Screensport am Donnerstag

Moin aus G20-Town und meinem Büro in der Innenstadt. Heute beginnt also der G20-Gipfel. Kurz zur meiner Verortung in Hamburg: ich wohne in Eimsbüttel, habe mein Büro in der Innenstadt (wo diverse Demos angesagt sind) und muss dreimal die Woche zu einem Kunden, der östlich der Innenstadt sitzt. Mein morgendlicher Weg ins Büro kratzt an Sperrzone und abgesperrtes Gebiet und einer meiner drei Heimwege ist blockiert: kein Feierabend-Eis in Planten un Blomen für Herrn Pahl.

Seit 2–3 Wochen macht sich immer stärkere Polizeipräsenz bemerkbar. Polizei-Wannen aus allen Bundesländern fingen an weiträumig um die Messehallen und der daran vorbeiführenden Bahnstrecke zu patrouillieren. Seit Anfang der Woche sieht man permanent Wannen-Kolonnen mit Blaulicht (aber ohne Sirene) kreuz und quer durch die Stadt fahren (bzw. nach den gestern in Kraft getretenen Straßensperren: im Stau stecken).

Beim Kunden haben auswärtige externe Mitarbeiter aufgrund der Preisexplosion bei den Hotels, eine Woche Zwangsurlaub bekommen, von denen einige weitere Hamburger Mitarbeiter betroffen sind, weil einige Projekte eine Woche lang liegen bleiben.

Vereinzelt bleiben Einzelhändler in der Innenstadt zwei Tage geschlossen. Sei es weil sie kein Bock haben, sich durch Stadtverkehr zu quälen (Juwelier) oder nicht frisch angeliefert werden können (Konditorei). Die Einkaufspassage in der ich mein Büro habe, wurde seit gestern eine halbe Stunde früher für Publikumsverkehr geschlossen und macht vormittags eine Stunde später auf.

Die nächste Stufe wird heute Mittag gezündet, wenn der HVV ab 12 Uhr sämtlichen Busverkehr in die Innenstadt rein, weiträumig einstellt und die Innenstadt nur noch per U- und S-Bahn (und Auto, Rad, zu Fuß) erreicht werden kann. In meinem Fall hört der Bus schlanke drei Kilometer vor der Innenstadt, an der U-Bahn-Haltestelle auf. Ausgerechnet das Uni-Viertel, sonst tagsüber mit einem 2,5-Minuten-Bus-Takt gesegnet, ist damit per Bus nicht mehr zu erreichen.

Das größte Ärgernis waren für mich bislang die Polizei-Dinger, die am Montag und Dienstag mich spätabends mit ihrem Patrouillenflug aus dem Schlaf rissen.

Ansonsten habe ich von der G20 bislang wenig bemerkt und wurschtel in meiner Blase vor mich hin – weitaus massiver dürfte es alle treffen, die im Schanzenviertel oder nahe den Camp-Standorten sind.

Spocht von heute

Zweiter Spieltag der U19-EM auch in der „deutschen“ Gruppe B. Ähnliche Konstellation wie gestern in Gruppe A. Um 15h30 spielen die beiden Sieger des ersten Spieltags um die sofortige Qualifikation für die Halbfinals England – Niederlande (EURO2) und ab 18 Uhr die beiden Verlierer Deutschland – Bulgarien (EURO1) gegen das vorzeitige Ausscheiden.

Deutschland verlor am Montag 1:4 gegen die Niederlande. Ich hatte das Spiel aufgezeichnet, aber aus mir unerfindlichen Gründen nahm das Gerät nur die ersten 50 Spielminuten auf. Was ich dabei zu sehen bekam, war eine ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen für die deutsche Mannschaft – ein 1:4 war beim besten Willen nicht aus der ersten Halbzeit heraus zu lesen.

Noch mehr Fußball gibt es ab 17 Uhr mit einer Reihe von Europa League-Qualifikations-Rückspielen der ersten Runde auf Laola1.tv.


Den diesjährigen „Fasse dich kurz”-Preis für kurze, prägnante Turniernamen geht an die Irish Open im Golf, voller Titel: „Dubai Duty Free Irish Open Hosted by the Rory Foundation“ (ab 16h30 auf SKY, mit sechs deutschen Spielern, u.a. Maximilian Kieffer und Marcel Siem)


In der Canadian Football League startet heute der dritte Spieltag mit den Montreal Alouettes gegen BC Lions (ab 1h30, live und on-demand kostenpflichtig bei cfl.yaretv.com).

Beide Teams stehen bei 1–1. Montreal habe ich noch nicht gesehen. Die BC Lions gewannen ihr Spiel in Toronto recht locker 28:15. Dabei reichte ein halbwegs brauchbarer Pass-Rush aus, um die Offense der Argonauts an die Kette zu legen und den Rest machte die Offense in einem gut gelaunten 4ten Quarter klar.

Die Pass Protection der Alouettes sollte für BC eine härtere Nuss darstellen.

Seit gestern hat die CFL einen neuen Commissioner: Randy Ambrosie besetzt die Stelle neu, nach dem der Vertrag mit seinem Vorgänger Jeffrey Orridge wg „unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung der Liga“ Mitte April für Mitte Juni vorzeitig beendet worden ist.

In den letzten Jahren hat sich die Stadion-Situation für die meisten Teams verbessert. Allerdings haben die drei größten Franchises ein Problem mit dem Fan-Zulauf zuhause: Toronto, Vancouver (BC) und Montreal vermelden bislang enttäuschende Zahlen.

Und im Hintergrund droht eine 200 Mio-CAN$-Schadensersatz-Klage die Liga in den Konkurs zu treiben: Spieler, die die Liga wegen des Zusammenhangs zwischen Gehirnerschütterungen und Langzeitschäden an Hirn und Nervensystem verklagen. Die Liga habe zu lange nicht auf die Gefahren hingewiesen. Selbst Ex-Commissioner Orridge sorgte für Verblüffung, als er noch im letzten November im Umfeld des Grey-Cups negierte, dass ein Zusammenhang wissenschaftlich nachgewiesen sei.

Screensport Zwo

SPORT1Nach Informationen der FAZ geht der Axel Springer Verlag als Etappensieger um das Bieterrennen um SPORT1 hervor.

SPORT1-Mutter Constantin Medien startete exklusive Verhandlungen und die beiden anderen Interessenten Sky Deutschland und Freenet kommen erst dann zum Zug, wenn die Verhandlungen zwischen Constantin Medien und dem ASV scheitern.

Lt. FAZ rennt Constantin Medien die Zeit davon, da nicht nur im April 2018 eine 65-Mio-Anleihe fällig wird, sondern bereits Ende September ein 36 Millionen schweres Darlehen der Unicredit.

Der Axel Springer Verlag besitzt in Deutschland mit N24 bereits einen TV-Sender. Man kann aber nicht behauptet, dass der Spartensender nach Übernahme durch Axel Springer, einen Sprung nach vorne gemacht hätte, obwohl auf dem Papier Synergie-Effekte zuhauf existieren.


DFBFAZ, die Zweite. Die FAZ meldet, dass der DFB vor einem Wechsel seines Hauptsponsors steht und Mercedes Benz nach der WM 2018 nach 45 Jahren von Volkswagen abgelöst werden könnte. In zehn Tagen will das DFB-Präsidium darüber abstimmen.

Der Hauptsponsor soll nach 2018 dabei statt wie bislang nur 8 Millionen, dann zwischen 25 und 30 Millionen Euro zahlen – ein Sprung, der mit dem Zusammenführen der beiden Hauptsponsor-Pakete Nationalmannschaften und DFB-Pokal zusammenhängen soll.


DEL – Zwei Monate vor Saisonstart, haben die DEL und SPORT1 erste Free-TV-Spiele angekündigt.

Die SPORT1-Sonntagsspiele verschieben sich von 16h45 auf 17 Uhr, so dass es Sonntags nun vier Face-Off-Zeiten gibt: 14 Uhr, 16h30, 17 Uhr und 19 Uhr. Macht SPORT1 damit nach Auslaufen des HBL-Vertrages Platz für eine neue 15 Uhr-Tip-Off-Zeit der BBL?

Desweiteren wird die DEL nun jede Woche ein Freitags-Spiel auf den Donnerstag 19h30 legen, Zitat: „Wir möchten den Fans die Gelegenheit geben, möglichst viele Spiele live zu verfolgen. Deshalb haben wir uns mit der Telekom darauf verständigt, jeweils eine Freitags-Partie auf den Donnerstag vorzuverlegen“ formuliert der DEL-Spielbetriebsleiter. Das ist ziemlich selbstlos, Herr von Ameln.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp