem ersten Playoff-Spiel gegen Miami gezeigt hat, traue ich ihm nicht zu, dass er einen 14-Punkte-Vorsprung nochmal aufholt. Flacco hat zwar kaum Fehler gemacht, aber auch keine Impulse geliefert.

Im Oktober gewann Tennessee das letzte Spiel zwischen beiden Mannschaften. Tennessee war etwas passlastig, Baltimore etwas lauflastig. Den Ravens gelang es das Laufspiel der Titans komplett an die Kette zu legen, aber war nicht in der Lage Collins zu sacken. Der entscheidende Drive zum Sieg der Titans war Mitte des 4ten Viertels und kam ausschließlich durch kurze Pässe von Collins zustande, plus einer 15yds-Strafe von Baltimore.

Unterm Strich: beide Mannschaften sind gleichauf. Es werden Details den Ausschlag geben. Eine Strafe kann schon zuviel sein.

Carolina – Arizona

Arizona hat sich mit einem überraschend untypischen Spiel gegen Atlanta durchgesetzt: viel Defense und viel Laufspiel. WR Boldin kassierte letzte Woche eine Oberschenkelverletzung, die es auch heute fraglich erscheinen lässt, ob er wird spielen können.

Arizona könnte also auch heute versucht sein, wider sein eigenes Profil zu spielen. Was die Cardinals auf jeden Fall brauchen werden, ist eine ähnlich gute Leistung der Lauf-Defense, die gegen Atlantas RB Turner in 18 Läufen nur 42yds abgaben.

Carolina hat eine monströse Lauf-Offense: 1515yds für DeAngelo Williams, der sich erst in dieser Saison als Starter durchsetzte. Und 836yds für Rookie RB Jonathan Stewart. Dazu eine gefährliche Pass-Offense: QB Delhome mit 3288yds auf seinem Konto, von denen 1421yds auf WR Steve Smith entfiel, der im Trainingslager noch in Ungnade gefallen war, weil er dem eigenen Cornerback bei einer Auseinandersetzung einfach mal die Nase zu Brei geschlagen hat.

NY Giants – Philadelphia

Es gibt Divisionsduelle, von denen kann ich nicht genug bekommen. NY Giants gegen Philadelphia zum Beispiel. Unter Tom Coughlin sind die Giants zu einer berechenbare Größe geworden. Sie sind gut, aber du weißt auch was du bekommst. Änderungen gibt es nur im Bereich des Feintunings, wenn sich zum Beispiel im Pass Rush was einfallen lassen muss, weil Michael Strahan aufgehört hat und Osi Umenyiora für die komplette Saison ausfällt.

Anders die Philadelphia Eagles, wo gefühlt seit meiner Geburt das Quartett von Andy Reid (Headcoach), Jim Johnson (DefCoord), QB Donovan McNabb und RB Westbrook agiert. Trotzdem sind die Eagles immer ein Überraschungspaket. Die Entfernung vom Kollaps bis zur überragenden Leistung beträgt nie mehr als zwei Spielzüge. Dazu kommt das sehr spezielle Publikum in Philadelphia, was letztendlich zu der Situation führt, dass – egal wie die Eagles spielen – Andy Reid mindestens dreimal pro Saison vor der Entlassung steht und QB McNabb mindestens fünfmal pro Saison aus der Stadt gejagt werden soll.

Es ist schlichtweg der schiere Wahnsinn wieviele Gesichter diese Mannschaft zeigt. Insofern ist es Reid, Johnson, McNabb und Westbrook anzurechnen, dass sie es immer wieder schaffen, in die Playoffs zu kommen. In dieser Saison wechselten sich peinliche Leistungen (13:13 in Cincinnati) mit triumphzügen ab, wie zum Beispiel die Beerdigung der Dallas Cowboys am letzten Spieltag mit 44:6.

Das Rezept für die guten Spiele lautet: ausgewogene Offense, die von den Läufen und Passfängen Westbrooks lebt. Den Rest übernimmt dann eine Defense von Jim Johnson, die zwar ohne Sperenzien spielt, aber sehr effektiv ist.

Ich hege aktuell großes Mißtrauen gegen die Giants, die zwar früh für die Playoffs qualifiziert haben, sich aber selbst aus dem Rythmus gespielt haben. Drei Niederlagen in den letzten vier Spielen. In diesen vier Spielen fing sich QB Manning die Hälfte aller Sacks in dieser Saison.

Eines dieser vier Spiele – ausgerechnet jenes ohne Sacks an Manning – der 20:14-Sieg der Eagles gegen die Giants von Anfang Dezember. In diesem Spiel hatten die Eagles das Laufspiel von RB Jacobs unter Kontrolle (52yds), während die Giants RB Westbrook nicht aus dem Verkehr ziehen konnten (33 Rushes für 131yds, 6 Catches für 72yds)

Was das Laufspiel in dieser Partie noch spannender machen könnte, ist der Umstand des schlechten Wetters. Es könnte Schnee liegen und ein eisiger Wind durch das Stadion wehen (Temperaturen um den Gefrierpunkt, Böen um die 40kmh)

Pittsburgh – San Diego

Für San Diego spricht das Kämpferherz, mit dem sie trotz aussichtsloser Situation (4-8 nach dem 12ten Spieltag) nun in die Divisionals eingezogen sind. Da lief einiges nicht nach Plan, zuletzt die Leistung von RB Tomlinson. Eigentlich ein Franchise-RB, den man gepflegt 20mal im Spiel laufen lässt, aber seit geraumer Zeit plagen ihn Zipperlein. Am Ende standen am letzten Samstag nur 5 Läufe für ihn.

Stattdessen hat ein anderer die Sympathien eingeheimst: RB Sproles, der mit einer Leichtigkeit lief und fing und retournierte, dass es in Ansätzen an RB Barry Sanders erinnerte. Neben Sproles war die zweite Angriffsoption der Chargers TE Gates.

Gegen die Steelers werden sie mit mehr aufwarten müssen. Die Steelers haben auch diese Saison wieder eine Defense die von einem anderen Planeten kommt: #1 gegen gegnerische Gesamt-Yds, #2 gegen Rushing Yds, #1 gegen Passing Yds, #1 in Scoring Defense. Wenn es den Chargers nicht gelingt, ihre Angriffe breiter zu streuen, sehe ich nicht nur wegen den Wintertemperaturen Schwarz für die Kalifornier.

Beide Mannschaften trafen Mitte November aufeinander und die Steelers gewannen 11:10. Die Chargers waren mit diesem Ergebnis noch gut bedient. Die Steelers-Offense produzierte 410yds gegenüber 213yds von den Chargers und war 36 Minuten auf dem Platz. QB Rivers mit einem QB-Rating von 43, 2 INTs und 2 Sacks.

Die einzige Chance der Chargers ist eine Ausnahmeleistung der Defense. Die Steelers haben diese Saison eine Schwäche die zu mehreren Kollateralschäden führt: die OL ist ungewohnt wackelig. Es hatte bereits in der Preseason Probleme auf der Center-Position gegeben. Die Folge sind zahlreiche Sacks gegen Roethlisberger (8 Stk alleine am dritten Spieltag durch Philadelphia, 5 Sacks im Oktober durch die Giants). Die Steelers kassierten diese Saison die 4tmeisten Sacks, in der Preisklasse der 49ers, Lions und Bengals.

QB Roethlisberger ist zwar ein zäher Bursche, aber auf die Jahre gesehen, kann das nicht gut gehen. Die Schwächen in der OL führen auch zu Problemen im Laufspiel, die für Steelers-Verhältnisse ungewohnt schwach ist und vor allem in der Red Zone zu vielen liegengelassenen Punkten führen. Teilweise erklärbar durch die Verletzungen die die Steelers auf der RB-Position in dieser Saison hatten.

Es wird vorallem die Ineffizienz der Steelers-Offense sein, die ihnen auf dem Weg zum Super Bowl das Genick brechen kann. Steht aber die Offense Line der Steelers, sehen die Chargers heute kein Land.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich sehe es fast genauso wie Du was die Sieger der Spiele angeht. Nur bei San Diego in Pittsburgh bin ich mir nicht so sicher.
    San Diego hat einen unglaublichen Lauf (natürlich ist die Play-Off-Quali trotzdem unmittelbar mit dem Einbruch der Denver Broncos einhergehend), hat endlich ein Mittel gefunden, die Schwäche/Verletzungen von Tomlinson zu kompensieren und ist für mich Geheimfavorit auf den Titel. Einfach weil das Selbstbewußtsein riesig sein müsste. Trotzdem hoffe ich auf die Steelers.
    Bei Tennesee-Baltimore treffen zwei der für mich langweiligsten Mannschaften der Liga aufeinander, ich glaube zwar, das Baltimore gewinnt, hoffe aber auf Tennessee, einfach weil die Ravens noch langweiliger sind. Das ist bei mir ein Überbleibsel an Abneigung seit dem von Dir angeführten Super Bowl gegen die Giants. Der Erste und Einzige, bei dem ich vor Langeweile eingeschlafen bin.

  3. […] Heute die Divisional Playoffs per Web, das zweite Conference Final am nächsten Sonntag, sowie der Superbowl XLIII am 1. Februar werden dann grandioserweise in der ARD übertragen. Da zahlt man dann doch mal gerne GEZ-Gebühren und für diese Matches nehme ich dann auch gerne mal größere Schlafdefizite in Kauf, insbesondere dann, wenn endlich wieder meine Steelers am Start sind. […]

  4. San Diego hat den Vorteil, dass sie neben Philadelphia eigentlich schon in der regular season auf “Playoff Modus” schalten mussten, um in die Playoffs reinzukommen. Aber rein faktisch gesehen, sind sie nur eine “Zwei Waffen-Mannschaft”: Sproles und Gates. Sowas wie die Steelers-Defense, haben die Chargers seit dem Steelers-Spiel Mitte November nicht mehr gesehen. Indy und Denver sind in der Defense ein ganz, ganz anderes Kaliber.

    Ich bin kein Freund von Baltimore, aber ich wünsche mir ein Re-Match Pittsburgh – Baltimore. Sowenig NFL ich dieses Jahr gesehen habe, aber das Sunday Night Game Pittsburgh – Baltimore vor drei Wochen, war das beste Spiel was ich diese Saison gesehen habe. Nur 22 Punkte insgesamt, aber das intensivste was es diese Saison gab.

  5. Wenn sie sich den Rost aus den Kleidern klopfen und in den play-off Modus gehen, sehe ich die Giants und die Titans vorne. Da auch immer ein Überraschungssieg dabei sein muss, vergebe ich diesen – wider besseren Wissens – an die Cardinals. Die Steelers sollten es eigentlich schaffen, wenn alles normal läuft. Wenn sie aber mehr als 8 Punkte Rückstand geraten, wird es kritisch. Ich hoffe jedenfalls auf die Chargers. Irgendwie sind deren Siege und Niederlagen spektakulärer. Die Steelers möchte ich jedenfalls nicht so gern im Superbowl sehen.

  6. Sorry für die Anfänger-Frage, aber gibt es ‘ne empfehlenswerte Möglichkeit legal und in akzeptabler Qualität heute abend das Spiel der Giants gegen Philadelphia per Stream zu verfolgen?

  7. Als Stream: bei Yahoo den Game Pass kaufen. 25 US$ für das Wochenende, 55US$ für die Playoffs (die ziehen einem die Kohle ganz schön aus der Tasche), exklusive Super Bowl (live).
    http://www.nfl.com/gamepass?campaign=YH_GP_playoffs

  8. Täusche ich mich oder war letztes Jahr alles viel besser? Für meinen Geschmack sehr durchwachsene divisionals. Für die Abwehrfetischisten war sicher einiges dabei. Aber ärgerlich, dass 3 von 4 Spiele früh im 3. Viertel entschieden waren und das einzig spannende Spiel fühlte sich an wie Cottbus gegen Bielefeld an. Die Steelers sollten mit ihrem spassfreien Spiel nun haushoher Favorit auf den Titel sein. Letzte Hoffnung für die Romantiker sind die Cardinals.

  9. Na, na. Von “spaßfrei” und Pittsburgh hab ich und vermutlich diverse andere nicht viel gemerkt. Die Steelers haben mit Verlaub die überzeugendste offensive Leistung des Wochenendes geboten und sind bislang auch das Team, dass die Offense am besten gestreut hat: Läufe durch die Mitte, Läufe über Außen, Trickspielzüge mit Holmes, Pässe nach außen auf Holmes oder Miller, Pässe in die Mitte auf Holmes oder Ward oder auch die ganz tiefen Bomben auf Holmes oder Ward.

    Nach diesem Wochenende wären die Steelers der haushohe Favorit auf die Super Bowl, wenn da nicht Erzfeind Baltimore am nächsten Wochenende ansteht.

  10. Obwohl ich wirklich kein Fan der Steelers bin, kann ich die Kritik von McP nicht ganz nachvollziehen. Vor allem ihr Drive zum zweiten TD vor der Pause war doch großes Kino. Dreimal 3rd und lang, dreimal converted. Insgesamt boten die Steelers die beste Mischung von Lauf- und Wurfspielzügen. Für mich der große Favorit gegen die Ravens. Cardinals gegen Eagles sehe ich ziemlich offen, mit leichten Vorteilen für Philadelphia, das mich in der 2. Halbzeit gegen NY doch ziemlich überzeugt hat.

  11. Nachdem ich diese Woche nicht öffentlich meine Tippbilanz ausgleichen konnte(3-1 nach 1-3 und mit dem Carolina tipp habe ja nicht nur ich daneben gelegen), nun schonmal ein Ausblick auf das nächste Wochenende.
    Philly hat mich überzeugt(vorallem defensiv). Auch wenn die Arizona Story nach Fortsetzung schreit, muss ich zu sehr an einige Auftritte der Cards denken, die nicht einmal entfernt Playoff tauglich waren(Jets, Patriots, Giants, Eagles und auch der sieg inSeattle). Ich traue ihnen nicht nochmal so eine grandiose Vorstellung zu wie gegen Carolina. Zumal jetzt mit den Eagles ein wirklich richtig heisser Gegner kommt. Seit McNabb auf die Bank gesetzt wurde(man Stelle sich mal vor Kolb wäre gegen die ravens nicht noch desolater als McNabb gewesen), sind die Eagles bärenstark. Gestern wurde das Laufspiel der giants in Schach gehalten und wie nebenbei wurde Manning gejagt und verunsichert. Die Eagles haben mit Westbrook und Jackson zwei Game Breaker und auf der anderen Seite ist der Einsatz von boldin zumindest fraglich. Jim Johnson hat warscheinlich schon die Videos zu Fitzgerald gesichtet und weiß was zu tun ist.
    Die Eagles werden das Spiel(und ich glaube auch den Super Bowl) gewinnen.
    In der AFC würde ich mich auf die Steelers festlegen. Defensiv geben sich beide Mannschaften nicht viel, aber in der Offensive sind die Steelers(zumindest solnge Röthlisberger spielen kann) im Vorteil. Mehr Erfahrung einen breiteren GamePlan(Flacco wurde gegen die Titans sehr kurz gehalten) und größere Qualität der Einzelspieler(Parker, Ward Holmes, Röthlisberger) sollten am Ende den Ausschlag geben.

  12. Ich sehe es im Prinzip genau andersherum. Beide Spiele sind für mich sperrangelweit offen.

    Im Prinzip wäre Philadelphia das komplettere Team, aber Philly ist kein Team das 3, 4 gute Spiele hintereinander auf den Rasen hinlegt. Für mich haben gestern mehr die Giants verloren, als das Philadelphia gewonnen hat. Dazu war Philadelphia zu offensivschwach, zu eindimensional. Mit diesem Laufspiel (28 Rushes, 59yds) gewinnt man normalerweise nicht.

    Phillys Defense hat auch nicht das Laufspiel der Giants in Schach gehalten: 32 Rushes für 138yds. Das Problem waren Manning und seine Receiver und sein OffCoordinator. Manning kam überhaupt nicht in den Groove, warf schlechte Pässe und seine Receiver ließen die Bälle fallen. Und Carney verhaut sechs Punkte. Mannings erste Interceptions war tödlich. Die erste im 1ten Viertel geschah an der Giants 27 und führte etwas später zu der ersten Philly-Führung.

    Kurz: großes Mißtrauen gegen Philly, daher halte ich die Partie erstmal für offen.

    Was Pittsburgh – Baltimore angeht, hat Freddy rational gesehen recht. Diese Partie darf aber nicht rational gesehen werden. Baltimore wird mit der Abreißbirne sämtliche Offense der Steelers kaputt machen. Die Ravens sind sowas wie Steelers-Kryptonit. Dazu kommt, dass die Steelers in den nächsten Tagen die Geschichte der verlorenen AFC-Championship-Games zuhause auf eigenem Rasen zu hören bekommen.

    Ich kann mich da nur wiederholen: wenn das Spiel auch nur im Ansatz das hält, was das Sunday Night Game vor vier Wochen versprochen hat, dann wird man das Spiel vermutlich nur mit den sprachlichen Mitteln eines Kriegsreporter beschreiben können.

  13. Meine Enttäuschung galt nicht den Steelers, sondern den Spielen/Spielverläufen insgesamt. Ich hätte mir schon gewünscht, dass wenigstens in zwei Spielen sich die Mannschaften auf hohem Niveau begegnen und dass es gleichzeitig spannend ist. Mit “spaßfrei” bezog ich mich nicht speziell auf das Spiel gestern, sondern auf meinen Gesamteindruck über die Saison. Gestern zeigten sie wirklich ein gut anzusehendes, balanziertes Spiel. Vor allem hatten die Steelers die Kontrolle über das Spiel und nicht einfach “nur” von groben Fehlern profitiert. Wenn sie das noch zweimal annähernd so durchziehen, wird man Ende immerhin von einem verdienten Champion sprechen können. Jeder andere SB-Sieger wäre doch irgendwie sehr glücklich durch die Saison und/oder playoffs gekommen. Aber okay, Titel zu holen ist auch eine Qualität, daher ist dann wieder jeder Sieger ein Champion. Ich werde mir die Sache schon noch schön quatschen und hoffe auf gute finals.

  14. Ich meinte mit in Schach gehalten auch mehr, es genug verteidigt um nicht von Jacobs und Co geschreddert zu werden(so wie Carolina Tampa mit über 300 Laufyards geschreddert hat). Und man kann das Laufspiel von Arizona nicht mit dem der Giants vergleichen. Wenn Boldin spielfähig ist(und nicht nur als evt. decoy ab und zu auf dem Platz rumhumpeln kann), dann könnte es in der Tat ein offenes Spiel werden. Aber irgendwie hab ich bei den Eagles so ein Missions Feeling(kann mich natürlich irren(wäre ja nicht das erste mal). Ihnen wurde am letzten Spieltag ein zweites Leben geschenkt und das geben sie nun nicht mehr her.