Fußball-Hefte-Zeit 2009, Teil 3

Ah, endlich der dritte Teil des Fußball-Hefte-Überblicks. Zum Glück geht es ausschließlich um ausländische Magazine, so dass der zwischenzeitliche Start der Bundesliga nicht ins Gewicht fällt – eher schon dass die jeweiligen Juli bzw. August-Ausgaben der Hefte nicht mehr erhältlich sein sollte. Mea culpa. Alle Hefte wurden von mir in “gut sortierten Zeitschriftenläden” gekauft, was in der Regel Flughäfen- und Bahnhofszeitschriftenläden bedeutet, bei denen Züge und Flieger häufiger als zweimal die Stunde vorbeikommen.

Wer Gefallen an eines der ausländischen Magazine findet, dem empfehle ich sich ein Abo anzulegen. Generell haben die Magazine aus Großbritannien und den USA günstige Abopreise und das was die Zeitschriftenläden hier einem abknöpfen, ist eigentlich ein Fall für das Kartellamt (schließlich gibt es nur einen Pressegrossisten mit umfassenden Auslandsangebot).

Zu den vier Heften: Ballesterer ist sowas wie die österreichische Ausgabe von 11 Freunde – die Betonung liegt mehr auf dem Wort österreichisch als auf 11 Freunde. Wenn die Jungs von Guardians Football Weekly ein Heft machen würden, käme WSC – When Saturday Comes heraus. FourFourTwo ist das “Playboy”-Heft für Fußballfans, während “France Football” dem KICKER zeigt, wie man zweimal die Woche gutes Textniveau optisch ansprechend verpacken kann.

Ballesterer FM, österreichisch

Ich kann mir vorstellen: wenn Nicht-11 Freunde-Magazine im deutschsprachigen Raum etwas nicht hören wollen, dann ist es der Vergleich mitz den 11 Freunde. Aber die 11 Freunde sind nun mal da und wenn man Fußballmagazine aus Großbritannien oder Frankreich heranzieht, dann ist der deutsch(sprachig)e Typus an Fußballmagazinen schon sehr eigen. Vieles geht mit einer gewissen Kopflastigkeit einher. Humor darf es auch gerne sein, aber nur wenn er sich intellektuell rechtfertigen kann. Das ist wohlgemerkt nur eine Beschreibung und noch keine Wertung – den spätestens bei der alljährlichen Django Asül-Kolumne im KICKER dürfte man zur Überzeugung kommen, das manchmal Selbstbeschränkung im Witzisch-Sein gut täte.

In die “deutsche” Schublade der Mensa-kompatiblen Fußballmagazine passt auch Ballesterer FM – Magazin zur offensiven Erweiterung des Fußballhorizonts, welches allerdings einen sehr ausgeprägt österreichischen Klang gefunden hat.

Beim Lesen spricht die Stimme im Kopf wienerisch und die Sätze werden locker mit der Rückhand aufgetischt. Das Heft strahlt jene erhabene Lässigkeit aus, die zum Beispiel auch FM4 von den deutschen Jugendsendern unterscheidet.

Für 68 Seiten muss man hier in Deutschland 4,40 EUR hinlegen (Österreich 3,30 EUR). Titelthema war im Juli 2009 das neue Format der Ersten Liga – passend zum Saisonauftakt vor knapp 5-6 Wochen. Der österreichische Fußball schleppt nach Ansicht einiger/vieler Beobachter enorme strukturelle Probleme mit sich herum, die dazu führen, dass der Ligafußball im europäischen Vergleich immer mehr absackt. Teil des Problems ist, wie man den Profifußball so strukturiert, dass er sich finanziell tragen kann und gleichzeitig einheimische Talente fördert. Zur Diskussion stand die Abschaffung der Regionalliga zugunsten einer gleich 16 Mannschaften umfassenden Ersten Liga (die in realiter unterhalb der Bundesliga die zweite Liga ist). Im letzten Moment wurde dann zugunsten einer je 10 Mannschaften umfassenden Bundesliga und Ersten Liga gestimmt.

Ballesterer bohrt gleich mit vier Artikeln nach, die sich allesamt gut lesen und einem Außenstehenden einen guten Einblick über die speziellen Probleme der kleinen österreichischen Fußballszene geben.

Das Heft ist so streng nach Themen sortiert, das man manchmal das Gefühl hat, dass auf der Redaktionskonferenz Formulare verteilt werden um die Heftthemen zu bestimmen. Knapp 20 Seiten zu Spieler und Vereinen, wie z.B. ein klinisch reines und damit etwas lebloses Interview mit Sebastian Prödl (wobei die aalglatten Antworten von Prödl nichts hergeben) oder ein Portrait mit dem Teilnehmer der afrikanischen Champions League Mathare United aus Kenia. Es folgen zehn Seiten zu Themen rund um Fankultur wie z.B. Groundhopping, Pro und Contra Pyrotechnik oder die Beschreibung eines Stockholm-Derbys. Es werden also etliche Checkboxes in dem Pflichtenheft für korrekte Fußballfans abgehakt. Wenn man so ein Heft neben KICKER und Sport-BILD stellt, dann wirkt es brilliant und erfrischend. Wenn man das Heft (oder die 11 Freunde) aber gegen die Kollegen aus Großbritannien stellt…

Das Heft und das Layout kommen sehr klar strukturiert. Seite für Seite sieht das Layout angenehm schlicht aus, aber als 68 Seiten starkes Heft fehlt dann in der Gänze die optische oder inhaltliche Überraschung, wie man sie bei den beiden britischen Vertretern findet.

France Football

Vor den beiden britischen Vertretern folgt aber noch ein kleines Intermezzo durch eine Zeitschrift dass in der Reihe der Magazine für den gemeinen Fußball-Fan nicht ganz reinpasst. France Football schlägt im Vergleich zu den anderen behandelten Magazinen völlig aus der Art, denn es liegt eigentlich näher am KICKER dran: es ist keine Zeitschrift für die großen Meta-Themen zum Fußball, sondern ein aktuelles Informationsmedium, das zweimal die Woche erscheint. Dienstags und Freitags, jeweils auf gutem Illustriertenpapier und mit Vierfarbdruck. Das Heft ist leicht überdimensioniert: 3-4cm höher als der KICKER, 4-5cm breiter als der KICKER. Zirka 100 Seiten Umfang für 3,20 EUR (französischer Preis, in Deutschland 5,10, Österreich 3,90, Schweiz 6,80SFr). Es erscheint im gleichen Verlag wie die L’Équipe, der “Groupe Amaury”. Die Texte würde ich allgemein als leicht oberhalb des KICKERs bezeichnen, auch weil man sich gerne mit taktischen Fragen beschäftigt. Wer des Französischen mächtig ist, sollte während der Europa- oder Weltmeisterschaften zuschlagen.

France Football hat zu der Anfang August gestarteten Ligue 1-Saison kein veritables Sonderheft herausgebracht, sondern ihre Dienstags-Ausgabe vier Tage vor Saisonbeginn dem Saisonstart gewidmet. Knapp 88 der 100 Seiten beschäftigen sich mit den oberen drei Ligen Frankreichs, die restlichen zehn Seiten mit “Tagesaktuellen” aus In- und Ausland.

Die Ligue 1-Vorschau beginnt mit einer Trainerumfrage nach dem nächsten Meister und das Resultat (1. Marseille, 2. Bordeaux, 3. Lyon) wurde herangezogen, um über die drei Mannschaften eine kleine Strecke zu ihren Perspektiven zu schreiben. Marseille geht als Favorit in die Saison, nicht nur weil der neue Trainer und Gerets-Nachfolger Didier Deschamps einen guten Ruf geniesst, sondern OM auch gut eingekauft hat. Bei Lyon wird kritisiert, dass sie ihre spielerische Linie binnen eines Jahres verloren haben. Sie haben zwar viele namhafte Transfers getätigt, aber es handelt sich meistens um überteuerte Spieler. Es folgt dann ein Teil von zirka zehn Seiten der sich mit Gerüchten und aktuellen Transfers beschäftigt (u.a. noch als Gerücht: der Wechsel von Sanogo zu St. Étienne).

Der eigentliche Sonderteil beginnt mit einer zweiseitigen Ansammlung von Statistiken (alle Meister, besten Torschützen etc…) und anschließend eine Vorschau jedes Ligue 1-Klub in alphabetischer Reihenfolge auf zwei Seiten.

Die Vorschau enthält kein Mannschaftsfoto, sondern drei Schlüsselspieler (“der Star“, “der Neue“, “der Alte“), einen kleinen Text über das Team in der anstehenden Saison, der Kommentar eines ehemaligen Spielers, eine Bewertung der Redaktion in Sternchen und schließlich Daten zum Klub, zum Kader, zu den Trainern und Transfers. Oben rechts in einer Box wird die bevorzugte Taktik mit einem Diagramm und einem Text dargestellt. Zu St. Étienne heißt es z.B.:

4-3-3. Alain Perrin wird diese Saison zwischen zwei System jonglieren müssen: 4-3-3 und 4-2-3-1. Bleibt nur noch die Frage welche Spieler dem Trainer am Ende der Transferperiode zur Verfügung stehen. Die Verpflichtung von zwei neuen Angreifern als Ersatz für Gomis sollte dem Trainer der Grünen helfen das Offensivspiel umzustellen. Davon abgesehen, wünschen sich die Grünen mehr Kraft und Größe in der Mitte. Sie haben Sako und N’Daw verpflichtet. Ferner wollen sie eine Prise mehr Erfahrung im Kader, sind aber noch nicht fündig geworden. Schließlich muss Perrin eine Hierachie bei den Torhütern etablieren. Derzeit sind Janot und Planté gleichwertig. Es kann aber nur eine Nummer 1 geben.

Bei der zweiten Liga wird es schon dünner. Dort bekommen die Vereine nur noch eine halbe Seite Platz und prompt bleibt nur noch der Datenteil übrig – keine weiteren Texte abseits einer generischen Ligue 2-Vorschau. Zumindest in dieser Ausgabe. Ähnlich wird auch die dritte Liga abgehandelt. Ein generischer Text und vier Teams pro Seite. Innen drin ist noch ein Heft im Heft mit dem Spielplan von neun europäischen Ligen und acht französischen Ligen plus einem Jahreskalender mit dem FIFA-Rahmenplan und einem Kalender mit dem WM 2010-Fahrplan.

In der Quantität ist es weniger als die hiesigen Sonderhefte von KICKER und Sport-BILD, aber wie geschildert, erscheint das Heft im normalen Rahmen.

Das Layout ist schlicht und einfach. Mehr erwarte ich nicht von einem Magazin das zweimal die Woche erscheint. Die gesamte Erscheiung ist um Lichtjahre hochwertiger als die Montags- oder Donnerstagsausgabe des KICKERs, bei denen man sich anschließend zehn Minuten lang die Finger waschen muss, um die Druckerschwärze wegzubekommen.

FourFourTwo

Die einen biegen am Kiosk links ab, greifen zum “11 Freunde”-Magazin und werden für Fußball-Geeks gehalten, mit denen man auch gepflegt zu Radiohead sich über das literarische Oeuvre von Douglas Coupland der Post-Microserf-Ära unterhalten kann. Die anderen biegen rechts ab, greifen zu “FourFourTwo”, zahlen mit der Kreditkarte, setzen sich die Sonnenbrille auf und fahren mit dem Cabrio weg.

Das Magazin ist LAUT! Das Magazin SCHREIT! Es will nicht verkopft sein, sondern einfach nur geil. Egal wie? Nein, weil auch die Attitüde zählt. Deswegen ist dabei kein Heft heraus gekommen, dass nur auf die niederen Instinkte zielt, sondern eine gewisse Klasse besitzt. Von allen vorgestellten Magazinen ist es die Zeitschrift die am offensivsten mit Glamour umgeht, ohne allerdings hirnzersetzende Wirkungen zu haben.

Die August-Ausgabe von FourFourTwo umfasste 156 Seiten und war in Deutschland zum Preis von 8,95 EUR zu erwerben. Das Abonnement kostet derzeit 69,- EUR (was 5,75EUR pro Ausgabe macht). Allerdings habe ich mit anderen Abonnements aus UK die Erfahrung gemacht, das von zwölf Heften nur 10-11 Ausgaben wirklich im Briefkasten landen und 1-2 Ausgaben irgendwo verschütt gehen.

Das FourFourTwo hat nichts mit der deutschen Lizenzausgabe zu tun, die es mal eine Zeitlang in Deutschland zu kaufen gab.

Das Magazin ist auf besten Papier gedruckt. Das Layout gleicht das einer gut gemachten Illustrierten. Nicht immer ist etwas für das Mäppchen des Art Directors dabei, aber es nie langweilig. Ähnlich ist es mit dem Inhalt. Die Grundhaltung findet man so häufig im britischen Fernsehen, u.a. Top Gear: alles was interessant oder unterhaltsam ist, ist Grund genug um darüber zu berichten, egal wie abseitig es ist. Heraus kommt ein Heft das ein sehr breites Themenspektrum bietet und bei dem man nicht weiß, was einem nach dem Umblättern erwartet.

Der erste Teil des Heftes, in der August-Ausgabe 20 Seiten, enthält einige Rubriken, u.a. ein “Leser fragen, Fußballer antworten“-Interview mit Patrick Kluivert. Auf drei Seiten fallen dabei nicht nur die Standardfragen wie “Was war der härteste Verteidiger gegen den du gespielt hast?” sondern auch Fragen nach der Herkunft des Namens seines Sohnes, der Feier nach dem Europapokal-Titel mit Ajax in den Grachten oder seinem verlorenen 4.000-Pfund-Ohrring auf einem Spielfeld in Israel.

Danach folgt 28 Seiten lang die Rubrik “Up Front” mit Beiträgen über den vorangegangenen Monat: Spielerzitaten, Interviews, Spiele-Software-Tipps, einer nicht ernstgemeinten Top Ten (diesmal: Top Ten der Schlußverkäufe)

Nach 48 Seiten kommt die Titel-Story “Messi”. Als Thema nicht originell, aber mit einer sensationellen, posterkompatiblen Aufmachergrafik. Der Text ist nett geschrieben, aber nicht der Reißer den man nach der Aufmachung auf dem Cover und im Heft erwartet. Dahinter ein fünfseitiger Artikel “Trial & Terror” der beschreibt wie drei junge englische Fußballspieler durch die unterklassigen Klubs ziehen, auf der Suche nach einem Job. Anschließend folgt das Portrait eines unterklassigen Fußballspielers, der über seinen Job als Gerichtsmediziner schreiben lässt.

Weil FourFourTwo sein 15jähriges bestehen feiert, zeigt ein weiterer Artikel die ersten vier Hefte von 1994. Bereits damals ging das Magazin mit einem großzügigen und souveränen Layout auf den Markt.

Die Inhalte des Magazins schwanken zwischen schwer – wie bei den 11 Freunden und Ballesterer eine Honduras–El Salvador-Story – und amüsant/leichtgewichtig. Urlaubsbilder von Fußballern – Graham Souness in knapper Badehose, Bobby Charlton mit Familie am Meer, Raul im Restaurant und Ribéry irgendwo in Nordafrika mit Gabbana-Reisetasche. “What the Papers don’t say” lässt Lokalreporter Anekdoten von Schlägereien und Gelegenheitsdiensten erzählen. Paul Breitner darf auf zwei Seiten von FourFourTwo vorgebene Sätze beenden. Auf fünf Seiten wird die Geschichte der Raith Rovers und der unsäglichen Regentschaft von Nicolas Anelkas Bruder Claude Anelka aufgeschrieben.

Auf vier Seiten wird Zahlenmaterial von zwei Scouts der brasilianischen Nationalmannschaft von der WM 2006 ausgebreitet. Erkenntnisse: 52% aller Tore sind aus Standards heraus gefallen und 80% der Tore im offenen Spiel binnen sechs Spielzüge nach Balleroberung gefallen.

Das Heft schließt ab mit 20 Seiten “Planet Football” in der inkl. England und seinen Ligen, das Ligageschehen aus aller Welt abbehandelt wird. Auf einer halben Seite z.B, die Meisterschaft der Wolfsburger, geschrieben von Ulrich Hesse-Lichtenberger, der viel für englischsprachige Medien wie ESPN Soccernet über die Bundesliga schreibt.

Sag ich doch: eine bunte Themenauswahl. Lange Texte, kurze Texte, witzige Texte, seriöse Texte. Wie sehr sich FourFourTwo als hochwertige Illustrierte versteht, zeigen auch die Anzeigen. Hochwertige Vierfarbanzeigen für die jungen, männlichen Konsumenten: der BMW Z4, Samsung, Adidas, Sony, EA, Umbro, Jeanshersteller, Deodorant, Energiegetränk, Bier, Anti-Akne-Creme.

Interessantes Heft, hohe Toiletten-Lese-Kompatibilität, aber unwahrscheinlich das einem eine Geschichte länger als eine Woche im Hirn bleibt. Es zählt der Moment des Glücks.

WSC – When Saturday Comes

Am anderen Ende der Skala steht in Großbritannien “When Saturday Comes – The half decent football magazine“, das mit jeder Faser seines Heftes den Fan mit Stadion-Dauerkarte anspricht, die “Sa 15h30”-Fraktion, die “Bundesligakonferenz-mit-fünf-statt-sechs-Bundesligaspielen-ist-Sünde“-Fraktion. Das Heft kommt mit einer Aufmachung daher, die einem gehobenen Fanzine entspricht. DIN A4, 48 Seiten, erscheint monatlich. £2,50 in Großbritannien, schlanke 9,95 Euro von den Halsabschneidern und Pressegrosso-Monopolisten Saarbach/Internationale Presse (wenn man dann noch die Preise kennt, die man für jene Magazine z.B. in Paris bezahlt, möchte man marodierend und brandschatzend durch die deutschen Zeitschriftenläden ziehen).

Mit dieser Positionierung in der Fan-Ecke ist man einerseits nahe an 11 Freunde, verweigert sich aber zugleich der teutonischen Kopflastigkeit.

Die Themen bleiben eng an Fans, Teams und Spieler, verzichten aber auf den FourFourTwo-Glamourgeruch zugunsten der bodenständigen Bratwurst. Groundhopping, ein Blick über die unterklassigen Ligen, aber auch Themen was die Niederlage von Manchester Utd im Champions League-Finale gegen Barcelona bedeutet (hat wirklich das “Gute” gesiegt?) oder die neue Generation an serbischen Talenten. Auch hier der unvermeidliche Artikel zum “Fußballkrieg” zwischen El Salvador und Honduras 1969. Kein anderes Magazin hat eine so ausführliche Medienberichterstattung. Sei es in Form einer ausführlichen Nachbetrachtung der Presse- und Medienstimmen zum CL-Finale , einer Nachbetrachtung zum Fußball-Monat im Fernsehen (“A much heralded interview with David Beckham in inside Sport this month was remarkable only for how close his an Gabby Logan’s knees were.“) oder des Monates auf den Fußball-Websites.

Das Heft wirkt auch mit seinem simplen Layout wie gehobenes Fanzine-Niveau. Das ist aber nicht abwertend gemeint. Es ist ein Layout das man gut lesen kann und keine handwerklichen Fehler enthält. Aber es ist auch eher ein Layout der Sorte “Form follows function“. Man findet eine Reihe von Leuten wieder, die man auch aus dem Guardian kennt, wie Barney Roney oder Jonathan Wilson.

Von allen Magazinen ist es das straighteste. Ein Magazin das mit viel Zug zum Tor spielt und auf verschnörkelte rhetorische Dribblings verzichtet.

Vier Magazine. Grundverschieden. Alle vier Magazine haben mir gefallen, und wenn es nicht eine Frage von Zeit und Geld wäre, würde ich sie mir alle Abonnieren oder zum Abonnement empfehlen. Über den Tellerand-gucken macht schlau und es ist interessant zu sehen, wieviele unterschiedliche Herangehensweisen es für die Sparte “Fußballmagazine” mit seinem eigentlich nicht sehr großen Themenspektrum gibt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Hatte FourFourTwo einige Jahre lang abonniert und nie Probleme mit der Lieferung gehabt. Da das Heft auch für Kontinentaleuropa nicht aus England, sondern inzwischen aus Frankfurt verschickt wird, liegt es in etwa zeitgleich zu den UK-Abonnenten im Briefkasten.

  3. Meine Hefte (Edge, .net) werden aus Amsterdam verschickt. Ich habe die nun seit 3 Jahren im Abo und kann jedes Jahr mindestens ein Heft pro Abo abschreiben, zuletzt die August-Ausgabe der Edge. man kann das reklamieren und bekommt entsprechend das Abo um eine Ausgabe verlängert, ist aber trotzdem schade.

  4. Vielen Dank für den Beitrag. Super interessant! Ich werde mal schauen, ob ich mir France Football, oder Four Two Four irgendwo besorgen kann. Gerade erstere macht einen sehr guten Eindruck… Leider ist es in Deutschland nicht möglich ein Hochglanz Fussball Heft finanzierbar auf den Markt zu bringen.

  5. Und warum ist das dann in Frankreich möglich?

  6. In England ja auch! Und in Spanien gibt es eine Tageszeitung ausschliesslich für Fussball. Ich kenne den französischen/englischen Markt leider nicht gut genug, aber die dürften unter der Anzeigenkrise eigentlich mindestens genauso leiden wie wir.

  7. In Spanien gibt es sogar 4 Tageszeitungen für Fußball, ebenso in Italien. Aber in diesen Ländern ist die “Wir sitzen nachmitags im Caféhaus und diskutieren über Fußball”-Kultur deutlich etablierter als in Deutschland – wenn es hier so etwas überhaupt gibt.

    Ich schwöre immer noch auf das englische “World Soccer” Magazin, das monatlich mit Berichten von Korrespondenten aus der ganzen Welt aufwartet. Sehr lesenswert und im Abo nicht teuer. Dort schreiben auch weltbekannte Journalisten wie Tim Vickery oder Sid Lowe.

  8. […] Fußball-Hefte-Zeit 2009, Teil 3 Hat ein wenig gedauert, aber nun ist die Sonderhefte-Betrachtung von allesaussersport vollständig […]

  9. danke für den hinweis auf 442. lese mich gerade durch die interview-sektion der website. kann ich nur empfehlen.

    http://fourfourtwo.com/Interviews/

  10. Hatte auch mal 442 im Abo, aber das Problem bei diesen monatlich erscheinenden Magazinen ist das sie halt teilweise schon nicht mehr up to date sind wenn sie im Postfach ankommen. Aber als Interessanter Lesestoff ist 442 wirklich empfehlenswert.

  11. Hast du vor ein das transfermarkt.de-Saisonheft zu testen?

  12. Auf das Transfermarkt-Heft bin ich auch mal gespannt, bin da grade überrascht über eine OL-Anzeige gestolpert.

    http://www.saisonheft.de/

    Ob sich sowas lange nach Saisonstart durchsetzen kann? Hat es den Charme eines Telefonbuchs?

  13. wenn sie den Vorteil nutzen aktuell (z.B. mit robben, ohne sanogo) zu sein, dann kann es gut gehen. unabhängig von der inhaltlichen qualität…

  14. Ich war vom transfermarkt Sonderheft entäuscht. Dachte das wär mal was besonderes, aber das sind ja nur die Daten von deren Website auf Papier gebannt. Von daher, wer Internet hat braucht das Heft nicht.