Screensport am Donnerstag

 Moinsen. Spät ist‘s geworden. Daher hier oben in aller gebotenen Kürze:

Handball. In Frankreich beginnt heute bis Mitte Dezember die Handball-EM der Frauen. Alle Spiele auf [sportdeutschland.tv] und alle drei deutschen Vorrunden-Spiele zusätzlich auf [EURO1].

Der Modus erinnert an Basketball: vier 4er-Gruppen. Nach der Vorrunde fällt der Gruppenletzte raus und je zwei Vorrunden-Gruppen verschmelzen zu einer Hauptrunden-Gruppe à sechs Teams. Die Punkte werden dabei mitgenommen und nur noch gegen die drei Teams aus der jeweils anderen Vorrundengruppe gespielt. Platz #1 und #2 kommen dann ins Halbfinale und Platz #3 ins Spiel um Platz #5.

Deutschland spielt in Brest in einer diffizilen Gruppe gegen EM-Mitfavorit Norwegen, Rumänien und Tschechien. In einer Hauptrundengruppe würde es ggf. gegen Niederlande, Spanien, Ungarn oder Kroatien gehen.

Auftaktspiel ist heute 21 Uhr Frankreich – Russland [sportdeutschland.tv]

Bonus: 15ter HBL-Spieltag auf [SKY Sport], u.a. mit Magdeburg und den Löwen.


Fußball. Die Europa League auf [DAZN] mit drei Anstosszeiten. Ab 16h50 geht es u.a. mit Spartak – Rapid los. Leverkusen (gg Rasgrad) und Leipzig (in Salzburg) spielen ab 18h55 und Frankfurt ab 21 Uhr gegen Marseille. Das Free-TV-Spiel de jour ist das Dosenduell in Salzburg auf [NITRO].

Bonus: die Conference Finals-Rückspiele der MLS auf [EURO1] ab 1h30 und 3h30. Zumindest Kansas City – Portland ist mit dem Hinrunden-Ergebnis von 0:0 halbwegs offen.


Rugby. An diesem Wochenende startet die neue World Rugby Sevens Series-Saison mit einem Turnierwochenende in Dubai. Die Serie gibt es auch dieses Jahr auf [DAZN]. Die Frauen spielen die Vorhut und spielen seit heute 9 Uhr bis um 17 Uhr ihre Gruppenphase aus. Morgen früh gibt es, parallel zum Start der Gruppenphase der Männer, die Playoffs.


Basketball. 10ter Spieltag der EuroLeague mit Maccabi – Bayern ab 20 Uhr auf [Telekom Sport]. Bayern (4–5) ist wieder an den Playoff-Plätzen dran. Maccabi (1–8) gehört zu den Gegnern, die eigentlich auch auswärts geschlagen werden müssen.

Bonus: sehr, sehr hörenswerte Ausgabe des Telekom-Podcast „Abteilung Basketball“ mit zwei interessanten Interviews mit Per Günther und Ludwigsburgs Trainer John Patrick.


NHL: Spitzenspiel ab 1h30 Tampa Bay Lightning – Buffalo Sabres [NHL TV] – die Nummer #3 im Osten gegen die Nummer #1. Buffalo weiter auf Rekordkurs mit zehn Siegen in Folge.


NFL. Bei dem Thursday Night Game Dallas – New Orleans [DAZN | NFL Gamepass | Amazon] sind die Cowboys sogar trotz Heimvorteil ein 7-Punkte-Underdog.

Zeilensport

Teaser für #12Monate

Das neue „#12monate“-Magazin von Sportradio360

Sportradio360 hat wieder sein Jahresendmagazin „#12monate“ veröffentlicht – mit einer illustren Schar an Autoren (Aleythe, Allmeroth, Antic, Duchateau, Feuerherdt, The one and only Gertz, Thomas Hahn, Knuth, Kohlmann, Nienhaus, Oldörp, Schmieder und… und… und), meine Wenigkeit eingeschlossen.

Ein Neuzugang soll dieses Jahr explizit hervorgehoben werden: das neue, professionell gestaltete Layout.

Das Magazin lässt sich per E-Mail an steilpass@sportradio360.de bestellen. Das Magazin kommt inkl. einer Rechnung über 10 Euro, die dann per Überweisung beglichen werden kann.

Stuff Happens

Neue Sportkanäle in Deutschland. Die US-Streamplattform Pluto TV kommt nach Deutschland. Pluto TV ist in den USA eine Plattform mit über 100 kostenlosen Stream-Kanälen die von über 75 Stream-Partnern bestückt werden. Beteiligungen an Pluto.tv kommen u.a. von Sky UK und ProSiebenSat.1.

Pluto.tv hat vor wenigen Tagen Planungen zum Plattformstart u.a. in Deutschland bekanntgegeben (Qu: digitaltveurope.com). Auf der deutschen Website wird der Sky Ticket Stick als erste Verbreitungsplattform angekündigt. Zum Sendestart sind derzeit 15 Kanäle angekündigt. Aus dem Sportbereich:

  • Pluto TV Sports
  • Pluto TV Fight – MMA, Kickboxing, UFC-Highlights
  • Glory Kickboxing – eine der bekanntesten Kickboxing-Event-Serien (läuft auch auf DAZN)
  • World Poker Tour

22 RSNs. Die Diskussion um den Verkauf der 22 lukrativen regionalen Sportsender aus dem alten FOX-Netzwerk (jetzt Disney) gehen weiter. Jetzt hat MLB-Commissioner Rob Manfred in einem Interview mit dem Blog johnwallstreet.com die MLB selber, als potentieller Käufer aller oder einiger zum Verkauf anstehender RSNs positioniert. Das gäbe der Liga mehr Kontrolle über die Verbreitung lokaler Übertragungen durch nationale Zusatzangebote. Qu: awfulannouncing.com


Scholt tritt kürzer. Der Sportchef des HR Ralf Scholt tritt von seinem Amt zurück, um sich verstärkt Kommentatoren/Moderatoren-Tätigkeiten kümmern zu können. Der HR sucht nach einem Nachfolger. Qu: DWDL

Das erinnert an Gerhard Delling, der seinen Job als NDR-Sportchef 2006 nach vier Jahren abgab, weil sie nicht mit seiner Doppelbelastung als NDR- und ARD-Moderator vereinbar war.


Rechte für DAZN Spanien. DAZN Spanien, Sendestart voraussichtlich im 1ten Quartal 2019, hat sich mit einem weiteren populären Sportrecht eingedeckt: Basketball-EuroLeague und EuroCup. Laufzeit Sommer 2019 bis Sommer 2023 (4 Jahre).

Mit Real Madrid, Barcelona, Baskonia und Gran Canaria nehmen vier spanische Teams diese Saison an der EuroLeague teil. Drei der Teams (Real, Barça, Baskonia) besitzen eine dauerhafte A-Lizenz und sind daher Stamm-Teilnehmer. Qu: digitaltveurope.com


AAF. Die Alliance of American Football, Saisonstart in der zweiten Februar-Woche 2019, hielt dieser Tage ihre Quarterback Draft ab und veröffentlichte die Trikots der acht Teams.

Pac-12

In der Pac-12 wird wieder einmal die Axt an Commissioner Larry Scott angelegt.

Es war einmal… Vor ungefähr zehn Jahren brach im US-College Sport das große Wettrennen um den großen Geldregen der boomenden nationalen und regionalen Sportsender aus. Conferences versuchten sich aufzuhübschen, in dem sie Universitäten von anderen Conferences durch lukrative Deals (a.k.a. Einnahmeverteilung aus lukrativer Vermarktung von College Football) abwarben. Jede Conference, die etwas auf sich hielt, baute zur besseren Vermarktung einen eigenen Fernsehsender auf. In der Regel wurden diese TV-Sender als Joint Ventures mit ESPN oder FOX aufgezogen.

Mit Erfolg: zehn Jahre später gibt es einen großen Sieger: die SEC im Südosten der USA, deren College Football-Teams die Szene dominieren und deren TV-Sender SEC Network der erfolgreichste Ableger aller Conferences ist.

Eigenbrötler. Die Pac-12 ging ihre eigene Wege. Auch sie expandierte: von zehn auf zwölf Mitglieder durch die Aufnahme von Colorado in Richtung Rocky Mountains und Utah nach Südosten und führte zwei Divisionen und ein College Football-Conference-Endspiel ein.

Doch beim Aufbau der TV-Station verzichtete sie als einzige Conference auf ein Joint Venture mit einem Broadcasting-Partner und baute das Pac-12 Network im Alleingang auf. Dies sollte sich seit Sendestart 2012 als Geburtsfehler entpuppen, denn ohne einen großen TV-Partner im Joint Venture fehlte es dem Sender in Denver an starken Verhandlungspositionen um gute Verbreitungsverträge abzuschließen.

Abgehängt. Das Thema der problematischen Vermarktung des hauseigenen TV-Senders, lässt sich auf die ganze Conference übertragen. Die Vermarktungserlöse bleiben hinter denen ihrer Pendants an der Ostküste und im Big Ten-Land zurück. Das schlägt inzwischen auch sportlich durch: im College Football ist die Pac-12 trotz großer Colleges wie Oregon, USC, UCLA, California, Washington oder Stanford, abgehängt. In den fünf College Football-Playoffs waren nur zwei Pac-12-Teams vertreten.

Axt an Larry Scott. Viel Kritik fokussiert sich auf den Commissioner Larry Scott, der 2009 vollmundig von der WTA zur Pac-10 wechselte und viel versprach („Conference of Champions“). Nach einer einmal mehr schwachen College Football-Saison der Pac-12-Protagonisten (nur drei Teams in den Top25: #11, #13 und #17) graben die regionalen Medien zahlreiche Vergleiche mit den anderen Conferences aus.

  • Commissioner-Gehälter: Larry Scott/Pac-12: 4,8 Mio US$ pro Jahr, Big Ten: 2,4 Mio US$/Jahr, SEC: 1,9 Mio US$/Jahr
  • Einnahmen aus dem Conference-Vermarktungspott: Pac-12: 31 Mio US$ pro Uni/Saison, Big Ten 37 Mio US$, SEC: 41 Mio US

Brennpunkt Pac-12 Network. Der Geburtsfehler des Pac-12-Network hat zwei Auswirkungen.

  • Die wesentlich engere Verbandelung des TV-Senders mit der Conference führt zu einem größeren Einfluß des TV-Senders auf den Spielplan. Konsequenz: für Fans unattraktiv späte Kick-Off-Zeiten und kurzfristige Spielplanänderungen.

  • Ohne starke Verhandlungspositionen ist das Pac-12-Network weder an der kompletten Pazifikküste und noch weniger in den ganzen USA flächenweit präsent. Seit Sendestart vor sechs Jahren gelang es nicht einen Verbreitungsvertrag mit der größten US-Satelliten-Plattform DirecTV (AT&T-Tochter) abzuschließen.

    Am kommenden Wochenende läuft der Vertrag mit dem Kabelanbieter AT&T U-verse aus und der Sender verliert knapp eine halbe Million von insgesamt ca. 20 Millionen US-Abonnenten.

    Zwischen 2012 und 2017 ist die durchschnittliche Einspeisegebühr, die dass Pac-12-Network von Kabel-/Satellitenplattformen pro Abonnenten bekommt, um 67% von 30 Cent auf 11 Cent gesunken. Zum Vergleich: Big Ten: 48 Cent, SEC Network: 74 Cent.

Die schlechte Verbreitung des Pac-12 Networks führt zur Befürchtung, dass die Conference noch weiter abgehängt wird. Die ACC startet nächste Saison ein Joint Venture mit ESPN zur Produktion des ACC Networks und wird voraussichtlich dann ebenfalls höhere Einnahmen als die Pac-12 generieren. H/T @Jens1893

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp