Green Bay Packers – Minnesota Vikings 34:31

Das war ein überraschend gutes Spiel. Überraschend deshalb, weil beide Mannschaften nun nicht wirklich durch Konstanz auffallen und ich nicht zuletzt wegen dem Heimvorteil einen klaren Sieg der Packers erwartete.

Green Bay wirkte prompt drei Viertel lang überlegen. Die Packers hatten in der Offense das, was den Vikings abging: den “Zip”, den “Zug”. Favre wirkte wieder wie in seinen besten Tagen (20/29, 236yds, 4TD, QB-Rat: 133,0), das Laufspiel war etabliert (RB Green: 145yds).

Minnesota schien dagegen durchzuhängen. Die Drive-Chart zeigt: aus den Drives 2 bis 8 machten sie nur 10 Punkten. Zudem schien mit zunehmender Dauer der Pass-Rush der Viking immer zahnloser zu werden und der der Packers immer giftiger. DE Gbaja–Biamala setzte QB Culpepper immer mehr zu.

Die Wende kam mit dem vorletzten Drive, 8’49 vor Spielende. Mit einem Mal schien Culpepper das Spiel an sich zu reißen. Die Vikings machten das Spiel schnell und jetzt hatten sie den vorher vermissten Zug.

Die Vorzeichen drehten sich um. Die OL hielt dem Druck von Culpepper stand, die Packers verfielen immer häufiger auf massive Blitze und gaben damit den Rückraum zur Mitte frei, während sie vorne immer weniger ausrichten konnten.

Nach einigen Pässen in die Mitte fingen die Packers dann auch an das Backfield der Backers an den Seitenlinien zu entblößen. Es zeigte sich, dass die Dominanz eines CB Harris eher dem Umstand des “nicht-angespielt-werdens” zu verdanken ist, denn eigener Leistung.

Mit anderen Worten: Culpepper nahm die Packers auseinander. Binnen sechs Minuten brachte er die Vikings nach vorne, Touchdown. Die Packers reagierten mit “Three and Out” und die Vikings kamen 2’18 an der eigenen 34 in Ballbesitz, bei 2 oder 3 Auszeiten.

Wieder nahm Culpepper die Käseköpfe aueinander. In nur einer Minute marschierten die Violetten ans andere Ende des Feldes, Touchdown, Ausgleich 31:31, 1’20 noch zu spielen.

Es war dann wieder Favre-Time, diese Magie wie sie nur von den ganz großen, von den “auserwählten” QBs verströmt wird. Unterstützt von einem guten Kick-Off-Return (37yds), startete Favre an der eigenen 46. 2ter und 10, 25yds-Pass auf Fisher bis an Minnesotas 29. Das ist schon FG-Reichweite. Der Rest: Formsache. 7yds-Pass auf Franks und schließlich die Uhr mit einem 7yds-Lauf durch Green schön austicken lassen. Letzter Timeout 3 Sekunden vor Schluß an Minnesotas 15, Longwell kickt und gut ist.

Eine unterhaltsame Partie bei denen allenfalls die Schiedsrichter um Ron Winter negativ auffielen. Die Packers dürfen sich nicht großartig beschweren, denn sie sind da mit diversen Trikotzupfern und Pass-Interference davongekommen…

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich nehme an du hast das Spiel mit dem Originalkommentar gesehen?
    Was erzählten denn die US-Kommentatoren bezüglich der Situation wo ein GB Spieler eine Fumble(?) vor der Endzone machte und dann den Ball in der Endzone wieder unter seine Kontrolle brachte?

    Jene Situation wo der Coach der Vikings seine zweite Challenge nach dem Gespräch mit den Refferees zurückzog.

    (wenn ich nicht so ein Scheiss Namensgedächtnis hätte könnte ich dir auch Namen von Spielern und Coach geben)

  3. Buck, Aikman und Collinsworth waren durch die Referees selber verunsichert und es war weiß Gott nicht die einzige wackelige Entscheidung die der White Cap fällte.

    Nach Ansicht der Zeitlupe vertraten die drei das es ein Fumble vor der Linie war, das man sogar darüber diskutieren könnte ob es nicht sogar ein “Incomplete Pass” gewesen ist.

    Das einzige was sie vor Bekanntgabe des Schiedsrichters in Frage gestellt haben: macht es Sinn das Tyce seine letzte Challenge dafür verbraucht? Denn im Falle eines “Incomplete Pass” hätte man weitere Versuche der Packers an der Goalline gehabt. Collinsworth rang sich schließlich zu der Meinung durch: alles was Punkte verhindert, ist gut, also hat Tyce die rote Flagge werfen müssen.

    Erst nach Bekanntgabe der Schirientscheidung bzw. der Rücknahme der Challenge wurde schließlich eine Wiederholung aus “Bodenperspektive” gezeigt, die andeutete, dass Fisher den Ball in der Endzone “recovered” hat.

    Die Rücknahme der Challenge durch Tyce geschah nach Beratung mit den Schiedsrichter. Tyce dachte dass die Referees den Fumble nicht gesehen hatten und wollte mit der Challenge die Referees eben das erkennen lassen.

    Die Schiedsrichter haben ihm aber gesagt, dass sie den Fumble sehr wohl gesehen haben, aber den TD trotzdem gaben, weil Fisher den Ball wiedereroberte. Daraufhin zog Tyce die Challenge zurück.

    Wenn man so will, hat Tyce das Falsche “gechallenged”. Ich glaube er hätte mehr Chance gehabt auf “Incomplete” zu plädieren.

    Die krasseste Fehlentscheidung des Abends war übrigens für mich, dass der Ober-Schiedsrichter den Fumble beim KickOff-Return 1’20 vor Schluß nicht hat untersuchen lassen. Alles in allem eine ganz, ganz laue Schiedsrichterleistung.

  4. Eine Challange auf ‘nen Incomplete Pass?
    Ich hab es jetzt nicht vor Augen, aber ist der nicht in die Defense gerannt, mit dem Ball unter Kontrolle und hat ihn dann verloren?

    Leider wird das Spiel wohl nur einmal wiederholt, und das habe ich gestern auch nicht komplett gesehen :(.

  5. Es war ein Shuffle-Pass von Favre, Scrimmage Line war bei 1yd und Fisher hat den Ball, das war bei den Zeitlupen zu erkennen, sehr früh verloren, ich schätze bei 0,5 oder 1yd vor der Endzone.

    Ich weiß nicht mehr wo Favre stand bzw. wo Fisher den Ball gefangen hat, aber wenn er den Ball bei 1yd verliert und nimmt man die “Zwei-Schritt-Regel” als Maßstab für Ballkontrolle, dann halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass er denn Ball nie unter Kontrolle hatte. Aber speziell dadrauf habe ich nicht geachtet, daher kann ich nur sagen was Collinsworth gesagt hat.