Screensport am Samstag

Sektion Heißkalt

In der NHL gibt es heute viermal Spiel 2 in den Conference-Viertelfinals – mit Face-Off-Zeiten um 21 Uhr, 1h, 2h und 4h30.

Ich schaue die Spiele immer am nächsten Tag. Letzte Nacht wurden zwar schon die ersten Game 2-Spiele der Serien ausgespielt wurde, aber ich bin noch beim Stand von gestern Abend, als ich die letzten Spiele der vorletzten Nacht mir ansah – also die letzten Game 1-Spiele der Serien.

Ein kurzes Zwischenfazit nach Game 1: die Pleite der kanadischen Teams zur Eröffnung der Viertelfinals ist komplett. 0–5. Ottawa, Montreal und Edmonton verloren zuhause, Toronto und Calgary verloren auswärts.

Sechs der acht Spiele endeten mit einem Tor Unterschied. Drei Spiele gingen in die OT. Die deutlichsten Spiele waren in der Tat die beiden 2-Tore-Unterschied-Spiele. Nach dem Pittsburgh ein harziges erstes Drittel hatte, spielten sie Columbus anschließend an die Wand. Und die NY Rangers hätten in Montreal den Sack schon im 2ten Drittel zumachen müssen.

Um 21 Uhr startet Ottawa Senators – Boston Bruins. Ottawa gehörte zu den reichlich vorhandenen kanadischen Teams, die ihr Auftaktspiel verloren. Spiel 1 erinnerte an Spiel 1 von Montreal – NY Rangers: es war über weite Strecken ein unstrukturiertes Spiel, das aus langen Pässen bestand.

Ottawa brauchte ein Drittel um seine Nervosität abzulegen – nicht zuletzt auch dank etlicher Strafen die man kassierte. Im 2ten Drittel hielt man dann defensiv gut mit und erlaubte nicht einen einzigen Bruins-Torschuss. Vorne produzierte man etliche Torchancen. Die Entscheidung fiel zweieinhalb Minuten vor Ende, durch den ansonsten unauffälligen Brad Marchand, mit dem Siegtreffer zum 2:1.

Um 1 Uhr Washington Capitals – Toronto Maple Leafs. Washington gewann zwar das Spiel in OT mit 3:2, aber die Caps hatten über weite Strecken des Spiels ihre gewohnte „Playoff-Lethargie“. Sie wirkten bis Mitte des 2ten Drittels saftlos, fast desinteressiert am Spiel, während die jungen Maple Leafs gleich im vollen Saft standen und 2:0 in Führung gingen.

Nach dem Ausgleich nach 16 Minuten im 2ten Drittel, war dann auch Washington da und verdiente sich den Ausgleich redlich. Dabei waren aber die Schlüsselfiguren Shattenkirk und Oshie, während Ovechkin, mal wieder, in einem Playoff-Spiel völlig unterging: sage und schreibe nur einen Torschuss – in einem 44-Schüsse-Spiel der Caps.

Für Toronto heißt es: so weiter machen. Vielleicht Oshie und Shattenkirk stärker auf den Füßen stehen. Washington wird bemüht sein, Ovechkin wieder ins Spiel zu bringen.

Ab 2 Uhr Chicago Blackhawks – Nashville Predators. Nashville gewann das Spiel 1:0. Die Preds profitierten dabei von einem verschlafenen Start der Blackhawks, die zu umständlich spielten und sich in der neutralen Zone leicht stören ließen. Das wurde erst in der zweiten Hälfte des Spiels besser, als Nashville weniger aggressiv verteidigte und die Neutrale Zone des ‘Hawks überließ. Chicago kreierte mit dem Mehr an Platz auch mehr Distanzschüsse und heiße Situationen vor dem Tor von Nashvilles Rinne. Unterm Strich war es ein glücklicher Sieg für die Predators.

Ab 4h30 Anaheim Ducks – Calgary Flames nach einem 3:2-Sieg der Ducks. Spiel 1 zeichnete sich dadurch aus, dass es die am härtesten, am physischsten geführte Viertelfinal-Serie war. Entsprechend gab es zwölf Strafzeiten und die Ducks machte zwei Powerplay-Tore aus den sieben Strafzeiten die die Flames hergaben.

Die Flames müssen sich vorhalten lassen, dass sie nicht nur bei den Strafzeiten Blackouts hatten, sondern, so solide sie hinten standen, immer wieder auch Zeichen von geistiger Umnachtung hatten. Zum Beispiel beim 2:2-Ausgleich von Anaheim, als Calgary so absurd schlecht wechselte, das Anaheim plötzlich mit drei Spielern alleine auf Goalie Brian Elliott zulief.

Dass Anaheims Center Ryan Getzlaf der erste „Star“ der Partie wurde, kam nicht von ungefähr. Der Center der ersten Sturmreihe war der Lenker und Denker bei den Ducks – und bekam entsprecht viel Zeit von den Flames geschenkt, die nur selten eng an ihn dran waren.


In den DEL-Finals gibt es heute ab 19 Uhr Spiel 4 der Serie Wolfsburg – München (SPORT1 ist wieder dabei). Wolfsburg konnte in Spiel 3 endlich seine ersten Final-Sieg gegen München feiern und damit in der Serie auf 1–2 verkürzen.

Ich muss übrigens ein ganz unsägliches Händchen bei den DEL-Übertragungen haben. Der Leiter der DEL-Übertragungen Albrecht Schmitt-Fleckenstein sagte gegenüber Quotenmeter zu der von mir im Blog geäußerten Kritik an den DEL-Übertragungen (schlechte Auflösungen der Tore – die Wiederholungen würden nur den letzten Pass vor dem Tor zeigen und dies auch nie aus der Totalen)

Manchmal ja, manchmal nicht. Es kommt auf die Situation an. Ich erinnere mich an viele Spiele, in denen wir Tore wirklich vom ersten Fehlpass noch in der gegnerischen Hälfte aufgeschlüsselt haben. Manchmal haben wir ausführliche Wiederholungen auch nicht direkt, sondern erst später gezeigt. Bei 420 Spielen kann es aber auch mal vorgekommen sein, dass wir eine Szene nicht so gut im Bild hatten – und das dann wirklich nicht gezeigt haben. Aber diese Kritik ist wirklich kein generelles Problem unserer Übertragungen.

Was soll ich sagen: ich habe wohl wieder Pech gehabt, als ich mir gestern die ersten beiden Tore aus der Übertragung von Spiel 3 angeguckt und wieder wurde nur der letzte (bzw. beim zweiten Treffer: der vorletzte) Pass gezeigt. Wieder wurde keine Wiederholung aus der Totalen gezeigt, sondern jeweils aus der nicht immer optimalen Hintertor-Kamera und einer dichter postierten Non-Führungskamera gezeigt.

Bei beiden Toren als auch bei einem NHL-Tor, welches ich mit der Hand gestoppt hatte, hatte die Regie zwischen Tor und Face-Off zirka 40–45 Sekunden Zeit gehabt, um Jubelbilder und Wiederholungen zu zeigen. Bitte beachten: das ist alles nicht empirisch etc pp… aber mein Grundgefühl bzgl der DEL-Übertragungen fühlt sich dezent bestätigt.

P.S.: die Führungskamera in München ist brutal tief positioniert – aber das würde ich ggf. eher den baulichen Voraussetzungen der Halle und nicht DEL/Telekom Eishockey anlasten wollen. Vorteil des flachen Winkels: die Werbung scheint nicht so massiv durch das milchig-gelbe Eis durch.

Sektion Leder

Serie A: Mailänder Derby und Verfolgerduelle

Die Oster-Feiertage verschieben so einiges in den europäischen Spielplänen. Den Auftakt in den großen Ligen, macht heute die Serie A, die ihren 32ten Spieltag komplett am heuten Tag austrägt, beginnend ab 12h30 mit dem Mailänder Derby Inter – Milan (12h30 DAZN), die schon über weite Strecken der Saison in der Tabelle zusammenzukleben scheinen und den EL-Plätzen von Lazio und Atalanta hinterher hecheln, während die Fiorentina „hinten“ schon fast abgehängt ist.

Atalanta hat heute um 15 Uhr einen schweren Brocken: #2 Roma – #5 Atalanta (DAZN). Verliert die Roma, kommt #3 Napoli nochmal an einen direkten CL-Qualifikationsplatz dran. SPORT1+ zeigt um 15h statt Atalanta lieber #4 Lazio beim #16 Genoa CFC (DAZN streamt parallel). Und ob die #8 Fiorentina noch einmal rankommt, ist auch um 15 Uhr und auch bei DAZN zu sehen: gegen #17 Empoli.

Zweite Liga: Derby als Spitzenduell

Das niedersächsische Derby #3 Hannover 96 – #2 Eintracht Braunschweig ist zugleich ein Spiel um Platz 2 – und von hinten rauscht auch noch Union heran. Ab 13 Uhr auf SKY. Das Parallelspiel ist #8 1. FC Nürnberg – #15 Erzgebirge Aue. Aue spült es aus dem Abstiegsbereich raus, mit inzwischen sechs Spielen ohne Niederlage und punktgleich mit 1860, Lautern und Würzburg.

Bundesliga: Bof…

Das Freitagsspiel der Liga ist auf den heutigen Oster-Samstag verschoben worden. Daher gibt es heute 5+1 15h30-Spiele und um 18h30 Bayer Leverkusen – Bayern München – was vor grauer Vorzeit mal als Spitzenspiel qualifiziert worden wäre.

Bei den 15h30-Spielen richtet sich der Blick zum Einen auf das Fernduell zwischen Hoffenheim (gg Gladbach) und dem BVB (gg Frankfurt) um die CL-Plätze 3 und 4 und zum Anderen auf den Abstiegskampf.

Dabei sticht das direkte Duell zwischen #14 VfL Wolfsburg – #17 FC Ingolstadt heraus. Beide Teams liegen nur zwei Punkte auseinander. Ein Ingolstädter Sieg wäre also unter dramaturgischen Gesichtspunkten für den Restverlauf der Saison unterhaltsamer.

Untenrum spielen heute noch #15 Mainz gegen die #5 Hertha und #16 Augsburg gegen Herthas Tabellennachbarschaft #7 Köln.

Seltener Samstagnachmittagsgast: Spitzenspiel aus Argentinien

Auch in Argentinien setzt man vereinzelt auf Vormittagsspiele. Um 11 Uhr Ortszeit, 16 Uhr deutscher Zeit, wird #2 Newells Old Boys – #3 Estudiantes de La Plata angestossen – Spitzenspiel der Primera Division aus dem Estadio Marcelo Bielsa (no joke). Die Boca Juniors führen die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung an. Dahinter gibt es ein vierköpfiges Verfolgerfeld, dass drei Punkte auseinander liegt. Auf #4 San Lorenzo und auf #5 Boca Juniors Erzfeinde von River Plate.

Sportdigital überträgt live (und per deren Internet-Angebot für nur 2 Euro live und On-Demand) und SPORT1+ ab 23 Uhr.

Sonstso

In der Premier League konzentriert sich die Spannung auf die letzten CL-Plätze und den letzten Abstiegplatz. Oben scheinen #1 Chelsea und #2 Tottenham bis auf weiteres durch zu sein (13h30: Tottenham – Bournemouth, DAZN).

Dahinter liegen Liverpool und Man City auf CL-Plätzen mit 63 und 61 Punkten, verfolgt von #5 Manchester City mit 61 Punkten. Man Utd, Arsenal und Everton scheinen abgeschlagen. Von dramaturgischen Interesse ist allenfalls der weitere Saisonverlauf von Arsenal, gekoppelt mit der Frage nach den Vertragsverlängerungen von Wenger und Özil.

Unten scheinen #20 Sunderland und #19 Middlesbrough eine 11,3 auf der Werder-Lazarus-Skala zu benötigen, um die Abstiegsplätze noch verlassen zu können. Der Abstiegskampf scheint sich derzeit auf #18 Swansea (28 Punkte) und #17 Hull (30) zu konzentrieren. Davon bekommt man hierzulande wenig mit, weil DAZN bei den 16 Uhr-Live-Spielen in der Regel die größeren Namen bevorzugt. Heute zeigt man aber #16 Crystal Palace – #11 Leicester (16 Uhr). Gewinnt Crystal Palace, während Hull (in Stoke) und Swansea (in Watford) verlieren, würde das für ein substantielles Punktepolster auf die Abstiegsplätze sorgen.

Das 18h30-Spiel ist Southampton – Manchester City.


In der Ligue 1 hat man nach dem Bombenanschlag von Dortmund, den Spielplan kurzfristig umgebaut. Nice – Nancy wurde auf 17 Uhr vorverlegt. Monaco – Dijon, das ursprüngliche 17 Uhr-Spiel, wurde auf 21 Uhr verschoben, um den Monegassen mehr Zeit zur Ruhe nach dem verschobenen Auswärtsspiel in Dortmund zu geben.

Der PSG legte gestern einen 2:0-Sieg in Angers vor. Monaco ist heute um 21 Uhr (SPORT1+ und DAZN) zuhause gegen das abstiegsgefährdete Dijon dran. Und der Tabellendritte Nice bemüht sich an die direkten CL-Qualifikations-Plätze dran zu bleiben (17h gg #17 Nancy).


In Spanien spielen heute die Top Drei: #1 Real um 16h15 bei #18 Sporting Gijon, #3 Atlético um 18h30 gegen #20 Osasuna und um 20h45 #3 Barcelona gegen #7 Real Sociedad.

Sonstso

Dass der Start der NBA-Playoffs bei mir nur unter „Sonstso“ landet, hat nichts mit der Bedeutung zu tun, dem ich den Playoffs zubillige, sondern schlichtweg mit persönlichen Desinteresse und dem daraus resultierenden Umstand „Ich kann nichts dazu schreiben“.

Für Previews u.ä. ist man sicherlich besser bei den Podcasts von GOT NEXXT aufgehoben.

Die Playoff-Versendung bewegt sich hierzulande entlang ähnlicher Parameter wie im letzten Jahr. Die Telekom ist mit Ende der regular season erst einmal raus. SPORT1 US zeigt ein bisschen und DAZN zeigt ein bisschen mehr. Aber alles gibt es nur mit dem NBA League Pass zu sehen. Wer for free etwas sehen will: spox.com bringt weiterhin ein Sonntagsspiel als Gratis-Stream.

An diesem Wochenende sieht es so aus: die NBA startet heute mit vier Viertelfinals und morgen folgen vier weitere Viertelfinals. Den Auftakt gibt es heute ab 21 Uhr mit Cleveland – Indiana. Für SPORT1 US und DAZN ist es die einzige Übertragung des Tages.

Im NBA League Pass geht es nahtlos danach weiter mit Toronto – Milwaukee ab 23h30, San Antonio – Memphis ab 2h und LA Clippers – Utah ab 4h30.


Freunde des Motorsports haben an diesem Wochenende den Headliner Formel 1 in Bahrain. Das Qualifying und das Rennen finden jeweils um 17 Uhr statt. Außerdem startet die neu unter dem Namen „Formel 2“ firmierende GP2 mit Rennen heute um 12h15 und morgen um 13h15 (jeweils: SKY).

Morgen gibt es das erste Langstrecken-WM-Rennen der Saison: die 6 Stunden von Silverstone und wir bekommen einen Vorgeschmack des neuen TV-Vertrags: SPORT1 spendiert mehr Sendezeit als EUROSPORT, die aber zumindest die Schlussphase ebenfalls mitnehmen.

SPORT1 überträgt heute ab 13h30 das Qualifying der 6 Stunden von Silverstone, während Eurosport auf seinen beiden Sendern an diesem Wochenende etliche Sendestunden für die 24 Stunden von Le Mans, Motorrad-Ausgabe, spendieren. Rennstart ist um 15 Uhr. EURO2 bleibt von 15h–21, 23–1h und morgen von 7h–11h30 und 13h–15h15 drauf.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp