Weah und der andere Kampf

Morgen beginnt der Afrika-Cup mit dem entsprechenden Boohay im Vorfelde wie z.B. schlechtes Abschneiden Südafrikas in Testspielen, Grabenkämpfe im afrikanischen Fußballverband etc…

Die BBC lenkt die Aufmerksamkeit aber in eine andere Richtung. Der ehemalige Ausnahmestürmer George Weah mag vielen nicht so bekannt sein, spielte er in seinen besten Jahren in Frankreich (bei Monaco und PSG). Als er dann an die großen Töpfe rankam, beim AC Milan und Chelsea, hatte er bereits seinen Zenit überschritten. Und Liberias Nationalmannschaft war nicht stark genug um ihn in Nationen-Wettbewerben ins Rampenlicht zu hieven.

Aber George Weah war der bislang einzige Spieler, der es geschafft hat im gleichen Jahr Europas Fußballer des Jahres, Afrikas Fußballer des Jahres und FIFA Weltfußballer zu werden. 1995, in seinem letzten Jahr bei PSG.

George Weah, seit längerem karikativ tätig, ist nun mit einigem Brimaborium nach Liberia zurückgekehrt, inmitten eines fragilen Waffenstillstandes nach Jahren brutalstem Bürgerkrieg. Weah benützt seine Popularität um die sogenannten “Kinder-Soldaten”, zwölf-, vierzehnjährige Kinder die von den Kriegsparteien zu skrupeloen Soldaten umfunktioniert werden, dazu zu bringen die Waffen wegzulegen und wieder in die Schule zu gehen (siehe BBC).

Ich habe Jahren ein ARD-Feature (von Thomas Roth oder Patrick Leclerq, ich weiß es nicht mehr) über die Kindersoldaten im Bürgerkrieg von Mozambique gesehen. Die Grausamkeiten sind jenseits aller Vorstellungen. Die sog. “Rekrutierung” läuft immer nach dem gleichen Muster ab: Aufständische überfallen die Dörfer, sammeln die Kinder und zwingen sie mitunter ihre eigenen Eltern zu töten. In den folgenden Wochen werden die Kinder immer mehr an die Gewalt gewohnt. Sie haben keinerlei Werteskala mehr und sind völlig entwurzelt. Kurz: Sie haben keinerlei Hemmungen und sind somit ideale Soldaten fürKriegsparteien jeglicher Art.

Wer mehr Informationen will, kann bei der BBC nach “child soldiers” suchen lassen.
Child soldier use rises globall
Outrage over Tiger child soldiers
Liberian soldiers hand over gun

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp