Screensport am Mittwoch

Moinsen. Screensport ist heute dank entsprechender Nachrichtenlage, wieder Sportbiz-lastig. Daher hier oben nur im Schnelldurchgang:

1. Randsport.

  • French Open: Ich hatte es mir schon gedacht, warum die Twitter-Timeline gestern so ruhig war. Nach 1:2 am Samstag, nun 0:3. Zverev in drei Sätzen gegen ‘nen Österreicher rausgebügelt. Löw raus!

    Heute steht die zweite Hälfte der Viertelfinals an. Beide Damen-Viertelfinals gehen um 14 Uhr an den Start: #1 Halep gegen Kerber und #3 Muguruza gegen jene Sharapova, die kampflos gegen Serena Williams weiter kam.

    Danach folgen die letzten beiden Herren-Viertelfinals: Cilic – Del Potro und Nadal – Schwartzman.

  • SPORT1 zeigt einen Handball-Doubleheader mit Testspielen der frisch für die EM qualifizierten deutschen Frauen (Deutschland – Polen) ab 17h30 und der Männer (Deutschland – Norwegen, der nächste Post-WM-Test unter Coach Christian Prokop)

  • Doku/Feature-Doubleheader im WDR ab 22h10 mit einer Doku über die WM2018 im Schatten von Terror und einer Sport Inside-Ausgabe ab 22h55 über Tschtschenien, Videobeweis und MeToo im isländischen Sport.

  • Der Fußball rollt heute in mehreren Geschmacksrichtungen. Als WM-Test ab 15h auf Laola1.tv Nigeria – Tschechien. Um 19 Uhr auf DAZN Panama im Test gegen Lars Lagerbäcks Norweger, die am Samstag in Island gewannen.

    Die zweite Geschmacksrichtung sind die Aufstiegsplayoffs in Italien und Spanien, die heute jeweils Halbfinal-Hinspiel absolvieren. Serie B um 18h30 (Laola1 und DAZN) mit #6 AS Cittadella – #3 Frosinone Calcio und um 21h (nur Laola1) mit #5 Venezia FC – #4Palermo. Die La Liga2 heute mit #6 CD Numancia – #3 Real Zaragoza ab 20h30 auf Laola1 und DAZN.

  • Squash: Zweiter Spieltag der PSA World Tour Finals ab 13 Uhr im Eurosport-Player. Simon Rösner gewann gestern das Auftaktspiel in zwei Sätzen und spielt heute um 15h15 gegen den gestern auch siegreichen Ali Farag.

  • Die NBA-Finals heute mit Spiel 3 und dem ersten Spiel in Cleveland (Serienstand: 2–0 für Golden State). Ab 3 Uhr auf DAZN, SPORT1 US und dem NBA League Pass.

Fundstücke.

Stuff Happens.

Weißer Rauch in Sachen Sky. Das britische Kulturministerium hat gestern nach einem sehr langen Evaluierungsprozess grünes Licht für eine etwaige Übernahme von Sky durch die 21st Century Fox/Rupert Murdoch (21CF) mit anschließender Weitergabe an Disney oder durch den US-Kommunikationskonzern Comcast gegeben.

Der Disney/Murdoch-Weg. 21CF besitzt einen 39%-Anteil an Sky und würde Sky gerne komplett übernehmen. Anschließend würde Rupert Murdoch sein Firmenimperium umbauen und sich auf Sport und News in den USA konzentrieren und den Rest der 21CF, inklusive Sky, an Disney verkaufen.

Der Comcast-Weg. Comcast wiederum, hat ein konkurrierendes Übernahmeangebot für Sky gemacht, ist aber auch Konkurrent von Disney und hat auch ein Übernahmeangebot für die 21CF gemacht.

Stop-and-Go. 16 Monate haben die Untersuchungen der britischen Behörden gedauert, bevor sie grünes Licht gaben. Bewegung kam in die Untersuchung erst, als 21CF nicht nur Bestandsgarantien über mind zehn Jahre für den Nachrichtensender Sky News gab, sondern auch versicherte, den Nachrichtensender Sky News ASAP an Disney weiter zu reichen und nicht in die Einflusssphäre der 21CF und ihres Zeitungshauses News Corp. zu bringen, Stichwort Wahrung der Meinungsvielfalt.

Die Opposition fürchtet nun, das eine vorzeitige Übernahme von Sky News durch Disney, den Nachrichtensender Probleme bereiten könnte, falls danach die Übernahme der 21CF/Sky durch Disney platzen sollte. Sky News wäre dann im Besitz eines US-Konzerns gelangt, der ohne das restliche Sky-Paket per se wenig Interesse an einen Nachrichtensender in Großbritannien hätte.


Zweitligist bald Keinligist? Der Traditionsverein Aston Villa steht vor dem Zusammenbruch.

Wer seinen Fokus nur auf die Premier League hat, wird den Klub aus den Augen verloren haben, als er sich noch im Besitz des US-Milliardärs Randy Lerner befand und im Sommer 2016 aus der Premier League abstieg. Im Sommer 2016 verkaufte Randy Lerner den frisch gebackenen Zweitligisten an den chinesischen Investor Tony Xia für angeblich 87 Mio Euro.

Xia und seine Fußballweisheiten auf Twitter sind auf einer Donald Trump-Twitter-Skala von Null bis Zehn, eine glatte Neun. Aus Fansicht ist aber so ein meinungsvolatiler Besitzer nicht die Idealvorstellung von solider Finanzier, den du für deinen Klub haben willst.

China kurbelt die Schranken runter. Dem chinesischen Staat sind die Investments zahlreicher chinesischer Geschäftsmänner im Ausland, inklusive des Abflusses von Geld und überhitzter Konjunktur, nicht geheuer. Daher hat man vor einem Jahr verstärkt angefangen, Geschäftsleute zurückzupfeifen oder auch juristisch zu verfolgen (siehe Anbang)

Im Falle von Aston Villa bedeutet dies, dass Tony Xia derzeit kein Frischgeld aus China raus bekommt und dies nun dazu führt, dass Aston Villa eine Steuerzahlung versäumte. Zuletzt verlor Aston Villa das Aufstiegs-Playoff-Finale gegen Fulham und muss seinen Kader für sein drittes Jahr in der Championship verschlanken. Weitere versäumte Steuerzahlungen, können in Großbritannien zur eine Abwicklung des Unternehmens bzw. Klubs führen.


Auf ein Neues: Serie A. Nach dem die erste Rechtevergabe von Serie A und Mediapro gegen die Wand gefahren wurde, versucht es die Serie A mit einer neuen Rechteausschreibung und sogar einer höheren Mindestsumme (1,1 Mrd Euro/Saison statt 1,050 Mrd). Für Freunde der italienischen Sprache, gibt es das Ausschreibungsdokument hier – siehe auch Artikel von Calcio et Finanza.

Es handelt sich dabei um keine offene Ausschreibung, sondern um Verhandlungsunterlagen. Der Ligaverband wird ab morgen mit den Verhandlungen beginnen und hofft bereits in einer Woche das Ergebnis verkünden zu können.

Wenn ich den aktuellen Stand richtig verstehe, geht die Serie A mit zwei unterschiedlichen Angebotsstrukturen in erste Sondierungsgespräche, um daraus in den nächsten 2–3 Tagen die finale Paketstruktur zu knüpfen.

Das erste Angebotspaket besteht aus sieben Paketen die entlang unterschiedlicher Plattformen und teilweise Teams zugeschnitten sind.

  • Satellit (Paket 1A/1B)
  • terrestrisches Fernsehen (2A/2B)
  • Internet und Mobil (3A/3B)
  • IPTV (4A/4B)

Innerhalb der Plattformpakete wird zwischen den sieben A-Teams (1A, 2A, 3A, 4A) und den 13 anderen B-Teams (1B, 2B, 3B, 4B) unterschieden.

Die A-Teams enthalten die 224 Heim- und Auswärtsspiele von 4 Teams der Top-5 der Vorsaison, 2 Teams aus den Plätzen 6–10 der Vorsaison und 1 Team aus den Plätzen 11–17 und der drei Aufsteiger. Die B-Teams enthalten die restlichen Teams und 338 Spiele – richtig: es kommt zu Überschneidungen, bei denen ggf. zwei Sender das gleiche Spiel zeigen.

Die Teams werden von von einem Sender ausgesucht. Der komplizierte Auswahlmodus lässt sich auf den Satz verkürzen: wer am meisten für eines der A-Pakete bietet, wählt die Teams aus.

Das zweite Angebotspaket besteht aus drei Paketen mit unterschiedlichen Anstosszeiten.

  • Paket 5: 114 Spiele, Sa 18h, So 15h (1st Pick), So 20h30
  • Paket 6: 152 Spiele, Sa 15h, So 15h (2nd Pick), So 18h, Mo 20h30
  • Paket 7: 114 Spiele, Sa 20h30, So 12h30, So 15h (3rd Pick)

Die Paketkäufer können über einen komplizierten, rotierenden Mechanismus sich dabei die Spiele für ihre Anstosszeiten aussuchen, wobei die Pakete 5 und 6 mehr Picks als Paket 7 haben.

Unterdessen gibt die Mediapro nicht auf und lässt durchsickern, dass sie weiterhin mit einem eigenen Angebot in die neuen Rechteverhandlungen gehen will und 6,6 Mrd Euro und Revenue Sharing für sechs Spielzeiten bieten will – natürlich nach ihrem präferierten Ligakanal-Schema.


Schlussverkauf in der Premier League. Nach Informationen des Daily Telegraphs (/via sportbusiness.com) wird die Premier League auf der morgigen Versammlung den Verkauf der letzten zwei heimischen Premier League-Übertragungsrechte verkünden.

Dabei handelt es sich um zwei Pakete mit je zwei Spieltagen à zehn Spielen, die komplett live gezeigt werden. In einem Fall handelt es sich um zwei Spieltage unter der Woche und im anderen Fall um ein Spieltag unter der Woche und einen Feiertags-Spieltag.

Eines der beiden Pakete soll sich BT Sports gesichert haben. Das andere Paket soll an einen neuen Player gehen, bei dem es sich um Amazon oder Facebook handeln könnte.

Auf dem Meeting soll auch per Zweidrittel-Mehrheit ein neuer Schlüssel zur Verteilung der TV-Gelder beschlossen werden – zuletzt machte Liverpools US-Besitzer John Henry Druck für eine Verteilung die die Top-Teams stärker gewichtet.


Kurz und vergänglich:

  • Der einstige Frankfurt Galaxy- und Rhein Fire- und NFL Europe-Cheffe Oliver Luck, Daddy von Colts-QB Andrew Luck, wechselt von der NCAA zum Chef der neuen Football-Frühlingsliga XFL.
  • Ausgerechnet auf seiner Ersatzfeier zu Ehren der amerikanischen Hymne (nach der Absage der Super Bowl-Champ-Feier), erweist sich Donald Trump als nicht textsicher (Deadspin: „Like a Yankees fan in right field who started drinking at seven in the morning and first pitch was at 4:05.“). Immerhin: die ganze Hymne über perfekt gestanden.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp