Screensport am Dienstag: Resteverwertung

Leider sind die Einschaltquoten für die Halbfinals der Rugby-WM bei BÄH nicht sonderlich doll gewesen. Am Samstag – gegen die deutsche Nationalmannschaft in der ARD – waren es im Schnitt 115.000 Zuschauer (Marktanteil 0,4%) bzw. bei Zuschauer 14-49Jahre 85.000 Zuschauer (MA 0,7%).

Etwas besser sah es am Sonntag aus: 205.000 Zuschauer im Schnitt insgesamt (MA 0,7%) bzw. 140.000 Zuschauer (MA 1,1%) in der hotelgutscheinrelevanten Zielgruppe.

Beim Eröffnungsspiel Frankreich – Argentinien waren es Marktanteile zwischen 1,0% und 1,3%.

Die Quoten liegen damit unter dem Senderdurchschnitt (MA 1,3% gesamt, MA 1,5% bei 14-49J.) und auch unter dem Schnitt dessen was z.B. sonst am Sonntag abend bei BÄH läuft: Bundesliga Pur holt sonntags ab 21h roundabout 1,2% MA.

Schade, ich hatte offen gesagt mehr erwartet, denn der “Buzz” rund um Rugby war in Deutschland noch nie so groß. Zahlreiche Vor- und Nachberichte in den deutschen Zeitungen, dazu auch hier in den Kommentaren und anderenortes in der Blogosphäre recht viel Reaktionen auf die WM.

Bei ITV in England liegen sich hingegen wildfremde Menschen in den Armen, denn der Durchmarsch der Engländer sorgt für Quoten und Werbebuchung wie nix Gutes. Für das Halbfinale England – Frankreich gab es am Samstag 12,1 Millionen Zuschauer (in England oder UK?) mit einem Marktanteil von 50% für die Schlußviertelstunde, im Schnitt waren es am Samstag 11,2 Millionen und 47%. Die Quoten täuschen, denn sie berücksichtigen nicht die zahlreichen Menschen die in Pubs und Sport Bars das Spiel verfolgten.

Zur Relation: das EM-Quali-Spiel England – Estland verfolgten am Nachmittag im Schnitt 6 Millionen mit einem Marktanteil von 48%.

Das zweite Halbfinale Südafrika – Argentinien wurde von 6,6 Millionen und einem Marktanteil von 26% verfolgt. Das zeitgleich ausgestrahlte “Top Gear” erreichte auf BBC Two 5,2 Millionen und 20% Marktanteil.

Und ITV wird ganz porös wenn es auf das nächste Wochenende blickt, mit einem Rugby-WM-Finale England – Südafrika und einem Formel 1-Finale mit Lewis Hamilton aus Brasilien zur Prime Time. ITV rechnet mit einem Umsatz für Werbung von 24 Millionen EUR alleine für die beiden Sportereignisse.

(Quellen: Media Guardian [1], [2], [3])

In Frankreich erntet der größte Privatsender und die EUROSPORT-Mutter TF1 was bei der Rugby-WM anfällt. 18,3 Millionen Zuschauer für England – Frankreich, Marktanteil 67,4%, mit in der Spitze 20 Millionen Zuschauer für die Schlußminuten. Zum Vergleich: der absolute Rekord in Frankreich rührt aus dem Fußball-WM-Halbfinale 2006 Frankreich – Portugal mit 22,1 Mio Zuschauer (MA 80,3%).

130.000 EUR kostete eine 30sekündige Werbeschaltung bei TF1 für die Halbzeit des Halbfinales (zum Vergleich: BÄH 2.100 EUR)

Bereits in den Tagen zuvor wurden die Einschaltquotenrekorde für Rugby in Frankreich pulverisiert (bereits Frankreich – Irland mit 14,5 Mio Zuschauer war ein Rekord für Rugby, danach legte Frankreich – Neuseeland mit 16 Mio die Latte nochmal höher). Die WM-Spiele am Nachmittag zogen über 4 Millionen an. TF1 ist völlig baff was für Zuschauermagneten die Spiele ohne französische Beteiligung waren: Südafrika – England mit 7,4 Mio.

Selbst die TF1-Tochter EUROSPORT konnte mit der Ausstrahlung einiger Spiele in Frankreich seinen Marktanteil im Kabel und Satellit verzehnfachen, auf weit über 10%, bei den unter 50jährigen sogar auf über 22%. Wohlgemerkt: als Pay-TV welches es in Frankreich ist!

GUARDIAN hat ausgebaut

Die englische Tageszeitung Guardian hat eine große Auswahl an spektakulär guten Podcasts auf die ich mal wieder hinweisen möchte. Allen voran “Football Weekly“. Spätestens nach dem Ableben von “The Beautiful Game” vor dem ersten Spieltag der aktuellen EPL-Saison, ist es mein Lieblings-Podcast zum Fußball.

“Football Weekly” hat inzwischen ausgebaut. Die Podcasts dauern nun länger als 30 Minuten (i.d.R. 35-40 Minuten) und inzwischen wird regelmäßig nicht nur eine Montags- sondern auch eine Donnerstagsausgabe produziert. Häufig sind 3-4 Studiogäste dabei. Regelmäßig wird Sid Lowe aus Spanien zugeschaltet, der über die Primera Division vom Wochenende berichtet. Weitere fast wöchentliche Stammgäste sind “Rawäl Honigsten” von der “Schüddoidsssn Schaitunk” mit Geschehen aus der Bundesliga sowie weiteren Reportern für Italien, Russland oder Schottland.

Bereits damit ist eigentlich der Bedarf für Podcasts zur englischen Premier League quantitativ und qualitativ gut gedeckt. Nun hat die BBC aber zu Saisonbeginn nachgelegt. Im umfangreichen und nun neustrukturiertem Podcast-Angebot der BBC findet sich “5live Football Daily“, eine 10-20minütige tägliche Sendung, die Material von BBC Radio 5live enthält. Die Interviews und Berichte die während des Tages gelaufen sind, finden sich teilweise in längerer, ungeschnittener Fassung wieder.

Auch als Podcast erhältlich ist die Anrufsendung “606 Football Phone-In” die beweist das man mit Zuhörern am Telefon vernünftig über Fußball reden kann.

Ich empfehle zudem noch “Sportsweek“. Die Sonntagmorgen-Sendung ist auch als Podcast erhältlich und geht das britische Sportgeschehen der Woche hintergründiger, in längeren Interviews an.

Überraschend un-hörbar pflegen die britischen Formel 1-Podcasts zu sein, sei es von der BBC oder vom Guardian. Das Land das so wunderbar über Fußball berichten kann, sieht in der Formel 1 vor lauter Chauvinismus die Strecke nicht mehr.

Die Rugby-WM-Podcasts des Guardians litten darunter, dass die Chemie der Beteiligten bei weitem nicht so exzellent wie bei “Football Weekly” oder dem anderen famosen Guardian-Podcast “Media talk” war. Aber nichtsdestrotrotz waren es ergiebige Sendungen.

Spocht vom Tage

Dringender Tipp an alle die Baseball per Aufzeichnung sehen: unbedingt die “News Alerts” der NY Times und Washington Posts aussschalten. Die hatten heute morgen – entgegen ihrer Gewohnheit – nichts Eiligeres zu tun, als eines der Ergebnisse rauszublasen.

NASN bringt als Aufzeichnung aus der Nacht die nächsten Spiele in den Baseball-Playoffs. Den Cleveland Indians gelang im Spiel 2 ein wichtiger “Breakball” in der Serie, zumal sie Bostons Eric Gagné damit verbrannten, dessen 3-Run-Kollaps im 11ten Inning den Untergang einleitete. “Dice-K” wirkte auch alles andere als sicher bei seinem Auftritt gegen die Angels. Da liegt die Indians-Führung in der Luft. Heute nacht folgt dann gleich Spiel 4 der Serie.

Anders bei den Rockies, die von Sieg zu Sieg eilen. Wo stand die Serie vor der Nacht? 20 Siege aus 21 Spielen? Man kann es nicht genug betonen, aber die Rockies spielen wirklich eine famose Defense. Die traumwandlerische Sicherheit bei den Würfen zu den Bases, bei den Double-Plays, das ist großes Baseball. Heute nacht hätten die Rockies den Sack zumachen und mit einem Sweep die Serie gegen die D’Backs vorzeitig beenden können.

In der Nacht beginnt der 2te Spieltag der südamerikanischen WM-Qualifikation für 2010. Argentinien gewann am Samstag 2:0 gegen Chile durch zwei Freistoßtore von Riquelme, wie man sie schöner nicht schießen kann. Die Bälle zogen einen Schweif aus Sahne hinter sich.

Argentinien tritt um 2h40 in Venezuela an. Venezuela hat seinerseits 1:0 in der Höhenluft von Ekuador gewonnen, was nicht zu verachten ist.

Dienstag, 16.10.2007

10h30 MLB, Playoffs: Cleveland Indians – Boston Red Sox, ALCS Game 3/7, NASN Tape
Serie 1-1

13h30 MLB, Playoffs: Colorado Rockies – Arizona Diamondbacks, NLCS Game 4/7, NASN Tape
Serie 3-0

17h30 NFL: Buffalo Sabres – Toronto Maple Leafs, NASN Tape
Whl: Mi 10h

19h00 U21: Montenegro – Portugal, RTP Int live

20h00 U21, EM-Quali: Deutschland – Moldawien, BÄH live
Werbeblöckemoderation ab 19h45 mit Frank Buschmann. Hotelgutscheine von Markus Höhner.

2h00 MLB, Playoffs: Cleveland Indians – Boston Red Sox, ALCS Game 4/7, NASN Live
Whl: Mi 21h

2h35 WM2010-Quali: Venezuela – Argentinien, 2ter Spieltag, PREMIERE live
Kommentator: Markus Gaupp
Whl: Mi 6h30, 9h, 14h, 15h45, 18h, 23h20, Do 7h30, 16h15, 21h15

Vorschau auf Mittwoch

12h30 NHL: Montreal Canadiens – Florida Panthers, NASN Tape
15h00 CFL: Edmonton Eskimos – BC Lions, NASN Tape
16h00 EM2008-Quali: Kazachstan – Portugal, RTP Int live
17h00 Fußball: Tunesien – Ver. Emirate, TV7 live
18h00 EM2008-Quali: Russland – England, EUROSPORT + DIRECT8 live
19h00 EM2008-Quali: Georgien – Schottland, BBC Two live
20h00 EM2008-Quali: San Marino – Wales, BBC Two W live
20h15 Volleyball, Champions League: Friedrichshafen – Piräus, EUROSPORT 2 live
20h15 Volleyball, Champions League: Wien – Arkas Spor Izmir, EUROSPORT 2 live
20h30 EM2008-Quali: Schweden – Nordirland, BBC One NI live
20h45 EM2008-Quali: Deutschland – Tschechien, ZDF live
20h50 Fußball: Italien – Südafrika, RAI Uno
2h00 WM2010-Quali: Brasilien – Ekuador, 2ter Spieltag, PREMIERE live

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich fand es eigentlich ganz interessant, die Spiele zu beobachten, aber die Kommentatoren waren ziemlich dröge und haben nicht wirklich was erklärt.

    Wenn mal eine Frage von Zuschauen beantwortet wurde, war das so spezifisch und ohne Erklärung, was die Frage eigentlich bedeutete.

    Viel mehr als die ungeheure Athletik des Spiels ist leider nicht rübergekommen – und das klappte auch ohne Kommentatoren ganz gut.

  3. Eric Gagne ist nicht erst vorgestern Nacht verbrannt.
    Dem haben sie schon die Rolle der Fackel im nächsten Fantastic Four Film angeboten.
    Das passiert halt wenn man ein “Flammenwerfer” ist. Wer mit dem Feuer spielt kommt darin um. Bei Feuer Scheibe einschlagen.
    Spätestens nach dem Auftritt in Spiel 1 sollte Francona das Vertrauen verloren haben.
    So unhittable er vor seiner Tommy John Operation war so ordinär ist sein Stuff danach. Da wird wohl Timlin für den Rest der Playoffs wieder als Setup man dienen müssen.

  4. Du sprichst mir aus der Seele mit den Sport-Podcasts der BBC und des Guardian. Besonders interessant ist 5live football daily am Dienstag, wenn die wichtigsten Aussagen und Beiträge aus dem Monday Night Club (abendliche Diskussionsrunde über Fußball im Rahmen der Sportsendung auf BBC Five Live). Da können sich unsere Berichterstatter eine ganz große Scheibe mal von abschneiden.

  5. @Kai

    Vielen Dank für den Ausdruck “hotelgutscheinrelevante Zielgruppe”! Hätte mir fast Tastatur und Bildschirm mit ausgeprustetem Kaffee ruiniert. Sollte mir merken, nicht mehr gleichzeitig hier zu lesen und zu trinken…

    Vor allem aber vielen Dank für den sehr informativen Überblick über die Sport-Podcasts. Da werde ich sicherlich bei Gelegenheit mal reinschauen.

  6. @Dirk
    Die Kommentatoren standen/stehen bei der Rugby-WM vor dem eigentlich gleichen Problem wie z.B. auch die ARD-Leute bei der Übertragung des Super Bowls und wie eigentlich alle deutschen Kommentatoren wenn es nicht gerade um Fussball, Formel 1 und (schon mit abstrichen) Handball geht. Sie haben ein bunt gemischtes Publikum mit der vollen Bandbreite vom Experten, bis hin zum absoluten Laien der nie zuvor etwas von Sport gehört hat. Da in der Kommentierung einen Mittelweg zu finden der wirklich alle befriedigt, ist eigentlich unmöglich. Beim Rugby kommt dann noch die Komplexität des Regelwerks dazu, dass es in der kürze der Zeit sowieso nur ermöglicht die Basics den Leuten beizubringen. In meinen Augen machen die beiden das recht gut. Jeder Einsteiger kann dank der Kommentierung dem Spiel gut folgen, aber auch der Experte bekommt häufig den Spielbezug (Play-by-Play Kommentierung) und Hintergrundinformationen serviert. Aber wie gesagt, rechtmachen kann man es so richig keinem.

    Was mich so ein bisschen wieder aufregt ist das Verhalten der Leute die eigentlich ein Interesse daran haben den Sport nach vorne bringen. Wie auch schon beim Super Bowl reißen sich da viele fast ein Bein aus um dem deutschen “Laienkommentar” zu entgehen und meckern am Ende über die schlechte Quote und darüber das nicht mehr z.B. Rugby oder Football im deutschen Fernsehen übertragen wird und in der Breite der Öffentlichkeit der Sport fast völlig untergeht. Aber wer soll den bitte solche Übertragungen gucken wenn selbst die echten Fans und Freunde dieses Sports den Übertragungen fern bleiben?
    Ohne Dogfood irgendwie angreifen zu wollen, aber dieser Blog hier ist doch ein gutes Beispiel. Hier sind Football und Rugby aktuell große Themen, aber angesehen werden sich die Spiele (wenn es Parallelübertragungen gibt) nicht auf DSF oder ARD, sondern zumindest größtenteils aus ITV oder NASN. Natürlich hat jeder das Recht für sich nur das beste auszuwählen, aber es darf sich dann auch keiner wundern wenn die deutschen Bildschirme in Zukunft in Sachen Football und Rugby weiterhin schwarz bleiben.

  7. (Vorweg: Ich fühle mich nicht angegriffen)

    Ich habe das FRA–ENG-Spiel übrigens bei BÄH und TV5 gesehen, nicht bei ITV. Wie ich anläßlich des Eröffnungsspiel schrieb, fand ich bei der Auswahl ITV-TV5-BÄH die Kommentatoren von ITV am schwächsten, weil sehr blutleer und wenig informativ kommentiert wurde.

    Andreas Renner und Experte bei BÄH waren da bzgl. Taktiken auch im laufenden Spiel sehr viel informativer, rissen sich aber bei der Kommentierung durch eMail-Fragen zur Unzeit immer wieder selbst aus dem Rhythmus.

    Am besten fand ich TV5, wobei das Duo vom Eröffnungsspiel und Halbfinale nicht durchweg auch bei den anderen Spielen eingesetzt worden ist. Permanent kurz vor der (nicht unangenehmen und non-chauvinistischen) Hyperventilierung stehend, haben sie nie vergessen auch den Charakter und die Strategien im Spiel zu beschreiben.

    Ähnliches kann man übrigens auch zum SuperBowl schreiben. Der unsägliche International Feed der in diesem Jahr ohne Stockton/Johnson stattfand, war furchtbar.

    Umgekehrt wurden vorallem Andreas Witte und … äh… der Motzkus (Andreas? Roman? Müsste ich nochmal nachschauen) zurecht hier mit Lob überschüttet, weil ihnen die von JensA angesprochene Balance gelungen ist. Auch die Österreicher vom ORF sind – trotz einiger Eigenarten – gut weggekommen.

    Ich will mich damit nicht verteidigen, sondern in die gleiche Kerbe schlagen: ich ziehe zwar “das Originalmaterial” vor, aber nicht alles was Original-Kommentierung ist, ist automatisch gut und wenn das mit Michaels/Madden oder Kornheisers Kindergarten so weiter geht, werde ich nochmal eine eMail an die NBC und ESPN aufsetzen, dass sie doch mal paar Kommentatoren aus Deutschland ranlassen sollten.

  8. So wie ich das verstanden habe sind die ITV Zahlen fuer UK, aber wenn man bedenkt dass ueber 80% der Bevoelkerung Englisch ist macht das auch keinen grossen Unterschied mehr (50m Englisch aus 60m UK).

    Wenn es auch bei weitem nicht den Stellenwert hat wie ein Spiel der eigenen Mannschaft werden auch so einige Waliser und Schotten das Spiel gesehen haben. Es gibt ja immer wieder Diskussionen (zeitweise “heated discussions”) ob man denn nun die jeweils anderen Mannschaften unterstuetzen sollte wenn die eigene bereits ausgeschieden ist oder gerade nicht spielt. Da gehen die Trennlinien teilweise mitten durch Familien. Und verschiedene “Celebs” oder Sportler haben sich da auch schon ganz schon Aerger eingehandelt. Andy Murray hat ziemlich fiese Kommentare bekommen als er irgendwas gesagt hat dass ihn die Spiele Englands (im Fussball) nicht so sehr interessieren wuerden. Da haben ihm so einige Englaender die Unterstuetzung entzogen und ihrem Unmut in den Kommentaren auf seinem Blog Laut gegeben.

    Vielleicht noch zur Ergaenzung: Das Halbfinale wurde von mehr Zuschauern gesehen als das FA Cup Final, das den bisherigen Rekord dieses Jahr hielt. Was am Samstag auch wieder locker ueberboten werden wird.

    Wie gut dass ich Samstag abend in einem einsamen Cottage in Schottland fern jeder Zivilisation sein werde. Sollte England gewinnen wird das eine laute Nacht in England. Und wenn nicht nur unwesentlich leiser.

  9. Wie ich hier schon öfter kundgetan habe:
    Ich HASSE den INTERNATIONAL FEED.
    Mein Problem( bei Baseball aber auch beim Football teilweise) mit dem deutschen Kommentar hat zwei Hauptgründe.
    Zum einen gibt es zum teil kein adequates deutsches Vokabular und das was sich die Kommentatoren via wörtlicher Überstzung hört sich zum Teil so Scheiße an ich ertrags einfach nicht(Kurvenball, Rutscher, gerader Schnellwurf Bodenroller etc.).
    Zum anderen nervt es schon wenn man nach drei Jahren oder noch mehr Kommentierung von NFL Spielen auf Premiere immer noch bei jedem Spiel die Grundregeln erklärt bekommt. Ich möchte hier die ARD Leute ausnehmen, denn die müssen einen anderen Markt bedienen, aber bei Premiere liefen über Jahre bis zu vier Live Spiele pro Woche, da muss ein Kommentator irgendwann davon ausgehen, dass die meisten Leute begriffen haben worums geht.
    BTW ich hab ja immer auf Premiere die amerikanischen Sportarten geschaut nur halt im Originalton(hab auch NFL und NBA und MLB, wenns auf BÄH kam geschaut(auf DEUTSCH). Aber da kommt momentan NULL KOMMA GAR NIX im FREE TV(nicht mal 5 sekünder, wenn ein deutscher im Stanleycup Finale steht).

  10. Das Tor von Venezuela gegen Equador machte soeben in den USA die Runde. Ein Freistoß von fast der Mittellinie: http://www.youtube.com/watch?v=CA7fdmdXRT4

  11. Wenn der Torwart einfach auf der Linie steht, dann hat er den Ball ohne große Probleme. Dazu ist der halt lange genug in der Luft. Das klappt nur nicht, wenn man fast auf Höhe des 5-Meter-Raumes steht, obwohl der Schütze deutlich macht, dass er direkt schießen will. Das war aber glaube ich auch nicht Ecuadors WM-Torwart, der hatte immer so eine lange Gabor-Kiraly-Gedächtnishose an.

  12. @Armin

    Murray hatte anläßlich der Fußball-WM gesagt, dass er alle anderen 31 Teams unterstützen würde. Da er diese Kommentare kurz vor oder sogar während des Wimbledon Turniers getätigt hat, war die Aufregung natürlich groß. Wenn ich mich recht erinnere, hat er sogar Morddrohungen erhalten.

    Und die nationale Sporteuphorie im Lande, die ist wirklich groß – überall, in der Uni, in der U-Bahn, im Bus, beim Einkaufen…

  13. @ freddy7:

    Ich habe die beiden (sehr) lange nicht gehört, aber wie Michael Schürmann und Markus (?) Gaupp US-Sport auf deutsch kommentieren, ist meiner Ansicht nach in jeder Hinsicht brilliant.

  14. tiptop,

    an die Morddrohungen kann ich mich nicht erinnern, aber die Aufregung in diversen Phone-ins auf Five Live usw. Ich glaube das Thema hat’s sogar in die Hauptnachrichten auf Radio 4 geschafft damals. Vor allem da er ja damals die Schweissbaender mit der Schottischen Flagge hatte, habe ich jetzt nicht so drauf geachtet ob er die immer noch hat.

    Ich warte ja immer noch auf die Idiotenflaggen auf den Autos, allerdings werden die eher von Fussballfans aufgezogen. Habe ich bis jetzt noch keine einzige gesehen. Da waren aber schon 2006 weniger als 2002, vielleicht haben die sich ausgeweht.

    Bin auch noch gespannt wie Gordon Brown (Schotte) mit einem eventuellen Sieg England’s umgeht. Und wie David Cameron (Englischer Toff) das dann kontert und/oder ausnutzt.

  15. Das Halbfinale wurde von mehr Zuschauern gesehen als das FA Cup Final, das den bisherigen Rekord dieses Jahr hielt. Was am Samstag auch wieder locker ueberboten werden wird.

    Naja, kein Kunststück – das FA Cup Final findet ja auch Nachmittags statt, wo nicht so viele “casuals” vor dem TV sitzen wie zur Prime Time. Weshalb ja ARD und ZDF die meisten live übertragenen Länder- und Pokalspiele schon lange erst nach 19 Uhr ansetzen.

  16. OFFTOPIC: http://www.heise.de/ct/hintergrund/meldung/97460
    “Bundesliga-Rechte: DFL, Kirch und der “Microsoft-Paragraph””

    Interessanter Artikel über das was da evtl. noch kommen mag …

  17. Und wie es der Zufall will: DFL-Pressemitteilung passend zum Heise-Artikel.

    [Die DFL] intensivieren ihre politischen Aktivitäten auf Europaebene: Dr. Reinhard Rauball, Präsident des Ligaverbandes, und Christian Seifert, Vorsitzender des DFL-Geschäftsführung, haben heute in Brüssel im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessens die Position der Liga mit einer Gruppe deutscher Europaabgeordneter sowie Vertretern von Bund, Ländern, EU-Kommission und Sponsoren erläutert und diskutiert. Davor fand zusätzlich ein bilaterales Gespräch mit Manolis Mavrommatis, dem Berichterstatter des Europäischen Parlaments für das “Weißbuch Sport”, statt.

    BTW: Gezeichnet von Susanne Jahrreiss, die nun bei der DFL in der Kommunikationsabteilung arbeitet. Früherer Arbeitgeber: ARENA in Köln/München. Die deutsche Fußballwelt ist so unsagbar klein.

  18. Also, mal ganz ehrlich. Bevor sich hier jeder Verein selbst vermarkten darf, bin ich definitiv für das gute alte Monopol…

  19. Überraschend un-hörbar pflegen die britischen Formel 1-Podcasts zu sein, sei es von der BBC oder vom Guardian. Das Land das so wunderbar über Fußball berichten kann, sieht in der Formel 1 vor lauter Chauvinismus die Strecke nicht mehr.

    Wobei das auch schon besser ist, vor ein paar Jahren, als Eddie Jordan noch mitgemischt hat und Williams eines der führenden Teams war, da galt die F1 sozusagen als “Roadshow des britischen Motorsports”.

    Dieses Verständnis bemerkt man heute auch noch, da in UK die beiden “britischen” Teams fast ausnahmslos nur “McLaren” und “Williams” genannt werden – die ausländischen Motorenbauer ignoriert man geflissentlich.

  20. @ Armin

    Finde jetzt leider keinen Link mehr zu der Geschichte mit den Todesdrohungen, aber bin mir eigentlich ziemlich sicher. Ich kann mich auch noch erinnern, wie die Diskussionen vor allem aufkochten, weil dies das erste richtig erfolgreiche Wimbledon Turnier von Murray war. Am Tag des Viertelfinales der Engländer gegen Portugal hat er damals Roddick auf dem Center Court geschlagen (bin mir zumindest ziemlich sicher, dass es der gleiche Tag war). Zu dem Zeitpunkt war Henman schon lange ausgeschieden und das Publikum noch nicht völlig sicher, ob Murray es nun zum neuen Nationalhelden erheben kann. Mittlerweile hat sich die Geschichte aber ja sowieso wieder beruhigt.

    Ich habe übrigens schon einige Dutzend Autoflaggen gesehen. Ich war etwas verwundert, da ich im Süden Londons, in einer Einwanderergegend wohne. Aber es gibt eine Straße mit gehobenen Mittelklasse Häusern und da hat fast jedes Auto eine Flagge.

  21. ich denke nicht, dass EU-Wettbewerbsrecht in diesem Fall zum Problem wird. Zunächst einmal gibt es halt in Deutschland nur einen nationalen Fussball-Verband, so wie es auch in England, Spanien oder Frankreich nur einen Verband gibt. Daraus eine “marktbeherrschende Position” zu machen, ist doch Unsinn, zumindest meiner Ansicht nach. Fussball ist eben kein Wirtschaftsgut wie jedes andere.

    Und was die Frage betrifft, ob einzelne Clubs gegen ihren Willen gezwungen werden können, an einer zentralen Vermarktung teilzunehmen, das ist doch nur eine Frage der Statuten des jeweiligen Verbandes. Die Vereine betrauen die DFL mit der Vermarktung ihrer TV-Rechte. Zu diesem Zweck gibt es bei der Entscheidung über ein bestimmtes Vermarktungsmodell eine Abstimmung nach dem Mehrheitsprinzip. Und dann wird das gemacht, wofür sich die Mehrheit entschieden hat. Demokratie.
    Mag ja sein, dass im Prinzip jeder Verein das Recht hat, über die Verwendung seiner TV-Rechte selbst zu entscheiden. Aber das bedeutet eben auch, dass er diese Rechte an jemand anders abtreten kann.
    Und wenn die Vereine das tun, dann sollen sie sich bitte nachher nicht beschweren, ihre Interessen wären nicht ausreichend berücksichtigt worden.
    So sind halt Mehrheitsentscheidungen. Nicht jeder kriegt immer das, was er will.

    Niemand wurde zu irgendetwas gezwungen. Die Vereine hatten es selbst in der Hand, das angebotene Modell abzulehnen. Sie haben es – mehrheitlich – nicht getan.

    Ich kann Herrn Hoffmann ja verstehen. Und ich stimme ihm zu, dass die Entscheidung überhastet, und unter zu viel Druck gefällt wurde. Wäre nicht nötig gewesen. Man hättte die Abstimmung nach der Präsentation auch vertagen, und so den Vereinen Zeit geben können, dieses sehr komplexe und umfangreiche Angebot eingehend zu prüfen. Hat man nicht gemacht.
    Selber Schuld, kann ich da nur sagen.

  22. “die bälle zogen ein schweif aus sahne hinter sich.”

    find ich das nur gut, weil es hier steht?
    würde ich den gleichen satz von delling abgründig finden?

    fragen über fragen…

  23. @B.Schuss

    Ja, eigentlich sollte man annehmen, dass man das dem gesunden Menschenverstand nach so sehen müsste, dass Fußball kein klassisches Wirtschaftsgut ist, das man behandeln kann wie Bohnen, BHs und Bohrmaschinen und unter dieselben (oder ähnliche) Normen zu zwängen.

    Gerade die jüngere Vergangenheit hat ja oftmals gezeigt, dass die EU eben dies genau anders sieht und den Profisport als reine Wirtschaftsunternehmen sieht, die den gleichen Zwängen und Freiheiten unterliegen. Nicht alleine das Bosman-Urteil hat das ja irgendwo gezeigt und auch einige andere Entscheidungen zum Thema Spielerverträge und Vereinswechsel.

    Ich kann nur hoffen, dass sich diese Denke der EU nicht in Sachen Zentralvermarktung durchsetzt, denn ich persönlich bevorzuge es definitiv einen Spieltag aus einer Hand sehen zu können (es darf gerne auch “Teampakete” bei kleinen lokale Anbietern geben!), sei es im Free- oder im Pay-TV, als mir alle Spiele, wie im UEFA-Cup zusammensuchen zu müssen und mich dauernd auf neue Anstoßzeiten einstellen zu müssen (was mit der Einzelvermarktung sicherlich zwangsläufig kommen würde).

    Aber vielleicht ist das auch einfach nur blauäugiges Wunschdenken und wir werden uns schon bald mit der dezentralisierten Vermarktung auseinandersetzen müssen…