Screensport am Wochenende: Regen

Moinsen.

Im Schnelldurchlauf die Sportsendungen vom Wochenende durchsortiert:
Die British Open weiterhin mit langen Übertragungsstrecken auf PREMIERE und der BBC. Schlechte Nachrichten: die Radiostreams von BBC 5live werden um 10h ausgestöpselt.

Viel Motorsport mit der Formel 1 in Hockenheim und – Hurra – Regen (so wie derzeit die Hockenheim-Karten in gewinnspielen verschleudert werden, könnte es am Wochenende reichlich leere Tribünen geben)! Dazu das F1-Brimbaborium mit GP2, Formel BMW und Porsche SuperCup. NASN überträgt NASCAR Nationwide in der Nacht Sa/So live aus St. Louis und die IRL fährt in Mid-Ohio (So 19h30).

Die Superbikes fahren in Brünn. Leider wird nur das erste Rennen live gezeigt, während vom zweiten Rennen nur eine 30minütige Zusammenfassung versendet wird. Ansonsten ist der Sonntag auf EUROSPORT2 mit diversen Motorradrennen prall gefüllt. Das Motorrad-Highlight ist aber die Moto-GP die am Sonntagabend auf eine der schönsten Rennstrecken fährt, die es auf dieser Welt gibt: Laguna Seca. Wohlgemerkt: nur die Moto-GP, während die beiden anderen Klassen pausieren.

Fußball mit einem Schwung an Spielen aus der österreichischen Bundesliga und einem UIcup-Einsatz des VfB Stuttgarts (Sa 16h). Dazu einige Freundschaftsspiele und die U19-EM mit dem 3ten Spieltag der Gruppenphase (So).

Heute um 18h15 spielt die deutsche Basketball-Nationalmannschaft ihr vielleicht wichtigstes Spiel der letzten 2-4 Jahre, das Viertelfinale gegen Brasilien, das gewonnen werden muss, um die Chancen auf ein Olympiaticket zu wahren.

Speedtalk

“Speedtalk” ist ein gewagter Name für eine Sendung mit Sven “Phlegma” Heidfeld (der witzigerweise optisch dem Konkurrenten seines Bruders Robert Kubica immer ähnlicher wird). Es ist eine Call-In-Sendung die bei PREMIERE am Samstag um 13h debüttiert. Sascha Roos, Sven Heidfeld und ein Gast – am Samstag Markus Winkelhock – diskutieren mit Anrufer über Motorsport. 5 Themen in knapp 40 Minuten ist … sportiv. Die Sendung soll nun an jedem Rennwochenende vor dem Qualifying ausgestrahlt werden.

Das Konzept einer Talk-Show zum Motorsport ist nicht neu. Wenn ich mich richtig entsinne, hat sich das DSF mit wechselnden Moderatoren daran versucht. Sascha Roos wiederum sammelte seine ersten Fernseherfahrungen als kleines Thumbnail im damaligen Interaktivkanal in dem phasenweise auch Anrufer oder eMails durchgeschaltet wurden.

Produziert wird die Sendung von Cinema Sports und bei den Namen die dahinterstecken macht es “Dingdong”. Gründer des Unternehmens ist Christian Kuhn. Der ist desöfteren bei PREMIERE für den US-Motorsport als kompetenter Experte eingeladen gewesen und hat als eine Art Manager versucht deutsche Fahrer wie Klaus Graf in den USA unterzubringen.

“Dingdong” macht es bei mir aber aus einem anderen Grund: Christian Kuhns “Speed Motorsportmanagement” wurde zu “DSI Speed Motorsports” und landete in den Fittichen von Dieter Schweiger, den älteren Lesern hier von dieser omninösen SSN-TV-Geschichte noch ein Begriff. Der Geschäftspartner von Christian Kuhn bei Cinema Sports, Rechtsanwalt Tim Schneemilch, war Geschäftsführer und bis Februar 2008 Vorstand bei SSN ehe er von den neuen Besitzern abberufen wurde. Was mir neu war und ich erst der Website von Cinema Sports entnahm: Christian Kuhn saß bis Ende 2007, als der SSN-Verkauf angeleiert wurde, im Aufsichtsrat von SSN.

Meine Meinung zu SSN ist bekannt, was natürlich auch auf die Protagonisten abfärbt, die in Schlüsselpositionen in diesem Projekt involviert waren…

Zurück zur Sendung. PREMIERE taucht da den kleinen Zeh in das kalte Poolwasser. Die Sendung dürfte billig zu produzieren sein, so das im Falle eines Flops nicht viel Geld verbrannt wurde und auch keine essentielle Lücken im Programmablauf gerissen werden. Wird die Sendung zu einem Erfolg, bin ich mir sicher, dass wir sehr, sehr schnell noch andere, ähnlich billige Formate bei PREMIERE sehen werden. Während der EM gab es von einer Produktionsfirma abseits von PREMIERE den Testlauf eines Formates das zum Beispiel mit Beginn der Bundesliga-Saison aus der Schublade geholt werden könnte.

Das Dumme an solchen Sendungen ist das Fehlen eines “Gesamtrahmens”. Das komplette Sportprogramm ist zu einem Patchwork verkommen, dem eine klare Konzeption fehlt. Das macht solche Sendungen daher auch schnell verzichtbar.

Wobei man aber auch zugestehen muss, dass es Fälle gibt, in denen die Sparsamkeit von PREMIERE der Produktqualität eher geholfen hat: die Formel-1-Vorberichterstattung ist seit der Reduzierung auf 60 Minuten angenehm konzentriert und kompakt geworden, entschlackt um Promi-Scheiße und “Tanja Bauer schaut sich in xxx um”-Formate.

British Open

Der erste Tag war eine Ansage. Frühmorgens um 6h30, als die ersten Teilnehmer starteten, herrschte auf dem Golfplatz an der Küste ein absurd schlechtes Wetter, dass sogar zwei Teilnehmer wie Sandy Lyle zur Aufgabe brachte. Regen, starke Winde, Eiseskälte. Das Wetter wurde im Laufe des Tages etwas besser, aber der Wind blieb.

Es ist kein Zufall, dass die Spieler an der Spitze des Leaderboards des ersten Tages alles “Spätstarter” waren, die von der Wetterverbesserung profitierten. Allerdings hielten sich die Unterschiede in Grenzen. Frühstarter wie Goosen oder Weir kamen noch auf Par, während “Spätstarter” wie Mediate das Leaderboard “nur” mit -1 anführten. Selbst die ganz frühen Starter wie Kaymer und Titelverteidiger Harrington sind mit +5 und +4 noch nicht abgeschlagen.

Interessant wird es sein, wie das Wetter heute mitspielt. Die Bedingungen am Morgen sind heute ungleich besser als gestern. Es wäre natürlich bitter wenn sich das Wetter verschlechtern würde und die Frühstarter von gestern, die heute die Spätstarter wären, zweimal vom Wetter benachteiligt würden.

Die heutigen Frühstarter sind jedenfalls gut dabei. Wie schon gestern, scheint Jean van der Velde gute erste Löcher zu spielen (2 unter Par nach 8 Löchern)

To be watched: Greg Norman. Der 53jährige “Weiße Hai“, gerade frisch mit Tennis-Legende Chris Evert verheiratet, hat am ersten Tag aufgespielt, ist mit Par auf dem geteilten vierten Platz.

Und ein ganz anderer Tipp am Rande, hat nichts mit Sport zu tun: RTL startet am Freitag 23h30 die Sitcom “My Name is Earl“. Ich komme dank meiner Satelliten-Schüssel in den Genuß der Ausstrahlung der Sitcom auf den diversen Channel 4-Ableger. Es handelt sich um die beste Sitcom die ich seit Seinfeld gesehen habe. Ich habe aber keine Ahnung wie die Serie synchronisiert wirkt. Prämisse: Kleingangster Earl will sein Leben ändern, um ein besseres Karma zu bekommen und arbeitet sich an einer Liste seiner Schandtaten ab, die er wieder gut machen will. Großartige Besetzung (Crabman!! Joy!!! Randy!!!).

Freitag, 18.7.2008

10h00 F1 aus Hockenheim: 1tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
PREM: Whl: 12h30, 17h15, 2h

10h00 – 20h30 Golf: British Open, #2, PREMIERE + BBC Two live
PREM: ab 13h, Whl: 5-7h
BBCi: ab 10h auf mehreren Optionen

14h00 F1 aus Hockenheim: 2tes Freies Training, PREMIERE + BÄH live
PREM: Whl: 15h45, 18h45, 23h30, 3h30, Sa 8h55

18h15 Basketball, Olympia-Quali: Deutschland – Brasilien, BÄH live
Kommentar: Frank Buschmann

18h30 – 22h15 ATP aus Indianapolis, Viertelfinale, EUROSPORT 2 live

19h00 Fußball: Hannover 96 – FC Porto, RTP Int live

20h15 Fußball, Österreich: Ried – Kapfenberg, #3, PREMIERE live
Whl: 1h, Sa 7h15, 15h, So 3h

20h30 Golf: US Bank Championship, #2, PREMIERE live
Whl: Sa 7h

1h00 MLB: Philadelphia Phillies – Florida Marlins, NASN live
Whl: Sa 10h

Samstag, 19.7.2008

10h00 – 20h30 Golf: British Open, #3, PREMIERE + BBC Two live
PREM: ab 13h, Whl: 6-8h
BBC One: 11h – 18h35
BBC Two: 18h35 – 20h30
BBCi: ab 10h auf mehreren Optionen

11h00 F1 aus Hockenheim: 3tes Freies Training, PREMIERE live
PREM: Keine Whl

13h00 Speedtalk, PREMIERE live
Keine Whl. Call-In mit Sascha Roos, Sven heidfeld und Markus Winkelhock.

14h00 F1 aus Hockenheim:Qualifying, PREMIERE + RTL + ITV1 live
PREM: Vorberichte ab 13h45. Whl: 19h, 23h, 3h, 4h30
RTL: Vorberichte ab 13h30
ITV1: Vorberichte ab 13h10. Whl: So 11h30/ITV4
BÄH: Zsf 20h

16h00 UIcup: Saturn Ramenskoje – VfB Stuttgart, Hinspiel, BÄH live
Vorberichte ab 15h45. Kommentar: Markus Götz

16h00 Fußball: Schalke 04 – Rangers, WDR live

16h00 GP2 vom Hockenheimring, Rennen 1, PREMIERE + ITV4 live
PREM: Whl: Mo 16h, 19h, Di 20h, Mi 12h
ITV: Zeitversetzt ab 18h

16h00 MLB: Arizona Diamondbacks – LA Dodgers, NASN Tape
Whl: So 7h30

16h15 Rugby League, NL1: Celtic Crusaders – Whitehaven, S4C live

17h45 Handball: Deutschland – Schweden, ARD live
Kommentar: Johannes Krause

17h45 Formel BMW vom Hockenheimring, Rennen 1, PREMIERE live

Evtl: 18h00 Basketball, Olympia-Quali: Deutschland – tbd, Halbfinale, BÄH live
Vorberichte ab 17h50. Kommentar: Frank Buschmann

18h45 U19-EM/F: Italien – Norwegen, Finale, EUROSPORT 2 live
Kommentar: Olver Forster

19h00 MLB: NY Yankees – Oakland Athletics, NASN live
Whl: So 10h

19h30 Fußball, Österreich: Rapid – Austria Kärnten, #3, PREMIERE live
Vorberichte ab 19h10. Whl: 1h15, So 6h55, 14h10, 4h45, Mo 10h, 2h15

20h30 Golf: US Bank Championship, #3, PREMIERE live
Whl: So 8h–9h10

22h00 MLB: St. Louis Cardinals – San Diego Padres, NASN live
Whl: So 3h30

22h00 Fußball, Portugal: Estoril – Benfica, RTP Int live

3h00 NASCAR Nationwide aus St. Louis, NASN live

Sonntag, 20.7.2008

9h10 Formel BMW vom Hockenheimring, Rennen 2, PREMIERE live
Whl: 12h25, 19h, Mo 14h

10h00 – 20h30 Golf: British Open, #4, PREMIERE + BBC Two live
PREM: ab 13h. Whl: 0h30-3h30, Mo 6-11h, Mi 1-4h
BBC One: 15h30 – 20h10
BBC Two: 12h – 15h30
BBCi: ab 10h auf mehreren Optionen

10h25 GP2 vom Hockenheimring, Rennen 2, PREMIERE + ITV4 live
PREM: Whl: Mo 17h15, Di 21h15, Mi 13h15

11h00 Fußball: Dinamo Minsk – Bayer Leverkusen, BÄH Tape
Kommentar: Uwe Morawe

11h45 Porsche Super-Cup vom Hockenheimring, PREMIERE + EUROSPORT2 live
Whl: 18h30, Mo 13h30

12h00 Superbike-WM aus Brünn, Rennen 1, EUROSPORT live

13h30 GAA: Finale, BBC Two NI live

14h00 F1 aus Hockenheim: Rennen, PREMIERE + RTL + ITV1 live
PREM: Vorberichte ab 13h. Whl: 16h30, 22h, Mo 20h15, Mi 14h
RTL: Vorberichte ab 12h45
ITV1: Vorberichte ab 13h
BÄH: Zsf: 17h30, Mo 18h30

14h30 MLB: Houston Astros – Chicago Cubs, NASN Tape
Whl: Mo 6h

18h00 U19-EM: Italien – Tschechien, #3, EUROSPORT live
Kommentar: Marco Hagemann

Evtl: 18h00 Basketball, Olympia-Quali: Deutschland – tbd, Spiel um Platz 3, BÄH live
Kommentar: Frank Buschmann

19h00 MLB: NY Yankees – Oakland Athletics, NASN live
Whl: Mo 9h

19h30 Fußball, Österreich: Salzburg – Altach, #3, PREMIERE live
Vorberichte ab 19h10. Whl: 1h15, Mo 6h30, 4h, Di 8h

19h30 IRL von Mid-Ohio, PREMIERE live
Whl: 4h, Mo 23h15, Di 12h, 18h

18h00 U19-EM: Deutschland – Ungarn, #3, EUROSPORT live
Kommentar: Ralf Itzel

20h30 Golf: US Bank Championship, #4, PREMIERE live
Whl: Mo 11h

22h15 Fußball, Portugal: Sporting – Sunderland, RTP Int live

22h45 Moto-GP aus Laguna Seca, EUROSPORT live
Es fährt nur die Moto-GP-Klasse

24h00 MLB: LA Angels – Boston Red Sox, NASN live
Whl:

Vorschau auf Montag

11h30 MLB: San Francisco Giants – Milwaukee Brewers, NASN Tape
1h00 MLB: St. Louis Cardinals – Milwaukee Brewers, NASN live

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Da hier am Mittwoch ja über Sinn und Unsinn von lokalen und regionalen TV-Übertragungen in den Staaten diskutiert worden ist, bleibt vielleicht ein ergänzender Hinweis für Norddeutschland: Hamburg1 überträgt heute, 19.30Uhr, das “Länderspiel” zwischen dem FC St.Pauli und der kubanischen Nationalmannschaft. Ulrich Pingel kommentiert, jeweils eine Halbzeit unterstützt von den St.Pauli-Profis Florian Lechner und Ralph Gunesch.

    Würde mich in diesem Zusammenhang schon interessieren, ob sich sowas für HH1 rechnet oder ob das unter reinen “versuchten Imagegewinn” fällt. Zumal auch die Partie St.Pauli vs VFB Stuttgart in 2 Wochen live übertragen werden soll.

  3. In die DFL-Kartellamtsgeschichte kommt Bewegung:

    DFL-Statement via Presseportal

  4. Wo ist da Bewegung? Die DFL reagiert genauso, wie gestern so ziemlich alle: Erstaunt.

  5. Im übrigen teile ich nicht die Schlussfolgerung von Rauball:

    Fakt ist offensichtlich, dass das Kartellamt jetzt weder das neue innovative TV-Modell mit eigenem Sender noch die Beteiligungen des Vermarktungspartners beanstandet. Zentraler Kritikpunkt scheint die seit Bestehen der Bundesliga bewährte Praxis der Zentralvermarktung zu sein.

    Ich denke eher, dass das Kartellamt sich sagt, solange die Zentralvermarktung nicht steht, braucht man zu dem Rest noch keine Stellung zu nehmen. Dafür spricht auch diese Aussage:

    Eine Sprecherin des Bundeskartellamts sagte am Donnerstag, es handele sich noch nicht um eine formale Entscheidung, die Erklärung sei jedoch das Ergebnis einer intensiven Untersuchung, so dass jede formale Entscheidung auf ihr basieren werde.

    Quelle

    Insofern halte ich auch jegliche Hoffnung von Kirch oder DFL auf ein Umdenken in Bonn für absolut aussichtslos. Das ist durch. Es wird keine Sportschau um 22 Uhr bei Beibehaltung der Zentralvermarktung geben.

  6. Also irgendwie versteh ich das mit CFL on Demand nicht. Heute gibt es bereits das Spiel der Calgary Stampeders gegen die Hamilton Tiger Cats, während es letzte Woche fast die ganze Woche gedauert hat bis das Spiel gegen die Alouettes zur Verfügung stand und davon auch nur drei Quarter, da man das dritte Quarter mit der lapidaren Meldung, dass es in diesem Territorium nicht gezeigt werden darf, nicht abrufen kann.

    Mal schauen, wieviele Quarter des Spiels gegen Hamilton abrufbar sind.

    Wenn nur nicht diese verdammten Entzugserscheinungen bis zum Beginn von College Football und NFL nicht wären.

  7. PREMIERE widerspricht der Darstellung von Rauball:

    Zudem seien noch viele Details offen, sagte ein Sendersprecher auf ddp-Anfrage und fügte hinzu: »Wir können auch mit einer ´Sportschau´ um 18.30 Uhr leben.” Dann werde Premiere jedoch weniger zahlen.

    Dem Premiere-Sprecher zufolge steht noch ein Ergebnis des Kartellamts zu der Frage aus, ob die DFL und Sirius Premiere verpflichten dürfen, einen selbst produzierten Bundesliga-Kanal inklusive Kommentatoren zu übernehmen.

    Link

    Da PREMIERE Verfahrensbeteiligter ist, steht das Unternehmen auf dem selben Kenntnisstand wie die DFL.

  8. Hm, Buschmann ist schneller als das Bild. Da weiß man wieder vorher, ob der Ball im Korb landet…

    BTW: Der Spam-Filter hat eben einen Kommentar von mir gefressen.

  9. Ich bin da nicht so drin beim Fussball,aber gibt es ein Szenario,wo Premiere die Rechte nicht bekommt? Quasi die DFL sagt,pöh,gibts nur 1 Spiel oder die Konferenz nur im Free Tv,auf PayTv legen wir keinen Wert?

  10. Komplett auf die Option Pay TV zu verzichten wäre natürlich wirtschaftlicher Selbstmord, da dort etwa 2/3 der nationalen TV-Einnahmen herkommen. Auch könnte man diskutieren, wie eine Nichtvergabe von Liverechten wettbewerbsrechtlich mit der Zentralvermarktung in Einklang zu bringen wäre.

    Ob dann aber der Pay TV Partner PREMIERE ist, ist die andere Frage. Aber das sprengt den Rahmen.

  11. Die DFL hat den Auftrag der Vereine, Geld zu beschaffen. Viel Geld. Möglichst immer mehr Geld (weil die meisten Vereine damit nicht umgehen können…). Die Haupteinnahmequelle ist (und bleibt wohl auch künftig) das PayTV. Alle Tricksereien, kreativen Ideen und Manipulationen der DFL-Führung waren und sind auf Einnahme-Maximierung ausgerichete.
    Da KANN man nicht auf PayTV verzichten. Da die DFL Erpressungs-Potential hat (Premiere z. B. kann ohne die BuLi nicht überleben…), werden Phantasiepreise angestrebt. Dieses Geld sind die Rechte niemals wert, und bisher konnte kein Verwerter mit den Rechten wirklich Geld verdienen.
    Das Kartellamt schiebt diesen “DFL-Erpressungen” jetzt offenbar einen Riegel vor. Premiere oder andere PayTV-Anbieter sollten sich eigentlich darüber freuen… spielt ihnen nur in die Karten.

  12. “Holla, die Waldfee” – Buschman wieder groß in Form.

    Beim Lokalsender Hamburg 1 hat man dagegen die großen Event-Sender genau beobachtet. Die Übertragung St. Pauli gegen Kuba wird begleitet von Einspielern wie “die größte Party des Jahres – Hanseatische Ballkunst trifft karibische Lebensfreude”.

  13. Ich besitze Verständnis für die DFL-Position. Ich kann da nur wieder meine Punkte von gestern wieder aufgreifen: ich kann nicht nachvollziehen, warum das deutsche Kartellamt eine derart harte Linie einnimmt. Ich verstehe nicht, dass das Kartellamt den Marktmechanismen a) Zuschauer würden zu hohe Pay-TV-Preise nicht akzeptieren, b) Sender bauen sich andere Sportarten auf, nicht vertraut.

    Interessant finde ich auch, dass das Kartellamt anders als EU-Kommission im Falle der Premier League-Rechte *nicht* darauf drängt, dass die TV-Rechte-Pakete an mehrere Anbieter vergeben wird (die einzige Bedingung die die EU-Kommission vor 2-3 Jahren an die Zentralvermarktung der EPL gestellt hat).

    Gerade wenn ich mir derzeit andere Teile der Verordnungen rund um Mediendienste ansehe (Internet, IPTV) reagiere ich mit dezenten Allergien auf staatliche Interventionen.

    Für die DFL wird es aber langsam peinlich, wenn man bedenkt das man 2007 noch vollmundig die TV-Rechtevergabe für Ende 2007 angekündigt hat.

  14. Buschmann hat sich die Ergebnisse heute anscheinend nicht angeguckt, Slowenien ist ja mal schon raus.

    Da ich keine Ahnung von den Stärkenverhältnissen im Basketball habe: Wie gut sind denn die Chancen der Deutschen auf Olympia. Wo steht man im Vergleich zu Kroatien, Puerto Rico und Griechenland inkl. Heimvorteil?

  15. Deutschland hat nach dem heutigen Spiel zwei Matchbälle.
    Dabei halte ich den morgigen Gegner Kroatien für sehr stark und sehe die Chancen höchstens bei 50/50.

    Wenns schiefgeht dürfte es dann im Spiel um Platz 3 gegen Puerto Rico gehen, wofür ich dann optimisitischer bin.

    Es wäre ja schon bitter, bei jetzt noch vier verbliebenen Teams am Ende als Einziges leer auszugehen.

  16. Kroatien ist auf jeden Fall machbar, genauso wie Puerto Rico. Auf Griechenland würde ich lieber nicht im Spiel um Platz 3 treffen wollen, die haben heimrecht und eine richtig starke Mannschaft.
    Bei Puerto Rico ist es komplett Tagesform. Die können jeden mit unendlich vielen 3ern aus der Halle werfen, die können aber auch eine Fahrkarte nach der anderen schießen.
    Ich hoffe, die Kroaten haben im letzten Viertel nicht so genau zugeguckt heute, denn da wurde die große Schwäche der Deutschen aufgezeigt, der Spielaufbau. Werden die Aufbauspieler unter Druck gesetzt, wird es schnell Mau mit guten Wurfpositionen. Vielleicht haben die Deutschen aber auch zu früh abgeschaltet.
    Mit der Leistung aus dem 2-3. Viertel sollten die Kroaten zu schlagen sein, ich denke, diesmal reicht es endlich für Olympia.
    Gewinnt man morgen ist man dabei und der Rest wäre egal. Sonst muss wieder gezittert werden gegen wahrscheinlich Puerto Rico

  17. Mit der Verstärkung Kaman würde ich Deutschland etwa auf einem Level mit Puerto Rico und Kroatien einordnen. Griechenland ist eine Klasse besser, um die zu besiegen müsste wirklich alles optimalst laufen.
    Das ist jedoch für das Qualifikationsturnier wohl eher problemlos, da ich davon ausgehe dass Griechenland Puerto Rico im Halbfinale schlägt.

    Mit Kroatien hat die deutsche Mannschaft Halbfinale den Gegner, der den Jungs um Nowitzki eher liegt als Puerto Rico mit ihrem sehr Guardlastigen Spiel. Beim Vorbereitungsturnier in Bamberg hat man deren flinke Guards mit ihren schnellen Dreipunkteabschlüssen nie so richtig in den Griff bekommen.

    Sollte Deutschland morgen gewinnen, dann ist man bei Olympia. Das Qualiturnier hat lustigerweise kein Finale (da unnötig, die Halbfinalsieger sind sicher bei Olympia), sondern “nur” ein Spiel um Platz drei. Der Sieger dieses Spieles bekommt dann das dritte Olympiaticket.

  18. Ich besitze Verständnis für die DFL-Position. Ich kann da nur wieder meine Punkte von gestern wieder aufgreifen: ich kann nicht nachvollziehen, warum das deutsche Kartellamt eine derart harte Linie einnimmt.

    Einerseits ja. Die Position des Kartellamts ist schon sehr extrem und beschneidet der DFL fast jede Handlungsfreiheit bei der Gestaltung der Medienverwertung.

    Allerdings muss man auch berücksichtigen, welchen wettbewerbsrechtlich akzeptablen Zweck die Zentralvermarktung hat.
    Die Steigerung der Einnahmen gehört eben nicht dazu.

    Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn das Kartellamt – das nach früheren Aussagen und Entscheidungen ganz klar gegen die Zentralvermarktung eingestellt ist – die DFL “beim Wort” nimmt und das Kartell der Vereine per Auflagen genau in das “umdeutet”, was der Fußball immer behauptet:
    Zum Wohle der Zuschauer und der Fans. Nicht zum Wohle der Vereine.

    Man drückt seitens der DFL auf die Tränendrüse und behauptet, dass die Zentralvermarktung für eine ausgeglichene Liga sorgt und es für die Sender und Fans einfacher macht, sich konzentriert über die Liga zu informieren.

    Denn machen wir uns nichts vor:

    Für die DFL geht es bei der Zentralvermarktung ganz klar darum, durch das Kartell die Einnahmen zu maximieren. Um sonst eigentlich nichts.
    Alles andere ist nur Mittel zum Zweck.

    Jammern darf die DFL trotzdem, dass ihr weitaus mehr Stöcke zwischen die Beine geworfen wird als anderen Ligen.

  19. [… Das] Kartellamt [nimmt] die DFL “beim Wort” und [deutet] das Kartell der Vereine per Auflagen genau in das [um], was der Fußball immer behauptet:
    Zum Wohle der Zuschauer und der Fans. Nicht zum Wohle der Vereine.

    Ist das aber vom Kartellamt nicht ein Sprung zu kurz gedacht?

    Was sind die Alternativen zur Zentralvermarktung? Jeder Verein vermarktet sich selbst. Folge: Entstehung völliger Ungleichgewichte, sowohl was den Zufluß von Einnahmen für die Vereine angeht, als auch was die Kosten für Zuschauer und die Medienpräsenz der einzelnen Vereine angeht.

    Die hautenge Interpretation des Kartellamts in Sachen Zentralvermarktung, riskiert die Zentralvermarktung gegen die Wand fahren zu lassen und für *alle* Beteiligten einen schlechteren Zustand herzustellen.

    Es gibt ein Problem, der die Zentralvermarktung im Sport eben nicht vergleichbar macht mit anderen Kartellen: die des Fernsehens. Vermarktung heißt im Zusammenhang mit den Zuschauern vorallem Fernsehen. Abspielmöglichkeiten für die Spiele der Vereine sind nicht in “unendlichen” Mengen vorhanden.

    Ich bin mir daher nicht sicher, ob dieser Zwischenstand den das Kartellamt verlauten ließ, wirklich so in Beton gegossen ist, oder ob es nicht Bestandteil einer weiteren Runde Poker zwischen Kartellamt, DFL und Fernsehsender ist. Wenn ja, was würde das Kartellamt erreichen wollen? Andere Verteilungsstrukturen innerhalb der Ligen?

    Bestärkt im Verdacht das nur die nächste Pokerrunde eingeläutet wurde, werde ich durch das Statement der DFL. Am Mittwoch berichten die Medien über den durchgesickerten Status Quo der Kartellamtsermittlungen… und die DFL reagiert per Pressemitteilung erst am Freitag nachmittag?

  20. Die hautenge Interpretation des Kartellamts in Sachen Zentralvermarktung, riskiert die Zentralvermarktung gegen die Wand fahren zu lassen und für *alle* Beteiligten einen schlechteren Zustand herzustellen.

    Jetzt mal ganz perfide weitergedacht:

    Was, wenn das Kartellamt weiß, dass es politisch nicht gewollt ist und nicht durchsetzbar, die Zentralvermarktung direkt zu untersagen – und nun auf diese Schiene das “ungeliebte Kind” so “hässlich” macht, dass die Bundesliga freiwillig darauf verzichtet und andere Modelle ersinnt (Solidarfonds), um nicht international vollkommen abgehängt zu werden?

    Man muss es immer im Hinterkopf behalten – hätte es der DFB nicht per Lobbyarbeit geschafft, den Sport kurzzeitig vom Wettbewerbsrecht freizustellen (inzwischen durch europäische Harmonisierung wieder aufgehoben), wäre schon Ende des letzten Jahrtausends die Zentralvermarktung kassiert worden (siehe Äußerrungen des damaligen Kartellamtspräsidenten Wolf).

    Dazu zwei Links (beide PDF), einerseits ein Aufsatz von Prof. Dr. Justus Haucap und einen Vortrag von eben jenem ehemaligen Kartellamtspräsidenten Dieter Wolf (ab S. 85). Letzteres Dokument ist, wie beim Lesen auffallen wird, ein paar Jährchen alt.

  21. “Interessant finde ich auch, dass das Kartellamt anders als EU-Kommission im Falle der Premier League-Rechte *nicht* darauf drängt, dass die TV-Rechte-Pakete an mehrere Anbieter vergeben wird (die einzige Bedingung die die EU-Kommission vor 2-3 Jahren an die Zentralvermarktung der EPL gestellt hat).”
    (kann leider nicht so schick mit gelbem strich zitieren…)

    vielleicht ist es auch das fünkchen individualität, welches das kartellamt im vergleich zu england bewahren will. statt der aufteilung auf mehrere anbieter, glaubte man dem deutschen tv-markt gerecht werden zu wollen. wenn man die diskussionen um die abschaffung der sportschau retrospektiv betrachtet, kam das ja immer kurz vor dem untergang des abendlandes. also muss die sportschau (als synonym für “zeitnahe” free-tv-berichterstattung bleiben.

    und, das habe ich an anderer stelle schon mal geschrieben, liegt ja in dem thema bundesliga und sportschau ein immenses profilierungs-potenial, das man sich vielleicht nicht entgehen lassen wollte.

    und letztlich ist es ja ähnlich wie in england. nur eine bedingung zum durchwinken des kartells: zeitnahe free-tv-berichterstattung.

  22. @reality check: hoch interessante aufsätze

    aber: “Durch die Monopolisierung werden zum einen weniger Fußballspiele im Free-TV gezeigt als bei dezentraler Vermarktung, zum anderen sind die Preise im Pay-TV höher als notwendig.”

    diesen satz aus dem erstgenannten aufsatz verstehe ich im letzten teil nicht. wieso sind die preise höher als notwendig?? hat das beispiel arena denn nicht gezeigt, dass mit der bundesliga zu günstigen preisen (im vergleich zu premiere) ein pay-tv nicht rentabel ist?

  23. vielleicht ist es auch das fünkchen individualität, welches das kartellamt im vergleich zu england bewahren will. statt der aufteilung auf mehrere anbieter, glaubte man dem deutschen tv-markt gerecht werden zu wollen.

    Hier ist vielleicht auch zu erwähnen, dass seit der Gründung der Premier League es in England selten die Diskussion um eine Verschiebung vom Free TV ins Pay TV ging (im Gründungsjahr der Premier League war es etwas anderes, da gingen die Livespiele von ITV zu Sky).
    Die einzigen Änderungen in den letzten Jahren war die Anzahl der ausgeschriebenen Livespiele. Ging es mit rund einem Spiel pro Spieltag los, kam bald ein zweites hinzu, inzwischen sind wir bekanntlich bei sechs.

    Während es in Deutschland eigentlich fast immer ein “Kampf” Free TV gegen Pay TV war, war dies in England weniger deutlich. Trotz des Kolosses Murdoch.

    OT:

    @forlan:

    Das geht per *blockquote* */blockquote*, wobei die * jeweils “spitze Klammer auf bzw. zu” sind.

  24. Das geht per *blockquote* */blockquote*, wobei die * jeweils “spitze Klammer auf bzw. zu” sind.

    wenns geklappt hat danke!!!

  25. hat geklappt, danke reality check!

  26. Gerade wenn ich mir derzeit andere Teile der Verordnungen rund um Mediendienste ansehe (Internet, IPTV) reagiere ich mit dezenten Allergien auf staatliche Interventionen.

    Nachvollziehbar. Da freut man sich um so mehr über das Eigentor der Politik beim neuen Glücksspielstaatsvertrag. Die sind wohl beim Beinstellen der privaten Konkurenz ein wenig übers Ziel hinausgeschossen und die Fernsehshows der eigenen staatlichen Lottounternehmen verstoßen gegen das neue Werbeverbot…

  27. Weil es um die Ecke stattfindet: Livestream der Mountainbike DM (Cross-Country). Zum Streamtest heute ab 11, morgen ab 10 Uhr Rahmenrennen – Elite Männer dann So, 14 Uhr.

    Wer mehr über die (Anti-)Doping-Politik in dieser Disziplin wissen will, muß die Gebrüder Fumic fragen ;-)

  28. Zu den Gründen für die harte und für die DFL problematische Haltung des Kartellamtes kann man nur orakeln. Es gibt aber ein paar interessante und glaubhafte Gerüchte dazu.
    Einmal – auf der Basis, daß eine Krähe der anderen kein Auge aushackt – kämpfen die ÖR in Deutschland momentan mit harten Bandagen für ihre Macht- und Marktposition. Da man beim Internet-Geschäft durch die EU wohl aufs Maul bekommt und die ganz großen Pläne nicht funktionieren werden, verteidigt man andere wichtige Positionen. Eben auch BuLi-Fußball. Ich glaube schon den Leuten, die sagen, daß das Kartellamt eine unheilige Allianz mit den ÖR zu diesem Thema eingegangen ist…
    Zweitens: hohe Funktionäre der DFL und der Vereine sollen sich bei politischen Spitzenkräften übelst über das Kartellamt und deren Querschüsse beklagt haben. Und das ziemlich arrogant und überheblich, womit man bei genau diesen Leuten die umgekehrte Reaktion hervorgerufen hat: den Fußball-Protzen zeigen wir es.
    Auch dafür spricht viel.
    Nur so kann man sich die wirklich “bösartige” Haltung der Kartellwächter wirklich erklären.

  29. Ergänzung, da später gekommen:
    DFL-GF Seifert beklagt sich in der Bild kläglichst über das Kartellamt. Die Argumente sind lustig: ohne das Pay-TV-Geld und mehr Kohle überhaupt sei die Wettbewerbsfähigkeit der BuLi international nicht mehr gesichert.
    Echt lustig.
    Jede Ware hat ihren Wert, und Deutschland ist eben nicht England, Spanien oder Italien, wo der Fußball einen viel größeren Stellenwert besitzt. Es ist in Deutschland unmöglich, aus den Fans so viel Geld herauszuquetschen wie in den genannten Ländern. Die Basis dafür ist nicht da, aus diversen Gründen, die auch hier schon detailliert diskutiert wurden. Eben deshalb sind schon vor Jahrzehnten die besten deutschen Kicker abgewandert. Nur will heute kaum noch wer einen deutschen Kicker haben, weil die zu schwach sind. Der deutsche Fußball hat eben sein Niveau, und da hilft Geld nur bedingt. Andere Länder bringen bessere Talente heraus und entwickeln sie, als das in Deutschland passiert. Sorry, so ist das.
    Und genau deshalb geht jeder PayTV-Anbieter den Bach herunter, wenn er sich auf die überzogenen Forderungen der DFL einläßt. Das Geld ist nicht zu refinanzieren. Also würde Realitätssinn auch bei den Fußballbossen der Sache nützen. Wir werden dort eingeordnet, wo wir hingehören. So ist das nun einmal.

  30. so, die Gegen-PR der DFL kommt langsam ins Rollen, Herr Seifert hat der BILD ein Interview gegeben. Erwarteter Tenor des Ganzen: staatliche Eingriffe/Überregulierung machen unsere geliebte Bundesliga kaputt. Bemerkenswert finde ich die klare Aussage zu Kirch: Falls das Kartellamt bei seiner Haltung bleibt, ist der Sirius-Vertrag hinfällig. Obwohl dies natürlich allein die wirtschaftliche Logik diktiert, ist mir eine derart deutliche Aussage seitens bislang nicht untergekommen, zumal sie seitens der DFL und nicht von Sirius, dem eigentlich Betroffenen, getätigt wird.

    http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/bundesliga/2008/07/19/christian-seifert/bundesliga-in-hoechster-gefahr.html#

    Interessant wird sein, auf welchen Zug die Bild aufspringt:

    “Skandalentscheidung Bundesliga um 22 Uhr: Mein 8-jähriger Sohn fragt mich, wer ist Miroslav Klose!”

    vs.

    “Wollt ihr uns Toni und Ribery wegnehmen? Kartellamt führt Bundesliga in die Internationale Kreisklasse”

    ich bin gespannt…

  31. wieder mal zu spät…

  32. Wieso? Ist doch okay.
    Bild wird sich logischerweise zu Variante 1 bekennen: zeitnahe Übertragung der BuLi im FreeTV. Weil das für die schreibende Zunft wichtig ist…

  33. @NoRegret

    ist zu erwarten, ja. Gerade deshalb überrascht es mich jedoch, dass Hr. Seifert eine derartige Plattform für dieses tränenreiche Interview gegeben wird.

    Bezüglich deiner Theorie zur “unheiligen Allianz” zwischen ÖR und Kartellamt: Hab grad mal ein bisschen in alten Artikeln gestöbert. Ist zwar alles Kaffesatzleserei, aber folgende Aussage von Struve aus einem Artikel vom 10.10.07 fand ich dann im Lichte des jetzigen Kentnissstandes doch recht interessant:

    „Wir werden mit dem verhandeln, der von der DFL beauftragt ist, die Bundesligarechte zu vermarkten. Ich bin mir sicher, dass die ARD-Sportschau auch 2009 die Fußballbundesliga am Samstag deutlich vor 20 Uhr zeigen wird.“

    nachzulesen hier:
    http://www.bild.de/BTO/sport/bundesliga/2007/10/10/bundesliga-tv/drei-milliarden.html#

    jaja, Verschwörungstheorien und so… aber die explizite Nennung der Zeit 20 Uhr lässt zumindest aufhorchen

  34. @Vetter Itt: aufhorchen?
    20 Uhr ist Tagesschau-Beginn und gleichzeitig das Ende der Werbezeit. Klar will man
    a) mit Werbung senden
    b) die Tagesschau nicht absagen
    c) die 20:15 Schiene nicht auf 20:45 oder 21:00 vertagen

  35. aber die explizite Nennung der Zeit 20 Uhr lässt zumindest aufhorchen

    Das sagt nix, da die 20 Uhr Grenze eine natürliche Grenze für die ARD ist – da man danach nicht mehr werben darf.

    Ich halte hier nichts von Verschwörungstheorien, zumal die Gangart des Kartellamts zwar überraschend, aber wettbewerbsrechtlich und im Lichte der früheren Positionierung des Hauses nachvollziehbar ist.

    Nochmal:

    Bitte trennen. Ich halte diesen Weg des Kartellamtes persönlich nicht unbedingt für richtig, aber rechtlich vertretbar.
    Das Kartellamt war wohl der (nicht ganz unbegründeten) Meinung, dass die Zentralvermarktung für die DFL einzig und allein ein Instrument zur Einnahmenmaximierung ist – auch wenn man immer gerne mit viel Pathos anderes behauptet.
    Und nun will man mal sehen, wie die DFL reagiert, wenn man sie gerade da beschneidet.

  36. Die DFL hat mit ihren Rechten ein absolutes Monopol. Ein viel wirksameres Monopol als z. B. die Mineralöl- und Energiekonzerne. Hier gibt es nicht mal scheinbaren Wettbewerb.
    Das Problem der DFL ist, daß man Live-BuLi-Übertragungen zum Leben nicht zwingend braucht. Anders als beim Zur-Arbeit-Fahren und Heizen kann man auf Live-BuLi-Fußball problemlos verzichten. Was ab einem bestimmten Preis die Leute auch scharenweise tun. Arena hat gezeigt, daß die Methode “Mach es billig, dann kommen die Abonnenten” nicht zieht. Egal wie billig, wenn es Geld kostet, geht der Deutsche nicht über diese Schwelle.
    Also kann die DFL ihr schönes Monopol in die Toilette spülen.
    Genau deshalb vermarktet sie ihre Rechte (was technisch problemlos ginge, man hat ja schon eine eigene Produktionsgesellschaft) nicht selbst. Man sucht “Zwischenhändler”, die das Risiko tragen, das man selbst nicht tragen will oder kann, und die man aus bestimmten Gründen (Premiere) in Hinsicht Preis bestens erpressen kann (z. B. Bündelung der BuLi-Rechte mit anderen Billigsendungen…). Nur so waren die Summen der vergangenen Jahre überhaupt realisierbar. Dem schiebt das Kartellamt jetzt einen Riegel vor. Rechtlich ist die Haltung des Kartellamtes für mich nicht zu beanstanden. Jaulen werden die Fußballbosse trotzdem, und wie.

  37. Einen schönen Tisch hat der “PREMIERE SPEEDTALK” da. ;)

  38. HAHAHA… Sascha Roos unterhält sich mit seinen Gästen darüber dass ihm die deutschen Fahrer zu glatt sind. HAHAHAHA!!! Roos, neeee, echt jetzt? Man müsste mal den Heidfeld-Sven über das Thema zu glatte Fahrer unterhalten.

  39. @Vetter Itt/ NoRegret:

    zeitnahe Übertragung der BuLi im FreeTV. Weil das für die schreibende Zunft wichtig ist…

    Versteh’ ich nicht. Warum soll das für sie von Interesse sein? Schon eher würde doch umgekehrt ein Schuh draus: je weniger Menschen die Bilder vom Spiel gesehen haben, desto mehr greifen am nächsten morgen zu Papierstößen mit vielen Bunten Bildern, oder (‘eher’ im Wortsinne, für so richtig erheblich halte ich so einen Effekt auch nicht)?
    Oder wollt ihr andeuten, der Springer-Verlag kann sich nicht mal ein premiere-Abo leisten und muss von der ARD abschreiben?

  40. Argumentativ großes Tennis was da aus dem Telefonhörer kommt: “Ich mag den Massa, der ist von Anfang an schnell gewesen” Roos: “Aber er hat schon immer den einen oder anderen Fehler gemacht, so wie in Silverstone” “Fehler? Jeder darf Fehler machen.”

    Roos lacht verlegen auf und beendet das Gespräch.

    Puh. “Speedtalk” wird vermutlich nicht in mein Pflichtprogramm aufgenommen werden.

  41. Das mit dem kein Premiere-Abo leisten können und bei der ARD abschreiben müssen ist super :-)
    Niemand kauft eine Sonntags-, Montags- oder Mittwochszeitung, um sich über die Ergebnisse und Abläufe der Spiele der BuLi zu informieren. Die kennt man längst. Man möchte bestimmte Vorgänge (strittige Schiedsrichterentscheidungen, Fouls, bestimmte Spielsituationen etc.) nochmals kommentiert und ausgewalzt haben. Das macht die schreibende Zunft. Also müssen viele Leute die Spiele und die entsprechenden Szenen gesehen haben. Womit eine Vermarktung der Samstagspiele am Sonntag im FreeTV der BAMS eine Menge Leser wegnehmen würde. Mit Sicherheit.
    Ansonsten wäre die Abendsendezeit der Sportschau noch zeitnah. Nur würden die in Zehnerpotenzen weniger Leute schauen, womit bestimmte Fragen den Fans nicht mehr so auf den Nägeln brennen würden.
    Genau auf diese Dinge fahren die Zeitungen doch ab.

  42. Man müsste mal den Heidfeld-Sven über das Thema zu glatte Fahrer unterhalten.

    Der würde einem, ohne mit der Wimper zu zucken, die Reibwerte jedes einzelnen Fahrers bis zur dritten Stelle nach dem Komma runterbeten, sich kurz im Studio umsehen und nach dem Finden der Kamera mit dem roten Licht selbstsicher hineingrinsen.

    Allein das Gesicht von Markus Winkelhock bei der Aktion würde vielleicht interessant sein.

  43. Also journalistisch war der Speedtalk jetzt nicht wirklich pure Sahne, aber für ‘ne Call-In Sendung war es erstaunlich erträglich.

    Das kann ich mir eher antun als den furchtbaren Doppelpass im DSF (die einzige vielleicht vom Format her annähernd vergleichbare Sendung), auch wenn der Erkenntnisgewinn bei beiden sehr gering ausfällt.

    Ich bleibe bei meinem grundsätzlichen Einwand, die Sendung macht mehr Sinn nach dem Rennen. Da gibt es einfach mehr Gesprächsstoff und -bedarf. Meinungsstärkere Experten würden auch sicherlich nicht schaden, womit ich nicht vollkommen den Stab über die drei heute brechen möchte.

  44. Arena hat gezeigt, daß die Methode “Mach es billig, dann kommen die Abonnenten” nicht zieht. Egal wie billig, wenn es Geld kostet, geht der Deutsche nicht über diese Schwelle.

    aber das mit dem szenario einer 18.30h sportschau. ich hätte es interessant gefunden, wenn es mit einer 22 uhr free-tv berichterstattung einhergegangen wäre. vielleicht hätten dann doch mehr abonniert. ich habe jetztmal die ganzen technischen probleme bei arena (welche box, wie krieg ichs, etc) mal ganz außen vorgelassen.

    fakt ist: es hat in deutschland noch keinen (ernsthaften) versuch gegeben, das free-tv nach hinten zu verschieben. nein, sat1 ran um 20.15 zähle ich nicht unter die rubrik “ernsthaft”, denn da ist man imo zu früh eingeknickt. daher ist es sehr schwer zu prophezeien, dass das pay-tv auch mit mehr exklusivität nicht geht.

    allerdings finde ich interessant, wie jetzt von seiten der vereine und der liga ja im gunde das gegenteil von 2005 behauptet wird. damals hat man ja pro arenaund contra premiere entschieden. trotz einer (angeblichen) 300 mio euro offerte aus münchen.

    fast noch interessanter finde ich, WER sich da so äußert. peter peters, ingo schiller, michael meier. eher der zweite sturm. außer holzhäuer und seifert niemand der üblichen verdächtigen, wie hoeneß, rummenigge, bruchhagen. das kann doch im falle des fc bayern nicht nur an klinsis buddhas liegen..?

  45. Grade gesehen: die ARD blickt auf Berichte der Le Monde zurück, wonach mit EPO-Cera bereits vor der Zulassung – während noch daran geforscht wurde – schon 2004 im Peleton ein Feldtest durchgeführt wurde.

    weil eine gespritzte Dosis für die gesamte Dauer der dreiwöchigen Tour de France gereicht hätte

    Was die Titanic allerdings auch schon wußte :-)

  46. Kofler/Premiere hat vor der letzten Rechtevergabe ein paar hochinteressante Meinungsumfrage gestartet. Und dann konsequent nach deren Ergebnissen entschieden (und die Rechte verloren… aber aus meiner Sicht mit wirtschaftlicher Vernunft).
    Diese Umfragen, über die ich zufällig so einige Details erfahren konnte, haben interessante Inhalte:
    -bei etwa 4 Mio Abonnenten hört das Interesse des Zuschauers in Deutschland am Pay-TV der BuLi auf (viele haben gar nicht die Zeit zum Schauen am Wochenende, manche gehen sowieso ins Stadion und fahren sogar zum Auswärtsspiel ihres Vereins mit und brauchen somit keine Liveübertragung usw., die Gründe sind sehr logisch), fast egal, was die Sache kostet. Damit wäre eine Strategie, die Rechte teuer zu machen, sinnvoll, weil niedrige Preise kaum mehr Abonnenten anlocken und höhere Preise fußballverrückte Abonnenten, kaum abschrecken
    -eine Verknappung des Fußballangebots im FreeTV bzw. ein Verschieben weiter nach hinten zeitlich brächte zu den o. g. 4 Mio Abonnenten maximal noch 600T-700T Abonnenten. Dieses Umfrageergebnis wurde als äußerst unsicher bewertet, weil die Frage wenn wäre hätte könnte immer theoretisch anders beantwortet wird, als die Leute in der Realität handeln
    Unter den aktuellen Bedinungen heute (Preisentwicklung) dürfte die Durchsetzbarkeit hoher Preise abgenommen haben.

  47. Mal was anderes: Ich kann mich nicht erinnern, dass es vor früheren olympischen Fußballturnieren so einen Ärger um die Abstellung von Spielern gegeben hätte. Sicher, dass Turnier kommt zum ungelegensten Zeitpunkt in der Saisonvorbereitung, aber der Afrika-Cup ist ja auch immer mitten in der Saison – und da klappt das eigentlich ganz gut: Den Spielern nach Möglichkeiten und mit irgendwelchen Boni die Teilnahme auszureden versuchen, der Rest wird dann eben zähneknirschend abgestellt.

    Warum gibt es jetzt also Wochen vor den seit lange feststehenden Spielen auf einmal so ein Geheule der Vereine?

    Oder liegt es daran, dass der DFB an die Vereine falsche Informationen geschickt hat, wie es Allofs angibt?

  48. sueddeutsche.de: Zwanziger mit ganz viel Pathos

    “Wenn man auf diese Art und Weise dazu beitragen will, dass wir künftig wieder in den Vorrunden ausscheiden, dann tut man vielen Millionen Fußballfans keinen Gefallen und beschädigt die Integrationskraft des Fußballs”, sagte Zwanziger der Süddeutschen Zeitung. “Das Kartellamt gefährdet die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Fußballs, nicht nur bei den Klubs, sondern auch bei unseren Nationalmannschaften.”

    Hm, komisch, dass die holländische Nationalelf trotz lausiger TV-Erlöse der Liga immer oben mitspielt.

    Ach ja, denkt denn keiner an die Kinder?

    Der nunmehr gefährdete Vertrag zwischen Kirch und der Liga würde dem DFB drei Millionen Euro mehr pro Saison bringen. “Dieses Geld fehlt uns dann für gemeinnützige Zwecke wie die Nachwuchsförderung, den Bau von Bolzplätzen und die Förderung des Ehrenamtes”, rechnet Zwanziger vor.

  49. @NoRegret: Okay, Danke, jetzt sehe ich die Argumentation. Ob ich sie teile, darüber muss ich allerdings erst noch nachdenken.

  50. Es ist schon witzig wie hier der Untergang des Abendlandes von den Bundesliga – und DFB Mächtigen vorhergesagt wird.

  51. Also so wie die Führung der Kroaten nach Viertel 1 und 2 nicht aufgrund derer so guter Leistung, sondern mehr am Unvermögen der Deutschen lag, so ist die deutsche Führung nach dem dritten Viertel genauso Ausdruck eines Einbruchs bei den Kroaten.

  52. So läuft die (unsoziale…) Marktwirtschaft. Die absolute Mehrheit hat immer weniger, manche wollen immer mehr. Manche können es sich ungestraft nehmen, andere nicht. Zu den anderen würde ich gern die Fußballbosse rechnen… god save the kartellamt

  53. Frank Buschmann ist so berechenbar.

    Wenn ‘ne deutsche Mannschaft besiegt erscheint, lobt er den Gegner in höchsten Tönen.

  54. ach, ich verzeih Frank Buschmann im Basketball fast alles, bei mir geht da immer die wohlig-warme Nostalgie-Kiste auf. Damals Mitte der Neunziger, als ich selbst noch gespielt hab und das DSF noch ein ernstzunehmender Sportsender war, mit Livespielen Sonntagnacht und nem täglichen NBA-Magazin mit Kulisse, Publikum und eigenen Beiträgen… hach, waren das Zeiten!

    Und es ist einfach schön, dass man Buschi zu jedem Zeitpunkt anmerkt, dass dies “sein Sport” ist, den er da kommentiert, mit einer mitreißenden Emotionalität, die nie gekünstelt wirkt.

  55. @dogfood oder auch RealityCheck. Mal ne frage. Wenn? die Zentralvermarktung vom Tisch ist, wird es dann die Zerstückelung der Bundesliga überhaupt geben (Anstoßzeit) oder ist das eine sache die die DFL eh so wollte ? Kann denn dann nicht Premiere (wenn die denn Zuschlag gekommen) entscheiden ?

  56. In Grundzügen kann man in Italien und Spanien sehen, was passiert.

    Jeder Verein verfügt über die TV-Rechte seiner *Heim*spiele und kann sie rausgeben an wen der Verein will und wie er will. Als Liveübertragung auf PREMIERE samstags um 9h15 oder als Aufzeichnung für den WDR am Sonntag um 17h18. Wie sie wollen. Angebot und Nachfrage. Bedeutet letztendlich auch, das Vereine wie Energie Cottbus oder Hoffenheim enorm im Preis runtergehen müssten um attraktiv für eine Liveübertragung zu bleiben. Beispiel Cottbus: einkommensschwache Region, außerhalb der Lausitzer unpopulärer Verein. Deren TV-Rechte dürften wie Blei in den Regalen liegen bleiben.

    Auf Fernsehseite bedeutet das aber auch, dass man nun auf einmal 18 Gesprächspartner hat mit denen man theoretisch verhandeln müsste, wenn man alle Spiele bekommen will.

    Soweit die Theorie. Gut möglich ist es aber, dass sich Vereine zusammenfinden oder ihre TV-Rechte an einen Vermarkter wie SportFive abgeben, um diese im Bündel zu vermarkten. Dann auch sinnigerweise mit einer Kooperation z.B. bzgl. der Anstoßzeiten.

    Das ist das was in Italien eine zeitlang passiert ist, als es zwei TV-Rechtepakete gab. Und das ist das was in Spanien letzte Saison enormen Ärger zwischen verschiedenen Broadcastern brachte.

  57. Also wenn ich das richtig verstehe sind die Anstoßzeiten wie sie die DFL vorgestellt hat noch nicht fix ( speziell 3. Bundesliga Spiel am Sonntag oder auch die veränderte Spieltag wenn Länderspiele angesagt sind)

  58. @dogfood

    ich lass mich gern korrigieren, aber bist du dir sicher, dass die Vereine bei Wegfall der Zentralvermarktung gleichzeitig die Hoheit über die Anstoßzeiten erhalten? Die würden doch nach wie vor auf Basis des Grundlagenvertrages zwischen DFB und DFL geregelt werden (so zumindest mein kurzfristig angelesenes Verständnis)

  59. Welche DFL? Die Vermarktung ist einer von fünf Punkte Aufgaben der DFL. Ohne Zentralvermarktung entfällt die *jetzige* Grundlage der DFL. Die DFL müsste sich eine neue Satzung geben. Und dann würde sich die Frage stellen, ob der DFB überhaupt Zeitfenster festlegen dürfte, in denen die Bundesliga spielen darf/muss. Vermutlich nein, weil es zu massiv in die Vermarktung der Bundesligisten eingreift.

  60. @dogfood: Sehr viele Einzelrechtepakete (bzw deren Kombinationen) dürfte es nicht geben, sportfive hat doch eh bei der halben Liga de Finger drin…

    Themenwechsel, Labor in Cáceres:
    Die ARD hypt das jetzt zu einem mittelgroßen Skandal, dabei weiß doch jeder aas-Leser schon seit Blut & Spiele, daß selbst in IOC-lizenzierten Labor Privattests durchgeführt werden.
    Conte kennt eins, will es nicht nennen; Franke nennt Warschau; die Doku spricht mit Moskau…

  61. @Blafasel: wobei bei einer plötzlich anstehenden Einzelvermarktung die Karten neu gemischt werden. Erstens fragt sich inwieweit die bisherigen Abmachungen mit SportFive auch eine Bundesliga-TV-Vermarktung umfassen und zweitens welche neuen Player da auf dem Markt kommen und wie schnell da evtl. einige SportFive zugunsten eines neuen Players loswerden wollen oder SportFive andere Vereine fallen lässt um die Ressourcen für attraktivere Vereine freizumachen. Da möchte ich mal aber sehen wie schnell EM Sports Media/Kirch bei den Bayern an der Tür klopfen.

    Aber in Italien waren es unterm Strich zwei Vermarktungspakete, in Spanien sind es zwei Player, aber es gab dort wirklich horrenden Ärger zwischen den verschiedenen Vereinen und den konkurierenden Medienkonzerne. Ein Medienkonzern hat den anderen aus dem Stadion ausgeschlossen um die Übertragung zu sabotieren, einige kleinere Vereine drohten mit Streik um bessere Deals zu bekommen etc… Die Gemengenlage wird in Zukunft nur noch komplizierter, wenn IP-TV zu immer gleichberechtigteren Verbreitungsform wird.

  62. Unglaubliches bahnt sich bei den British Open an. Nach der 3. Runde führt Greg Norman mit zwei Schlägen. Er wäre mit 53 Jahren der älteste Major-Sieger aller Zeiten. Und draußen schaut seine Frau Chris Evert zu (genau die!). Die Herz-Schmerz-Stories sind schon angeworfen.

    @Bundesliga: Einzelvermarktung wäre der Wahnsinn. Die Bayern würden vielleicht mehr rausholen wie bisher, aber der Rest müsste sich gewaltig nach der Decke strecken. Irgendwie kann ich den Ärger der DFL verstehen, denn wie sich das Kartellamt hier einmischt in konkreteste Vertragsgestaltung ist schon merkwürdig. Stinkt irgendwie zum Himmel, wie hier die ARD-Sportschau protegiert wird. Passt aber irgendwie in die heutige Zeit, wo der Staat meint, sich wieder verstärkt in alle möglichen privaten Belange einzumischen. Man denke nur daran, wie man mit allen möglichen Tricks private Wettanbieter außen vorlässt mit dem Argument Spielsucht. Absolut lächerlich.

  63. ich komme irgendwie nicht mehr mit..also das Kartellamt ist gegen eine Zentralvermarktung?Richtig oder Falsch?
    Wenn dies richtig ist, dann ist es doch ein Riesennachteil für kleine Vereine, Fan und TV Sender. Weiß gar nicht warum sich da Premiere freut! Da kann es doch locker passieren, dass nicht alle Spiele alle Tore mehr bei Premiere laufen oder sie viel Geld ausgeben müssen. Und für die Vereine: die großen werden reicher und die kleinen Ärmer, dass muss man doch von Italien kennen und diese machen doch auch wieder Zentralvermarktung! Und für den Fan wird es im Stadion sowie am TV Gerät noch verrückter. Verschiedene Anstosszeiten und wahrscheinlich mehre Sender die Rechte dann besitzen. Also wenn es dumm kommt doch noch mehre Pay TV Sender! Warum ist also das Kartellamt gegehn eine Zentralvermarktung??? Ich dachte die sind eher für die kleinen Vereine und Zuschauer. Der einzigste der sich freuen kann sind die Bayern und der Rummenige!!!

  64. ach und noch was , warum macht das Kartellamt hier so eine Welle, was ist mit den anderen Ligen die nur im Pay TV laufen..VBL,BBL,DEL? Hat der Rummenige so gut Freunde in dem AMT gehabt?

  65. 1. PREMIERE freut sich nicht. PREMIERE ist pro Zentralvermarktung. Einzig über das wahrscheinliche Aus für Kirch freut man sich vielleicht.

    2. Es steht ja derzeit noch gar nicht zur Debatte, dass die Zentralvermarktung aufgegeben wird. Sie unterliegt dann halt nur strengen Auflagen. Einziges Problem:
    Es gibt dann wohl nicht so dolle Einnahmesteigerungen, so dass der Ausstieg der Topclubs (es ist nicht nur Bayern, sondern z.B. auch Schalke, HSV, Dortmund und Bremen, die enorm von der Einzelvermarktung profitieren würden) wahrscheinlicher würde. Aber eine zwingende Konsequenz ist damit nicht gegeben.

    3. Andere Ligen stehen nicht so im Fokus des Kartellamts, weil sie schlicht und ergreifend keine vergleichbare Relevanz besitzen. Selbst Handball kommt mit Ligaspielen auf eine geringe Reichweite in den Dritten.

    4. Warum das Kartellamt gegen die Zentralvermarktung ist (bzw. sie mit solch harten Auflagen belegt), kann man wunderbar im oben verlinkten PDF nachlesen, der Vortrag von Dieter Wolf beantwortet alle Fragen und bringt ‘nen guten Überblick.
    Außerdem sehe ich nicht, warum man das Vorgehen des Kartellamts mit Werbeverboten gleichstellen sollte. Die Werbeverbote sind das Sichern von Pfründen, die Auflagen für die DFL dagegen sind eine Reaktion auf Wettbewerbswidriges Handeln der DFL.

    5. Die Anstoßzeiten sind natürlich derzeit an das Kirch-Modell gekoppelt, aber jetzt keine Hoffnung bekommen, dass durch das Kartellamt-Einschreiten sich da noch was zum (Fan-)Positiven ändert. Ganz im Gegenteil. Sollte die Sportschau vor 20 Uhr festgeschrieben werden, braucht die DFL mehr Fantasie, um Zuwächse zu generieren – das heißt etwa noch mehr Salami-Spieltag, um dem Pay TV etwas zu bieten.

  66. Das Bundeskartellamt muss per se gegen die Zentralvermarktung sein, da die Vermarktung einer kompletten Liga durch eine einzige Instanz ein Kartell darstellt und ein Kartell erstmal grundsätzlich verboten ist. Nicht nur nach deutscher Auffassung, sondern auch nach Auffassung der EU-Wettbewerbsbehörden.

    Das Bundeskartellamt kann dann ein Kartell erlauben, wenn dadurch bessere Dienstleistungen erbracht werden und der Verbraucher (= TV-Zuschauer) davon profitiert.

    Die DFL hat wiederum gegenüber dem Kartellamt dargelegt: “Zentralvermarktung ist dufte, weil der TV-Zuschauer davon profitiert. Nur mit der Zentralvermarktung sind Free-TV-Sender in der Lage gebündelt eine Highlight-Berichterstattung anzubieten.“. Richtig, denn sonst müssten die TV-Sender bei 18 Vereinen die Rechte einkaufen… ein Ding der Unmöglichkeit.

    Mit dieser Argumentation hat die DFL dem Kartellamt aber den eigenen Sargnagel gereicht. Das Kartellamt hat nun diese Woche gesagt: “Jo, klingt logisch. Macht aber nur Sinn, wenn die Free-TV-Sendungen zeitnah und zu einem Zeitpunkt ausgestrahlt werden, an dem noch alle wach sind. Und nur wenn die Zusammenfassung attraktiv genug ist, ist die Free-TV-Konkurrenz für PREMIERE so groß, dass diese nicht einfach an der Preisschraube drehen können. Also könnt ihr euer 22h-Modell knicken und es kommt nur das erste Modell mit Samstags-18h30-Sendung in Frage.“.

    Alles andere als die 18h30/19h-Zusammenfassung am Samstag ist nach Meinung des Kartellamts zuschauerfeindlich = verbrauchfeindlich und damit entfällt der Grund ein Kartell ausnahmsweise zuzulassen. Das Kartell würde nicht erlaubt werden, Zentralvermarktung tot.

    Ein weiterer Mechanismus an dem das Kartellamt möglicherweise bzgl. der Zentralvermarktung drehen könnte, wäre der Verteilungsschlüssel der Einnahmen innerhalb der Liga. Wenn dieser nach Ansicht des Kartellamts nicht ausgeglichen genug ist, müsste auch hier nachgebessert werden.

    Ein Blick auf die Beteiligten:

    – PREMIERE: ist für Zentralvermarktung. Das macht das Handling des Rechteerwerbs einfacher. Zentralvermarktung ist für PREMIERE die einzige Chance wirklich an alle Rechte bzw. alle Vereine ranzukommen. Wenn du im Supermarkt das große Zehnerpack kaufst, ist es auch günstiger als wenn du die 10 Produkte einzelnd kaufst.

    – DFL: die Interessen sind hier unterschiedlich gelagert. Die Topvereine könnten mit einer Einzelvermarktung erstmal leben, wenn man nur die TV-Rechte betrachtet. Die Organisation der Liga wird schwerer, die TV-Präsenz der Vereine wird nicht so einfach geregelt sein und auch die Ausgeglichenheit der Liga dürfte wegen der krasseren/schlechteren Verteilung mieser sein. Daher wäre ich mir nicht sicher ob sich auch ein FC Bayern wirklich so freuen wird.

    – Kartellamt: die interessante Position des Kartellamts wird leider in den Medien zu wenig berücksichtigt: warum geht das Kartellamt diesen massiven weg, obwohl in Frankreich und England Formen der Zentralvermarktung abgesegnet worden sind. RealityCheck hat eine Begründung gesucht in dem unterschiedlichen Verhältnis zwischen Fußball, Bevölkerung und TV-Stationen. In dieser Ausprägung, 90 Minuten Fußball frühabends im Free-TV, seit nun fast 20 Jahren, hat es das nur in Deutschland gegeben.

    Was die anderen Sportverbände angeht: für die stellt sich möglicherweise schon mangels Popularität nicht die Frage. Beim Handball hat es ja durchaus Versuche von großen Vereinen gegeben die EHF-Champions League aufzuknacken.

  67. Nächster Teil in “Seifert drückt auf die Tränendrüse”:

    Werden jetzt die Bundesliga-Tickets teurer?

    (Sorry für den BILD Link)

    Aber man muss der DFL zugestehen, dass es sehr schwer ist, gegen die Sportschau einen PR-Krieg zu gewinnen. Den Fan davon zu überzeugen, warum er für die (potentielle) Abschaffung der Sportschau sein soll, ist so ziemlich die schwierigste Aufgabe.

  68. das Einbeziehen von Nationalmannschaft und Nachwuchs im Jammerkrieg der DFL ist sowieso lächerlich.Das ist wie KinderBilder in Spendenmarathons .Das viele Geld der Nationalmannschaft kann man einsparen,die Jungs sollten ob ihrer Leistungen kostenlos spielen für Deutschland.Solange,bis es einen Titel gibt :) Ausserdem halte ich eine Eigenvermarktung der Vereine über die deutschen Sender sowieso für unrealistisch,da die unverschlüsselt auf Astra laufen und ausländische Sender,die viel Geld im Pay TV für die deutsche Liga zahlen,kaum damit einverstanden wären :)

  69. Also von mir aus können die Vereine ihre Tickets gern teurer machen. Schon jetzt bekommen nur zwei Bundesligisten ihre Stadien wirklich regelmäßig voll, Bayern und Schalke (und Leverkusen, aber die sind ja im Umbau), der Rest kann höchstens an den Aufschlägen für die besten Partien schrauben.

    Aber ich schätze es zeugt nur vom Zustand der DFL-Führung, wenn sie jetzt schon die Blöd von 50 Phantommillionen aus den Taschen der Stadiongänger phantasieren lässt.

  70. Bzgl. Olympiaabstellungen hat die DFL eine Pressemitteilung herausgegeben.

    Besonders lässt ein Satz aufhorchen:

    “Wir prüfen derzeit, ob Spieler, die ohne Zustimmung der Clubs nach Peking anreisen, für das olympische Turnier gesperrt werden können.”

    Interessant ist der Wechsel der Perspektive, sprach man bisher nur über Sperren, sollte ein Spiele nicht abgestellt werden, so tritt nun der Fall in den Mittelpunkt, dass ein Spieler gegen den Willen des Clubs nach Peking fährt.

    Offenbar ist die Gefahr, dass sich Spieler eigenmächtig nächste Woche absetzen – man denke besonders an Diego und Rafinha – sehr real.

  71. Ich freue mich schon auf der gegenseitigen Sperren: Die FIFA sperrt diejenigen, die nicht zum Turnier fahren und die DFL diejenigen, die zum Turnier fahren.

    Wie gesagt: Man bekommt beinahe den Eindruck, als ob es noch nie ein olympisches Fußballturnier gegeben hätte und die Situation für Spiele, Vereine und Verbände absolutes Neuland darstellte ohne jede Form von klaren Regeln.

  72. War es denn in der Vergangenheit auch schon so, dass das olymp. Fußballturnier nicht im Rahmenkalender der FIFA auftaucht?

    Da scheint mir doch das ganze Problem zu liegen. Wäre das Turnier dort eingetragen, gäbe es diese Diskussion nicht. Die Rechtslage wäre klar, die Vereine zur Abstellung der U23-Spieler verpflichtet.

  73. Die FIFA nimmt das Tunier absichtlich nicht in den Kalender mit auf. Meiner Meinung nach sollte man da für 2012 (ist wohl schon zu spät) aber spätestens für 2016 Nägel mit Köpfen machen. Entweder nimmt die FIFA das Tunier dann auf oder es wird rausgeschmissen. Fehlen würde es mir nicht wirklich.

  74. Mal eine Frage:

    Wieso gibt es einen Zusammenhang zwischen Anstoßzeiten und Einzelvermarktung? Werden die Anstoßzeiten nicht von der DFL als “Ausrichter” der BuLi festgelegt? Einzelvermarktung heißt doch nur, dass jeder Verein sein Spiel selbst vermarkten, also TV- und IPTV- und Radio- und Bildrechte selber anbieten kann. Aber der Spielbetrieb wird doch trotzdem von der DFL (oder dem Nachfolgeverein, wenn es eine neue Satzung braucht) geregelt. Damit auch die Anstoßzeiten – und die jeweiligen Gegner …

    Oder?

  75. Hoffenheim hat Obasi nun für Peking freigegeben.

  76. Wie weit die Befugnis der DFL im Falle einer Abschaffung der Zentralvermarktung gehen wird, wird auszuhandeln sein. In dem von RealityCheck verlinkten PDF zieht der ehemalige Kartellamtschef Dieter Wolf als Vergleich die NCAA heran die ohne Zentralvermarktung auskommt. Die Spieltermine werden hier zwischen den Mannschaften und mit Hinzunahme der Fernsehanstalten ausgehandelt, aber ohne NCAA.

    Wenn man denkt, dass sich die Strukturen der NCAA nicht auf hiesige Verhältnisse übertragen lassen, der kann sich den alten UEFAcup angucken: auch hier war die Festlegung des Spieltermins innerhalb eines von der UEFA festgelegten Zeitfensters frei wählbar: halt irgendwann am Donnerstag.

    Ob es zu einer solchen laxen Lösung kommt oder eher das rigidere spanische/italienische System, wäre im Falle des Wegfalls der Zentralvermarktung neu zwischen DFL und den Vereinen auszuhandeln.

  77. OT: da immer noch keiner darauf Bezug genommen hat: bin ich der Einzige, bei dem die aas-Website seit heut Nachmittag (ca. 14:00) im Eimer ist, will heißen: nur Text?

  78. Bei mir ist alles okay.

  79. bei mir auch.

    die fifa/das ioc sollten das olympische fußballturnier schlicht auf die u21 begrenzen. ohne ausnahmen, wie jetzt. wenn massenweise spieler wie ronaldinho, kaka usw. zu olympia fahren würden, könnte das für soviel aufmerksamkeit sorgen, daß andere olympische kernsportarten medial abgewertet würden.

    und vereine sollten ihren spielern untersagen können, zu olympia zu fahren. das führt weiter dazu, daß auch die jüngeren stammspieler fehlen. fußball ist bei olympia eine randsportart, und das ist auch gut so.

  80. Dito, hier auch alles ok.

    Das Verhalten bzw. die Aussagen der Fußball-Funktionäre im Abstellungsstreit ist richtig entlarvend. Es zeigt ganz gewaltig das Selbstverständnis der Funktionärskaste.

    “Es ist fast eine Frechheit, dass ein Mann, der eigentlich für Olympia zuständig ist, dermaßen Druck auf die Vereine ausübt. Das ärgert mich”, sagte Andreas Müller von Schalke 04.

    Die Bitte der Fifa sei “völlig unwichtig”, fügte Werder-Trainer Thomas Schaaf an: “Und wer ist Herr Rogge?”

    Link

  81. Womit ich übrigens nicht pro Abstellungen bin, sondern nur vorher eine einheitliche, klare Regelung fordere (wofür es jetzt zu spät ist) und besonders einen zivilen Umgang untereinander.

    Nur der Fußball lässt hier wieder sehr deutlich seine “L’État c’est moi”-Einstellung raushängen.

    Und wenn’s um Fördergelder geht, ist der Fußball wieder ganz froh, dass man olympisch ist.

  82. so, alles wieder bunt. Keine Ahnung worans lag, hab den schleichenden Verdacht, dass es was mit dem neuen Kaspersky IS zu tun hatte. Sorry für das Aufscheuchen, aber da es wirklich nur AAS betraf, dacht ich ausnahmsweise, es liegt nicht an meinem System. Falsch gedacht. Case closed.

  83. Auch witzig. Ein Spiel um Platz 3 gewonnen, wo es doch gar keinen Erst- und Zweitplatzierten gibt.

    Aber es freut mich, dann mit meiner Einschätzung vom Freitag tatsächlich bestätigt worden zu sein ( nämlich Kroatien schwer und Puerto Rico machbar).

  84. @dogfood:
    Danke für die Aufklärung, den Verlierer-Cup habe ich schon völlig verdrängt.

    @RealityCheck:
    Bei solchen Sprüchen der Fußballverantwortlichen kann ich die Kartellwächter gut verstehen. Sind wahrscheinlich die Letzten, die solche Wichtigheimer noch zähmen können.

  85. Ich finde das Verhalten der Funktionäre und Trainer in diesem Fall nachvollziehbar und fast noch diplomatisch. Durch diese seltsame Nichtregelung ist es eine Sache zwischen Verein und Spieler und da kann man schon verstehen, wenn die Vereine allergisch auf Versuche reagieren, Druck auszuüben.

    Mir ging der Hut bei dieser Aussage von Thomas Bach hoch:

    Ich würde mir wünschen, dass die Einsicht um sich greift, dass man keinem jungen Sportler seinen Traum von der Olympiateilnahme verbauen sollte. Dies wäre mit Sicherheit im Interesse aller Seiten und allemal einem Gang vor die Verbands-Instanzen vorzuziehen

    Quelle

    Der erste Satz hat schon etwas oberlehrerhaftes, aber der zweite muss den Vereinen wie ein Hohn vorkommen. “Im Interesse aller Seiten”, klar, deswegen hat es ja auch gar keinen Streit gegeben.

    Und richtig unschön wird die Sache, wenn man

    1899 Hoffenheim hat im Konflikt mit dem nigerianischen Fußball-Verband um die Olympia-Teilnahme von Chinedu Obasi nachgegeben und dem Stürmer die Freigabe für Peking erteilt. `Der Druck auf den Spieler und seine Familie in Nigeria hat in den letzten Tagen ein Ausmaß angenommen, das wir bei verantwortungsbewusstem Umgang mit diesem Thema nicht ignorieren können´, sagte Manager Jan Schindelmeiser.

    liest.

  86. Mift, da habe ich die Links versaut. Repariere das doch bitte dogffod.

  87. Arghl, entschuldige bitte den Vertipper dogfood. Ich geh ins Bett.

  88. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, warum die Fußballhanseln jetzt weinen. Die Olympischen Spiele stehen ja nicht eben erst seit gestern auf dem Kalender, die spielberechtigten Spieler stehen fest und es ist unverzeihlich, wenn man (a) sich mit ihrem Fehlen nicht schon langfristig arrangiert, oder (b) mit eben diesen vorab eine Vereinbarung zwecks Verzicht getroffen hat.

    Aber nee, lieber das potentielle Problem ignorieren und kurz vor Toresschluss Zeter und Mordio schreien, so kennen wir sie, die Fußballmanagementelite.

  89. Wenn man Zwanziger in der Süddeutschen liest/hört, könnte man denken, das Ende der Welt steht bevor.

    Mir persönlich ist es zwar eher schnuppe, wann jetzt die Free-TV Berichterstattung läuft, aber im Sinne einer zeitnahen Konkurrenz zur Pay-TV Vermarktung macht eine Fixierung auf 18:00 Sinn.

    Natürlich sieht es immer etwas doof aus, bzw. riecht nach Klüngel, wenn eine staatliche Behörde eine Entscheidung trifft, die das Staatsfernsehen derart bevorteilt ( siehe Werbeverbot nach 20:00 ), aber ich denke, was die Kosten für den Zuschauer betrifft, war das die richtige Entscheidung.

    Andererseits hätte ich Premiere den Griff ins Klo durchaus gegönnt. Denn meiner Ansicht nach ist die Annahme, nur durch eine Verschiebung der Sportschau genug neue Abonennten gewinnen zu können, um die Mehrkosten der Rechte zu refinanzieren, etwas “optimistisch”.
    Und von einer Steigerung der Abonenntenzahlen darüber hinaus wollen wir mal gar nicht reden.

    Die, die es sich leisten können, haben sowieso längst alle Abos, und der Rest interessiert sich entweder nicht für Pay-TV ( und die Dinge, die dort laufen ), oder kauft lieber Lebensmittel, als teure Pay-TV Abos…

    Klar, ohne die BuLi kann Premiere dicht machen, aber der Heilsbringer ist es auch nicht.
    Wie hier schon gesagt wurde, denke ich auch, dass die Rechte überbewertet sind. Es bestehen ernsthafte Zweifel, ob sie sich am Markt refinanzieren lassen.

    Ich denke langfristig wird die DFL mit ihrem Versuch, noch mehr Geld aus der Vermarktung der Rechte zu erzielen, auf die Nase fallen.
    Echten Wettbewerb gibt es mit diesem Produkt auf diesem Markt sowieso nicht.
    Und Einzelvermarktung wäre der Super-GAU. Dafür fehlt die Infrastruktur, und vermutlich auch die Bereitschaft der Zuschauer.

    Egal, ich kündige mein Premiere-Abo sowieso nächstes Jahr. NASN kostet nicht mal die Hälfte, und wenn ich dann mal Fussball schauen will, gibt es mehr als genug Sportsbars in Laufweite.

    Auf den Künddigungsmarathon freue ich mich schon…^^

  90. Rafinha ist nicht mit Schalke ins Trainingslager geflogen. Er ist einfach nicht erschienen. Na so eine Überraschung.

  91. NoteMe

    Ganz ehrlich, ich weiß nicht, warum die Fußballhanseln jetzt weinen. Die Olympischen Spiele stehen ja nicht eben erst seit gestern auf dem Kalender, die spielberechtigten Spieler stehen fest und es ist unverzeihlich, wenn man (a) sich mit ihrem Fehlen nicht schon langfristig arrangiert, oder (b) mit eben diesen vorab eine Vereinbarung zwecks Verzicht getroffen hat.

    Zu einer Vereinbarung gehören immer zwei.

    Und da die Vereine nicht müssen haben sie halt in den meisten Fällen “Is nich” gesagt. Ging ja schon zum Ende der Rückrunde durch die Medien. Tja, und die Spieler werden wie Chinedu Obasi in der Heimat unter Druck gesetzt, damit sie zu den Spielen kommen. Wenn dann noch “Personen” wie Bach oder Rogge ankommen, versuchen Druck auszuübern und irgendwelche Politikersprüche absondern, dann kann ich verstehen, wenn die Vereine angepisst reagieren.

  92. trotzdem isses traurig, wenn manche Vereine ihren Spielern die Chance versauen, an einer Olympiade teil zu nehmen.
    Klar, für Fussballer ist das historisch betrachtet keine goße Sache, aber für Sportler allgemein doch schon, und dazu zählen doch Fussballer auch…

    Ich stimme aber zu, dass es wünschenswert gewesen wäre, rechtzeitig eine eindeutige Regelung zu finden. Is ja nicht so, dass die Olympiade ganz plötzlich aus dem Nichts auftaucht. ^^

  93. @B.Schuss: nur für Dich ;-)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Olympiade

  94. Vielleicht noch abschließend (nicht, dass ich das letzte Wort haben will):
    Es ist schon ein seltsames Gefühl für mich und es widerstrebt mir ein wenig, die Vereinsfunktionäre zu verteidigen. Wobei, gegen IOC-Mitglieder sind das Waisenknaben, wie bei Jens Weinreich nachzulesen ist.

    Und ich stimme B.Schuss zu, dass die Sache für die Spieler traurig ist und eine eindeutige Regelung fehlt.

    Bei den 11Freunden stand in den Kommentaren zu einer Meldung über die Abstellungen, dass die Qualifikation zum olympischen Tunier in Europa von der U20 und in Südamerika von der U21 (oder umgekehrt, ich weiß nicht mehr genau) bestritten wurde. Super, die eine Mannschaft qualifiziert sich und eine mit völlig anderen Spielern fährt nach Peking. Wer sich den Unfug ausgedacht hat…

  95. @hilti: Also in Südamerika gab es eine U23 Qualifiaktion bis zu den Spielen in Athen. Das man jetzt darauf verzichtet hat hat man u.a. wegen den Spielern in Europa gemacht.

  96. @Tom, danke. ^^

    man lernt doch nie aus.

    Andererseits: wenn schon Herodot im 5.Jahrhundert darauf hinweist, dass “Olympiade” ( wenn auch fälschlicherweise ) auch als Begriff für das Ereignis selbst verwendet wird, und in dieser Bedeutung offensichtlich Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden hat, ist der Fehler wohl verzeihlich. :D

    Bin mal gespannt, was mit Rafinha passiert. Schon irgendwie peinlich, dass sich die Verbände nicht rechtzeitig vorher über eine einheitliche Regelung haben verständigen können.

    Ich kann eh nicht verstehen, warum es bei Olympia andere Regelungen bezüglich Abstellung geben sollte, als bei anderen großen Turnieren, wie z.B. EM, WM, Afrika-Cup, Copa America, Asiencup, usw.
    Sind doch alles Nationalmannschaften, oder ?
    Man wird berufen, und der Verein stellt einen ab. Wo ist das Problem ?

  97. @ B. Schuss:

    Ja. Die unbedingte Abstellpflicht gilt aber nur für die im offiziellen FIFA-Megasuperjahresterminrahmenkalender aufgeführten Veranstaltungen. Und da ist das olympische Fußballturnier (ob nur diesmal oder schon immer ist irgendwie unklar) nicht aufgeführt. Die anderen von dir erwähnten Turniere schon.

    Und ich gehöre auch zu denen, die auch die Vereinsvertreter und ihre scheinbar hartherzige Haltung durchaus verstehen können: Wenn man diesen hochoffiziellen Terminkalender seiner Saisonvorbereitung zugrunde legt, dann ist es schon äußerst ärgerlich, wenn durch zusätzliche und somit nicht planbare Spielerabstellungen die geplanten Abläufe zerschossen werden.

  98. @Aimar: Nachvollziehbar, aber trotzdem unschön. Warum nicht gleich bloß U21 in Peking?

    Ich hab übrigends erst gestern bei SPON die erste Meldung gesehen, in der es nicht um deutsche Vereine ging. Auch Madrid und Barce wollen Robinho und Messi nicht abstellen.

  99. Nochmal zum Basketball: Ich habe ja nur minutenweise reingesehen, aber Buschmann ist doch nicht tatsächlich nach Kanada gereist, oder?
    Bei einem Spiel kam es mir so vor, als würde er über Dinge abseits des Kamerabildes berichten, also insbesondere bevorstehende Einwechslungen. Legt der sich dazu irgendwelche Liveticker in den Container, oder wie macht der das?

  100. Nein, der war nicht in Kanada. Sondern in Athen.

  101. Verstehe ich dich richtig, dass dieses Qualifikationsturnier in Athen war? Warum btw. dann die ganzen leeren, leeren Tribünen? Und wie zum Teufel komme ich auf Kanada?

    Und – das ist ja das interessante, Athen hin, Kanada her – dass er tatsächlich live vor Ort war?
    Ist ja heutzutage bei einem solchen, mit Verlaub, Randereignis nicht gerade selbstverständlich, oder? Könnte man BÄH doch auch mal für loben..

  102. Buschmann hat direkt nach dem Spiel am Spielfeld gestanden und Interviews geführt, also er war auf jeden Fall in der Halle. Lob für DSF ist angebracht, erstens, weil es überhaupt gezeigt wurde, und zweitens war die Übertragung wirklich in Ordnung, “Reisegutscheine in Spaniens schönste Region Andalusien” mal außen vor.

  103. buschmann hat die anreise bestimmt mit eigenen mitteln bezahlt, der alte oberfan.

  104. Umso schlimmer für Buschmann, dass er die Olympia-Spiele nicht übertragen darf. Schade auch für die Zuschauer, denn Buschmann und Basketball – das ist mit das Beste, was deutsches Sportfernsehen (nicht nur DSF) zu bieten hat, denn keiner verbindet so gut absolute Fachkenntnis und Emotion. Messlatte für ARD (Witte?) und ZDF (Galeske?) ist enorm hoch.

  105. Oh, das wäre wirklich toll, wenn die Öffis sich den Buschmann für das olympische Basketballturnier ausleihen würden (der ist doch eh “Freier”, oder?). Und leider genauso unwahrscheinlich…

    Buschmann ist ein seltenes Beispiel dafür, wie aus einem ehemaligen Aktiven ein begeisternder Begleiter seiner Sportart wird. Vielleicht würde das bei den anderen Flachpfeiffen auch gelingen, wenn man die ordentlicher ausbildet? Und vielleicht gilt das genauso für die Fraktion derjenigen, die später innerhalb ihres Metiers in die Entscheiderrolle wechseln (sind Allofs und Hoeneß da nicht ebenso seltene positive Beispiele?)? Naja, ich schweife ab.
    Man darf ja auch nicht vergessen, dass wohl kaum einer ausserhalb “seiner” Sportart so abbaut wie Buschmann.

    Ach, und wusstet ihr eigentlich, dass Buschmann die Stimme dieses eklig nationalpathos triefenden Brausespots zur EM war?

  106. Buschmann wird bei Olympia zumindest in Peking sein und aus dem deutschen Haus moderieren. Erwartet uns ein Olympia-Doppelpass?
    Quelle: http://www.dsf.de/de/programm/pr-infoservice/prin-moderatoren/frank-buschmann.html

  107. Es ist schon seltsam das Cristian Kuhn Produktionsfirma für Motorsport-
    sendungen Cinema-Sports, plötzlich keinen Vorstand mehr hat. Aktionärs-
    versammlungen sind bei Cinema-Sports anscheinend nicht zugelassen,
    damit die Aktionäre den geheimnisvollen Vorstand nicht sehen können.

  108. Bin ja sonst keiner, der uralte Einträge ausgräbt, aber für Cinema Sports interessiert sich laut DWDL inzwischen die Staatsanwaltschaft.

  109. […] […]

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