Auf ein Neues: die Bundesliga-Sonderhefte

Zu Beginn des Blogeintrags gleich eine der wenigen Neuerungen im üblichen Sonderhefte-Test: am Ende des Blogeintrages gibt es mit Unterstützung der “11 Freunde” ein Gewinnspiel.

Ansonsten: same procedure as every year (siehe die bisherigen Zeitschriftentests) oder um es mit den Worten des letzten Jahres zu sagen:

Genauso wie die Sonderhefte des KICKERs und der Sport-BILD seit Jahren im Heft unverändert an ihrem Konzept festhalten und nur die Gimmicks durchtauschen (der KICKER dieses Jahr neben Stecktabelle eine “Win-PIN-Nummer”, oho!), genauso kann ich per Copy/Paste eigentlich meine Vorjahresrezensionen ins Blog setzen.

Damit kommen wir auch schon zu der gravierendsten konzeptionellen Veränderung der Sonderhefte: aus der “Kicker Win-Pin” ist der “Kicker Pin to win” geworden.

Okay, etwas mehr hat sich schon getan, aber dank der abgelaufenen EM und deren Sonderhefte fällt dann doch eine gewisse Wiederholung des Schemas in allen drei Heften auf.

Immer wieder ein Thema: der frühe Redaktionsschluß. Der KICKER hat diesmal 5 Tage länger als die SPORT-BILD gewartet. Damit liegt der Redaktionsschluß beim KICKER vier Wochen, bei der SPORT-BILD fünf Wochen vor Bundesliga-Start.

KICKER Sonderheft “Bundesliga 07/08” – Das Original

250 Seiten, 5,50 EUR, mit Stecktabelle. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 8 Seiten mehr, bei 10 Cent höheren Preis.

Ähnlich wie das EM-Sonderheft, unterzog sich auch das Bundesliga-Sonderheft diesmal einer leichten gestalterischen Überarbeitung gegenüber dem Vorjahr. Das Layout wirkt nun luftiger, kommt aber im Vergleich zur SPORT-BILD und 11 Freunde immer noch sehr konservativ daher.

Ein anderer Trend aus den Vorjahren geht aber weiter: Texte im Mantelteil, also abseits der Mannschaftsvorstellungen, sind fast völlig verschwunden. Neben einem Vorwort zur Saison von Rainer Holzweg Holzschuh, hat Rainer Franzke eine Drittel Seite mit einem … Vorwort zur Saison gefüllt. Es folgt ein durchaus gut zu lesendes dreiseitiges Interview mit Jürgen Klinsmann von “Karlo” Wild und das war es dann.

Danach fangen schon die Mannschaftsvorstellungen an und andere Texte sind wie mit der Schrotflinte übers Heft verteilt: zwischen Mannschaftsvorstellungen und Mannschaftspostern taucht plötzlich eine Kolumne von Ottmar Hitzfeld auf, wie sie blasser nicht mehr geschrieben werden kann. So spärlich der Mantelteil ist, meint der KICKER aber trotzdem mit seinen 267 Kolumnisten werben zu müssen, von denen man 266 in diesem Heft nicht lesen kann.

In der Bundesliga sind die Mannschaftsportraits im gewohnten Umfang. Zuerst auf knapp zwei Seiten ein Artikel, Kurzinterview mit dem Trainer und die Wunschaufstellung. In der Mitte auf jeweils vier Seiten Mannschaftsposter, Daten zum jeweiligen Kader und Verein, sowie die Spieler im Kurzportraits. Leider enthalten die Kurzportraits im Gegensatz zum EM-Heft keinerlei Wertung, sondern nur Daten zur Person.

In der zweiten Hälfte des Heftes geht alles Ruck Zuck. Die Zweite Liga bekommt pro Mannschaft zwei Seiten Photos und Daten spendiert und jeweils eine Drittel Seite Text. Für die Dritte Liga bleibt pro Team nur noch eine Seite für Photo, Daten und Text. Der Text hat prompt nur noch den Umfang eines durchschnittlichen ARD-Moderationskärtchen. Die Frauenbundesliga wird mit netto einer halben Seite Text abgespeist, bißchen Schiri, EM-Quali, Fünfjahres-Wertung, Europapokal und statistischen Kleinkram. Den Abschluß bildet die gewohnt unwitzigen Humoristen-Kolumne.

Die Texte sind höchst unterschiedlicher Güte. Selbst auf den (netto) einseitigen Portraits der Bundesligavereine kommen viele Autoren nicht auf den Punkt und machen nichts anderes als mit blumigen Worten die Neuzugänge aufzulisten. Im Kopf entsteht aber selten ein Bild wie Mannschaft und Trainer spielen wollen.

SPORT BILD-Sonderheft Bundesliga 2008/09

244 Seiten für 4,90 EUR, das macht zwei Seiten weniger zum unveränderten Preis. Wieder liegt eine DVD bei. Die Kooperationspartner sind die gleichen wie im letzten Jahr (u.a. DSF) und wieder ist man erstaunt, das einem keine Hotelgutscheine aus dem Heft rieseln. Weiteres Goodie ist ein Spielplanposter.

Kleiner Gag am Rande: im Heft ist bereits eine PREMIERE-Anzeige in der neuen “Energie-Puls”-CI drin, 15 Tage bevor die neue Kampagne ganz Deutschland aufwühlte und offiziell vorgestellt wurde.

Die Meisterschaft der Bayern bringt es mit sich, dass der Mantel-Teil des Sonderheftes unangenehm bayernlastig ausfällt. Hier ein Auszug aus den ersten 40 Seiten bis zu den Mannschaftsvorstellungen:
– Seite 3: Vorwort über Klinsmann & Bayern
– Seite 8: Doppelseite mit dem Photo der Meister-Bayern
– Seite 20: Dreiseitiges Interview mit KH Rummenige
– Seite 24: Doppelseite über Ribéry und seine “Geheimnisse”
– Seite 28: Doppelseite mit einem Vergleich von Elber der beiden Bayern-Stürmer Toni und Klose
– Seite 30: Doppelseite über Ottmar Hitzfeld und sein “Leben nach den Bayern”
– Seite 38: Doppelseite mit Bayern-Fans

Die Bayern-Maschine Raimund Hinko at work. Und nein, das ist nicht als Kompliment gemeint.

Droht also jetzt ein Verriß der SPORT-BILD? Nein. Man muss den Bayern-Schwerpunkt nicht mögen. Die Sujets sind einfältig ausgewählt und nicht minder simpel geschrieben.

Aber: hält man das KICKER-Sonderheft daneben, hat sich die SPORT-BILD den Luxus geleistet überhaupt einen umfangreicheren Mantelteil zu produzieren. Noch besser: Udo Muras hat für Bundesliga, Zweite und Dritte Liga knackige Einführungen geschrieben, die es als Konzentrat auf vier bzw. zwei Seiten verstehen die Essentials der neuen Saison bringen. An jener Aufgabe sind die Holzschuhs und Franzkes im KICKER-Heft dermassen gescheitert, das man schon aus purem Mitleid eine Papiertüte zum Stülpen über den Kopf reichen möchte.

Deutet sich hier schon ein erster Punktvorteil für das SPORT-BILD-Sonderheft an, haben mir im Mantelteil einige weitere Artikel gefallen, weil sie interessante Aspekte der neuen Saison beleuchteten. Auf zwei Seiten wird Verein für Verein diskutiert, welche Effekte die EM gehabt hat: Spieler die Vertrauen geschöpft haben, Verletzungen u.ä. Ein weiterer Artikel stellt die technischen Analysegeräten der Bayern, des HSVs, Hoffenheim oder Köln, den “Medizinbällen” von Felix Magath gegenüber, ohne dass es auf ein plumpes “früher war alles besser” hinausläuft. Bitte, bitte, das ist verbesserungsfähig und ich würde mir ein Heft anders schnitzen, aber wenn man den KICKER dagegenhält…

Zum Umfang des Heftes:
Jede Bundesliga-Mannschaft wird wie gewohnt auf sechs Seiten abgehandelt. Einer Doppelseite mit Text und Infos, folgt eine Doppelseite mit Kurzportrait der einzelnen Spieler und abschließend eine Doppelseite mit statistischen Material.

Je zwei Seiten fallen für jedes Zweitliga-Team für Photo, Text (halbe Seite), Kader und Daten ab. In der Dritten Liga bekommt jedes Team eine halbe Seite für Kader und Daten, ohne Einzelvorstellung per Text

Wie beim KICKER gilt: die Qualität der Mannschaftsvorstellungen ist stark abhängig vom Schreiberling.

Fazit: KICKER vs SPORT-BILD

Wer ein Sonderheft mit so etwas wie “Aufmachung” haben will, oder einen umfangreichen und übersichtlichen Datenteil, der kommt eh seit Jahren nicht am SPORT-BILD-Sonderheft vorbei. Der KICKER kommt optisch so spannend wie das Kursbuch der Deutschen Bahn daher.

Dumm für den KICKER dass der inhaltliche Vorsprung bei den Bundesliga-Sonderheften dahinschmilzt. Im letzten Jahr war er schon kaum zu merken.

Dieses Jahr gehe ich einen Schritt weiter: beide Hefte halten sich in den Mannschaftsvorstellungen die Waage. Die SPORT-BILD verzichtet auf Bonsaitexte in der Dritten Liga und hat den umfangreicheren und besseren Mantelteil zusammengetragen. Sieg für die SPORT-BILD und Kopfschütteln über den KICKER (der es derzeit in den Heften zeigt, dass sie essentielle Vorschauen zu den Mannschaften schreiben können, wenn sie wollen).

The other One: 11 Freunde

Das 11 Freunde-Heft #81 ist wie letztes Jahr zu einem goldenen Bundesliga-Sonderheft gemacht worden. Letztes Jahr 164 Seiten plus Booklet für 4 EUR. Diesmal 196 Seiten plus Booklet für 4,50 EUR.

Das Heft hat neben den normalen Rubriken auch 24 Seiten EM-Rückblick in Form eines Tagebuchs und einigen Artikeln wie z.B. ein Abgesang auf die Fanmeilen. Für den Bundesliga– und Zweitliga-Part bekommt jedes Team zwei Seiten spendiert. Die dritte Liga wird in einem allgemein gehaltenen Artikel auf sechs Seiten abgefrühstückt.

Im kleinen A6-Booklet gibt es nochmal für jeden Bundes- und Zweitligist vier Seiten. Ein Blogger/Fan/Fanbeauftragter des Vereins beantwortet einen 11 Freunde-Fragebogen, dazu gibt es den Kader, Wunschaufstellung und die wichtigsten Treffpunkte/Fanzines des Vereins. Die Drittligisten bekommen immerhin eine Seite mit kurzem Text und Aufstellung. Das Booklet hat in der kleinen Blogosphäre aufgrund einiger Fehler z.B. bzgl. der URLs für Wut, Trauer und Verzweiflung gesorgt (Oliver/Breitnigge fasst zusammen) und plötzlich wollten sogar Franken den Begriff “Bayern” nicht völlig kampflos freigeben. Zumindest letzteres Handgemenge hat sich anscheinend inzwischen in Wohlgefallen aufgelöst.

Zurück zum großen Heft und was es abseits der Mannschaftsportraits bereit hält: eine achtseitige Reportage von Tim Jürgens über die DFL am Firmensitz in Frankfurt, die mir etwas zu harmonisch war. Ein großartiges Interview von Tim Jürgens und Fabian Jonas mit Jürgen Klopp und beiderseitiger Schnoddrigkeit auf hohem Niveau. Kann man Klopp noch hören (bzw. lesen?) Ja, man kann. Dirk Gieselmann schreibt auf drei Seiten über das Profiling von Fußball-Spielern anhand eines Fragebogens.

Und damit zum Bundesliga-Part im Heft. 36 Profi-Vereine bekommen jeweils eine zweiseitige Geschichte, die keine Vorschau darstellen soll, sondern ein Aspekt des Vereins beleuchten soll. Der Aufstieg Werder Bremens zum Bundesliga-“Geldadel”, ein Portrait des Hannover 96-Sportdirektors Christian Hochstätter, ein bericht über die die Ultras von Eintracht Frankfurts, die unverkäuflichen Grundstücke auf dem ehemaligen Gladbacher Bökelberg, über die Credibility und Authenzität beim FC St. Pauli, Portrait über Duisburgs Präsidenten Walter Hellmich, Stefan Kuntz beim FCK, usw, usf… Es ist das gleiche Konzept wie im Vorjahr und es ist das gleiche Problem wie im Vorjahr: es ist ermüdend.

Früher, als Eisenbahnzüge noch nicht klimatisiert und akustisch von der Außenwelt abgeschottet waren, konnte man immer das “schsch – schsch – schsch” hören, wenn die Oberleitungsmasten im Sekundentakt am Fenster vorbeizogen. Die Monotonie ließ einem irgendwann einschlummern. Genauso verhält es sich mit den 36 Geschichten auf (inkl. Werbung) 82 Seiten.

Qualitativ geht es mit den Geschichten völlig querbeet. Manchmal wundert man sich über die Aufhänger. Manchmal macht die Geschichte an dem Moment Schluß, wo sie gerade verspricht in die Tiefe zu gehen und manchmal passen zwei Seiten wie angegossen für das Sujet. So richtig befriedigend ist das Einzwängen der 36 Geschichten in die 2-Seiten-Zwangsjacke nicht.

Auf der anderen Seite: man hält hier 196 Seiten (plus Booklet) in der Hand, zu einem Preis der niedriger ist, als die beiden Produkten aus den Sportberichterstattungskonzernen in Hamburg und Nürnberg. Kein Datenteil der 200 Seiten quasi im Alleingang füllt, sondern 196 Seiten Text und große Photos. Selbst wenn nicht jeder Text der Bringer ist, finden sich hier noch Geschichten die man in den anderen beiden Produkten nicht findet. Die Lesezeit ist ungleich höher als bei den “Nachschlagewerken” von KICKER und SPORT-BILD.

Dem Leser sei gesagt, das aufgrund der sehr rigiden Struktur, dass 11 Freunde-Heft nur in Maßen genossen werden sollte (ich möchte fast von idealer Klo-Lekture sprechen, denn die zwei Seiten-Geschichten passen da von der Länge gut hin).

Die Redaktion sollte vorsichtig sein. Letztes Jahr hatte man offensichtliche Probleme zu den kleinen, unbekannten Vereinen was g’scheites zu finden (Hoffenheim). Dieses Jahr findet sich einiges Banales wieder (Fankultur beim FC St.Pauli, wow) oder Material welches ich eher in Tageszeitung oder KICKER/SPORT-BILD erwarte (belanglose Portraits von Hellmich, Kuntz, Copado, Hundt, Hochstätter, Werder, KSC). Die Akkordarbeit von 36 Artikeln tut dem Heft nicht gut. Dabei hätte man bei einigen Themen wunderbar den Bogen quer über verschiedene Vereine schlagen können: Beispiel Fan-Kultur St. Pauli vs. Einfluß Supporters Club HSV vs. Ultras Frankfurt oder die neuen Macher wie Hochstätter, Wück und Dutt. Die Suche nach der neuen Identität in Bremen, Leverkusen, Mainz und Freiburg etc…

Was am Ende bleibt, ist ein lesenswertes Heft, bei dem man sich aber über verschenktes Potential ärgert.

(Disclosure: 11 Freunde übernimmt dann und wann Blogeinträge von allesaussersport für die Website, das Gewinnspiel unten wird unterstützt von den 11 Freunden)

Gewinnspiel

Nachdem ich meine drei Hefte gekauft hatte, erreichte mich eine Anfrage vom Intro-Verlag der für “11 Freunde” Marketing und Anzeigen übernimmt. Ob ich denn für mich und meine Leser 2-3 Hefte zugeschickt bekommen wollen würde. So entstand bei mir die Idee des Gewinnspiels.

Ich verschenke drei Hefte der “11 Freunde”, die Bundesliga-Sonderausgabe für diese Saison. Man schreibe mir eine eMail mit dem witzigsten Namen eines deutschsprachigen Fußballvereins. Bedingungen:

  • Fußballverein der in Deutschland in den oberen fünf Ligen spielt (Bundesliga bis Oberliga) oder in der Schweiz und Österreich in den beiden obersten Ligen spielt oder in einem anderen Land in den oberen Ligen spielt und einen deutschen Namen hat.
  • Gemeint ist der offizielle Vereinsname oder der Nickname oder eine witzige Entstehungsgeschichte des Vereinsnamen
  • Es muss für mich nachvollziehbar sein, also ggf. mit Quellenangabe im Internet

Ich werde die witzigsten Namen in einem Blogeintrag veröffentlichen. Die drei Besten bekommen ein “11 Freunde”-Heft zugeschickt. Wer mitmachen will, schreibt hier KEINEN Kommentar, sondern schickt mir bis Freitag 12h eine eMail an spiel@allesaussersport.de. Die eMail muss den vollständigen Namen und die Postanschrift enthalten, damit ich ggf. die Hefte dorthin schicken kann. Obacht: ich gebe Namen und Adresse zum Versand an den Intro-Verlag weiter. Der Verlag hat mir zugesagt die Daten nicht andernweitig zu verwenden.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, alleine mein guter Geschmack entscheidet, yadda, yadda. Wenn etwas unklar seins ollte, fragt in den Kommentaren.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. ich bin eigentlich im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Kicker-Sonderheft, obwohl ich mir gewünscht hätte, dass die spieler-steckbriefe genauso wie im em-sonderheft gewesen wäre (mit fähigkeiten statt auflistung der länderspiele).

    Das 11 Freunde-Sonderheft fand ich letztes Jahr besser.

    Sport-Bild hat das Niveau gehalten-

  3. Moin,

    habe Kicker und 11Freunde vorliegen. Sport-Bild habe ich mir noch nie gekauft.

    Kicker ist gewohnt ordentlich. Hier nur zwei Minuspunkte:

    1. Die Umfrage über C. Daum beim FC enthält als Antwort 53% zu 47%. Die hinterlegte Grafik hat damit nichts zu tun. Sie sieht eher aus wie 1:3. Da stellt sich mir die Frage, was man mit dem Quatsch eigentlich sagen will.

    2. Habe den Text über Aalen gelesen. Darin steht sinngemäß: Eine ganze Region sei geschockt über den Nichtaufstieg in Liga 2. Mal abgesehen davon, dass der Begriff “Region” damals mit dem Erstabstieg des FCK bis zum geht nicht mehr strapaziert worden und damit verbrannt ist, sollte man mal im Gegensatz dazu das Kapitel über den VfR Aalen in dem tollen neuen Buch “Ist doch ein geiler Verein” gelesen haben. Darin steht, dass sich in Aalen kaum jemand für den VfR interessiert. Wie stark das Interesse ist, hängt nur davon ab, wie gut oder schlecht der VfB derzeit spielt. Und der ist seit der letzten Meisterschaft in Schwaben wohl mächtig angesagt. Scheint mir plausibel zu sein. Wie kommt der Kicker also zu seiner Aussage “geschockte Region”? Liest sich mir wie ein blablabla eines Schreibtischschreiberlings.

    Meine Gesamtnote 3

    11Freunde. Mag ich persönlich lieber und lese ich gerne drin. Fanthemen werden mal angeschnitten. Aber was an dem Klopp-Interview gut sein soll, frage ich mich schon. Er gibt ja kaum Antworten auf die Fragen.

    Stichwort FCK: Es wurde noch eimal der Abstiegskampf des Vorjahres durchgekaut. Alles bekannt. Wo ist da die Vorschau? Nun gut, einem Heft wie 11Freunde verzeihe ich das.

    Meine Gesamtnote 2

  4. Ein inzwischen prinzipielles Problem der Sonderhefte: Sie werden relativ schnell von der Aktualität überrollt:
    Köln hat mit Petit einen kleinen Weltstar geangelt, der HSV mit vdV einen Großen verloren und schon drehen sich einige Vorzeichen…

  5. Stichwort Bayernlastigkeit:
    Ist schon einmal aufgefallen, dass “das große Interview”, welches jedes Jahr im Kicker-Sonderheft erscheint, in den letzten Jahren fast ausschließlich mit Vertretern von Bayern geführt wurde? Genauer: wenn Bayern Meister war, dann mit einem Bayern-Vertreter alleine, und wenn ein anderer Verein Meister war, dann mit einem Bayern-Vertreter plus einem Vertreter des Meisters. Das letzte Interview ohne Bayern war 2002 mit Sammer (damals BVB).

  6. Ich habe mir bisher nur das Kicker-Sonderheft zu Gemüte geführt und musss dir absolut recht geben. Ich war über die Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Mannschaftsberichten erschrocken.

    Was mich dabei am meisten stört: Die Chefredaktion gibt scheinbar gar keine Linie vor, hat gar keine Idee, wie so ein Artikel aussehen soll oder was die Schwerpunkte sind. Erinnert mich an meine Zeit in der Lokalredaktion, als ich Vorschau auf die Bezirksliga geschrieben habe und der Redakteur mir gesagt hat: Mach mal einfach die Zeilen voll, das passt schon.

    Meiner Idee eines Jahresheftes kommt z.B. das NFL-Jahresheft der Sports Illustrated sehr nahe. Da gibts zwar keine Mannschaftfotos, keine einzelnen Spielersteckbriefe, keine Stecktabelle. Aber dafür werden ausführlich Stärken und Schwächen der einzelnen Mannschaftsteile beschrieben und ein Bild der Mannschaft als solche entworfen – Philosophie des Trainers, strategische Möglichkeiten, taktische Varianten. Das ergibt ein rundes Bild und wenn man das Heft gelesen hat, kann man mitreden und nicht bloß die Neuzugänge aufzählen.

  7. @LoB: Es ist nun mal so, dass Bayern immer der interessanteste verein ist.

    2004, als bremen meister wurde und nicht die bayern, da haben sie mit magath einen neuen trainer geholt

    vor einem jahr haben sie ribery und toni gekauft

  8. Ha, du hast “DSF” geschrieben ;)

  9. dieses jahr kommt der test mal raus, bevor ich mir das kicker-sonderheft kaufe. und siehe da: er hat mich in meinem beschluß bestärkt, dieses jahr drauf zu verzichten. letztes jahr hab ich mich schon darüber geärgert, denn reine daten und statistiken rufe ich sowieso eher im internet ab. für das kicker-managerspiel reicht ja auch ein internetzugang und ansonsten ist anscheinend nichts lohnenswertes drin. also spar ich mir die 5,50.

    sport bild kaufe ich aus prinzip nicht. 11 freunde kauf ich als regelmäßiger bahnfahrer sowieso ständig, so auch dieses sonderheft. da mag ja mancher artikel eher mißlungen sein, der gesamteindruck ist aber halt immer noch deutlich sympathischer und unterhaltsamer als der rest.

  10. Und dann kam Klinsmann und stellte Buddhas auf.
    Und später gab es eine neue Dusche.
    Und letzte Woche… *schnarch*

  11. @hot: Ich finde den 1. FC Köln interessanter.

    Die Fehler im 11 Freunde Sonderheft/Saisonplaner allerdings sind ärgerlich. Allein auf der Sonderseite zum FC verstecken sich drei Fehler, was nicht nur schade für die ist, die mein Blog suchen, sonder auch für die, die von der ominösen Station “Neustadt” zum Stadion wollen.

    Wenn das auf den anderen Seiten genauso aussieht, dann “Gute Nacht und viel Glück”.

  12. @hot: schon klar dass die Bayern der populärste Verein sind.

    Aber was ist diesen Sommer passiert? Sie haben Klinsmann geholt.

    Über was wird in der SPORT-BILD im Mantel-Teil geschrieben? Rummenigge, Toni, Klose, Ribery.
    Über was wird im Mantel-Teil kein Artikel geschrieben? Klinsmann.

    Im Jahr 1 nach Klose-Toni-Ribery mit einem Artikel wie “Seine elf Tricks” oder “Wer ist der bessere Stürmer” zu kommen, wirkt wie “auf der letztjährigen Artikel-Halde nachgeguckt, ob da noch was zur Verwertung rumliegt”.

  13. Schade, dass die Hefte immer mehr mit der heißen Nadel gestrickt werden. Als Konsequenz (auch auf dogfoods Test) bleibt für mich nur übrig keines der drei Hefte zu kaufen und lieber ein paar Blogs und Websites mehr zu lesen. Und genau das ist für so einen Zeitschriftenverlag doch ein worst-case-Effekt, oder?

  14. @dogfood: Bei Ribery und Toni gehe ich mit dir konform, sind alte Kamellen.

    Aber trotzdem ist der FC Bayern unter Klinsmann für die meisten am interessantesten, auch wenn Kloppo und der VfL Wolfsburg mit den Italienern gleich dahinter folgen.

  15. Erstaunlich, dass die Hefte mit der heißen Nadel gestrickt werden. Immerhin dürften es mit die auflagenstärksten Ausgaben des Jahres sein und soooo überraschend ist der BundesligaStart im August jetzt auch nicht, dass man sich darauf nicht vorbereiten könnte.

  16. Oh, da würde ich widersprechen wollen. Ich kenne zwar keine Auflagenzahlen, aber bei der jetzigen Markt- und vor allem Anzeigensituation in der Printbranche sind diese Hefte bestimmt keine Selbstläufer mehr, die sich komplett alleine finanzieren. Und das Geld für die Extrahilfe in der Redaktion gibts bestimmt auch nicht mehr…

  17. Dass sie Selbstläufer sind, habe ich auch nicht behauptet. Aber zumindest bei den 11 Freunden ersetzt das Sonderheft ja eigentlich nur das reguläre Augustheft, oder?

  18. Ich kaufe aus Tradition nur den Kicker und leider muss auch ich dogfood zustimmen.
    Nichts dolles. Es fehlt wirklich an konzeptionellen Ausrichtung der Vereine und ihrer geplanten Umsetzung mit dem neuen Kader. Mir persönlich kommt auch die zweite Liga zu kurz(Wenig Unterschied zur neuen dritten Liga). Dea es keinen Mantelteil mehr gibt finde ich jetzt nicht so tragisch, da der in den letzten Jahren immer schlechter geworden ist, also ist es eigentlich nur konsequent ihn ganz zu streichen.
    Auch ich finde die Season Previews aus NFL, MLB und NHL deutlich besser, aber auch die haben immer ein Problem mit den Erscheinungsterminen.
    Ich fürchte dieses Problem ließe sich nur kostenlosen Updates für die zahlende Kundschaft lösen.

  19. Genau,das wär doch was,jede Woche gibts nur ein paar Seiten,die man in einem Ordner einheften kann^^ und eine Woche vor BL Start gibts den aktuellen Kader zum einheften^^

  20. mal was unsportliches…

    der Vergleich mit dem Kursbuch der DB ist “veraltet”, selbiges gibt es zukünftig nicht mehr gedruckt, schade um den beliebten Vergleich.

    http://www.faz.net/s/Rub1DA1FB848C1E44858CB87A0FE6AD1B68/Doc~EA2FAECF212C849F580AECFDA57542CB5~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell

  21. Schockierend am kicker fand ich, dass die 3 Regionalligen, immerhin vierthöchste Spielklasse mit Vereinen wie RW Essen oder dem 1. FC Magdeburg, in keinem Wort erwähnt wurden. Es gab die Abschlusstabellen der (alten) Regionalligen sowie Oberligen von 2007/08 und das wars.
    Die Sport-Bild hat immehin die Teilnehmer als Auflistung vorgestellt und sogar einen kleinen Text verfasst.

  22. @Philip: dachte auch, dass die drei regionalligen wie früher vorgestellt würden

    aber ist meiner meinung auch nicht so schlimm, zwar sind ja einige traditionsvereine dabei, aber ein drittel der teams sind zweite mannschaften, deswegen bin ich ja auch kein fan der dritten liga

  23. @Markus P: ich finde trotzdem, dass sonderheft ist kult. Und wenn ich die Sportschau gucke, dann blättere ich lieber in einem heft, als vor den pc zu gehen und die informationen dort nachzugoogeln.

  24. […] ein Nachtrag: Beim Sonderheft-Test von dogfood verlieren die Schnarchtaschen vom kicker sogar das Duell gegen das Stück von Sportbild. Ich denke, […]

  25. Ich fand’s schockierend, dass mein Heimatverein nicht erwähnt wurde, der spielt immerhin Kreisliga A.

  26. Guter Vergleich. Auch wenn ich den Kicker aufgrund der kultigen Stecktabelle immer noch vorne sehe. Das beide großen Hefte die neue 3gleisige Regionalliga aber so vernachlässigen hätte ich nicht gedacht. Und die bloße Auflistung der drei Staffeln hätten sie sich dann auch sparen können.

  27. der kicker hat der dritte liga gut abgearbeitet – mannschaftsfoto + kader + kurzer text (die zweite liga bekommt nur etwas mehr im kicker)

    Sport Bild hat die dritte Liga genauso behandelt wie früher die Regionalligen, nur dass mit mehr Platz mehr Übersicht möglich wurde

  28. Das oben erwänte Interview von Tim Jürgens und Fabian Jonas mit Jürgen Klopp ist inzwischen online.

  29. Hier finden sich auch noch geile Vereinsnamen. BSG Nord Max-Mattern Tolgelow und BSG Motor Warnowwerft Warnemünde zum Beispiel:

    http://www.zcontent.de/eznews.php?news=1066638146&nummer=1171983364

  30. Ich fand es im Statistik-Teil des Sport-Bild-Sonderheftes schon ein Ding, dass in der “Ewigen Tabelle” munter 2-Punkt-Siege und 3-Punkt-Siege zusammengerechnet werden. Da kommen dann Tabellenstände heraus, bei denen eine Mannschaft mit viel weniger Siegen und Unentschieden vor einer anderen stehen kann, weil sie zufällig in der 3-Punkte-Zeit mehr Spiele gemacht/gewonnen hat. Bei der Berechnung muss man einen Schlüssel durchgängig verwenden – i.d.R. verwenden alle Redaktionen die 3-Punkte-Regelung, auch für die Zeit vor deren Einführung.

  31. Eine der augenscheinlichen Panne im Sonderheft von Sport-Bild ist übrigens dem Neu-Koblenzer Dominique Ndjeng sämtliche Torvorlagen seines jüngeren Bruders Marcel aus der vergangenen Saison zu zu erkennen. Somit hat wurde aus Dominique Ndjeng über Nacht ein Assistkönig, während sein Bruder nicht nur seine vielen Torvorlagen aberkannt bekommen hat. Man hat ihn auch noch auf eine völlig andere Position verschoben, anstatt ihn auf seiner zu belassen.

    Im Endeffekt ist mir bei sowas so ein knochentrockenes Kursbuch ohne Elan und Esprit doch viel viel lieber als jedes mit Macht aufgehübschte Marketingprospekt, das solche inhaltlichen Mängel hat. Für die Verspätungen sorgt schließlich nicht das Kursbuch, es sind die Streckenplaner!

  32. @ hot: ich finde an den bayern relativ wenig interessant. zumindest nichts interessanter an bremen, am bvb, an wob oder köln um nur einige zu nennen. sie sind erfolgreich, das schon, aber interessant?
    und ich finde den vfb stuttgart deutlich interessanter.

    ich für meinen teil verzichte auf sonderhefte in dieser saison. (sport)bild kauf ich eh nicht, sonst immer kicker, aber wie schon in einem vorigen kommentar zu lesen sind die einfach nicht aktuell. mal sehen wie es wird, ist nämlich meine erste saison ohne sonderheft.

  33. […] der drei relevanten Sonderhefte zur neuen Saison werfen, da gibt es sogar ein kleines Gewinnspiel: Bundesliga-Sonderhefte im Test Von michael | Schon gelesen? None […]

  34. Vorletzte Saison hatte sich eine gefakete Transfermeldung aus dem KSC-Forum (Jan Männer nach Ahlen?) zuerst auf anderen Plattformen (transfermarkt.de) geschlichen. Und tauchte dann zur Erheiterung aller auch im Sport Bild Sonderheft auf.

    Seitdem hat sich dieses Heft für mich erledigt.

  35. Fällt mir so im Nachhinein noch auf: ein Test, bei dem eines der zu testenden Hefte verlost wird? Hm, hm…

  36. Ich hoffe der geneigte Leser ist zum eigenständigen Denken in der Lage, denn ich habe im Blogeintrag mehrere Male geschrieben, vom wem ich die zu verlosenden Hefte habe (bzw. wer sie versenden wird) und ich habe es nicht ohne Grund auch bereits VOR dem Abschnitt über das 11 Freunde-Heft gesetzt.

    Zudem ist davon auszugehen, das meine Korrumpierbarkeitschwelle angesichts der Zeit (und Serverkosten) die ich ins Blog stecke, nicht bei 13,50EUR liegt.

    Man könnte es zudem weiter durchdeklinieren und auch von den Lesern die hier im Blog kommentieren, ein Disclosure verlangen, wie ihr Verhältnis zu “11 Freunde” ist. Der eine oder andere soll zum Beispiel bei denen Booklet stehen. Auch das könnte ja die Meinung zum Heft bzw. seiner Konkurrenzprodukte färben.

  37. […] 3-2-1-0, so heißt die absteigende Liste der Anzahl der zu gewinnenden 11Freunde-Bundesliga-Sonderhefte im Blogos-Quarium. Während man jenerorts aber Kosten und Mühen scheut(*), geht das ganze Gewinnspiel dieserorts ohne Mitwirkung der 11Freunde über die Bühne. Null Bundesliga-Sonderhefte der 11Freunde gibt es also hier zu gewinnen. Um das Ganze konsequent durchzuziehen, muss man nicht mal die Antwort kennen. Stellt einfach die Frage. […]

  38. […] Hier gibt es einen Vergleich der 3 Hefte und ein paar Kommentare. Ich habe den kicker und die 11Freunde. Der Kritik im blog kann ich mich aber anschliessen. Eigentlich ist der kicker sein Geld nicht mehr wert, aber man zieht ihn eben noch Jahre später immer wieder mal raus. // __________________ "In der Tendenz bevölkern viele Fussball-Dilettanten das Public Viewing." Mirko Marr in der Neuen Zürcher Zeitung Im englischen Sprachraum bezeichnete der Begriff Public Viewing die öffentliche Präsentation einer Sache und im Besonderen die öffentliche Aufbahrung eines Toten […]

  39. “Mit der Geschichte gegen die Tradition”

    von 1974-2007 habe ich DEN kicker erworben, in den letzten Jahren ohne Sinn.Jetzt langt es. Für alle.Fakten finde ich im web, die Kommentare sind kaffeesatzleserei oder überholt und durch Transferperioden resp. freikäuflicher arbeitsloser ist das ganze eh bereits am 1.September Makulatur

  40. […] ein Nachtrag: Beim Sonderheft-Test von dogfood verlieren die Schnarchtaschen vom kicker sogar das Duell gegen das Stück von Sportbild. Ich denke, […]

  41. […] Alle, die das ganz anders sehen, sollten vor dem Gang zum Kiosk, bei allesaussersport einen Blick auf den umfangreichen Test der drei relevanten Sonderhefte zur neuen Saison werfen, da gibt es sogar ein kleines Gewinnspiel: Bundesliga-Sonderhefte im Test […]