NBA-Playoffs 2004: Rohrkrepierte Lakers

Gestern erfolgte der Auftakt zu Game 1 der Conference Halffinals im Westen der NBA: Spurs – Lakers (Herr Pahl, gehen Sie an die Tafel und schreiben einhundert Mal: ‘Das Heimrecht bekommt die Mannschaft mit den meisten Siegen’)

Was soll ich sagen? Die Serie ist entschieden. San Antonio hat 88:78 gewonnen.

Nein, mein urteil rührt nicht aus der oftmals zitierten Statistik dass die Spurs-Lakers-Serie immer von dem Team gewonnen wurde, das Spiel 1 für sich entschied.

Vielmehr erinnern mich die Lakers an die diesjährigen Bayern. Hier und da Andeutung vom Feuerwerk das man zünden könnte, doch dann wenn man Dominanz wie lähmenden Mehltau über den Gegner legen könnte, folgt der Rohrkrepierer.

Ich kann mich an kein Spiel in dieser Saison erinnern, wo wirklich die Mannschaft als Ganzes, also alle 4-5 “Hall-of-Famer” überragend gespielt hätten. Das Spiel der Lakers rührt im besten Fall auf den Schultern von 1-2 Spielern, die dann gerade mal einen Top-Tag erwischen.

Momentan scheint das Spiel der Lakers mit Kobe Bryant zu stehen oder zu fallen. Shaq wirkt schon die ganzen Playoffs über seltsam gehemmt. Ich habe gesterns Shaqs Mimenspiel beobachtet: da war nichts von Siegeswillen oder Brennen zu sehen. Es wirkte erschöpft. Ich frage mich ob der Mann sich mit einer Verletzung durchschleppt.

Spiel 1 war gestern eine kuriose Veranstaltung. Trotz einer schnittigen Leistung von Bryant (31 Punkte, 10 Rebounds), waren die Spurs turmhoch überlegen.

Es ist nicht wirklich erklärbar gewesen, warum die Lakers bei einer wesentlich schwächeren Wurfquote als die Spurs (in der ersten Hälfte 25-30% vs. 40-50% durch die Spurs) UND mehr Turnovers, bis tief ins 4te Viertel hinein gleichauf mir den Spurs lagen. Zu dem Zeitpunkt hätten die Spurs locker 20 Punkte in Front liegen können, ja müssen.

Wie auch immer die Lakers haben mithalten können, als die Spurs im 4ten Viertel das Tempo anzogen, war es um die Lakers geschehen, man fing sich in dne letzten Minuten die entscheidenden 10Punkte Abstand ein, als man fast 5Minuten lang nicht punkten konnte.

Zu der weiteren Bizarrerie des Spiels gehörten die Freiwürfe der Spurs. Das muß man sich einmal vorstellen: an der Freiwurflinie eine schwächere Ausbeute (43%) als aus dem Spiel heraus (47%).

Mann des Tages war für mich Tony Parker. Ich war erstaunt als ich nun sah, dass er nur 20 Punkte gemacht hat. das waren “gefühlte” vierzig Punkte, unter anderem ein sensationeller Buzzer-Beater am Ende des ersten Viertels, aus mehr als 10m, in einer Superman-liken, horizontalen Flugeinlage.

Ich sehe nicht wie die Lakers den Schalter umlegen wollen, um konstant die Leistung zu bringen, um gegen die vielseitigste NBA-Mannschaft, die Spurs, zu gewinnen. Für 1, 2 Spiele reicht es. Mehr nicht.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp