Das Seuchenjahr des Wayne Gretzky

Wayne Gretzky, DIE Eishockey-Ikone, macht keine leichte Saison durch. Angefangen von den beruflichen Problemen in einer schwierigen Franchise als Trainer der Phoenix Coyotes über der Doppelbelastung als Executive Director des kanadischen Hockeyteams in Turin.

Es kamen zwei persönliche Nackenschläge, als zuerst seine Mutter im Dezember an Lungenkrebs verstarb und drei Wochen später seine Großmutter nach einem Herzanfall im Krankenhaus starb.

Seit einigen Tagen kocht in Nordamerika ein Wettskandal in der NHL hoch. Zuerst sah es so aus, als würde der Skandal Gretzky nur streifen: ein Freund und Trainerassistent bei den Phoenix Coyotes Rick Toccet soll fünf Jahre lang einen illegalen Wettring aufgezogen haben. Gretzkys Frau soll knapp 500.000 US$ Wetten platziert haben. Höchststrafe: 10 Jahre.

Gretzky äußerte sich auf einer Pressekonferenz. Gretzky klang auf der Pressekonferenz distanziert: sie hätte keine Wetten für ihn platziert und die beiden hätten in den letzten Tagen auch nicht großartig über die Sache geredet. Andere Medien zitieren ihn mit: “Oh really, I don’t know. You’d have to ask her about it.

“I don’t know” ist nicht exakt die Umschreibung für das was die Medien heute berichten. Eine Zeitung hat Wind von abgehörten Telefongesprächen bekommen, nach denen sich Wayne Gretzky mit Tocchet über den illegalen Wettring unterhalten haben. Zwar liegt immer noch kein Beweis vor, das Gretzky selber gewettet hat, aber die Polizei untersucht ob seine Frau im Auftrage von Gretzky gewettet hat.

Gretzky Glaubwürdigkeit ist noch nicht demoliert, aber gefährlich angeschrammt. Mal sehen was da In Italien auf Gretzky zukommt. Und mal sehen wie die Ermittlungen weitergehen, die nun in der Öffentlichkeit erst seit 2-3 Tagen bekannt sind. In Kanada tut man Gretzky immer noch abgöttisch verehren. Noch.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Gretzky wegen dieses “Wettskandals” zu verurteilen wäre falsch, selbst wenn er etwas damit zu tun hat. Denn schliesslich wurde kein Einfluss auf Spiele genommen oder Ähnliches. Es ist in den USA halt schlicht und einfach in den meisten Staaten verboten Sportwetten zu plazieren. In den meisten anderen Ländern wäre da alles okay gewesen, was da ablief.

  3. Im Falle von Gretzky sind nicht die Wetten das Problem.

    Das was sich heute mit den Tonbändern andeutet, ist eine Verlagerung des Problems von “illegale Sportwetten” zu “Ist Gretzky offen und ehrlich?”. Angesichts des makelosen Images von Gretzky eine für ihn gefährliche Wendung.

  4. Interessant dürfte in der Tat zu beobachten sein, ob die Affäre Einfluss auf die Leistung von Team Canada bei Olympia hat. Da Eishockey in Kanada genauso populär ist wie bei uns Fußball kann man sich in etwa ausmalen, was dort gerade abgeht.

  5. Nein, bitte nicht “The great one”
    Warum nur? Er müsste doch genügend Geld verdient haben…
    Ich hoffe und bette das “the greatest hockey player of all time” nichts oder wenig damit zu tun hat und glimpflich davon kommt.