Nabend!

Ein Arbeitstag geht zu Ende und auch von den Nebenplätzen der Hoyzer-Affäre gibt es Neues zu vermelden.

Der DFB tagte und beschloß eine Neuansetzung von LR Ahlen – Wacker Burghausen, der von Hoyzer im letzten Oktober verschobenen Partie (Handelfmeter, 1:0 für Ahlen). Ahlen sollte sich nicht grämen, sollte doch dass neuerliche Heimspiel neuerliche Einnahmen bescheren.

Gleichzeitig hat das DFB-Sportgericht nun einen weiteren Schiedsrichter, Dominik Marks, wg. “dringendem Tatverdacht” gesperrt. Marks soll ebenfalls Spiele verschoben haben und laut Hoyzer versucht haben mit ihm den inzwischen ebenfalls gesperrten Koop anzuwerben.

Unlängst äußerten Fröhlich und andere Berliner Schiedsrichter ihre Zweifel das Marks in die Sache verstrickt sein könnten. Lutz Fröhlich sagte Anfang Februar dem Tagesspiegel:

Ich weiß, dass Robert und er regelmäßig Kontakt hatten. Aber die Qualität der Kontakte kann ich nicht einschätzen. Ich weiß nur, dass das Umfeld von Dominik Marks dagegen spricht, dass er sich auf eine Manipulation einlassen würde. Er ist frisch verheiratet, hat ein Kind und ist gerade in eine Finanzprüfungsgesellschaft eingestiegen.

Langsam gehen dem DFB die Schiedsrichter aus, ich glaube es sind 22 Erstligaschiedsrichter, denn als nächster riskiert Stefan Trautmann auf Eis gelegt zu werden. Wegen einer völlig anderen Geschichte. Trautmann ist als Verbandsangestellter verbilligt an Adidas-Ware gekommen, die er dann auf eBay verhökert hat. Trautmann sagt “karitativ”, Adidas sagt “gewerblich” und zeigt an.

Laut Netzeitung soll DFB-Justiziar Götz Eilers seit längerem darüber informiert gewesen sein, aber sich nicht gerührt haben. Dieses Eilers’sche Verhaltensmuster kennen wir doch irgendwoher?

Wie gut dass man ab nächstem Wochenende wieder auf die noch frei rumlaufenden Berliner Schiedsrichter wie Fröhlich zurückgreifen will.

Und um den Eintrag mit einer guten Meldung abzuschließen: gegen Marcel Reif wird nicht mehr ermittelt (Netzeitung). Bereits am Wochenende kommentierte Reif wieder für PREMIERE HSV – VfB und im Tagesspiegel, für den Reif schreibt, wird der Hintergrund der Vorwürfe angedeutet. Demnach hat Reif auf Bitten eines Freundes für einen Hauskauf Bargeld von einer Schweizer Bank nach München gefahren. Reif sagt er hätte die Kontakte noch im gleichen Jahr abgebrochen, als ruchbar wurde, dass der Freund im Zusammenhang mit Schmiergeldern stand.

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hat das Verfahren gegen Reif “aus Rechtsgründen” eingestellt. Aus Rechtsgründen ist immer gut.

Nachtrag: Im Mittwochs-Tagesspiegel wird Marcel Reif interviewt.

Nichts ist geblieben, nicht der Vorwurf, ich hätte Geldwäsche betrieben, nicht die Anschuldigung, ich hätte der Steuerhinterziehung Vorschub geleistet, nichts. Ich möchte betonen, dass das Ermittlungsverfahren nicht etwa mangels Beweisen eingestellt wurde, sondern aus Mangel an jeglichem Verdachtsmoment.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp