Screensport am Jahreswechsel

Jahreswechsel heißt dieses Jahr in der NFL auch Trainerwechsel. Der überraschendste Trainerwechsel ist die Entlassung von Denver Broncos Mike Shanahan nach 14 Jahren. In sich durchaus logisch und verargumentierbar, war Shanahans Name in der Gerüchteküche in den letzten Tagen nie genannt worden. Wie überraschend die Entlassung kam, macht auch deutlich, dass Shanahan gestern um 14h Ortszeit entlassen wurde, er sich aber am Morgen noch hat über das 2009er Salary Cap informieren lassen.

Die Broncos stagnierten seit drei Jahren (9-7, 7-9, 8-8) und kamen trotz einer schwachen Division (KC und Oakland sind derzeit keine Gegner) nicht in die Playoffs. Zumindest diese Saison hätte Shanahan durchaus Argumente gehabt. 16 Spieler stehen auf der IRL, darunter 7 Running Backs. Vielleicht hat den Verantwortlichen die Nicht-Entwicklung von QB Jay Cutler Sorgen gemacht, der ebenso wie das gesamte Team seit 3 Jahren stagniert. Das QB-Rating seit 2005: 88,5, 88,1, 86,0. In dem Maße wie er mehr TDs wirf, wirft er auch mehr INTs.

Die 3 vergebenen “Matchbälle” für den Einzug in die Playoffs, dürften der Broncos-Karriere Shanahans den Rest gegeben haben.

Dit’n’Dat

Rudi Michel ist am Montag im Alter von 87 Jahren gestorben. Ich zitiere aus dugehstniemalsallein.de den Spielmacher, weil es mir genauso ging und es auch das erste war, woran ich denken musste, als gestern die Todesnachricht veröffentlich wurde:

Ich selbst kann mich an seine Liveübertragungen nicht mehr erinnern, habe aber als Kind oft genug zwischen den Männern in meiner Familie gesessen, wenn über Heribert Faßbender oder Gerd Rubenbauer gelästert wurde: “Das waren noch Zeiten, als Rudi Michel kommentiert hat.”

Dort gibt es auch ein YouTube-Video das einen Eindruck der Kommentierung von Rudi Michel verschafft. Typisch für die 60er und 70er Jahre: eine eher frugale Begleitung des Geschehens auf dem Fußballplatz.

Gestern wurde offiziell gemacht, was seit geraumer Zeit spekuliert wurde. Die NFL wird ihr “All Star Game”, den Pro Bowl, nun vorverlegen, auf das Wochenende vor dem Super Bowl. Als Broadcaster wurde für 2010 ESPN ausgewählt, in Abweichung der aktuellen TV-Verträge, die eigentlich vorsehen, dass der jeweilige Super Bowl-Broadcaster auch die Pro Bowl übertragen (2010 CBS). Austragungsort wird 2010 Miami sein, womit man auch den ewigen (seit den 80er Jahren) Austragungsort Hawaii verlässt. Die Vorverlegung dürfte auch als Konsequenz haben, das keine Spieler der beiden Super Bowl-Teilnehmer am Pro Bowl teilnehmen werden.

Bei FIVE kehrt nächste Woche die NHL zurück auf dem Sendeplan. Das heißt dass die Übertragungen von NBA und NHL vermutlich erst zum Saisonende im Sommer eingestellt werden.

Mark Cuban hat in seinem Blog einen interessanten Vorschlag gemacht, um auf die Zeitungskrise in den USA zu reagieren. In den USA kollabiert gerade der eh schon angeschlagene Zeitungsmarkt. Die NY Times hat Liquiditätsprobleme und versucht gerade Assets wie die Anteile an den Red Sox oder das Verlagsgebäude zu verkaufen. In Detroit überlegen Zeitungen an einigen Tagen in der Woche ihre Auslieferung an Abonnenten zu stoppen. Andere Tageszeitungen gehen auf Wochenrythmus über oder werden online only. In Deutschland bzw. Europa steht die Mecom-Gruppe von Montgomery kurz vor dem Aus (Hamburger Morgenpost, Berliner Zeitung).

Viele sehen die mögliche Rettung der Zeitungen in einen Ausbau der lokalen Berichterstattung, die derzeit kaum im Internet verbreitet ist (worüber man durchaus streiten kann, denn es gibt diverse Leser-Forschungen u.a. mit dem sogenannten “Leser-Stift” wonach viele Leser z.B. den Lokalsport ignorieren). Mark Cuban schlägt in “Why pro sports need newspapers” in die gleiche Kerbe.

Bottom line is that despite the huge volume of sports coverage, the local coverage of teams for the most part sucks. There is little depth and certainly not the consistent coverage of a newspaper with a team beatwriter or 2. Thats a bad scenario for sports leagues. Teams in every league need as much local coverage as we can get. The more stories that are written by sportswriters and columnists, the more opportunities for fans to connect and stay connected to our teams […]

The newspapers reach our hardest to connect to customers, the casual fan […] More importantly, from a business perspective, because their customer base skews older, they dont use the net as a primary source of data, they have more disposable income to buy tickets and merchandise for themselves, their businesses and their families.

Gleichzeitig stellt Cuban fest, dass Zeitungen immer irrelevanter werden. Die jetzt durchgeführten Sparmaßnahmen und Kostenreduktionen haben negative Konsequenzen auf Umfang und Inhalte der Zeitungen, was zu weiteren Verlust an Lesern führt. Ein Teufelskreis. Cubans Vorschlag was Sportfranchises tun sollen:

In the technology business, when a company wants its retail products to get visibility and sales among shoppers, its not unusual for the vendor to pay for a salesrep to be on the retailers salesfloor exclusively selling and promoting their products. When a vendor wants to get shelf space in other retail environments, it buys endcaps. Often through softmoney which are in the form of rebates to the retailer. Its time for the pro sports leagues to take a page from that playbook and expand our newspaper shelfspace.

My suggestion to the powers that be in the leagues I have spoken to is to have the leagues work together and create a “beatwriter co-operative”. We need to create a company that funds, depending on the size of the market and number of teams, 2 or more writers per market, to cover our teams in depth. The writers would cover multiple teams and multiple sports. They will report to the newspapers where the articles will be placed, who will have complete editorial control. In exchange, the newspapers will provide a minimum of a full page on a daily basis in season, and some lesser amount out of season. That the coverage will include game reporting that is of far more depth than is currently in place, along with a minimum number of feature articles each week in and out of season. And most importantly, these articles will be exclusive to print subscribers. They can do all the ad supported short summaries online and minute by minute blog posts and tweets they would like. To make this work, print editions and subscriber only online sites have to become the defacto destinations for in depth and unique coverage. They have to become the local version of ESPN.com’s for pay “ESPN Insider”

Cubans Vorschlag: Sportligen und -Franchises sollen eine Art Agentur eröffnen und finanzieren, die regionale/lokale Artikel über Ligen und Teams in Zeitungen platzieren. Die Zeitungen bekommen diese Artikel zu einem günstigen Preis, müssen aber im Gegenzug eine gewissen Quantität und Qualität abnehmen. Sie bekommen diese Inhalte “Print-Exklusiv”. Die Inhalte würden nicht im internet veröffentlicht werden.

The math is pretty simple and straight forward. If there are 32 top markets, with an average of 3 teams, thats 96 teams. If you need an average of 3 writers per market, thats about 100 writers. Pay them 65k per year, plus 10k in benefits, and thats 75k per team per year. Index that by market size and team revenues, and that means the biggest market teams probably pay 150k per year, and the smallest markets pay 50k per team per year. Thats not far out of line with what you would pay to get an experienced sportswriter for your website, with a lot more payoff. For the newspapers, its a way to get employees off the books, retain good writers that have a history with the papers and teams, and actually improve their publications. For the price of 2 pages of newsprint a day.

Sportligen/-vereine sollen selber die Berichterstattung über sie finanzieren? Der Vorsitzende des DJV, Michael Konken, bekommt gerade einen Herzkasper. Ist Cuban von allen guten Geistern verlassen? Cuban: “I know this is in violation of all previous principles of editorial church and state“.

In Ansätzen ähnelt die Diskussion derjenige vom letzten Jahr, als die Pläne der DFL für ein Ligafernsehen bzw. die Inhalte der Bundesligaberichterstattung im Pay-TV von Sirius zugeliefert werden sollten. Es ist nahezu das gleiche Modell aus einem ähnlichen Motiv heraus. Damals ging es darum, dass kleinere Pay-TV-Anbieter nicht in eine Bundesliga-Redaktion investieren sollten, sondern sich die Inhalte einfach einkaufen könnten.

Ergo kann ich auch meine Argumente von damals wieder rausholen: wir erleben in weiten Teilen der Sportmedienlandschaft eh schon distanzlose, unkritische Berichterstattung. Wenn der Bayrischer Rundfunk im Blickpunkt Sport sich von Uli Hoeneß vorschreiben läßt, einen Ultra zu einer Diskussion über Hoeneß’ damaliger “Wutrede” gegen die Fans, wieder auszuladen, wenn sich im Deutschlandfunk Burkhard Hupe vom DFL-Präsidenten Reinhard Rauball mit “ich würde mir sehr wünschen, dass wir in einem Jahr hier wieder zusammensitzen” verabschiedet und BILD-Reporter kein Problem damit haben, sich von Trainern privat nach Hause einladen zu lassen, müssen wir dann noch ernsthaft darüber reden, dass Cubans Modell die journalistische Unabhängigkeit gefährdet? Warum muss darüber gestritten werden, das etwas nichtexistentes “gewahrt” werden soll? Welche Unabhängigkeit?

Insofern stehe ich solchen Modellen recht schmerzfrei gegenüber, solange transparent gemacht wird, wer wen wofür bezahlt. Und wenn es ein tragfähiges Modell ist, dass talentierten Schreibern den Lebensunterhalt bezahlt, halte ich es für eine gute Ergänzung. Der Rest obliegt der individuellen Medienkompetenz jedes Lesers, Hörers oder Zuschauers.

Bonus: ein Bericht des TIME Magazines über die Lage auf dem US-Zeitungsmarkt.

Spocht von heute

Jahreswechsel bedeutet in den USA auch, dass nun im College Basketball die zweite Stufe in der Saison gezündet wird: die Spiele innerhalb der eigenen Conference beginnen, ehe im März schließlich die Meisterschaften größtenteils in Conference-Playoffs entschieden werden.

Was nach den ersten zwei Monaten gesagt werden kann: die Dominanz von North Carolina in dieser Saison ist so furchterregend groß wie befürchtet. Ebenfalls wie erwartet: die Big East könnte die intensivste Conference der NCAA werden. Von Hause aus eh eine physische Conference, startet in der 16er-Liga der Spielbetrieb mit nicht weniger als sieben Teams die gerankt sind. Heute vormittag auf NASN: #2 Connecticut gegen #11 Georgetown. Am Nachmittag das Big East-Team Cincinnati bei den Memphis Tigers aus der Conference USA.

Am Donnerstag finden die NHL Winter Classics aus dem Wrigley Stadium statt, dort wo normalerweise die Cubs spielen. Fassungsvermögen bei Baseballspielen: 41.000 Zuschauer. Die NHL hat eine attraktive Begegnung ausgesucht, den der amtierende Meister Detroit kommt zu den Chicago Blackhawks, die zu den besseren Stories dieser Saison gehören. Sohnemann Rocky Wirtz tut weiterhin alles in seiner Macht stehende, um die Franchise nach dem Tod seines Vaters im September 2007, wieder gut und populär zu machen.

Bowl-ing for Screensport

20h: #18 Pittsburgh – #24 Oregon State – Es ist das Duell der gescheiterten NFL-Headcoaches. Headcoach Mike Riley kennen einige als eher dürftigen Headcoach bei den San Diego Chargers um die Jahrtausendwende herum, während Pittsburghs Dave “Pornoschnäuzer” Wannstedt in miami und Chicago gescheitert ist.

Beide Teams leben vom Laufspiel. Bei Oregon State ist es rund um Freshman RB Jacquizz Rodgers aufgebaut, der schon in der High School etliche Rekorde zertrümmerte. Ein Argument warum er zu Oregon State gegangen ist, war sein Bruder, WR James Rodgers (Sophomore). QB Lyle Moevao ist nur von begrenzter Konstanz. Bei Pittsburgh ist es RB #25 “Shady” McCoy, der letzte Saison als Freshman diverse Big East-Rookie-Rekorde bracht. RB McCoy trifft auf eine der besten Lauf-Defenses der PAC-10.

1h30 #14 Georgia Tech – LSU – Enttäuschende Saison für LSU (7-5, Conf:3-5) mit teilweise sehr hohen Niederlagen gegen Teams aus der SEC. Vor der Saison wurde der Mannschaft viel Potential auf den RB-, WR-, OL- und DL-Positionen zugeschrieben. Pustekuchen. Die ganze Saison war die Laufdefense ein Problem, zudem inkonstante Leistungen der drei QBs Lee, Hatch und Freshman Jefferson.

Das mit der Lauf-Defense könnte in der Partie zu einem Problem für LSU werden, denn mit Georgia Tech kommt das drittbeste Laufspiel des Landes. Georgia Tech-Headcoach Paul Johnson hat im ersten Jahr gleich seine Handschrift hinterlassen können und eine sehr lauflastige Offense etabliert, die teilweise mit drei Running Backs im Backfield arbeitet. Georgie Tech erzielt im Schnitt 282 Rushings Yds pro Spiel!

Do 13h: Vanderbilt – Boston College – SEC versus ACC, die zweite. Boston College mit guter Lauf-Defense und schlechter Lauf-Offense. Das legt viel Last auf die Schultern von Freshman-QB Dominique Davis, der zum dritten Mal Starter sein wird. Interessant wird es sein, wie BC-Headcoach Jeff Jagodzinski das Spiel anlegen wird. Denn Gegenüber Vanderbilt (mit einem lauen 6-6 in den Bowl gekommen) lebt von seiner Defense und diese Defense ist gut und aggressiv gegen den Pass, aber eher mau gegen den Lauf, so das Jagodzinski versucht sein könnte, das Spiel doch auf Lauf auszurichten.

Do 17h: Iowa – South Carolina – Eine dezent enttäuschende Saison für South Carolina und Ex-Washington Redskins-Coach Steve Spurrier. Die Defense ging mit 10 Rückkehrern an den Start, ließ es aber trotzdem an Dominanz missen. In den letzten zwei Spielen ließ man 87 Punkte zu. Noch problematischer war aber die Offense. Konsequenz: Ende November wurde der OL-Coach gefeuert und der Vertrag mit dem QB-Coach nicht verlängert. Das deutet die Problemzone an: keiner von den drei QBs Beecher, Smelley oder Garcia hat sich durchsetzen können und wurden kaum vor dem gegnerischen Pass Rush geschützt. Am zweiten Spieltag wurde Beecher gegen Smelley als Starter ausgetauscht. Am 6ten Spieltag wechselte Garcia vom Starter Smelley zum Starter Garcia, einem Freshman. Laufspiel zur Entlastung? Quasi nicht vorhanden.

Iowas Offense konzentriert sich auf RB Shonn Greene, der potentiell derzeit beste RB im College-Bereich. 12 Spiele in der Saison. 12mal über 100yds gelaufen. Dazu kommt ein immer besser werdender QB Ricky Stanzi, der die Offense nicht zu eindimensional werden lässt. Iowas Defense pflegt gegen den Lauf besser zu sein, aber pflückt viele INTs runter.

Do 22h30: #5 USC – #6 Penn State – Es ist das am meisten gehypte College Bowl-Spiel bei ESPN, aber ich bin mir nicht sicher ob es was taugen wird. Zum einen bin ich skeptisch was Penn State angeht, die mir überbewertet erscheinen. Zum anderen ist es der Heimvorteil von USC. USC neigt dazu in solchen Spitzenspielen die Gegner zuhause zu zerschreddern. Letztes Jahr gegen Illinois war die Partie bei 21:3 zur Halbzeit vorbei. Diese Saison wurde #5 Ohio State platt gemacht (35:5), Oregon zu klump gehauen (44:10), Arizona State und Washington “zu null” geschlagen, die Erzefeinde Cal 17:3 und UCLA 28:7 geschlagen und Notre Dame 38:3 nach Hause geschickt. Zuhause ist USC dominant. Für meinen Geschmack ist es eine schlechte Bowl-Ansetzung für USC, die mit #5 im Ranking unter Wert platziert sind.

ESPN hat schon angedeutet, dass man viel rund um die beiden Headcoaches machen wird. USCs Pete Caroll hat ähnlich wie Belichick in New England inzwischen eine kleine Dynastie gegründet und auf Seiten Penn States ist natürlich der 82jährige “Joe Pa” die Story. Joe Paterno ist seit 1950 Headcoach bei den Nitanny Lions. Deutscher Aspekt beim Spiel: ex-Rhein Fire-Headcoach Galen Hall ist der OffCoord bei Penn State.

Do/Fr 2h: #21 Virginia Tech – #12 Cincinnati – Es ist vermutlich die Bowl vor der FOX am meisten Angst hat. Es ist vom Standing der beiden Colleges eine grauenhaft unattraktive Ansetzung. Cincinnati ist auf #12 eine Überraschung, denn die Bearcats sind kein klassisches Football-Programm. In der Big East werden normalerweise andere Namen gehandelt.

Die QB-Position war bei den Bearcats in der Saison wackelig: QB Grutza brach sich im zweiten Spiel das Bein, QB Pike im vierten Spiel den Unterarm. Pike kehrte bereits vier Wochen später als Starter zurück. Möglicherweise zu früh, denn damals beklagte er sich über eine taube Hand und musste zur Halbzeit raus. Inzwischen ist Pike wieder gesund und er wird wohl starten. Die QB-Position ist bei den Bearcats deswegen heikel, weil Headcoach Brian Kelly mit einer relativ komplexen Spread-Offense und vielen No-Huddle-Drives spielt.

Die Hokies haben vier ihrer letzten fünf Bowl-Auftritte verloren, so dass sich Headcoach Frank Beamer in seinem 22ten Jahr bei Virginia Tech bemühen wird, diesmal in der Vorbereitung vieles richtig zu machen. Auf der QB-Position hat sich Beamer verzockt, als er QB Glennon zum Starter ernannte, aber diese Entscheidung sukzessive zurücknehmen musste. QB Taylor spielte bereits im 2ten Spiel alternierend mit Glennon, ehe er dann zum Starter ernannt wurde. Die blutleere Offense blieb aber trotzdem steter Kritikpunkt in der Öffentlichkeit und OffCoord. Bryan Stinespring dürfte heute um seinen Arbeitsplatz spielen. Angesichts der eher trüben QB-Position, wird Stinespring auf ein No-Risk-Spiel setzen und viel laufen lassen. Entscheidender wird sein, was die Hokies anstellen. Vorne ist man gut gegen den Lauf, die Secondary gehört aber auch zu den besseren im Lande.

Mittwoch, 31.12.2008

10h30 College Basketball, Big East: #2 UConn Huskies – #11 Georgetown Hoyas, NASN Tape

12h00 Spengler-Cup: Team Kanada – Dynamo Moskau, Finale, EUROSPORT 2 live
Kommentar: Gerd Leinauer + Sebastian Schwele

12h00 Wintersport, ARD + EUROSPORT live
ARD: Langlauf, Vierschanzentournee-Quali, Langlauf
EURO: 12h: Langlauf 15km/M, 13h45 Skispringen, 15h15 Langlauf 10km/F

12h30 College Basketball: Memphis Tigers – Cincinnati Bearcats, NASN Tape

14h30 NHL: Pittsburgh Penguins – Boston Bruins, NASN Tape

15h00 Rugby, Magners League: Cardiff Blues – Ospreys, BBC 2W live

16h30 NHL: Edmonton Oilers – Ottawa Senators, NASN Tape

20h00 College Football, Sun Bowl, NASN live
#18 Pittsburgh Panthers – #24 Oregon State Beavers

1h30 College Football, Chick-fil-A Bowl, NASN live
#14 Georgia Tech Yellow Jackets – LSU Tigers

Donnerstag, 1.1.2009

10h00 NHL: Minnesota Wild – San Jose Sharks, NASN Tape

13h00 College Football: Music City Bowl, NASN Tape
Vanderbilt Commodores – Boston College Eagles

13h30 Wintersport, ARD + EUROSPORT
ARD: 13h30 Neujahrsspringen aus Garmisch-Patenkirchen, anschl Langlauf.
EURO: 13h30 Skispringen, 15h30 Langlauf/Sprints

17h00 College Football: Outback Bowl, NASN live
Iowa Hawkeyes – South Carolina Gamecocks

18h15 Rugby, Magners League: Scarlets – Dragons, S4C live

20h30 NHL, Winter Classic: Chicago Blackhawks – Detroit Red Wings, NASN Tape
Whl: Fr 23h30

22h30 College Football: Rose Bowl, NASN live
#5 USC Trojans – #6 Penn State Nitanny Lions

2h00 College Football: Orange Bowl, NASN live
#21 Virginia Tech Hokies – #12 Cincinnati Bearcats
Whl: Fr 16h

Vorschau auf Freitag

13h00 College Football, Gator Bowl: Nebraska Cornhuskers – Clemson Tigers, NASN Tape
18h00 Parallelslalom aus Moskau, EUROSPORT live
19h30 DEL: Mannheim – Köln, #36, PREMIERE live
20h00 College Football, Cotton Bowl: #8 Texas Tech Red Raiders – Ole Miss Rebels, NASN live
20h30 Rugby, Top14: Bayonne – Castres, EUROSPORT 2 live
1h30 College Football, Sugar Bowl: #4 Alabama Crimson Tide – #7 Utah Utes, NASN live

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Warum kommen die Medienmacher eigentlich nicht darauf, dass es gerade die unkritische Berichterstattung (vor allem im Sport) ist, die Zeitung irrelevant werden lässt?
    Es ist doch heute schon so, dass redaktionelle Inhalte und Werbung (rosa Schuhe bei Premiere) kaum noch auseinandergehalten werden können. Kein Wunder, dass man abschaltet oder kostentlosen “Content” konsumiert. Noch mehr Einsparungen können nicht als Erfolgsstrategie gelten. Aber das wird wohl nicht begriffen…

  3. Ich glaube, dass dafür der Zug abgefahren ist. Zeitungen/Zeitschriften sind bereits jetzt eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Da gibt es die relativ gut gemachten, anspruchsvollen Zeitungen und Zeitschriften. Die gewinnen teilweise sogar Leser hinzu, wie z.B. der Economist.

    Da gibt es auf der anderen Seite die Zeitungen, die man nur deswegen mitnimmt weil sie günstig sind oder die einzige lokale Zeitung vor Ort sind. Wie sollen diese Zeitungen plötzlich einen Strategiewechsel fahren und ihr Zielpublikum austauschen gegen eines das noch willens ist für eine hochwertige Zeitung mehr zu bezahlen? Den Luxus hätte man sich vielleicht in den Boom-Jahren gönnen können. Jetzt sind in den Krisenzeiten keine Resourcen mehr dafür da. In Deutschland wird nicht gerne für Qualität ein Aufpreis gezahlt (Aldi und Lidl sind nicht umsonst europaweite Phänomene die in Deutschland gestartet sind. Der Erfolg von “Media Markt” und “Saturn” spricht Bände)

    Das Zitat an das ich dieses Jahr am meisten denken muss, kam vom (inzwischen geschassten) Sportchef der Westfälischen Rundschau Hermann Lamberty auf einer Diskussion in der u.a. ich einiges über Sportinhalte im Internet referierte. Sinngemäß:

    Das bei einem Call-In der Westfälischen Rundschau mit BVB-Spielern der jüngste Anrufer 55 Jahre alt war, ist für ihn ein Beleg, dass die Jugend nicht an Zeitungen heranzuführen sind. Es wäre idiotisch in Online-Medien zu investieren. Stattdessen müsse man als Zeitung eben abwarten, bis die Jugend gesetzt ist (“ge-settled”), also älter geworden ist, und sie dann als Zeitung abgreifen.

    Ich halte diese Denke immer noch für eine Bankrotterklärung und vorweggenommene Todesanzeige vieler Regionalzeitungen.

  4. Traurig, aber wohl wahr. Nicht umsonst lese ich schon seit Jahren die SZ, weil sie immerhin noch einen eigenen Sportteil hat und nur selten auf dpa und sid zurückgreift. Das kann sich eine Regionalzeitung kaum leisten.

    Aber es kann dann doch auch nicht die Lösung sein, dass man sich von journalistischer Selbstständigkeit vollkommen entfernt. Ich denke, dass letztlich nicht nur die berichterstattenden Medien darunter leiden, sondern auch der Sport. Wer kann die immer gleiche, weich gespülte Berichterstattung noch ertragen.

    Auf der anderen Seite sehe ich Dinge wie Vereins-TV, die ja eine Verquickung von Produzent und Berichterstatter darstellen auf einem derart schlechten Niveau, dass es einem die Nackenhaare aufstellt. Wenn sie wenigstens irgendetwas interessantes zu berichten hätten…

  5. Die Verquickung von Produzent und Berichterstatter ist ja längst in einem großen Maßstab da. Die FR hat gestern darüber berichtet, wie verschiedene DLF/DLR-Redakteure von Kollegen eigene Bücher besprechen lassen. ARD + ZDF treten als Mitveranstalter von Boxwettkämpfen auf und werden selbst zum teil der Show (haben teilweise Ringsprecher gestellt, lassen Moderationen über die PA laufen). Es gibt Peter Lauterbach, der sowohl für PREMIERE Motorsport moderiert, als auch Produzent für Motorsport-Beiträge im Auftrage von Automobilfirmen ist (die dann teilweise auch auf PREMIERE ausgestrahlt werden). sportdigital.tv baut komplett darauf auf, dass der Rechtegeber, Produzent und Berichterstatter identisch sind.

    Natürlich würde ich mir eine andere Welt schnitzen, wenn ich es könnte. Aber die Ausgangsposition ist nicht da. Sehr viel mehr als die Hoffnung, dass es das wenige was es an Anspruchsvollem, Kritischem und Intelligentem noch gibt, gehegt und gepflegt wird, habe ich nicht mehr.

    Aber wenn man vom aktuellen Ist-Zustand ausgeht: würde so ein Modell wie von Mark Cuban vorgeschlagen – in Ergänzung zu hochwertigen, unabhängigen Inhalten aus anderen Quellen – wirklich eine weitere Verschlechterung bedeuten?

    Was ist, wenn mit Hilfe solcher Strukturen wie die von Cuban vorgeschlagenen, ein Biotop entsteht, in dem Journalisten sich entwickeln können? Weil für Sportjournalisten die Alternative “Arbeitslosigkeit” oder das Schreiben von 20 Artikeln pro Tag sind?

    Ich will nicht blauäugig sein und natürlich würde das Cuban-Modell in den USA mit Hire and Fire und Artikel im Akkord umgesetzt werden. Aber…

    Ich habe bei den deutschen Medien überwiegend das Gefühl, dass die Lösungsansätze wie die nächsten Jahre zu überstehen sind, alle identisch und einfallslos sind. Cubans Vorschlag bürstet gegen den Strich und regt zum Nachdenken an.

  6. Den Cuban-Vorschlag kann man sehen, wie man will, er geht aber am eigentlichen Problem der US-Zeitschriftenverlage vorbei, und wie man dieses Time-Stück ernst nehmen soll, ist mir auch noch nicht klar. (Die Kosten sind in den letzten 70 Jahren gestiegen? Nee, ehrlich? Wow!)

    Das Medium Zeitung hat sich überlebt. Es gibt keinen Weg zurück zu den Zeiten, in denen bedrucktes Papier mit Informationen bestensfalls vom Vortag die dominante Art der Nachrichtenübermittlung darstellte. Kostenpflichtige Kleinanzeigen sind tot. Auch große Werbepartner finden bei anderen Medien bessere Preis/Leistungsverhältnisse. Und die verbliebenen Käufer können die Zeche nicht alleine schultern.

    Klar kann man versuchen, das Sterben der Zeitungen noch länger hinaus zu zögern, aber das Ende ist seit Jahr(zehnt?)en klar. Zeitungen sind ein Nischenmedium, Verlage, die ihre Kostenstruktur dieser Tatsache nicht anpassen, gehen Pleite. Mit oder ohne gepflanzten Lokalsport.

  7. Kleine Korrektur am Rande: Joe Paterno wurde 1950 Assistant Coach bei Penn State und erst 1966 zum Head Coach befördert.

  8. Ich stimme dir zu, dogfood. Eine Verschlechterung muss das Cuban-Modell nicht zwangsläufig bedeuten, sondern ist letztlich eine konsequente Weiterentwicklung des Ist-Zustands. Getreu dem Motto: Schlechter kann es kaum werden. Zumindest wenn es um Inhalte geht.

    Die Arbeitsbedingungen für journalistisches Arbeiten werden sich unter diesen Bedingungen aber sicherlich verschlechtern. Wenn gespart werden kann, dann wird auch gespart. Den Inhalten wird das nicht unbedingt zuträglich sein.

  9. Als Sportchef einer lokalen Tageszeitung muss ich sagen, dass dieses Modell in Deutschland schon lange passiert.
    Frueher war es so, dass die Vereine aus den unteren Ligen nur ihre Ergebnisse nach Spielende an die Redaktion mitgeteilt haben. Heute wird verlangt, von den Gesellschaftern die nur eine Sportredaktion aus drei Mann zugestehen, dass die Vereine eigene Spielberichte lierfern, die dann als Eigenberichte deklariert werden. Bei uns werden an einem Wochende nur etwa 3-5 Spiele mit festen oder freien Mitarbeiern besetzt, von etwa 50 Fussball-Handball-Basketballspielen berichten die Vereine.

  10. Das ist ja mal ne Information, die mir als regelmäßigem Zeitungsleser (allerdings meist überregional) die Socken auszieht. Wenn das so weitergeht, haben ja eines Tages die ÖR tatsächlich recht, wenn sie behaupten, dass nur dort noch eine gewisse Unabhängigkeit herrscht. Ich kann das kaum glauben.

  11. naja, Cubans Vorschlag soll ja nicht die Zeitungen retten, sondern dafür sorgen, dass die lokale Berichterstattung ausgeweitet wird, um mehr Tickets und Merchandise zu verkaufen.
    Dass man nebenbei einigen Reportern Arbeitsplätze verschafft, ist nett, aber ob das positive Auswirkungen auf die finanzielle Situation der beteiligten Zeitungen hat, ist dahin gestellt.

    Andererseit, und da stimme ich Kai zu: schlechter kann es kaum werden.
    Und solange es genung engagierte und einigermaßen integere Sportreporter gibt, die sich nicht darum scheren, wer sie bezahlt, sondern die einfach nur gute Arbeit abliefern wollen, könnte das ganze durchaus funktionieren. Zumal die redaktionelle Kontrolle ja weiterhin besteht.

    Immer noch besser, als wenn die Teams ihre Spielberichte komplett selbst schreiben, wie oben angesprochen.

  12. PS: hab ich schon gesagt, wie sehr mich das Sportprogramm bei Premiere über die Feiertage und den Jahreswechsel ( oder vielmehr: der Mangel des selben ) ankotzt ?

    Jedesmal, wenn Kai den reich gedeckten Tisch von NASN aufzählt, wird mein Magengeschwür größer…^^

    Vielen Dank an Kai für ein großartiges Jahr 2008 bei aas.
    Wir sehen uns im neuen Jahr. Kommt gut rein. :-)

  13. @reporter

    Frueher war es so, dass die Vereine aus den unteren Ligen nur ihre Ergebnisse nach Spielende an die Redaktion mitgeteilt haben.

    also ich habe ungefähr anfang der neunziger für eine mittelgroße regionalzeitung im sport gearbeitet, schon damals riefen die presssewarte an und gaben mir per telefon fertige berichte durch, die dann mit deren namen versehen, aber kein hinweis zur vereinszugehörigkeit, erschienen. wo ist denn da das problem? kann noch nicht zu jedem grottenkick der 3. kreissstaffel a einen eigenen mann hinschicken…

    auch ich schließe mich den guten wünschen der vorschreiber an und wünsche allen lesern, postern und vor allem dem hausherrn ein geiles 2009.

  14. Vielleicht bin ich einfach schon zu alt, aber ich liebe es mit einer frischen Zeitung am Frühstückstisch zu sitzen und mich vom Sport über die Politik zur Wirtschaft und schließlich der Kultur durchzulesen.
    Das mögen nicht die aktuellsten Nachrichten sein, aber eine Website wird niemals so gut werden können.

    Ansonsten einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr allen zusammen.

  15. Egal, was man vom geistigen Potential von Cuban halten mag, als Querdenker und Flammenschwert hat er was. Ganz zu schweigen von dieser Offenherzigkeit, Ehrlichkeit und Bereitschaft, sich Widerspruch einzuhandeln.

    Ein paar Dinge würde ich gerne los werden.

    1. Das Zeitungssterben wird nicht jedes Blatt killen. Nicht in Amerika. Und auch nicht in Deutschland. Die kreativen Defizite der dort Angestellten (Kaufleute UND Journalisten, die alle vom Status Quo statt von einer Zukunft mit neuen medialen Möglichkeiten träumen) werden allerdings die Epidemie so wie damals, als die Pest in Europa grassierte, in einem ersten Gang ganz erheblich verschärfen und für eine höhere Zahl an Opfern sorgen.

    Die Zeitungskrise ist in erster Linie strukturell bedingt. Zeitungen finanzieren sich nicht mehr wie einst durch den Copy-Preis, sondern brauchen enorme Einnahmen aus anderen Quellen (Stichwort: Werbung). Leser sind durchaus bereit, Geld für Informationen auszugeben, die ohne Werbung daher kommen (siehe Buchmarkt). Aber wie in jedem anderen Segment des Marktes hat die Preissensibiltät auch hier ihre Grenzen. In dem Moment, wo mehr Zeitungen vom Markt verschwinden, steigt allerdings die Bereitschaft von Informationsverbrauchern, mehr Geld für hochwertige Informationen (ein knappes Gut) auszugeben. Wer den Verdrängungskampf überlebt, hat (bis zur nächsten strukturellen Krise) ganz gute Chancen.

    2. Cuban beschäftigt sich nur mit der quantitativen Dimension des Themas, nicht der qualitativen. Und man sollte sich in einer ersten Debatte am besten auch wirklich darauf beschränken. Denn die Hypothesen sind interessant genug (wenn auch sicher medientheoretisch nicht gut abgestützt). Mir fielen dazu folgende Dinge auf:
    • Die existierende Verschränkung und Interdependenz von Sportligen und Medien (und hier Printmedien im Besonderen) lässt sich nicht leugnen, wird aber gerne ignoriert, wegen des Igitt-Faktors, den keiner gerne zugibt.
    • Die Wertschätzungs- und Relevanzskala (Print hat mehr Relevanz als Internet) ist sicher ein Plus für das alte Medium.
    • Die Aufmerksamkeitsdimension (eine ganze Seite Print mit mehreren aktuellen Beiträgen erzeugt durchschlagende Wahrnehmungseffekte) sollte man nicht nur für Sport nutzen, sondern vor allem für Themengebiete von Belang.
    • Den Aspekt der Exklusivität für eine ganz bestimmte Medienschiene (Alleinstellungsmerkmal) ist sicherlich nur Furnier. Wenn das Möbelstück als Ganzes nichts taugt, nützt auch die Optik nichts.
    • Die Preisstruktur: Man vergleiche die 14 Millionen plus Jahresgehalt für Nowitzki mit den von Cuban genannten Gagen für Journalisten, die aus Nowitzki einen Star machen. So lange gute Journalisten so billig sind, können Sportclubs dieses Cuban-Konzept aus der Portokasse finanzieren

    3. Was Cuban unterschlägt: Sein Problem sind nicht die Zeitungen (oder deren Malaise), sondern die Umsätze, die seine eigene Branche generiert und im großen Stil einer kleinen Elite (Sportler, Trainer, Manager, Eigentümer) in den Allerwertesten schiebt. Sein Problem ist die Fata Morgana einer Gesellschaft mit einer derartigen Schere zwischen den Einkommen der Leute, die sich inszenieren, und denen, die zuschauen. Sein Problem ist, dass er glaubt, mit mehr (und besserem) Marketing und Medienrummel lasse sich der Status Quo des Ligasports aufrecht erhalten. Die derzeitige Krise sollte jedem klar machen, auf wieviel Sand diese Vorstellung gebaut ist. Zu dem Sand gehören auch die Markenrechte und Urheberrechte, mit denen man einen Exklusivitätsanspruch untermauert, der nur ein Ziel verfolgt: die Umverteilung des Einkommens von Millionen in die Taschen und auf die Konten von ein paar wenigen. Es gab in der “New York Times” vor ein paar Tagen eine schöne Geschichte über die (illegalen) Videostreams von Livesport, die das wichtigste Konstrukt der Maschine bedrohen: die Fernseheinnahmen. http://www.nytimes.com/2008/12/29/business/29piracy.html?pagewanted=1&_r=1&sq=online%20piracy&st=cse&scp=1

    Fazit: Cuban denkt in Heftpflaster-Dimensionen (zumal Zeitungen nicht wegen und mit der Sportberichterstattung überleben werden). Es handelt sich übrigens um den gleichen Cuban, der neulich Bloggern den Zutritt zur Umkleidekabine verbieten wollte, in den akkreditierte Journalisten aus Tradition dürfen, um Sportler zu interviewen.

  16. @ Dogfood und auch alle anderen regelmäßigen Leser und Schreiber.

    Hoffe ihr seid auch so gut ins neue Jahr gerutscht.Und natürlich hoffe ich 2009 auf ebenso hochwertige wie amüsante Beiträge von dir, dogfood.

  17. Ich schließe mich den Wünschen für das neue Jahr an. Angst um die Qualität hier muss sicher niemand haben, zumal dogfood über die Feiertage eine beängstigende Arbeitswut beweist.

    Zu Cuban: dogfood, so soll ein “Biotop entstehen, in dem sich Journalisten entwickeln”? Das sehe ich nicht. Gänzlich absurd wird es in diesem Punkt: “Die Zeitungen bekommen diese Artikel zu einem günstigen Preis, müssen aber im Gegenzug eine gewissen Quantität und Qualität abnehmen.” Qualität? So in der Art des von Dir vorgestern völlig zurecht gebrandmarkten InterviewsPR-Geplappers mit dem Ligaverbandspräsidenten?

    Um die Cuban-Anmerkungen mal runterzubrechen auf den hiesigen Markt (Namen sind austauschbar): Ich versuche mir vorzustellen, wie beispielsweise Dieter Hoeneß und seine Presseherolde die Berichterstattung über einen Verein, dessen Name mir schwer über die Zunge geht, der aber manchen vielleicht bekannt ist, in Berliner Zeitungen übernehmen. Oder wie der DOSB mit dem UDIOCM ab jetzt die sportpolitische Berichterstattung in der Süddeutschen übernimmt (in manchen Medieneinheiten lanciert man ohnehin schon problemlos sämtliche Botschaften). Nee, nee, ich sehe da keine leckeren Perspektiven. Jedenfalls nichts in jener Richtung, wie ich es hier schätze, obwohl doch kein gelernter Journalist den Hausherren gibt.

    Ich denke auch, dass man die o. g. Beispiele der Berichte aus dem Lokalsportbereich nicht mit dem großen Sport vermengen sollte. Das gab es imho schon immer. Jedenfalls habe ich während des Studiums mal Sportteile von Tageszeitungen aus den 1920er Jahren ausgewertet, da war es auch so; als Kind habe ich mich in der Magdeburger Volksstimme immer über die Notizen zu meinen eigenen Spielen geärgert, die – wenn ich mich recht erinnere – irgendein Schiedsrichterobmann der Zeitung übermittelte; von vielen Kollegen weiß ich, dass sich ein umfangreicher Lokalteil gar nicht anders füllen lässt; wenngleich die Praxis, die reporter oben schildert vielleicht etwas von der althergebrachten abweicht, wenn es so sein sollte, dass er quasi den Befehl bekommt, Fremdberichte als redaktionelle, journalistische Texte auszuweisen.

    Das ist ein Problem für sich, und zwar schon lange. Aber ich denke, dass diese Cuban-Nummer – wie es B.Schuss und Jürgen Kalwa schon ausführlich notierten – eine andere Qualität hat. Hier geht es nicht mehr darum, dem Kollegen, der Freundin oder dem Schwiegervater des Mittelstürmers aus der Kreisliga C mitzuteilen, ob der Striker getroffen oder serienweise Chancen versiebt hat. Es geht – eines meiner Lieblingsworte in diesem Zusammenhang, ja – um Propaganda. Es geht um die völlige Kontrolle der Geld-, Meinungs- und “Informations”ströme. Cuban schert sich einen Dreck um Journalismus, behaupte ich einfach mal so. Ihn interessiert, da bin ich ganz bei Jürgen Kalwa, der Status Quo. Er spürt, dass das Geschäftsmodell der Profiligen gefährdet ist.

    Nun könnte man ketzerisch anmerken, dass es auch immer schon so war, dass der so genannte Journalismus (auch der in Qualitätsblättern), der sich damit beschäftigt, Vorberichte, Spielberichte, Nachberichte, Porträts u.v.a.m. über Profivereine zu bringen, letztlich nichts anderes ist als ein Marketingtool von Bundesliga- und anderen Vereinen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, sich diesem Mechanismus zu entziehen. Der Druck der Sport-Unternehmen lässt sich lässig aushalten, doch der hausinterne Druck aus Chefredaktionen und/oder Verlagschefetagen ist schon schwieriger zu managen. Da gibt es auch so etwas wie Weisungsbefugnis. Ich will damit allerdings niemanden entschuldigen, jedenfalls niemanden, der sein Geld dafür bekommt, weil er sich als Journalist verdingt hat. Denn auch das wurde oben ja schon angedeutet, gleich im ersten Kommentar von Easyfunk beispielsweise: Manche Medien und Medienschaffende haben fein dazu beigetragen, den Journalismus zu beerdigen.

    Gucken wir also mal, welche Wege es aus diesem Dilemma gibt.

  18. Lassen wir mal den “Umverteilungs-Aspekt” den Jürgen Kalwa anspricht, beiseite, weil es eine andere Riesenbaustelle ist.

    Ich sehe auch wo Cuban herkommt, denn wenn man sich durch die Onlineauftritte von US-Lokalzeitungen klickt, dann regieren dort “beat writer” und “pundits”. Je näher jemand an einer Mannschaft ist, desto populärer ist der Schreiberling. Deswegen ist das Modell etwas schwerer auf Deutschland zu übertragen.

    Ich kann mich durchaus mit der ketzerischen Position anfreunden. Wenn ich mir ansehe was das Hamburger Abendblatt zum HSV oder St.Pauli schreiben, dann ist es durchaus auch etwas, was so problemlos aus vom “Cuban-Modell” produziert werden kann.

    Ich möchte auf drei Aspekte hinweisen.
    1/ Wer soll damit angesprochen werden?
    Es geht nicht darum, die komplette Sportredaktion der SZ auszutauschen, sondern darum bei kleineren Zeitungen einen Mindestumfang an Präsenz aufrechtzuerhalten (oder zu erzeugen), die anders ansonsten nicht mehr möglich ist. Folgt man den Cuban’schen Gedanken, ist die Alternative zu seinem Modell: keine oder reduzierte Berichterstattung, weil die Zeitung keine 3 Mann zur Berichterstattung der Sportmannschaften aus der Region abstellen kann.

    Das ist das Problem wenn man in Deutschland über die Qualität des (Sport)journalismus diskutiert. Man bekommt die Thomas Kistners & Co. vorgehalten, während der normale Medienverbraucher aber die Jörg Althoffs oder Dieter Matzs vorgesetzt bekommt. Natürlich zielt das Cuban’sche Modell nicht auf die NY Times ab.

    2/ Geben und Nehmen
    Das Cuban-Modell erwähnt keine “Exklusivität”. Ein Abnehmer ist also nicht
    gezwungen über die Teams sich ausschließlich durch die bezahlte Redaktion beliefern zu lassen. Nichts hindert ihn daran, zusätzlich für weitere Geschichten, eigene Journalisten dranzusetzen.

    Das Cuban-Modell basiert darauf, dass sich beide “Partner”, also Sportfranchise und Lokalzeitung in einem “Zwangsverhältnis” leben. Wenn die Zeitung eine unliebsame Geschichte recherchiert, kann die Sportfranchise der bezahlten Redaktion schlecht die Anweisung geben, mit der Lieferung von Inhalten an die Zeitung aufzuhören. Es würde die Präsenz des Vereins in der Zeitung schädigen und wäre nicht dem Image förderlich. Und Cubans Ausgangspunkt ist ausdrücklich eine umfangreiche Präsenz in den Zeitungen zu bekommen. Ein Boykott wäre also ein Schuß in den eigenen Fuß. Man beachte wie lange der große FCB seinen SportBILD-Boykott durchgehalten hat, bevor die nächste große Home-Story dort erschienen ist. Waren es zwei oder drei Wochen?

    Im Falle der USA haben roundabout 80% der Zeitungen in der jeweiligen Region eine Monopolstellung. Hier in Deutschland dürfte man auch nahe an dieser Zahl sein. Das bedeutet für die Sportvereine, dass es eine mediale Präsenz auch nur über diese eine Zeitung gibt. Die Zwangsehe zwischen Zeitung und Verein ist daher ein beiderseitiger Zwang.

    3/ Zugang
    Von Cuban ausdrücklich erwünscht: diese bezahlten Redaktionen sollen dazu führen mehr, bessere und tiefere Geschichten zu schreiben.

    Mir fällt dazu das “NFL Network” ein, der TV-Sender der NFL. Die haben vor 2-3 Jahren angefangen parallel zu ESPN die NFL-Draft zu übertragen. Und sie haben ESPN journalistisch an die Wand genagelt. Es waren hochwertigere Übertragungen, mit den besseren Analysen und besseren Resourcen. Bis heute hat sich ESPN auch nicht darüber beschwert, dass sie wegen der Konkurrenz des NFL Networks weniger Zugang bekommen hätten.

    Natürlich ist der Sender nicht an der vordersten Front der Doping-Berichterstattung oder der Problematik der Spielerrente.

    Das Cuban-Modell stellt keinen Idealzustand des Journalismus dar. Keine Frage. Wenn man aber das Cuban-Modell nicht als Ersatz sondern Ergänzung versteht?

    Die große ungeklärte Frage für mich ist, inwieweit zum Beispiel damit unterm Strich Arbeitsplätze für Journalisten gewonnen werden können. Jemand wie die MECOM dürfte so ein Modell zum Anlaß nehmen, um nahezu die komplette Redaktion zu feuern. Das Cuban-Modell würde dann dazu führen, dass wirklich nur noch über die großen Klubs berichtet werden würde. Aber die Folgen des Sparkurs der MECOM lassen sich auch an den Leserzahlen ablesen. Die MECOM-Zeitungen dürften dann noch mehr Leser verlieren…

    Das Problem ist also nicht das Modell. Sondern wenn es die Zeitungen als kompletten Ersatz für ihren Sportteil verstehen. Ist dann aber das Problem das “Cuban-Modell” oder ist das Problem dann eher bei den/einigen Zeitungen? Und wenn es bei einigen Zeitungen ist, ist es dann nicht eher eine Frage der Zeit, bis diese Zeitungsmacher den Laden so oder so kaputtgemacht haben?

  19. Du hast mir den ersten Wissenszuwachs 2009 beschert:
    frugal: [1] schlicht, spärlich, karg (wird meist in Hinblick auf Speisen verwendet); [2] umgangssprachlich: aufwendig, gut, reichlich

    Nun muss ich mir aber noch das Video anschauen um rauszufinden, welche Bedeutung du meintest.

    Frohes Neues Jahr,

    a.

  20. dogfood, ich verstehe Dich nur teilweise. Unsere Ausgangspositionen scheinen zu unterschiedlich zu sein. Selbst als Ergänzung kann ich dem Cuban-Modell nichts (zumindest nichts, was mir in diesem Moment durch den Kopf geht) abgewinnen.

    Du gehst offenbar davon aus, dass es dort, wo ein Profiverein beheimatet ist, auch eine fundierte Berichterstattung geben sollte. Ich sage: Alles dem Markt überlassen. Wenn wenig berichtet wird und der Verein deshalb – über die üblichen Verwertungsketten – irgendwie in finanzielle Schieflage gerät, das Geschäft also nicht mehr aufrecht zu erhalten ist, dann ist das eben so. Punkt. Dann sollen sie den Verein zu machen oder das Franchise woanders ansiedeln.

    Der Unterschied zwischen den Begriffen Interesse (eines potenziellen Publikums) und Interesse (der Journalisten) an einem Profiunternehmen ist mir schon klar. Dieser Unterschied ist oft beträchtlich. Es ist allerdings auch oft so, dass eine Art künstliches Interesse herbei geschrieben/gesendet wird. Wenn also beispielsweise dieser von mir oben erwähnte Verein so 45.000 Zuschauer (habe es nicht geprüft) im Schnitt hatte zuletzt, in einem Einzugsgebiet (100 km Radius) von rund 4,5 Millionen, dann heißt das erst mal nicht viel. Es gibt m. E. noch keine Rechtfertigung, deshalb in einer Qualitätszeitung/einer Qualitätsrundfunkstation täglich die nebensächlichsten Dinge über dieses Profiunternehmen zu verbreiten. Meine Erfahrungen mit Reaktionen von Lesern und Reaktionen von Vorgesetzten sind jedenfalls kolossal unterschiedlich.

    Ich finde, für die tägliche Berichterstattung reicht die Internetseite des Unternehmens, sollen Sie doch dort besser arbeiten, Texte und bewegte Bilder produzieren. Die herkömmlichen Medien, journalistische Einheiten, sollten sich statt dessen auf sozial relevantere Sportthemen konzentrieren, damit meine ich nicht nur die Unterhaltungsfunktion, die sozial sicher auch relevant ist; aber ich denke, Du kennst meine Haltung dazu. Mich jedenfalls nervt es extrem, wenn ich in einem Inforadio, das ich eigentlich sehr schätze, ständig Berichte über Aufstellungen, Kurzmeldungen über zwickende Waden und derlei mehr höre. Das hat dort nichts zu suchen.

    Ich sehe im Übrigen auch wenig Beweise (oder präziser: es fällt mir überhaupt kein Beweis ein) für die These der symbiotischen Beziehung zwischen Qualitätsmedium und Profiunternehmen/Verband. Ich kann mich auch im Zusammenhang mit der Fußball-WM 2006, die ja laut geradezu flächendeckenden Vorhersagen auch medial ein Jahrtausendereignis sein sollte, an Daten erinnern, die auf eine relevante Auflagensteigerung, ein relevantes verändertes Nutzungsverhalten der Medien hinweisen würden.

    Auch wenn ich langweile, aber wer wiederholt seine Thesen nicht gern: Was Du hier machst, gibt es im Journalismus nicht, aus vielerlei Gründen. Aus Desinteresse, aus Dummheit, aus Inkompetenz, Ignoranz, wegen gesellschaftsrechtlicher Verflechtungen der Medienunternehmen und natürlich deshalb, weil die herkömmlichen “journalistische” Angebote immer nur eine Schnittmenge beinhalten können, deren Niveau leider selten von niveauvollen Argumenten bestimmt wird. Was Du hier machst, stößt auf Interesse, es hat hohes Niveau und es ist in weiten Teilen Journalismus (das wird Dich sicher amüsieren), wie es ihn sonst zu diesen Themen kaum gibt. Es besetzt eine Nische – so wird das in Zukunft mit dem Journalismus laufen. (King Kalwa hat das oft sehr treffend beschrieben) Du hast das Glück, damit nicht Dein Geld verdienen zu müssen, sondern es als Hobby zu betreiben. Für Journalisten stellen sich deshalb ganz andere Fragen, das Cuban-Modell gibt darauf keine Antwort.

    Wenn schon Projekte zur Rettung der Branche, dann doch nicht solch Cuban-PR-Gedöns, sondern so etwas wie http://www.propublica.org. Das wird gebraucht. Typen, die PR-Meldungen verbreiten, gibt es schon genug. Das ist ja imho einer der entscheidenden Gründe für die Krise der Branche.

  21. Das Problem ist also nicht das Modell. Sondern wenn es die Zeitungen als kompletten Ersatz für ihren Sportteil verstehen. Ist dann aber das Problem das “Cuban-Modell” oder ist das Problem dann eher bei den/einigen Zeitungen? Und wenn es bei einigen Zeitungen ist, ist es dann nicht eher eine Frage der Zeit, bis diese Zeitungsmacher den Laden so oder so kaputtgemacht haben?

    Das Problem ist IMHO, wenn man hier irgend einem der Beteiligten auch nur andeutungsweise die Handlungshoheit zuschreibt.

    Die Krise der Zeitungen (als Unternehmen) hängt genauso wenig am mangelnden Lokalsportteil, wie an den Kosten für eigenes, schreibendes Personal. Hier bricht ein ganzer Markt zusammen, weil er sich selbst überlebt hat. Die Kundenkarawane zog weiter, sie zieht, und sie wird auch zukünftig weiter ziehen.

    Es ist vergleichbar mit der Massenverfügbarkeit von Autos, natürlich konnte man damals diskutieren, ob die Angebot auf dem Pferdemarkt breiter werden müssten, oder die Kosten bei den Zwischenhändlern sinken sollen, aber weder Züchter noch Händler hatten es in der Hand, die Kunden wieder zum traditionellen Kaufverhalten zu verführen.

    Und genau wie es heute trotz Auto und Motorroller weiter Pferdezüchter und Händler gibt, die durchaus auch gut verdienen, wird es auch in Zukunft Zeitungen geben. Nur nicht mehr für jeden Ort allein, nicht mehr mit der Käuferzahl von anno dazumal, und nicht mehr mit dem liebgewonnen publizistischen Gewicht. Und daran haben weder Journalisten, noch Verleger und (trotz broadcom) cast.schon gar nicht Mark Cuban Schuld haben.

  22. broadcast.com (Und wahrscheinlich unzählige weitere Fehler. Sorry)

  23. Was für ein Jahresanfang.
    Eis aufm See, die Hände riechen streng, der Muskelkater fängt schon an, der Rücken zwickt und gerade geht das Open Air NHL Spiel zuende.
    Ich liebe diese Veranstaltung. Dazu ein gutes Spiel(leider mit dem falschen Sieger).
    Da hat die NHL wirklich mal ne gute Idee gehabt.

  24. @freddy7: Apropos “Gute Idee”: ich frage mich gerade ganz verstrahlt, ob dies auch in Deutschland klappen könnte. Immerhin hat ja auch hier ja alles auf gefrorenen Teichen bspw. im Berliner Tiergarten angefangen.
    Fällt dir eine geignete Stadt mit dem entsprechendem Publikum und dem richtigen Stadion ein? Was letzteres angeht, ist es wieder mal schade, dass es den Bökelberg nicht mehr gibt, der wäre richtig geil. :)

  25. Das werden wir 2010 rausfinden, nachdem das Eröffnungsspiel der Eishockey-WM in der AufSchalke-Arena stattgefunden hat (wobei ich nicht glaube dass die gutes Eis hinbekommen, aber anyway…)

  26. AufSchalke finde ich, ehrlich gesagt, saublöde: viel zu umbaut für Open-Air-Gefühl, und garantiert würde bei wirdrigen Witterungsbedingungen das Dach geschlossen werden. Außerdem ist das Ding ja von vornherein als Alleskönner konzipiert, wodurch der Charme des einerseits zeitlichen Schrittes zurück und andererseits Erobern der großen alten Stadien irgendwie wegfällt.

    Saublöde für dieses Gesprächsthema, wohlgemerkt, für die Eishockey-WM, die sich den “Verzicht” auf ein regulär durchgeführtes Spiel gerade nicht leisten kann, natürlich alles eher Vorteile.

  27. Ich meine gelesen zu haben, dass das Eröffnungsspiel AufSchalke in jedem Fall in der Halle stattfindet. Offenes Dach ist also kein Thema.

  28. Als Kölner könnt ich mir natürlich ein Spiel KEC-DEG in Müngersdorf vorstellen. Ich glaube aber, das würde in Deutschland nicht funktionieren.

  29. Möglich. Andererseits gibt es hier ja auch Orte mit beständigen Zuschauerzahlen im deutlich vierstelligen Bereich.
    Müngersdorf fände ich aber witzlos. Sicher ein schmucker Bau, aber halt auch so ein modernes Ding, dass bis auf das offene Dach und die höhere Zuschauerzahl keinen großen Unterschied zu den neuen Hallen aufweist.

    Deshalb fand ich den Bökelberg so einen elektrisierenden Gedanken: unfassbar eng und genau die richtige Kapazität. Vielleicht sollten die Eisbären mit einem Heimspiel in die Alte Försterei gehen, voll kriegen würden sie die problemlos. Ob sie sich fur den Gag auf die Mindereinnahmen und brutalen Ausgaben einlassen würden, ist die Frage.
    Sonst so? Grünwalder Strasse (fehlt die aktuelle Fanbasis und natürlich auch ein Team)? Millerntor (fehlt die Fantradition)?

    Aber eigentlich ist der Gedanke eh albern, weil wir hier in Deutschland am Spieltag dann wahrscheinlich ca. 7° C plus Nieselregen hätten. Ohne garantiertes Winterwetter macht das nicht so richtig Spaß.

    btw: ich habe mir gestern Abend nochmal die Winter Classic angesehen. Weiß jemand, ob die Leute da gratis oder zumindest billig reinkamen? Mindestens die Hälfte der “Zuschauer” kann doch nicht viel mehr als die parkende Zamboni und ein paar sich bewegende Köpfe gesehen haben, oder?

  30. Twitter-Quote:

    Nicht nur ich bin v.d. Qualität des Wildcard-Weekend nicht überzeugt. Spiele in Minnesota und Arizona sind nicht ausverkauft.

    Also das Arizona-Spiel wird – laut ESPN – in Phoenix gezeigt, da das zurückkommende Gästekontingent nicht für den Blackout zählen. Zumal wer fliegt aus ATL nach ARZ um sich ein Playoff Spiel anzusehen, gerade bei der wirtschaftlichen Lage.

    Minnesota hat laut gleichem Artikel wohl wirklich ein Problem. Sie müssen bis 4:30pm ET noch 3.100 Karten verkaufen. Auf der anderen Seite wird sich wohl jemand erbarmen (und sei es die NFL) und wird die Tickets aufkaufen.

    Ansonsten hast du natürlich recht, die Qualität vom WC ist nicht berauschend. Einzig IND @ SD ist interessant.

  31. @Sternburg Wenn ich es aus irgendwelchen Vorberichten richtig in Erinnerung habe, sind die Einnahmen aus diesen Winter Classics trotz geringerer Zuschauerkapazität größer, weil die Tickets teurer waren. Hier ist zum Beispiel auch die Rede von 325 US$ für das Ticket auf Höhe der Mittellinie, knapp eine Eishockey-Feldlänge entfernt vom Rink.

    Was die Austragung in Deutschland angeht: für die Winter Classics hat sich die NHL neues mobiles Equipment eingekauft. Das in Buffalo verwendete hatte einen Kaufpreis von 600.000 US$. Das neue für Chicago soll 2 Mio US$ gekostet haben. Das mal so als Maßstab was so ein Freiluft-Spiel an Mehreinnahmen generieren muss, damit es sich für die DEL rentiert.

    Wie das AufSchalke mit der Rentabilität für ein einziges Spiel funktionieren soll, ist mir ein Rätsel. Ich prophezeihe jetzt schon Grotteneis.

  32. Hm.. die haben das ernsthaft gekauft? Ich dachte, sowas würde geliehen – und dabei auch, dass genau so die Technik nach Gelsenkirchen käme.

  33. Soll Schalke nur einmal bespielt werden? Hatte im Kopf, dass man es zu einem der drei regulären Austragungsorte machen wollte. Aber keine Ahnung, kann sein dass ichs falsch aufgeschnappt habe.

    Und ansonsten ist es doch eh als Indoorevent gedacht. Also Dach zu und dann eben Eishockey in einer großen Halle. Die Technik sollte da eher auch keine Probleme machen und insgesamt steht da wohl eher der Werbegedanke als das Geld im Vordergrund (Stichworte Zuschauerrekord, WM-Gesamtzuschauerrekord, Windermärchen (bäh) usw.). Funktioniert hats ja schon. Wen würde sonst jetzt schon eine Eishockey-WM in Deutschland interessieren?

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