Doping gestern und heute. Nun auch deutsch.

Der Dopingknüller des gestrigen Tages ist die Story des Kugelstoß-Olympiasiegers Fazekas/HUN. Eine Geschichte die sich gerüchteweise bereits vorgestern abend verbreite, gestern dann bestätigt wurde. Fazekas konnte keinen Urin abgeben. Ungarische Offizielle sprechen davon, dass Fazekas als tiefreligiöser Mensch Probleme – nennen es wir beim Namen – mit halböffentlichem Pissen hat. Bis 3h morgens brauchte Fazekas. Mit 25mm Athleten-Saft gab er nur ein Drittel der geforderten Menge ab, weigerte sich nachzufüllen und verschwand.

Anwesende IOC-Kontolleure hegten bereits am Abend den Verdacht, dass Fazekas versucht habe Fremdurin abzugeben (dazu wird via Katheder fremder, “sauberer” Urin abgegeben). Unter der Hand sprachen die Kontrolleure gar davon, dass Fazekas versucht habe die Urin-Proben auszutauschen.

Fazekas ist seit einem Leistungssprung im Jahr 2002 in der Kugelstoß-Weltspitze und wird vom gleichen Trainer betreut wie der Diskus-Olympiasieger Annus.

Auch der Zweitplazierte und nun zum Olympiasieger ernannte Alekna ist schon mal vor Dopingkontrolleure weggerannt.

Der Letztplatzierte aus der Hochsprung-Quali Aleksej Lesnitschij/Weißrussland, ist ebenfalls des Dopings überführt worden. Er ist der 17te Athlet der bei Athen 2004 wegen Dopings ausgeschlossen wurde.

Die “Frankfurter Rundschau” berichtet heute von der zweitbesten deutschen Triathletin Katja Schumacher, deren Dopingtest vom 11.Juni (Triathlon von Frankfurt) positiv angeschlagen haben soll. Schumacher startet als Langstrecklerin nicht bei Olympia.

Die DTU bestätigt dass es eine positive Dopingprobe gegeben hat, will aber den Namen Schumacher nicht bestätigen. Als Begründung wird die noch nicht ausgewertete B-Probe genannt.

Reaktionen

  1. Wo kann man Kommentare eingeben?

    Nach elf Jahren habe ich die Kommentare im Blog mangels Zeit für Kommentarverwaltung geschlossen. Es kann noch kommentiert werden. Es ist aber etwas umständlicher geworden.

    1. Das Kommentarblog http://allesausseraas.de/, aufgezogen von den Lesern @sternburgexport und @jimmi2times
    2. Sogenannte „Webmentions“ mit einem eigenen Blog. Siehe IndieWebCamp
  2. Ich finde ähnlich wie Military-Pferde, sollte man auch gestürzte Reiter einschläfern.

    (Bei Pferden gibt es nicht nur Doping. ich weiß nicht wie es beim Springreiten ist, aber bei Pferderennen sind (nichterlaubte) Geräte berüchtigt, mit der der Jockey im Endspurt dem Pferd mit Elektroschocks zu noch größeren Leistungen antreibt. Bei irgendeinem großen Galopprennen im Ausland ist vor 1-2Jahren einem Sieger anhand von Zeitlupenaufnahmen und Vergrößerungen die Verwendung eines solchen Gerätes nachgewiesen worden.)

  3. Ich waere Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die folgende Presserklaerung veroeffendlichen wuerden,
    Katja
    Presse Erklaerung:

    Am Dienstag den 17. August 2004 habe ich durch eine Email von einem Reporter von einem positiven Doping Test beim Ironman Frankfurt am 11.Juli erfahren. Mir wurde vom Rennleiter Kurt Denk bestaetigt, dass es meine Probe sei. Schon 5 Tage bevor ich selbst davon erfuhr, waren nicht nur die Presse, sondern auch meine Sponsoren informiert worden.

    Ich habe niemals Dopingmittel genommen. Bei dem Test soll ein Testosteronwert von 23.9 festgestellt worden sein.

    Die Frage ist, wie es zu einem solchen Ergebniss kam. Ich kann es mir nicht erklaeren.

    Jedoch gab es beim Ablauf des Geschehens und der Analyse der Tests bedenkenswerte Unregelmäßigkeiten:

    1. Ich selbst wurde nicht zuerst ueber die Ergebnisse der Tests informiert, Presse und Sponsoren wussten lange vor mir Bescheid.

    2. Der Deutsche Triathlon Verband kontaktierte meinen Anwalt mit der Aufforderung zu einem Treffen, bei dem man ueber moegliche Verkuerzungen der Strafe sprechen sollte.

    3. Mein B-Test wurde geoeffnet ohne meinen Anwalt. Laut DTU – Regeln habe ich das Recht, bei der Oeffnung des B-Tests durch mich selbst oder eine andere Person vertreten zu werden. Aufgrund der Kompetenz und Erfahrung meines Anwaltes Herrn Lehner, der u.a. schon Bernhard Legat in ähnlicher Angelegenheit verteten hat (bei Legat fiel der B-Test nach einem positiven A-Test negativ aus), habe ich bei meiner Beantragung zur Oeffnung des B-Tests darauf bestanden, dass er anwesend ist. Dies war nicht der Fall.

    4. Ich habe niemals die Oeffnung des B-Tests bekaempft, wie in der Presse behauptet wurde.

    5. Durch die Oeffnung des Tests ohne eine Person meines Vertrauens, trotz einer gerichtlichen Verfuegung, sind nicht nur meine Rechte als Sportlerin, sondern auch das Gesetz gebrochen worden. Aus was fuer einem Grund wurde so gehandelt?

    6. Auch nach Öffnung der B-Probe wurde ich nicht ueber die Ergebnisse informiert, dem Labor war sogar Redeverbot gegenueber meinem Anwalt gegeben worden. Wieder wurde aber die zuerst Presse informiert.*

    7. Ein sog. Karbon-Isotopen Test wird durchgefuehrt, um festzustellen, ob das Testosteron natuerlichen (zB. Tumor) oder synthetischen Ursprungs ist. Um einen Test als eindeutig positiv zu erklaeren, muss dieser Test gemacht werden. Trotz mehrmaliger Anfragen hat sich die DTU geweigert, den Test zusätzlich zu machen. Ich habe sogar angeboten, selbst fuer die Kosten aufzukommen. Am Mittwoch den 1.9. wurde uns mitgeteilt, dass dieser Test zu lange dauere (10 Tage) und deshalb nicht durchgeführt werden könne. Am Samstag den 4.9. wurden aber “Ergebnisse” veroeffentlicht.
    Wie das?

    Dieses regelwiedrige Vorgehensweise ist sehr schwer nachzuvollziehen und wirft viele Fragen auf!

    Ginge man einmal davon aus, dass es tatsächlich meine Probe war und die Analyse korrekte Ergebnisse geliefert hat, stellt sich die wichtigste Frage: wie, wo und zu welchem Zeitpunkt kann das Mittel in meinen Körper gelangt sein??

    Nach vielen Nachforschungen und Gespraechen mit Aerzten und Experten, unteranderen auch Herr Dr. Franke (bekannt durch seinen entschlossenen Kampf gegen Doping), bleibt fuer mich folgender Schluss:
    Der extreme hohe T/E Quotient von 23.9/1 *deutet auf eine Einnahme von Testosteron in der Zeit von 15min – 8h vor der Urinabgabe hin. Das musste dann waehrend der Rennes gewesen sein.
    Koennte es möglich sein, dass mir beim Rennen in Frankfurt etwas in meine Trinkflasche gemischt wurde?

    1. Die eigene Verpflegung ist am 11.7 beim Ironman in Frankfurt nicht ueberwacht worden. Laut Regelwerk ist es die die Pflicht des Veranstalters dies zu tun. (IAAF competition rule 240 8c). Zum Schutz der Sportler. **
    2. Wer haette ein Motiv, soetwas zu tun?
    Es wurden beim Ironman in Frankfurt zum ersten Mal in der Geschichte des Triathlon Sportwetten abgeschlossen. Sowohl uebers Internet, als auch auf einem Stand auf der Messe, wurden von einem Sponsor der Veranstaltung Wetten auf den Ausgang des Rennens angenommen. Ich weiß von einem Profitriathleten, der 5.000 Euro auf den Ausgang des Frauenrennens gesetzt hat. Was war die hoechste Wette, die hier angenommen wurde?

    Leider gibt es – trotz des Fairnessgedankens im Sport – immer wieder “Verrückte”, wie wir es auch dieses Jahr beim Olympischen Marathon der Maenner wieder sehen mussten. Oder der “Fan” von Steffi Graf, der Monica Seles ein Messer in den Ruecken gerammt hat. Es macht mir Angst, annehmen zu muessen, dass es solche Personen inzwischen moeglicherweise auch an Triathlonstrecken (300.000 Zuschauer) gibt.
    Es gibt Leute, die Meldungen, teilweise sogar Falschmeldungen, in der Presse verbreitet haben und zur harten und ungerechten Behandlung aufgerufen haben (“ich moechte Katja Schumacher bei meinem Rennen nicht mehr sehen” und “im Zweifelsfalle Gegen die Angeklagte”), bevor ueberhaupt irgendwelche Beweise fuer einen Dopingverstoß vorlagen. Oder ich selbst die Chance bekommen haette, Stellung zu beziehen.

    Hier noch ein paar Fakten, die zwar leider meine Unschuld nicht beweisen koennen, aber vielleicht zum Nachdenken anregen:

    1. Ich wusste mit Sicherheit, dass beim Ironman in Frankfurt auf Doping getestet werden wuerde. Ich bin doch nicht blöd und gehe mit einem Testosteronwert von 23.9 an den Start.
    2. Testosteron steigert die Kraft und baut Muskelmasse auf. Ich bin aber von Natur aus muskuloes und dadurch schon zu schwer fuer diesen Sport. Die meisten Top Triathletinnen wiegen zwischen 45 und 55kg, ich wiege 60kg. Ich kaempfe hart, um mein Gewicht durch Training und Ernaehrung zu reduzieren. Kraft ist nicht mein leisungslimitierender Faktor. Testosteron wuerde fuer mich also nicht einmal Sinn machen.
    3. Ich habe beim Ironman in Frankfurt keine besonders herausragende Leistung gebracht. Ich war 2002 schon schneller und habe 1997 in Roth die gleiche Zeit gemacht. Und bin uebrigens immer negativ auf Doping getestet worden. Beim Rennen am 11.7.04 habe ich nicht einmal gewonnen, ich bin mit fast 22min Rueckstand Zweite geworden.
    4. Freunde und Bekannte gehen bei mir taeglich ein und aus. 4 Wochen vor dem Ironman war eine Reporterin des hessischen Rundfunks den ganzen Tag bei mir im Haus, um das Portrait zu drehen. Belinda Granger, Profitriathletin, hat in der unmittelbaren Vorberreitung auf das Rennen bei mir gewohnt, sie ist in Roth gestartet. Ich habe nichts zu verstecken!

    Zu dem Vorwurf ich haette mich “in die USA abgesetzt” folgendes:
    1.Mein Trainingsaufenthalt in den USA war seit Monaten geplant.
    2. Zum Zeitpunkt meiner Abreise habe ich noch garnichts von den Vorwuerfen gewusst.
    3. Ich habe der DTU noch am selben Tag, andem ich von der positiven Probe erfahren habe angeboten nach Deutschland zurueckzukommen, ich habe auch angeboten sofort eine weitere Probe abzugeben und testen zu lassen. Beides wurde fuer nicht notwendig erklaert.

    Ich habe niemals Dopingmittel genommen, dazu habe ich auch eine Eidesstaatliche Erklaerung unterschrieben und bei meinem Anwalt Herr Lehner hinterlegt.
    Ich werde weiter fuer mein Recht kaempfen und hoffe, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

    Katja Schumacher

    Die DTU entschuldigte sich bei mir für die voreilige Herausgabe der Ergebnisse der A-Probe mit dem Hinweis, dass es besser wäre, sich der Presse gegenüber nicht zu äußern bis das Ergebnis der B-Probe vorläge. Ich habe mich daran gehalten. Mit der Veroeffenlichung der Ergebnisse der B-Probe wurde mir dann in den Rücken gefallen, was die anschließende Pressemitteilung noch verstärkte: “…des Dopings überführt”. Mir jedoch war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal mitgeteilt worden, dass die B-Probe inzwischen geöffnet worden war!

    ** Ein Wert in dieser Hoehe wurde nur ein anderes Mal in der Geschichte des Sports gemessen. Und das bei einem Gewichtheber in Athen, die Richtigkeit dieses Wertes wurde jedoch sofort angezweifelt, man sagte: Der Mann musse eine Dauererrektion haben und das wuerde in dem Gewichtheberanzug doch auffallen. Ben Johnson hatte einen Wert von 10/1. Wie müsste ich da aussehen, bei einem Wert von 23.9/1?
    Wie ein Gorilla?

    *** Bei der ersten Austragung des Ironman in Frankfurt 2002 hat Paula Newby-Fraser, die bekannteste und erfolgreichste Triathletin der Geschichte, schon vor dem Rennen gesagt, sie werde jegliche Dopingkontrolle verweigern, wenn unsere Eigenverpflegung nicht bewacht wird, wie es in allen anderen Ironman Rennen und auch sonstigen Strassenlaeufen regelgerecht der Fall ist. Ich habe damals das Rennen gewonnen und selbstverständlich und ohne Bedenken, wie auch in diesem Jahr, meine Probe abgegeben. Es kann doch nicht sein, dass ich als Sportlerin, die niemals verbotene Substanzen sich zuführen würde, das routinemäßige Testen auf Doping nicht mehr selbstverständlich durchführen kann, sondern in Angst leben muss, dass mit den Proben – an welchen Stellen auch immer – nicht sorgfältig und eben selbstverständlich umgegangen wird .