Blaxballtation

Da ist er dahin gegangen, der Afrika-Cup 2004. Und es scheint, auch wenn ich bei weitem nicht alle Spiele sehen konnte, die erwartet öde Veranstaltung geworden zu sein, an deren Ende man einmal mehr Platinis Worten zustimmen muss, dass die Europäisierung des afrikanischen Fußballs, deren Tod bedeutet.

Das Finale zwischen Tunesien und Marokko (2:1 für Tunesien) war dabei noch eines der unterhaltsamsten Spiele des Turniers. Aber, von nordafrikanischen Mannschaft seit jeher gewohnt, es war der gleiche unterkühlte Kick wie er auf der anderen Seite des Mittelmeers gespielt wird.

Das Niveau des Turniers lässt sich auch am Umstand ablesen, dass es keine dominierenden Mannschaften gab, und auch Tunesien seltsam wackelte. Bedrückend das frühe Ausscheiden der meisten Favoriten und der4 schwarzafrikanischen Mannschaften.

Im Fußball scheint sich Jahrhunderte später die Formen der “Kolonialisierung” zu wiederholen. Spieler, junge Talente die teilweise unter merkwürdigen Umständen nach Europa verschoben werden, weiße Gurus die auf dem Kontinent den Bimbos den Umgang mit dem runden Leder beibringen. Kaum ein Land, das versucht sich auf seine eigenen Stärken zu besinnen. Südafrika und Nigeria haben zwar schwarze Trainer, aber sie lassen “weiß” spielen, sie lassen europäisch spielen. Kamerun zeigte einst, dass man auch mit Legionären aus Europa nicht den schematischen 4-4-2 oder 3-5-2-Fußball spielen muss.

Ich schließe mich eines Kommentares auf dieser Site an: derzeit muß man vor keiner afrikanischen Mannschaft Angst haben. Das zeigt nicht zuletzt das Abschneiden bei den letzten Weltmeisterschaften. Und vom Niveau her, hat sich der Afrika-Cup eh aus den Pflichtveranstaltungen verabschiedet.

BTW: Zum besten Spieler des Turniers wurde Jay-Jay Okocha gekürt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp