NFL Stunden vor Woche 10

Gemessen an der Vorwoche geht diese Woche ruhig und beschaulich zu Ende. Terrell Owens ist endgültig außer Gefecht gesetzt und kaum sonstige Vorkommnisse.

Und so ruhig und gemählich die NFL die letzten 5 Tage durch den Kalender schipperte, so ruhig und gemählich geht es auch in Woche 10, die arm an Vorfreude verströmenden Spielen ist. Es gibt nur ein einziges Spiel zwischen zwei Mannschaften mit mehr als .500: TB – WAS. Es ist eher das Wochenende der Divisionsduelle. Zumindest im Fernsehen. Fünf der acht Übertragungen sind ebensolche “Derbys”.

Am Sonntag abend lohnt sich der zappende Finger auf der Fernbedienung. Die AFC East ist derzeit insofern eine der interessantesten Divisionen, weil sie sperrangelweit offen ist. Vom Führenden New England bis zum Letzten NY Jets liegen nur zwei Siege.

Heute abend spielen um 19h New England (4 Siege) gegen Miami (3 Siege) und Buffalo (3 Siege) gegen Kansas City.

Miami – New England

So 19h, NASN
Die Dolphins sind im Wiederaufbau begriffen, die waidwunden Patriots versuchen sich irgendwie in die Playoffs zu schleppen.

Der Schlüssel in dieser Partie liegt im Duell zwischen Dolphins-Offense und Patriots-Defense. Die ‘Fins verloren gegen Atlanta nicht zuletzt weil unter QB Frerotte in der Luft gar nix ging. Und die Patriots im Monday Night gegen die Colts weil die mühsam zusammengeflickte Defense immer mehr auseinanderbricht. Immerhin ist bei den Pats gegen die Dolphins vorallem die Laufabwehr gefragt, gegen ein immer besser in Schwung kommendes RB-Duo Grown/Williams. Die schwache Secondary dürfte durch den nicht minder schwachen Frerotte nur im Notfall ausgetestet werden.

immerhin beginnt für New England mit der Partie in Miami die leichtere Hälfte der Saison, nachdem man bis dato eine der schwersten Spielpläne ever hatte.

Buffalo – Kansas City

So 19h, PREMIERE

Schock für die Chiefs die fortan ohne RB Priest Holmes spielen müssen, der aufgrund einer Art “Schleudertrauma” für den Rest der Saison ausfällt und möglicherweise seine Karriere beenden muss. Immerhin haben die Chiefs im Laufe dieser Saison die Läufe zwischen Holmes und RB Larry Johnson fiftyfifty aufgeteilt.

Die Mannschaften haben erstmal nicht viel miteinander zu tun, aber die Ausgangslage ist ähnlich: beide sind in ihren Divisionen einen Sieg hinter dem Spitzenreiter, die wiederum ihrerseits in jeweils heiß umkämpften, giftigen Divisionsderbys möglicherweise Federn lassen müssen.

Oakland – Denver

So 22h05, NASN

Mitte, Ende der 90er Jahre hatte ich eine eMail-Bekanntschaft in den USA. Ich versorgte ihn mit Bundesliga-Tapes, er mich mit NFL. So kam ich auch ohne PREMIERE in den Genuß von NFL-Spielen. Es war Saison für Saison dasselbe: das härteste was an Spielen gab, waren die “Derbys” in der AFC West zwischen Denver, Oakland und Kansas City. Da konnte die mannschaft noch so schwach sein, ging es zu eines dieser Derbys war immer richtig Vollgas angesagt.

Letzte Woche verlor Oakland in Kansas City durch eine unglaubliche Spielzugauswahl des Chiefs-Coach. 4tes Down, auslaufende Spielzeit. Statt eines sicheren FGs zum Ausgleich, geht er auf TD und gewinnt das Spiel. Oakland hätte sonst sein drittes Spiel in Folge gewonnen und wäre “nur” zwei Siege hinter den Broncos.

Auch wenn drei Plätze zwischen den beiden Mannschaften liegen, die Division darf nicht ad acta gelegt werden. Die Spiele der Rivalen untereinander, endeten diese Saison, mit zwei Ausnahmen, immer innerhalb eines Scores (bis zu 8 Punkten Abstand).

Bei den Broncos beeindruckt immer mehr das Laufspiel, aber auch der ruhige, souveräne QB Jake Plummer, während die schwache Secondary gegen einen wieder genesenen WR Randy Moss einen interessanten Abend verspricht.

Seattle – St. Louis

So 22h15, PREMIERE

Vorteil Seattle, die das “Hinspiel” in St. Louis vor 5 Wochen 37:31 gewannen. Aber die Rams spielen unter Interims-Coach Vitt sehr viel lauflastiger als gewohnt. Und erfolgreicher. Seit zwei Spielen ungeschlagen und nun kehren QB Bulger, WR Holt und WR Bruce von Verletzungspausen zurück. Dies ist eine Partie mit dem die Rams zeigen können, das man sie wieder auf dem Zettel haben sollte.

Das wird vermutlich nur über eine sich steigernde Passverteidigung gehen.

Langsam, ganz langsam bekommen die Seahawks den Ruf Titelanwärter in der NFC zu sein. Nicht zuletzt dank RB Shaun Alexander, dem derzeit besten Läufer, dem aber häufig vorgeworfen wird, nicht hart genug zu sein und nur “billige” Läufe zu nehmen.

Pittsburgh – Cleveland

So/Mo 2h30, NASN

Zweite Woche für die Steelers ohne QB Ben Roethlisberger. Vermutlich wird auch der angeschlagene RB Willie Parker pausieren und Bill Cowher ein Laufspiel ausschließlich mit RB Staley aufziehen.

Mit einem Sieg können die Steelers mit den Bengals (Bye-Week) gleichziehen.

Clevelands einzige Chance ist zu versuchen mit tiefen Pässen den schwächsten Abwehrteil der Steelers auseinanderzunehmen.

Chicago – San Francisco

Mo 20h, NASN (Aufz. So 19h-Spiel)

Die Partie ist so etwas von hoffnungslos einseitig… Die 49ers unterlagen in den letzten drei Auswärtsspielen im Schnitt mit 11:42 Punkten. Es wird wahrscheinlich noch schlimmer werden, denn nach der Abgabe von QB Rattay, verletzten sich binnen 3 Wochen Top-Pick QB Alex Smith und Backup QB Dorsey. Wie schon letzte Woche muss nun QB Nummer 4 Cody Pickett ran.

Die Bears führen die AFC North mit zwei Spielen an. QB Kyle Orton ist im Windschatten der Verletzung von QB Rex Grossmann die Bears-Überraschung der Saison geworden. Nach einem schweren Start mit 3 Niederlagen in den ersten vier Spielen, sind die Bears nun 4 Spiele ungeschlagen.

Tampa Bay – Washington

Mo 22h30, NASN (Aufz. So 22h-Spiel)

Beide Mannschaften haben nach guten Starts mehr versprochen, als sie in den letzten vier Wochen halten konnten. Aber beide spielen in eher lendenlahmen Divisionen und sind daher mit 5-3 noch voll im Playoff-Geschäft.

Bei beiden Teams gilt, dass die Offense mitunter brutal schwach ist. Während bei den Buccs das Laufspiel überlebenswichtig ist, braucht es bei den Redskins den gut geschmierten Wurfarm von QB Brunell.

Philadelphia – Dallas

Mo/Di 3h00, NASN

Das Monday Night Game ist für Philadelphia eine zweischneidige Sache. Es ist eigentlich eine “Hopp oder Top”-Partie. In der Saison ging so ziemlich alles schief was schiefgehen konnte. Mit 4-4 liegt man nur zwei Siege hinter den Giants, aber die Spiele haben mehr als deutlich gemacht: die Eagles haben noch weniger Spielermaterial um ihre Verletzungen und sonstigen Ausfälle zu kompensieren, als die Patriots.

Ähnlich wie die Pats können sie sich nur noch versuchen qua Willensleistung am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. und da ist das Monday Night Game, ein mit viel Trara landesweit übertragenes Spiel entweder die Gelegenheit zur Wende oder endgültig der Abgesang auf eine verkorkste Saison.

Die Wichtigkeit des Spiels wird durch den Gegner unterstrichen, denn die Dallas Cowboys haben mit einer heftigen 33:10-Niederlage vor einem Monat die Abwärtsspirale der Eagles gestartet.

Die Frage ist nur mit welchen Waffen die Eagles zuschlagen wollen. McNabb bleibt in seiner Mobilität eingeschränkt. Und der verstärkte Einsatz des Laufspiels via RB Westbrook führte zu 17 Läufen über sage und schreibe 24yds.

Bei Dallas kehrt RB Julius Jones von einer Verletzung zurück. Und wenn QB Drew Bledsoe wieder zurück zu seiner Form der ersten Wochen findet, dann wird die Eagles-Secondary böse, ganz böse auseinandergenommen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp