Hochtourige Radsportler 2012

In der Le Monde (“Schleck hat recht – es ist noch Gift in der Tour”, französisch) analysiert der ehemalige Festina-Trainer Antoine Vayer wie die letzten Jahre auch diesmal wieder die Leistungen der Radfahrer bei der Tour de France. Anhand der gefahrenen Zeiten vorallem bei den Anstiegen errechnet er die Leistungen der Fahrer in Watt und vergleicht die Zeiten mit denen Zeiten der Tour der letzten Jahre.

Vayers Bilanz: die diesjährige Tour war nach einer verhältnismäßig glaubwürdigen 2011er-Tour mit diesen gefahrenen Zeiten wieder ein Rückfall in die Zeit der harten Produkte.

In Vayers Fokus steht vorallem der französische Liebling Thomas Voeckler, aber auch die Top 4 der Gesamtwertung Wiggins, Froome, Nibali und van den Broecke, so wie Valverde. Ihre Leistung vorallem bei der 16ten und 17ten Etappe bewegten sich in Größenordnungen Pantinis, Vinokourovs, Contadors und Rasmussen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. hm. ich weiß nicht, was an diesen statistiken wirklich dran ist, aber ein dopingdoktor bei sky stimmt schon auch befremdlich. jedenfalls, mich würds so langsam wirklich interessieren, was genau los ist. gar nicht mal so aus der sportlichen perspektive: wenn die vorwürfe alle wirklich stimmen, dann muss für bradley wiggins (“i can never dope, because it would cost me everything” http://www.guardian.co.uk/sport/blog/2012/jul/13/bradley-wiggins-dope-drugs) ein neues krankheitsbild erfunden werden. schizophrenie ist es sicher nicht mehr.

  3. übrigens eine detaillierte linkschleuder in sachen dopng:
    http://www.cycling4fans.de/index.php?id=3614

  4. Da braucht es gar keine Wattzahlen, um Doping zu erkennen. Die Rechnung ist viel einfacher. Wenn ein Fränk Schleck – dritter der letztjährigen Tour – Kunde von Fuentes und dieses Jahr als überführter Doper “nur” in den Top Ten rangierte, wer bitte glaubt dann noch, dass alle Fahrer die vor ihm lagen, absolut sauber waren????

  5. @strarkstromliesel

    erzähle hier bitte kein Unwahrheiten bzw. lese Dir bitte mal das Reglemet durch: Schleck ist kein überführter Doper! Wenn er gewollt hätte, wäre er die Tour zu Ende gefahren! Das nachgewiesene Diuretikum ist kein Dopingmittel…

  6. Jährlich grüßt das Murmeltier …

  7. @Peter Pan
    Doch natürlich ist es ein Dopingmittel. Von der WADA-Dopingliste:

    S5. Diuretics and Other Masking Agents Masking agents are prohibited. They include:

    diuretics…and other substances with a similar chemical structure or similar biological effect(s)

    via http://inrng.com/2012/07/schleck-doping-ban/

  8. @ Peter Pan

    Von Feenstaub alleine werden die auf jeden Fall nicht so schnell.

  9. Ach kommt, lasst ihn, Pan lebt doch in “Peters-Never-Never-Never”-Land ;)

  10. Find ich erstaunlich dass es immer noch Leute gibt die den Chemiezirkus verteidigen.

  11. Ich verteidige niemanden, sondern halte mich an die Fakten und Vorverurteile niemanden (so wie z.Bsp. bei Frau Pechstein, die gleich zweimal (Blutanomalie und Blut-Bestrahlung in Erfurt) von der Öffentlichkeit verurteilt wurde und beide Male mussten alle ihre “Schwänze” wieder einziehen)!

    Zu Schleck folgendes Zitat: “Er war auf der 13. Etappe positiv auf Xipamid getestet worden. Xipamid ist ein harntreibendes und damit körperentwässerndes Mittel. Diuretika haben zwar keine direkte leistungssteigernde Wirkung, können aber zur Maskierung von Dopingsubstanzen benutzt werden.
    Bei einer Dopingverurteilung droht ihm eine Sperre. Allerdings stehen Diuretika nicht auf der Dopingliste, weswegen schon der Russe Alexander Kolobnew im Vorjahr zunächst mit einer geringen Geldstrafe davonkam und danach sogar freigesprochen wurde.”

    Ergo: Wenn Schleck glaubhaft nachweisen kann, wie dieses Zeug in seinem Körper gelangt ist, wird er freigesprochen bzw. wird maximal verwarnt und gilt somit nicht als gedopt!

    Es ist wie im Leben: bei Doping gibt es nicht nur “schwarz” und “weiß”, jeder Fall ist und muss separat behandelt werden!

  12. Frau Pechstein mag ja viele interessante Lebensaspekte haben, beim Thema Radsport ist sie aber weit außen vor.

    Diuretika stehen NICHT auf der Dopingliste, weil sie selbst eben kein Dopingmittel sind. Sie stehen aber auf der Liste der ebenso verbotenen “Maskierungsmittel”.
    Maskierungsmittel sind Mittel, die die Einnahme von Dopingmitteln verdecken oder maskieren KÖNNEN.
    Allein dieses KÖNNEN reicht für das Verbot aus.

    Wenn denn Frank Schleck nichts verbotenes getan hat, warum wurde er dann aus der Tour genommen?

    Auch zum Toursieger gibt es bspw. in der SZ ja lesenswerte Artikel zur Person.

    Und aktuell gibt es dort ebenso Artikel zu den derzeitigen vermuteten Dopingmitteln der neuesten Generation, darunter Stoffe, welche den Hautwechsel bei Insekten steuern…

    Soviel zum sauberen Sport insgesamt.

    Aufschlussreich ist ja auch, dass für Olympia 2004 wohl noch einige Dopingfälle aufgedeckt werden können.

  13. @Schnori

    hatte es schon weiter oben geschrieben:

    Schleck wurde nicht aus der Tour genommen, er hat das von sich aus getan!

    er hätte weiter fahren können!

  14. Hört sich so an als würde seine Unschuldsvermutung zusammenklappen oder hat er mit dem Ausstieg aus der Tour einen Deal gemacht?

    Naja, mich tangierts nicht mehr. Ich hab mich von den Radlern mit Chemiekeule im Arsch schon zu Ullrich Zeiten verabschiedet und wünsche allen direkt und indirekt Beteiligten Freude an den jährlichen Chemiefestspielen!

  15. Ich kann leider aus sprachlichen Gründen dem LeMond-Artikel nichts abgewinnen. Nach den ersten Bergetappen wurden von sportsscientists.com (http://www.sportsscientists.com/2012/07/tour-in-mountains-analysis-discussion.html) noch halbwegs irdische Werte konstatiert. Hoffentlich schiebt man dort noch ein Resümee nach. Auch woanders (Quelle: ?) las ich von 10-15% Leistungsdifferenz zu den ganz schlimmen Jahren. Bezog sich aber vielleicht auch nur auf den ersten Teil der Tour. Neulich beschrieb Paul Kimmage die über die Jahre veränderte Betonung in Sachen Doping bei Wiggins und Sky, hier http://www.dailymail.co.uk/sport/othersports/article-2177405/Bradley-Wiggins-battle-cyclings-drug-demons–Paul-Kimmage.html

    @dröhn und Chemiezirkus: So ist es nunmal, wenn man einen Sport grundsätzlich liebt, das hört nicht auf. Vielen scheint es z.B. mit dem US-Sport nicht anders zu gehen.

  16. Diuretika nimmt garantiert keiner freiwillig. Ich muss es aus gesundheitlichen Gründen nehmen. Also warum fährt Fränk Schleck mit Druck auf der Blase?
    @McP
    Pantani hat seinen Sport wohl zu intensiv geliebt.

  17. das sehr empfehlenswerte web-radio detektor.fm (ne art süddeutsche magazin zum hören + gute musik) hat den le monde-artikel zum anlass genommen, einen sportmediziner um seine bewertung der daten zu bitten [audio]:
    http://detektor.fm/kultur/leistungen-bei-der-tour-de-france-2012-wieder-alles-beim-alten/

  18. Diese Debatte, so wie sie hier geführt wird, mutet an, wie eine Debatte darüber, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt, den Osterhasen aber nicht.

    In Wahrheit ist es ganz einfach: Leistungssport – egal welcher – ist ohne medizinisch-chemische- oder auch Gen-Manipulation nicht möglich. Nicht, wenn man in seiner Sportart unter die ersten 5 weltweit kommen will.

    und noch ein Wort zu Schleck. Schleck ist aus der Tour GENOMMEN worden, und zwar von seinem Teamchef. Von “freiwillig aus der Tour ausgeschieden”, kann keine Rede sein.

    Und die Frage “gedopt” – “nicht gedopt” ist in etwa so prickelnd wie die Frage: ein bißchen schwanger oder schwanger. Das Mittel steht auf der Liste der verbotenen Substanzen. Wer es trotzdem nimmt, verstößt gegen die Regeln und wird disqualifiziert. Ende Gelände.

  19. Dr. Bob bringt es auf den Punkt. Wer es aus erster Hand bestätigt haben möchte, sollte ein Interview mit Victor Conte ansehen. Etwas aktueller ist z.B. das hier, und die führende Suchmaschine findet viele weitere interessante Links.