Seattle Seahawks – St.Louis Rams 20:27

4th Quarter

Das war eines der Spiele bei denen man den Eindruck hatte, dass der Einäugige gegen den Blinden König wurde. Beide Mannschaften machten meistens den Eindruck Getriebene statt Agierende zu sein.

Die Rams haben letztendlich verdient gewonnen, weil rückblickend betrachtet, es eher “ihr” Spiel war: Quick Strike-Offense gegen eine Defense die die meiste Zeit nicht gut darauf eingestellt zu sein schien. Die Rams zeigten mitunter aber auch eine beeindruckende Receiverauswahl. Die komplexen Spielzüge der Rams führen halt dazu, wenn fünf Mann loslaufen und Bulger genügend Zeit hat, irgendeiner von den Fünfen halt frei ist.

Die Rams haben es geschafft den Seahawks ein anderes Spiel aufzuzwingen. Das liest sich bei den Seahawks so: 43 Passversuche, 20 Läufe, RB Alexander für 40yds, längster Lauf von Alexander: 9yds. Es gelang den Seahawks überhaupt nicht ein Laufspiel zu etablieren und so im Laufe der Partie die Rams-Defense zu zermürben.

Was wird die Zukunft bringen? Die Rams werden nächstes Wochenende in Philadelphia antreten und so richtig chancelos sind sie dort nicht.

Die Seahawks beenden nun ihre Saison. Sitzt Mike Holmgren wirklich auf einen sicheren Stuhl? Alle Zeichen deuten darauf hin, aber Holmgreen scheitert nun nach 1999 und 2003 zum dritten Mal mit den Seahawks in den Playoffs, mit einer Mannschaft, dass unter finanziellen gesichtspunkten nicht einfach wird zusammenzubehalten. Möglicherweise werden Holmgren und/oder der Owner der Seahawks (ist es immer noch Paul Allen?) zum Schluß kommen, dass Zeit für eine Zäsur ist.

[1h53] St.Louis gewinnt auch das dritte Spiel gegen die Seahawks, 27:20.

Die Seahawks wanderten von der eigenen 35 das Feld runter, standen an der Rams 11. Hasselbeck wird bei 1st Down für 6yds gesackt. Beim dritten Versuch gelingt ein Pass auf Engram an die 4yd-Line.

4ter und vier. Die Pocket kollabiert schnell, Hasselbeck scrambelt durch die Mitte, sieht aber m.E. zurecht dass er keine Chance hat bis in die Endzone zu kommen und wagt einen Verzweifelungspass auf Engram, der den harten Ball durch die Hände gleiten läßt.

[1h44] SEA – STL 20:27, 2’11/IV
TD STL, TE Cleeland mit einem 17yd-Fang.

Martz hat die Trickkiste ausgepackt und streut die Pässe auf bis dato nicht eingesetzte Receiver wie McDonald (31yd) und schließlich TE Cleeland (17yd zum TD). Die SEA-Secondary ist schlichtweg überfordert.

[1h32] SEA – STL 20:20, 5’42/IV
Den Seahawks verreckt ein Drive frühzeitig. Es gelingt den Rams mehr Druck auszuüben. Dieser manifestiert sich zwar nicht in Sacks, aber Hasselbeck muss immer häufiger aus seiner Pocket rausscrambeln und entweder selber laufen oder im Laufen werfen.

Die Rams fangen an ihrer 24 an.

[1h25] SEA – STL 20:20, 8’07/IV
Wilkins mit einem 27yd-FG für STL.

Licht und Schatten bei den Rams. Bulger gerät zu häufig unter Druck, aber immer wieder schaffen es die Rams-Receiver ihre Bewacher abzuschütteln. Der 60yd lange Rams-Drive bleibt nicht zuletzt zweier überflüssiger Strafen gegen die Seahawks am Leben.

[1h12] SEA – STL 20:17, 13’43/IV
TD SEA, 23yd-Pass auf Jackson.

Der TD kam etwas aus dem heiteren Himmel, nicht zuletzt nach einem Geschenk der Referees, die bei dem vorausgehenden 1st Down eine sehr Seahawks-freundliche Positionierung vornahmen.

WR Jackson ist der “Main Man” für Seattle, mit seinem inzwischen 10ten Fang im Spiel.

3rd Quarter

Hier haben wir zwei Mannschaften die beide von ihren Offense leben und für eine mäßige Defense bekannt sind und nach drei Vierteln haben sie zusammen gerade einmal 30 Punkte erzielt.

Dazu die quasi-Abwesenheit des Laufspiels (58yds Rams, 79yds Seattle mit 26yds durch Hasselbeck)

[1h03] SEA – STL 13:17, 2’35/III
38yd-FG für St.Louis.

Die Rams haben auf die giftigere Defense der Seahawks reagiert, indem sie das Passspiel beschleunigen. Bulger hält den Ball nicht mehr so lange und können einen schönen langen Drive fabrizieren, der allerdings nach einem Sack für 9yds nur mit einem FG abgeschlossen werden kann.

Die Rams verbraten ihre letzte Auszeit, gehen damit ohne Auszeit ins letzte Viertel.

[0h46] SEA – STL 13:14, 8’52/III
30yd-FG von Seattles Brown.

Es war ein sehr überzeugender Drive der Seahawks. Schnell, flüssig, ausgewogen Pass und Laufspiel. Das Spiel könnte nun kippen, wo die Seahawks anfangen in Offense und Defense doninant zu wirken.

Was die Rams nun brauchen, ist ein Big Play um den Seahawks das Momentum zu nehmen.

2nd Quarter

Halbzeit SEA – STL 10:14

Das Spiel ist zwar besser geworden, aber immer noch nicht prall. Beide Mannschaften erscheinen zu ungeduldig, immer auf der Suche nach dem Big Play.

Und wie sehr nerven die drei ESPN bzw. ABS-kommentatoren? Meine Fresse, so schwach hatte ich sie nicht in Erinnerung.

[0h12] SEA – STL 10:14, 1’17/II
Mäßiger Drive der Rams. Verstehe ich nicht: 2nd and 15 und die Rams versuchen einen Dive mit RB Faulk…

Interessant: den Seahawks gelingt es nun auch mit nur 4 Mann hinreichend viel Druck auf Bulger auszuüben. Die Pocket kollabiert an allen Ecken und Kanten. Mal außen, mal durch die Mitte.

[23h59] SEA – STL 10:14, 4’17/II
Punt der Rams.

Endlich ist SEA DefCoord. aus den Puschen gekommen und setzt verstärkt auf den Passrush, nachdem Bulger die Pässe selbst in einer 7-Mann-Secondary unterbringen kann.

Die Rams haben das Laufspiel mehr oder weniger aufgegeben. In 10 Plays ein Laufspiel (Faulk für 1yd). RB Jackson soll verstauchte Rippen haben. Dies würde die Rams schwerer treffen als die Hawks eine Verletzung von Alexander, da Faulk offensichtlich nicht mehr als richtiger Laufspieler genützt werden kann.

Aber auf Seiten der Seahawks ist Alexander nun wieder zurückgekehrt, muss aber den Ball mit der anderen Hand tragen, was evtl. die Fumbleanfälligkeit erhöht.

[23h44] SEA – STL 10:14, 8’18/II
SEA 19yd-TD Pass auf WR Engram

Davor bereits die dritte Beinahe-INT durch die Rams, der nicht gegeben wurde, weil ein Rams-Spieler ein Facemask tätigte.

Die Seahawks und Hasselbeck gehen volles Risiko in dem sie immer wieder Pässe in die Mitte forcieren, wo der jeweilige Receiver von 1-3 Leuten gedeckt ist.

Es erinnert mich an irgendein anderes Seattle-Playoff-Spiel vergangener Jahre, bei dem Hasselbeck sein Glück zu sehr mit solchen risikoreichen Pässen reizte und eine INT nach der anderen warf.

Im Großen und Ganzen schaffen die Rams immer noch keinen Passrush.

[23h38] SEA – STL 3:14
RB Shaun Alexander wird derzeit wg. Handverletzung behandelt, unklar ob er zurückkehren kann. Sein Vertreter #20 RB Maurice Morris macht einen guten Eindruck.

Die Offense der Hawks läuft nun etwas flüssiger, kein Druck von seiten der Rams, viele Pässe straight in die Mitte.

[23h26] SEA – STL 3:14, 13’32/II

2yd-TD-Lauf STL RB Faulk, nach 50yd-Passfang von WR Curtis, der sich gegen S Boulware durchsetzen kann.

Scary: obwohl niemand im Backfield von STL ist, kriegt SEA keinen Passrush hin, 2-3 LBs decken die Kurzpass-Zone hinter Line of Scrimmage ab, statt Druck auszuüben.

1st Quarter

Das erste Viertel läßt ahnen warum die NFC-Playoff-Kandidaten für so schwach gehalten werden. Keine der beiden Mannschaften gelingt es, obwohl sie das Potential haben, auf dem Feld Autorität zu zeigen und dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken.

Bedenklich dass die Seahawks, obwohl diese häufiger mit 6, 7 DBs spielen, die Rams-Receiver nicht wirklich an den Fängen hindern können. Das Wohl und Wehe der Seahawks-Defense scheint am Passrush zu hängen.

[23h18] SEA – STL 3:7, 2’05/I
SEA FG Brown aus 47yds. Merwürdiger Spielzug von Holmgren der bei 3rd and 1 auf Pass statt auf Laufspiel setzt und damit fast wieder eine INT verursacht hätte, weil der WR den Ball im Verkehr nur prallen lassen kann.

Theisman und Macguire (letzterer von mir einst hochgeschätzt) sind furchtbare Analysten die versuchen selbst aus kleinsten Details schußsichere Schlüsse zu ziehen. WR Jackson haben sie inzwischen auf dem Kicker ohne dass ich das Gefühl habe, dass die beiden eine Peilung vom Gameplan der SEA-Offense haben.

[23h14] SEA – STL 0:7, 4’55/I
Auffällig: Spieler auf beiden Seiten rutschen häufiger aus.

Holmgren versucht Rythmus ins Spiel zu bringen, die Seahawks zu beruhigen, setzt in der Serie verstärkt auf RB Shaun Alexander, der sich bei einigen Läufen wunder aus Tackles rausdrehen kann.

[23h04] SEA– STL 0:7
Three and out für Seattle. Beide Mannschaften noch völlig ohne Rythmus und Geduld.

[22h59] SEA – STL 0:7
Dieses Spiel bleibt bizarr. Auf der INT von SEA folgt nun eine INT von QB Bulger der unbedrängt in die Doppeldeckung außen wird. FS Hamlin kann den Ball 1-2m vor der Endzone abfangen. Also vier Minuten gespielt, 1TD, 2INT und drei Timeouts verbraten.

[22h57] SEA – STL 0:7
INT für STL nachdem WR Jackson einen sauber geworfenen Pass von der Brust abprallen läßt, in die Arme eines STL-Spielers. STL mit exzellenter Feldposition an der gegnerischen 30.

[22h48] SEA–STL 0:7, 11’34 Aus dem “versprochenen” Schneefall wird wohl nix. Strahlender Sonnenschein bei zirka 5 Grad, also eher gute Bedingungen.

Die Rams mit dem ersten Drive, sie verbraten unglaublicherweise zwei Timeouts und kriegen trotzdem eine Strafe weil Orlando Pace sich zu früh bewegt. WR Holt mit einem 52yds Catch, später Holt mit einem 15yd TD, obwohl 7 DBs auf dem Feld sind!

Der Touchdown wird von Holmgren angefochten, die Schiedsrichter geben den TD trotzdem, obwohl der Ball deutlich den Boden berührt hat. Begründung des White Caps: der Ball hat sich nie in den Händen bewegt, Holt soll also Ballkontrolle gehabt haben, obwohl er den Ball knapp zwei Zehntel Sekunden vorher gefangen hat. Dies ist einer der bizarrsten TDs die ich gesehen habe…

Damit sind 210 Sekunden gespielt und beide Teams haben insgesamt nur noch drei Timeouts…

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp