Screensport am Freitag: Tennis, BBL, DEL, Serie A, Merseyside-Derby

Ab 10h30 werden die letzten Matches der Gruppenphase des Hopman Cups ausgetragen. Australien – Deutschland (Eurosportplayer, auf EURO2 ab 12 Uhr). Gewinnt Deutschland (Gavrilova – Kerber, Kokkinakis – A. Zverev), zieht man in das morgige Finale gegen die Schweiz ein. Verliert Deutschland, habe ich keine Ahnung, welcher Tie-Breaker greift und ob Belgien noch vorbeiziehen könnte. Belgien gewann in der Nacht gegen Kanada 3:0 und hat eine Bilanz von 2–0.

Das Finale gibt es morgen ab 9 Uhr auf EURO2 und im Eurosportplayer.


Nur noch eine Woche bis Beginn der Handball-EM der Männer in Kroatien. Deutschland spielt heute das erste von zwei EM-Tests gegen Island. Die ARD überträgt ab 18h15. Den zweiten EM-Test gibt es am Sonntag um 14 Uhr per Stream auf sportdeutschland.tv.


Letzter BBL-Spieltag vor der Qualifikation für den BBL-Pokal (und letzter Spieltag vor der All Star Game-Pause). In der gesonderten Pokal-Tabelle (ohne Gastgeber Ulm) haben sich Bayern, Ludwigsburg, ALBA und Bamberg bereits qualifiziert (Bamberg dank einiger Tie-Breaker). Drei Teams haben noch Chancen auf die letzten zwei Tickets: Frankfurt (10–5), Bayreuth (10–5) und Bonn (8–6).

Ein Schlüsselspiel ist direkte Duell zwischen Frankfurt und Bonn am Sonntag, 17h30. #4 Bayreuth kann sich von allen Rechenübungen fern halten, wenn sie heute ihr Spiel in #16 Göttingen gewinnen. Ab 19 Uhr auf Telekom Sport.

Verliert Bayreuth, muss es darauf hoffen, dass Bonn eines seiner beiden Spiele abgibt – das Spitzenspiel in Frankfurt oder das Nachholspiel nächsten Donnerstag gegen Bremerhaven.

Noch mehr Basketball gibt es mit dem EuroLeague-Duell Bamberg – Khimki Moscow, ab 20 Uhr auf Telekom Sport. Bamberg hat inzwischen drei EuroLeague-Spiele in Folge verloren und ist mit einer Bilanz von 6–9 auf Platz 12 wieder zwei Spiele von den Playoff-Plätzen entfernt.

Die Niederlage bei Anadolu Efes vor einer Woche, war superärgerlich, weil man das Spiel komplett im Sack hatte, ehe man Efes mit einem wackeligen dritten Viertel wieder ins Spiel brachte und sich dann im vierten Viertel 10:25 überrollen ließ. Selten ein Spiel gesehen, dass man derart überflüssig abgeschenkt hat.

Gepaart mit der fehlenden Konstanz in der BBL (drei Niederlagen in den letzten sieben Spielen) und den Verletzungen, scheint diese Mannschaft physisch aus dem letzten Loch zu pfeifen und daher immer wieder in der Schlussphase der Spiele wegzubrechen – von einigen Ausnahme-Energieleistungen abgesehen.

#8 Khimki Moskau (8–7) ist ein Mitkonkurrent um die Playoff-Plätze und durchaus schlagbar. In der „Hinrunde“ verlor Bamberg 73:82 und erwartungsgemäß war ein gut aufgelegter Alexey Shved mit 26 Punkten und 5 Assists Topmann des Spiels. Khimki kommt von zwei Niederlagen: zuhause mit 14 Punkten gegen Barça und mit 11 Punkten im Derby gegen ZSKA.


Es ist der 39te Spieltag der DEL. Oben gibt es das Spitzenspiel zwischen #2 RB München und #3 Eisbären, beide bei 79 Punkten. Tabellenführer #1 Nürnberg (81 Punkte) empfängt in einem Bayern-Duell #9 Ingolstadt.

Hinter dem Spitzentrio befindet sich Wolfsburg im Niemandsland und dahinter ein enges Tabellenmittelfeld von Platz 5 bis Platz 9, mit zwei Playoff-Tickets für die zweite Runde und drei Tickets für die erste Runde. Die Teams sind nur vier Punkte auseinander. Heute ab 19h30 im Kampf um Einzug in die zweite Playoff-Runde: #5 Schwenningen – #8 Düsseldorf.

Sektion Leder

In der Serie A gibt es vor der Winterpause einen Freitags-Doubleheader mit Chievo – Udinese ab 18 Uhr und ab 20h45 Fiorentina – Inter auf DAZN. Inter hält zwar noch Platz #3, aber mit vier Spiele ohne Sieg, hat man inzwischen sechs Punkte Abstand auf das Top-Duo und riskiert vom Verfolgerfeld dahinter eingeschnupft zu werden. Die Fiorentina versucht nach einer Unentschieden-Serie (5 in 7 Spielen) wieder Anschluss an EL-Plätze zu bekommen.

Beide Teams eint in den letzten Wochen ein fußballerisches Mittelmaß mit Einsprengsel der gepflegten Langeweile. Leichter Vorteil für Inter: sie sind immerhin in der Lage das Tempo über die Außen und Halbpositionen einigermaßen hoch zu halten, während die Fiorentina derzeit mehr ein Altherrentempo anschlägt.


Es ist in England FA-Cup-Wochenende und es ist die Runde mit 32 Spielen und ersten Spielen mit Premier League-Beteiligung. Die holde Losfee hat für heute gleich ein Derby eingeschenkt: Liverpool – Everton und damit ein Rematch des 1:1 von Mitte Dezember. Das Spiel wurde damals eher lässig von Liverpool dominiert. Aber Liverpool doing Liverpool things: es kam der erwartete Verkehrsunfall in Form eines von Lovren verschuldeten Foulelfmeters und Liverpool kam in der Schlussviertelstunde nicht mehr in den vierten Gang um den eigentlich verdienten Sieg, einzustreichen. Stattdessen pestete Klopp stundenlang über Gott und die Welt und die Schiris rum.

Liverpool lässt zwischen den Jahren durchrotieren. Ob Rotation oder Verletzung: Coutinho und Salah werden heute fehlen. Im Tor wird Loris Karius wieder Spielpraxis bekommen. Der 82 Millionen-Transfer und Verteidiger Virgil van Dijk könnte heute als Verteidiger eingesetzt werden, ebenso wie Everton Gebrauch vom 30 Mio-Stürmer Cenk Tosun machen könnte.

EUROSPORT1 überträgt ab 20h55.

Stuff happens

DWDL machte vorgestern mit einer Meldung auf „Eurosport sperrt Sky-Zuschauer bei Olympia aus“, deren Tragweite sich mir erst gestern morgen, nach entsprechendem Twitter-Feedback, erschloss.

Es geht um Eurosport 2 und es ist kompliziert und bei allem nachvollziehbaren wirtschaftlichen Interesse von Discovery/Eurosport, sorgt man für ein furchtbares Chaos.

Es gibt nicht ein Eurosport 2 und für Olympia wird es auch nicht, wie DWDL schrieb, zwei Eurosport2-Kanäle geben, sondern drei.

Der Reihe nach: Eurosport ist ein paneuropäischer Sportsender. Neben diversen nationalen Kanälen, gibt es auch paneuropäische Versionen der Kanäle.

Im Falle von Eurosport 2 entwickelte man im Laufe der letzten Jahre eine deutsche Variante vom internationalen Eurosport 2-Feed: Eurosport 2 Deutschland.

Dann erwarb man die Freitagsspiele der Bundesliga. Weil so gut wie kein Plattformbetreiber für die Einspeise-Verträge von Eurosport2 mehr zahlen wollte, sah sich Discovery/Eurosport nun gezwungen, einen neuen Sender aufzuziehen: „Eurosport 2 Xtra“.

Hinter den Kulissen passierte aber folgendes: deutschland-exklusive Inhalte, wie z.B. Diamond League, wurden von „Eurosport 2 Deutschland“ auf „Eurosport 2 Xtra“ verschoben. Binnen einiger Wochen war „Eurosport 2 Deutschland“ soweit freigeräumt, dass man nun „Eurosport 2 International“ als „Eurosport 2 Deutschland“ bringen konnte. Im Eurosport-Player wird der Sender in den Datensätzen inzwischen als „E2IN“ geführt, wird aber weiter fröhlich als „Eurosport 2 Deutschland“ in die Kabelnetze und bei SKY eingespeist.

„Eurosport 2 Xtra“, die Variante mit den deutschland-exklusiven Inhalten wie dem Bundesliga-Freitagsspiel, gibt es im TV nur via HD+ zu sehen und ansonsten als Streamkanal im Eurosport-Player (und Amazon Channels) . Dieser Kanal wird in den Eurosport-Player-Datensätzen bezeichnenderweise als „E2GR“, also „Eurosport 2 Germany“ geführt.

Das was Alexander Krei im DWDL-Artikel schreibt („Für den Zeitraum der Olympischen Spiele sollen nämlich zwei Versionen von Eurosport 2 existieren“) ist damit letzten Herbst Fakt und nicht erst zu Olympia.

Im Rahmen von Olympia scheint es eher um die Einführung einer dritten Variante von Eurosport 2 zu gehen. Während „E2IN“ und „E2GR“ einige Olympia-Inhalte wie Eishockey-Spiele bekommt, soll ausschließlich SKY eine dritte Variante ohne Olympia-Inhalte bekommen. Vodafone, UnityMedia und andere Plattformbetreiber, sollen lt. DWDL wohl weiterhin „E2IN“ mit Olympia-Eishockey bekommen. Zumindest Vodafone scheint wie Sky auch 2017 über einen neuen Vertrag mit Discovery/Eurosport für Eurosport 2 verhandelt zu haben und auch nicht „Eurosport 2 Xtra“ eingekauft zu haben – bekommt aber lt. DWDL die „E2IN“-Variante mit Olympia.

DWDL hat nur Statements von Discovery und SKY eingeholt. Daher ist mir nicht klar, ob die anderen Plattformbetreiber wie Vodafone und UnityMedia gesonderte Vereinbarungen mit Discovery für Olympia abgeschlossen haben, oder was konkret der Hintergrund ist, dass Plattformbetreiber via Vodafone Olympia mit „E2IN“ bekommen sollen, aber SKY sechzehn Tage lang eine andere Version als „E2IN“ bekommt.

Wieviele Spinoffs von „Eurosport 2“ soll es denn noch geben? Und wie erklärt man es dem Zuschauer, der schon mit OTT überfordert ist, auf welchem „Eurosport 2“ was zu sehen ist?

In Frankreich wird Eurosport übrigens an diesem Wochenende die anstehenden Spiele im französischen Fußball-Pokal nutzen, um den Eurosport-Player zu pushen. Etliche Parallelspiele werden nur im Player zu sehen sein. Einige Spiele werden zusätzliche Bildoptionen im Eurosport-Player haben – wohlgemerkt, nur für den französischen Markt. In Deutschland liegen die Rechte bei SPORT1 bzw SPORT1+.


Bei DAZN gibt es ab dem Wochenende wieder College Basketballmutmaßlich wieder als Sublizenz von SPORT1 DAZN soll wohl via Twitter von einem Einkauf bei ESPN direkt, gesprochen haben (h/t @NedFlanders75). DAZN übertrug im Herbst College Football per SPORT1-Sublizenz, wurde aber aufgrund von lizenzrechtlichen Problemen (vermutlich vom Rechtebesitzer ESPN ausgehend) im Herbst plötzlich wieder eingestellt.

Mit dem ersten College Basketball-Samstag des Jahres 2018 kehrt DAZN wieder zum College Sport zurück. Am Samstag zeigt man ab 19 Uhr Virginia – North Carolina und ab 21h15 Syracuse – Notre Dame. SPORT1 US wird ebenfalls das Spiel aus Syracuse zeigen und ab 23h15 Minnesota – Indiana, ab 1h15 West Virginia – Oklahoma und ab 3h15 TCU – Kansas.

Am Montag überträgt man auch wieder College Football mit dem National Championship Game zwischen Alabama und Georgia.

AMA, Teil 6

@SoerenFrehse stellt die Frage nach Handball: „Wie ist deine Einstellung zum Handball? In letzter Zeit (2017, vlt. 2016 schon?) schreibst du häufig auch mal kleine Texte zur Situation in der HBL. Wurde das durch den Besuch des Livespiels damals angestoßen?

In meinem persönlichen Ranking steht Handball nicht weit oben. Im Wettkampf um meine Zeit, kriegen mich andere Sportarten eher dran. Das ist letztendlich eine Frage der Übertragungen der Spiele und was man von Liga und Mannschaften außerhalb der Spiele mitbekommt.

Die Liga selber, ist in den Medien wenig präsent. Wenn, dann ist i.d.R. nur die Rede von den immer gleichen 4–5 Topmannschaften. Die anderen Mannschaften, das gleiche Thema wie in DEL und BBL, tauchen maximal in den regionalen Medien auf. Für einen Gelegentlich-Gucker wie mich ist damit eine Liga mit 18 Teams zu groß. Wer immer da gegen den THW, Flensburg, Berlin oder die Löwen spielt, bleibt für mich gesichtslos und damit sind auch 90% der Spiele für mich ohne Engagement und Empathie.

Der SKY-Berichterstattung gelingt es nicht, bei mir diese Lücke zu schließen. Die Vorberichterstattung vor den Spielen fühlt sich wie die ewig gleiche Wiederholung des aus der Zweiten Bundesliga bekannten Schemas der Vorberichte und lädt derzeit wenig dazu ein, sich irgendetwas anderes als Spitzenspiele anzuschauen.

Was bei mir seit dem Sommer verschärft ein Thema ist, ist die fehlende Präsenz von SKY im Streambereich. Wenn mein Fernseher an ist, dann kommt inzwischen zu 90% das Bewegtbild von AppleTV, Fire oder PS4. Und von den restlichen 10% zu weiten Teilen vom iPad über AirPlay. SKY ist in diesen Bereich nicht präsent und ich schalte nicht wegen Handball die Sky-Box an und warte eine Viertelstunde, bis EPG u.ä. sich aktualisiert haben (das tue ich noch nicht einmal für Bundesliga oder Champions League…).

Zu den Übertragungen selber. Ich habe in der letzten Saison(?) das Spiel Füchse gegen THW Kiel gesehen und war von Atmo und Spiel angetan. Es hat sehr viel ausgemacht, dass ich mich auf einige Details des Spiels konzentrieren konnte (z.B. die Arbeit am Kreis).

Bei den Spielübertragungen von SKY will der Funke kaum rüberspringen. Die Bildführung der Übertragungen gefällt mir nicht (wie schon in der CL: konsequent zu kleiner Ausschnitt der Führungskamera, wirre Zeitlupen). Es gibt zu wenig Inserts und Statistiken. Die HBL-Teams begehen Anfängerfehler wie kameraunfreundliche Trikots: N-Lübbecke spielt mit dunkelroter Schrift auf Schwarz und irgendwo zwischen den Sponsoren, hat man in einer Condensed-Schrift auch noch den Spielernamen unterbringen können.

Die Konferenz versucht einiges richtig zu machen, mit Gregor Teicher als „Conferencier“ aus dem Schaltraum und einem Redakteur aus dem Hintergrund, der immer wieder Einordnungen gibt. Allerdings verschenkt die Konferenz Potential, durch das Schalten in die Spiele, wo der Einzelspiel-Kommentator normal weiterbrabbelt, als wäre nix passiert.

Ich habe ja Verständnis, das man nicht, wie im Fußball, für jedes Spiel neben einen Einzelspiel- noch einen Konferenzkommentator einsetzen will. Aber wieso sagt man nicht über einem Rückkanal dem Einzelspielkommentator Bescheid, dass er nun auf die Konferenz aufgeschaltet wurde und der Kommentator fasst die letzten Spielminuten noch einmal zusammen? Und wenn ein Rückkanal zu teuer ist, dann schickt der Person eine Chat-Message… Ich habe hinsichtlich der HBL-Konferenz nicht ohne Grund immer wieder die March Madness-College-Basketball-Übertragungen von CBS von vor einigen Jahren als Referenz angeführt, die es u.a. auch so gemacht haben. Kommentator kommentierte für den Stream, dann ging CBS mit dem TV rauf und Kommentator fasste für das normale Fernsehvolk zusammen, wie sich der Zustand des Spiels in den letzten Minuten veränderte.

Ich kann verstehen, dass sich Handball-Freunde darauf freuen, nun alle Spiele sehen zu können und daher mit dem Sky-Angebot leben können. Ich bin ein anderes Zielpublikum (und meine Blase vermutlich sogar so klein, dass ich noch nicht einmal unter „Zielpublikum“ falle). Bei mir befinden sich die Sportarten aber im Wettkampf um meine beschränkte Zeit und da kommt Handball nur rein, wenn es zum Zeitpunkt nichts anderes gibt. Der frühe Sonntag-12h30-Anwurf-Termin hat da einige Chancen – aber nicht wenn ich dafür die Sky-Box erst anschmeißen muss. Und „On-Demand“ fällt mangels App auf den genannten Plattformen auch weg…

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp