Screensport am Samstag

Moinsen. Eigentlich würde ich heute und morgen liebend gerne zu der Rugby Sevens-Meisterschaft der deutschen Landesverbände im Hamburger Stadtpark gehen (heute ab 12 Uhr, Sonntag ab 10 Uhr an der Saarlandstraße, Freier Eintritt) – muss aber wg WM und morgiger Bewegtbild-Verpflichtung die WM-Spiele heute und morgen gucken.

Vor der WM ist WM-Quali. Über die Turbulenzen der europäischen Qualifikation für die Rugby-WM 2019 in Japan ist hier hinreichend geschrieben worden. Nach all dem Stress am grünen Tisch und den deutschland-internen Streitigkeiten, steht heute die nächste Etappe an. Ab 15 Uhr Deutschland – Portugal aus Heidelberg (anscheinend mit Livestream auf rugbyeurope.tv).

In dem furchtbar komplizierten Quali-Modus wird zwischen Deutschland und Portugal der letzte europäische Vertreter gesucht. Der Sieger des Spiels bekommt zwei Chancen zur WM-Quali: zwei Play-Off-Spiele gegen Samoa (vermutlich nicht zu gewinnen) und ein Quali-Turnier im November (erfolgsversprechender)

Streitaxt rin, Streitaxt rus. Deutschland wird nach dem Begraben des Streits zwischen Verband DRV und Mäzen Wild/GFR zwar mit wenig Vorbereitung, aber personell weitaus besser ausgestattet sein, als es im Frühjahr der Fall gewesen ist (Starting XI) – wenn es da nicht das Störfeuer von Wild/GFR gäbe (siehe Kasten)…

1. Sie fahren in kleinen Kreisen.

Die MotoGP fährt heute in Barcelona ihr Qualifying aus (Moto3 ab 12h35, MotoGP ab 14h10, Moto2 ab 15h05). Wer gestern das Update nicht mitbekommen hat: Eurosport zeigt das Qualifying im Eurosport-Player – aufgrund einer anderen Information von Eurosport, hatte ich gestern in der ersten Version von Screensport noch geschrieben, dass die Quali überhaupt nicht gezeigt werden würde.

Lorenzo, doh! Es ist das Wochenende des Jorge Lorenzo. Überraschend wurde unter der Woche bekannt, dass der Ducati-Fahrer ab 2019 Teamkollege von Marc Marquez auf der Repsol-Honda werden wird. Und gestern fuhr der Mugello-Sieger Lorenzo in FP#2 die Tagesbestzeit.

FP#2 bot ein buntgemischtes Fahrerfeld mit vier Ducatis, einer Suzuki, drei Yamahas und zwei Hondas unter den Top Ten. Das wird sich erst heute aussortieren.

2. Sie fahren in großen Kreisen.

24 Stunden von Le Mans starten heute ab 15 Uhr mit 24-stündiger Versendung auf EUROSPORT1 und einigen zusätzlichen On-Board-Perspektiven in Eurosport-Player. Möglicherweise wird es einige dieser On-Board-Kameras auch für lau auf den Websites der Teams/Automarken geben.

Königsklasse LMP1. Alles spricht für einen Favoritensieg des einzig übriggebliebenen Werksteam, Toyota mit #8 Buemi/Nakajima/Alonso und #7 Conway/Kobayashi/Lopez. Im letzten Qualifying fuhr Toyota #8 die zweitbeste jemals erzielte Rundenzeit und war damit 2 Sekunden schneller als die Kollegen im Toyota #7. Mal sehen, ob die Toyotas heute mit zwei unterschiedlichen Strategien rausgeschickt werden, damit wenigstens ein Fahrzeug durch kommt.

Resthoffnung für die Privatteams, die vier bis acht Sekunden Rückstand auf den Toyota #8 hatten, ist das „Karma“ bzw. die Zuverlässigkeit der bislang in Le Mans noch sieglosen Toyotas.

Populäre GTE-Pro. Profiteur möglicherweise fehlender Spannung in der LMP1-Klasse, könnte nicht die LMP2-Klasse, sondern die GTE-Pro sein, die mit etlichen Werksteams (Porsche, Aston Martin, BMW, Ford, Corvette, Ferrari) und bekannten Fahrern antritt. Dem Qualifying nach zu urteilen, könnte es auf das Duell zwischen Porsche und Ford hinauslaufen, während von den anderen Marken nur vereinzelt Vertreter oben mitspielen.

Montoya. Juan Pablo Montoya wird bei der LMP2-Klasse im #32 United Autosports einen Ligier fahren. Im Qualifying landete man im Mittelfeld der LMP2-Klasse. Trotzdem lohnt es sich, einen Blick auf Montoya zu behalten, denn er ist einen Schritt weiter als Fernando Alonso. Montoya hat bereits Monaco und die Indy 500 gewonnen und für die Triple Crown fehlt „nur noch“ Le Mans – wobei in der LMP2 die Ligiers Probleme haben, mit den Orecas mitzuhalten.

3. Game Seven Five.

Letztes BBL-Spiel der Saison. Spiel 5 der BBL-Final-Serie Bayern München – ALBA Berlin ab 20h45 auf Telekom Sport. In der Serie steht es 2–2 nach einem Auswärtssieg von ALBA, zwei Siegen mit physischer Dominanz von Bayern und einem Kohlen-aus-dem-Feuer-holen-Comeback von ALBA in Spiel 4.

ALBA konnte in Spiel 4 bei den Rebounds mithalten und beide Teams waren sich bei den Turnovers ebenbürtig. Beide Teams haben ihren Foul Trouble verwalten können und brachten je drei Spieler mit 4 Fouls Belastung über den Schlusspfiff. Dit ist eine enge Serie und, banale Erkenntnis: die Tagesform entscheidet.

4. US Open.

Shinnecock Hills bleibt selektiv. Gestern kamen immerhin 14 Spieler unter Par, aber im Gesamtergebnis liegt nur Dustin Johnson unter Par: -4 nach seiner gestrigen 67er-Runde. Er hat vier Schläge Vorsprung auf Scott Piercy und Charley Hoffman, die bei Par liegen. Die Spieler profitierten am Nachmittag von nachlassenden Winden.

Martin Kaymer, Tiger Woods, Rory McIlroy und Jordan Spieth zerschellten am Cut. Kaymer ließ auf seine 83er-Runde am ersten Tag, eine 75 folgen.

5. Sektion Leder.

4-Spiele-Samstag. Es geht ausnahmsweise schon ab 12 Uhr mit Frankreich – Australien los. Frankreich, der nächste WM-Favorit, gegen Australien, die in der Quali hinter Saudi Arabien blieben – angesichts der Eindrücke vom Eröffnungsspiel, ist es kaum vorstellbar, dass es schwächere Teams als Saudi Arabien geben kann.

Um 15 Uhr Argentinien – Island. Einen Tag nach der CR7-Show folgt Messi. Island mit ihren Star-Spieler Gylfi Sigurdsson, der nach längerer Verletzung nur anderthalb Vorbereitungsspiele auf dem Tacho hat. Defensiv stehen sie diszipliniert und vorne setzen sie nicht nur auf Sigurdsson, sondern auch auf ihre Standards.

Um 18 Uhr Peru – Dänemark. Peru, mit dem per Doping-Urteil umstrittenen Paolo Guerrero, hat mich bei einem Testspiel nicht überzeugt. Defensiv nickelig, aber wenn sie ihr Spiel von hinten aufbauen müssen, wird es arg statisch. Sie leben von gegnerischen Ballverlusten und schnell vorgetragenen Kurzpass-Kombinationsspiel straight auf das Tor zu.

Problem für Peru: Dänemark spielt recht ballsicher. Sie stossen über zwei Ballstationen vor, um dann wieder eine Station zurückzuspielen und so Schritt für Schritt nachzurücken. Schlüsselspieler sind der präsente #8 Delaney und Mittelfeld-Taktgeber #10 Eriksen, während Leipzigs #20 Poulsen den uneingebundenen Derwisch spielt: mehr Bewegung als Effektivität.

Um 21 Uhr Kroatien – Nigeria aus der Argentinien/Island-Gruppe. Bei Nigeria taucht als Trainer ein alter Bekannter des europäischen Fußballs wieder auf: Gernot „Girondins“ Rohr.

Vier Spiele zu etwas ungewohnten Zeiten. Heute ist ein ZDF-Tag, die ab 11h25 einsteigen.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp