Nordkorea – Japan 0:2

Fangen wir unseren Reigen der WM-Spiele an. Gestern mittag, eine Stunde später als von PREMIERE angekündigt, lief Nordkorea – Japan auf neutralem Grund in Thailand (Strafe gegen Nordkorea wg. Zuschauerausschreitungen). Es war ein erbärmliche Spiel vor erbärmlicher Kulisse, ein völlig leeres Stadion mit zirka 500 japanischen Journalisten. Das war Standfußball, Marke lauer Sommerkick. Jedwedes nordkoreanische Selbstbewusstsein war weg. Die Nordkoreaner nicht vom Hinspiel in Japan wieder zu erkennen.

Japan war zwar die bessere Mannschaft, aber die Partie hatte keinen Sieger verdient. Japan traf in der 73ten Minute zur Führung und machte kurz vor Ende das 2:0. Japan hat sich damit, neben Deutschland, als erstes Team für die WM qualifiziert.

Diese Form der WM-Qualifikation dürfte für Asien eigentlich ein Problem darstellen, denn zu groß ist das Gefälle innerhalb der Gruppen gewesen. Japan hat nicht ansatzweise eine Form wie 2002 und eigentlich müsste 2006 ein Massaker der asiatischen Vertreter erfolgen.

Bei Japan kommt erschwerend das Problem “Zico” hinzu. Diese Lähmung durch das System Zico ist förmlich mit den Händen zu greifen. Der Erfolg von Japan und Südkorea war 2002 einer “Klinsmanneske” Taktik geschultet: Defizite wurden durch 90 Minuten Vollgas, wusselige Aggressivität und Schnelligkeit wieder wettgemacht. Jetzt glaubt man, wie die Europäer spielen zu können. Die Rechnung ist schon seinerzeit bei den Afrikanern nicht aufgegangen, denen die “Europäisierung” ihres Spiels geschadet hat.

Jetzt haben die Japaner 12 Monate ohne ernsthaftes Pflichtspiel zu absolvieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das der Mannschaft zuträglich ist.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp