1.1.2005, 19:30 4 Kommentare Media

Einschaltquoten, weltweit

Kurz vor Weihnachten wurden die Einschaltquoten der Sportereignisse 2004 im deutschen Fernsehen publiziert, die in den Top Ten nahezu ausschließlich aus Fußball-EM-Spielen bestand.

Zeitgleich, von mir erst jetzt bemerkt, wurden auch die weltweiten Einschaltenquoten durch eine unabhängige Organsisation ermittelt und die mitunter etwas euphorischen Angaben der Veranstalter korrigiert. Der Guardian berichtet.

Die SuperBowl ist zwar immer noch die populärste Ein-Tages-Sport-Veranstaltung, wurde aber weltweit im EM- und Olympia-Jahr auf Platz 4 verdrängt (95 Mio. Zuschauer).

Der Fußball nimmt eine Ausnahmestellung ein und ist in Sachen Quote die derzeit am stärksten wachsende Sportart. Zu verdanken hat sie das vorallem steigenden Zuschauerzahlen in Asien, namentlich Thailand, Indonesien und Malaysien.

So nimmt es nicht Wunder, dass das EM-Finale Portugal – Griechenland zum weltweit meistgesehensten TV-Ereignis 2004 wurde (153 Mio).

Die Olympischen Spiele konnten sich mit der Eröffnungszeremonie nur auf Platz 2 setzen (127 Mio), aber war viermal in den Top 10 vertreten: 3. Abschlußzeremonie (96 Mio), 5. Leichtathletik 100m-Finale/M (87 Mio), 6. Schwimmen 200m Freistil/M (66 Mio).

Der GP von Monaco kommt als bestes Formel-1-Rennen auf Platz 7 (59 Mio).

8. Championsleague-Finale Porto – Monaco (55 Mio) mit einer niedrigen Einschaltquote weil kein “klassisches” Fußballland vertreten war.

Die Studie ist offensichtlich selber nicht ganz wasserdicht. Auf den Plätzen hinter Platz acht werden Sportereignisse mit weniger als 20 Mio Zuscher weltweit aufgeführt. Laut deutschen Zahlen lagen z.B. alle deutschen Spiele bei der EM bei oder sogar über 20 Mio Zuschauer, fanden aber in der Top 15 keine Erwähnung.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp

  2. Diese Übermächtigkeit des Fußball kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Es gäbe so viele interessantere Sportarten, in die auch mal Sendezeit gesteckt werden sollte.

  3. Hallo zusammen,

    ich bin auf der Suche nach einer Auflistung der weltweiten Einschaltquten für die Formel 1 Saison 2004 und 2005. Am besten noch nach Ländern aufgesplittet. Hat jemand einen Tipp, wo ich diese Liste im Netz einsehen kann.

    Habe schon mit dem Institut eurodata.tv telefoniert. Diese wollen allerdings für diese Information Geld, welches ich als armer Student nicht habe.

    Für einen Tipp wäre ich dankbar.

    Meine E-Mail Adresse: Christian.Deffte@t-online.de

    Danke im Voraus

  4. Hi!
    Ich hab auf der Seite gelesen, dass der SuperBowl anegblich 95 Mio. Zuschauer haben.
    Allein die USA haben schon Einschaltquoten von über 100 Mio. Menschen!

    Gruss
    Stefan

  5. Das ist ja Sinn des verlinkten Guardian-Artikels gewesen. Ich zitiere:

    The ViewerTrack report from media agency Initiative Worldwide found global sporting events vastly inflated their viewing figures, claiming “the 15 events were chosen because, for each of them, worldwide audiences of at least several hundred million people are claimed”.

    But Kevin Alavy, an analyst at Initiative Worldwide, said: “Actual live audiences for these events can be very different from the claimed audiences.”

    (Hervorhebung von mir)

    Im übrigen: zeig mir die Quelle wo die Einschaltquote bei über 100Mio angegeben ist. Selbst das offizielle Rating von Nielsen gibt für die 2003er und 2004er-Superbowls 88,6 und 89,3 Mio Zuschauer an.